Archive - Sep 2008

September 18th

Erstes Patent auf verbesserte Galantamin-Synthese

<a href=http://www.sanochemia.at>Sanochemia</a> hat ein Österreich-Patent über ein neu entwickeltes Verfahren zur Herstellung von synthetischem Galantamin und deren Derivaten in hochreiner Qualität erteilt bekommen. Durch die Patentierung des neuen Verfahrens soll eine Erweiterung seines bis 2014 weltweit geltenden Syntheseschutzes bis 2027 erreicht werden. Erstes Patent auf verbesserte Galantamin-Synthese <% image name="Sanochemia_Logo" %><p> Das neue hochreine Produkt könnte zum pharmazeutischen Standard werden. Das würde bedeuten, dass auch Mitbewerber die selben Qualitätsstandards für die Substanz wie das hochreine Sanochemia-Produkt aufweisen müssen. Der zu erwartende weltweite Patentschutz des auch international angemeldeten Verfahrenspatentes wird die Erreichung der neuen Standards für Dritte erheblich erschweren. <table> <td width="110"></td><td><small> Diese Patenterteilung PAT 504.663 mit dem Titel "Verfahren zum Herstellen von hochreinen 4a,5,9,10,11,12-Hexahydro-6H-benzofuro[3a,3,2-ef][2]benzazepinen sowie dessen Derivaten" betrifft die Darstellung des hochreinen Wirkstoffes bezüglich metallkatalytischer Rückstände. </small></td> </table> Im Hinblick auf die verschärften regulatorischen Anforderungen an die neue Wirkstoffgeneration kann Sanochemia in der Entwicklung einer qualitativ verbesserten Herstellung von Galantamin neue Maßstäbe setzen. Mit seiner Expertise - den ursprünglich biologischen Wirkstoff vollständig in Labors und im Industriemaßstab herzustellen - ist Sanochemia seit Jahren Exklusivlieferant von Janssen. Synthetisches Galantamin findet Einsatz in einem Alzheimerpräparat (Razadyne/Reminyl) und wird von Janssen-Cilag und Shire weltweit vertrieben. Mit der FDA-Akzeptanz ist es dem Unternehmen 2001 gelungen, die Produktion für synthetisch hergestelltes Galantamin für den amerikanischen Markt aufzunehmen. Das öffnete für Sanochemia als exklusiven Erzeuger des Wirkstoffes den Zugang zum wichtigsten Pharmamarkt der Welt. Das Wirksamkeitspotenzial von Galantamin ist jedoch größer als ursprünglich angenommen und wird weltweit für neue therapeutische Möglichkeiten untersucht.

BASF und Monsanto in gemeinsamer Biotech-Euphorie

Seit 1,5 Jahren arbeiten <a href=http://www.basf.com/plantscience>BASF Plant Science</a> und <a href=http://www.monsanto.com>Monsanto</a> zusammen, um höhere Erträge in Mais-, Raps-, Baumwoll- und Sojapflanzen zu erzielen. In die F&E-Partnerschaft bringen beide Unternehmen ihre unabhängigen Forschungen in der Pflanzenbiotechnologie ein. 2012 soll die erste Maissorte aus dieser Pipeline marktreif sein. Der Chemie Report hat in Gent den BASF-Züchtern von CropDesign über die Schulter geschaut. <% image name="BASF_Hans_Kast" %><p> <small> Hans Kast, der Chef von BASF Plant Science, ist überzeugt, dass sich auch Europas Bauern mittelfristig nicht leisten können, auf eine wettbewerbsfähigere Agrartechnologie zu verzichten. </small> Aktuell ist in Europa mit Monsantos MON810 Bt Mais erst eine einzige genetisch modifizierte Pflanze zugelassen. Und selbst die wird erst auf etwas mehr als 100.000 ha angebaut - mit zunehmendem Widerstand. Von diesem europäischen Gegenwind will sich das Team um Hans Kast bei BASF Plant Science aber nicht bremsen lassen. "Eingedenk eines rasanten Bevölkerungswachstums und veränderter Ernährungsgewohnheiten müssen wir den landwirtschaftlichen Output in den nächsten 20 Jahren", sagt Kast. Es werde künftig primär die Pflanzenbiotechnologie sein, die solche Effizienzsteigerungen verwirklichen kann: "Wir erwarten, dass die weltweit damit verbesserten Agrarprodukte 2025 bereits einen Marktwert von mehr als 50 Mrd $ erreichen werden - das ist mehr als der heutige Pflanzenschutz- und Saatgutmarkt zusammen ausmacht." <% image name="BASF_Transformation" %><p> <small> Bei der Transformation werden via Agrobakterien ausgewählte Pflanzengene in Reis-Samen eingebracht. </small> Die Entwicklungspartnerschaft von BASF und Monsanto konzentriert sich weniger auf spezielle Traits oder Pestizid-Resistenzen, sondern ist ausschließlich auf mehr Ertrag ausgerichtet: Mehr Ertrag unter normalen Bedingungen. Und mehr Ertrag und Stressbedingungen wie etwa Trockenheit. Die gemeinsame Entwicklung wird von beiden Unternehmen mit jeweils maximal 500 Mio € unterstützt und fokussiert auf Mais, Canola (Raps), Baumwolle und Soja. <% image name="BASF_Screening_Roboter" %><p> <small> Beim Beladen eines Screening-Roboters. Der Roboter erkennt, ob der Transport eines neuen Gens in die Reispflanze gelungen ist. Dazu werden die genetischen Informationen aus den Blättern gewonnen. </small> Um entsprechende Gene zu entdecken, baut BASF auf einen doppelten Ansatz: Zum einen werden die modifizierten Pflanzen in Gent einem phänotypischen Screening unterzogen, zum anderen unternimmt die Berliner <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/6804>metanomics</a> das parallele Profiling von mehr als 9.000 Metaboliten der Pflanzen mit dem größten weltweit dafür eingerichteten Labor. Die Folge ist die in der Industrie am schnellsten wachsende genetische Bibliothek der Welt: Mehr als 1,5 Mio "Metabolic Profiles" für mehr als 35.000 Gene sind mittlerweile in einem miteinander vernetzten Datenpool gelagert. <% image name="BASF_Petrischalen" %><p> <small> Petrischalen mit genetisch modifizierten Reispflanzen in verschiedenen Wachstumsstufen. In den ersten Wochen entwickeln sich aus dem Samen Zell-Cluster (so genannte Calli, rechts), die in Folge zu Setzlingen werden (links). Ihr Wachstum beginnt in klimatisierten Wachstumskammern – sind die Pflanzen groß genug, werden sie bis zu ihrer Ernte ins Glashaus gebracht. </small> Der Einsatz von Hochdurchsatz-Methoden ermöglicht es, jährlich zwischen 5.000 und 10.000 Gene in der Modellpflanze Reis auszutesten. Unter optimalen Glashaus-Bedingungen konnten dabei mitunter Ertragssteigerungen von mehr als 40 % erzielt werden. Die vielversprechendsten Erkenntnisse aus der Reispflanze werden sodann bei Monsanto weiter entwickelt. "Die angewendeten Methoden zur Entdeckung wichtiger Gene sind einzigartig", schwärmt auch Steve Padgette, Vice President Biotechnologie bei Monsanto. "Mit Feldversuchen an 175 Standorten in Nord- und Südamerika sind wir mit Abstand die Vorreiter der Agrarindustrie in der Entwicklung ertragreicherer Nutzpflanzen." "Auf diesem Gebiet leisten wir Pionierarbeit, wenn wir unseren ersten trockenheitstoleranten Mais mit Ertragsvorteilen von 6-10 % bereits nach 2012 auf den Markt bringen", sagt Hans Kast. Für die zweite Generation dieses Produkts rechnen die Unternehmen mit weiteren Ertragsvorteilen in der gleichen Größenordnung. Im Rahmen der Kooperation haben Monsanto und BASF Plant Science bereits mehrere hundert Genkonstrukte ausgetauscht. Das Ergebnis ist ein erweiterter Genpool, da weniger als 10 % der eingebrachten Gene identisch sind. Sowohl die große Anzahl der Gene als auch ihre Vielfalt sorgen für eine hohe Erfolgsrate bei der Ermittlung der richtigen Leitgene. <% image name="BASF_Glashaus" %><p> <small> Bis zu 40.000 Reispflanzen können im Glashaus von CropDesign in Gent gleichzüchtig gezüchtet werden. Die Pflanzen wachsen dabei entweder in idealen oder aber unter Stress-Bedingungen. </small> <b>Starke Produkt-Pipeline.</b> Beiden Unternehmen zufolge haben die ersten Ergebnisse der Zusammenarbeit die Erwartungen deutlich übertroffen. Das am weitesten fortgeschrittene Projekt - ein trockenheitstoleranter Mais - wurde heuer in die Entwicklungsphase III gehoben, in der Daten für den Zulassungsprozess generiert werden. 2012 soll er erstmals über die Vertriebsschienen von Monsanto vermarktet werden - die Gewinne aus dieser Vermarktung werden im Verhältnis 60:40 zwischen Monsanto und BASF geteilt. <% image name="BASF_Pflanzen_mit_Barcode" %><p> <small> Jede genetisch modifizierte Reispflanze ist im Glashaus von CropDesign mit einem Barcode und einem Transponder versehen, sodass sie jederzeit exakt identifiziert werden kann. </small> Neben Trockenheitstoleranz konzentrieren sich Monsanto und BASF Plant Science auf die Entwicklung von Pflanzen mit verbesserter Stickstoffverwertung und höherem intrinsischen Ertrag – gemeint ist die Fähigkeit einer Pflanze, unter normalen Bedingungen mehr Ertrag zu erzeugen. Für die am weitesten fortgeschrittenen Projekte rechnen die Unternehmen für 2020 in den USA mit folgenden Marktwerten: &#8226; Höherer Ertrag bei Mais (großflächiger Anbau): mehr als 1 Mrd $ &#8226; Mehr Ertrag bei Sojabohnen (großflächiger Anbau): 300-500 Mio $ &#8226; Verbesserte Stickstoffverwertung bei Mais: 300-500 Mio $ &#8226; Trockenheitstoleranter Mais: 300-500 Mio $ <table> <td><% image name="BASF_Reis_am_Laufband" %></td> <td><% image name="BASF_Reis_in_Wachstumskammer" %></td> </table> <small> Ein Mal pro Woche transportiert ein Laufband alle Reispflanzen in eine Fotokammer, wo sie von allen Seiten mit Digitalkameras fotografiert werden. Eine eigens erstellte Software errechnet daraus die spezifischen Informationen zu Größe, Anzahl der Rispen und Wurzelmasse. </small> In Feldversuchen haben alle vier Projekte signifikante Ertragssteigerungen gegenüber Kontrollgruppen gezeigt. Mit 6-10 % Mehrerträgen bestätigten die diesjährigen Feldversuche mit ertragsreicheren Sojabohnen in Südamerika frühere Ergebnisse. 2007 hatten die nordamerikanischen Feldversuche ebenfalls große Fortschritte aufgezeigt. So lieferte trockenheitstolerante Baumwolle um bis zu 19 % höhere Erträge bei Trockenheit. BASF und Monsanto in gemeinsamer Biotech-Euphorie

September 16th

Shiga Toxin B: Chemotherapie ohne Nebenwirkungen

Heutige Chemotherapien haben den Nachteil, dass sie auch auf normales Gewebe wirken. Forscher um Klaus-Peter Janssen am Klinikum rechts der Isar arbeiten daher an der Entwicklung eines Vektors, der sich bei Dickdarmkrebs ausschließlich in den Krebszellen anreichert. <% image name="Shiga_Toxin_B" %><p> <small> 400-fach vergrößerte Krebszellen aus einem Dickdarmtumor, die Shiga Toxin B (rot) aufgenommen haben. Das Shiga Toxin B befindet sich innerhalb der Tumorzellen im Golgi-Apparat. Zellkerne sind blau angefärbt. &copy; Klinikum rechts der Isar </small> Die Strategie, welche die Arbeitsgruppe zusammen mit Forschern des Instituts Curie in Frankreich verfolgt, basiert auf einem Vektor, der diese Vorgaben auf natürlichem Weg ideal erfüllt: dem Shiga Toxin B. Dieses aus einem Darmbakterium stammende Protein verursacht für sich genommen keine nennenswerten physiologischen Störungen im Darmtrakt. Durch die Kopplung an radioaktive oder chemotherapeutische Substanzen lässt es sich jedoch in ein effektives Werkzeug zur diagnostischen Tumordarstellung verwandeln und möglicherweise auch zur Therapie einsetzen. <% image name="Shiga_Toxin_B2" %><p> <small> 630-fach vergrößerte Krebszellen aus einem Dickdarmtumor, die Shiga Toxin B (rot) aufgenommen haben. Zellkerne sind blau, das Endoplasmatische Retikulum in grün. Das Shiga Toxin B befindet sich hier innerhalb der Tumorzellen. </small> Die Gruppe konnte im Tiermodell bereits 2006 zeigen, dass Shiga Toxin B zur Darstellung von Darmtumoren mit bildgebenden Verfahren hervorragend geeignet ist (Cancer Research, 2006; 66:7230-7236). Jetzt wurden die vorklinischen Befunde auf den Menschen übertragen. Die Forscher stellten fest, dass der Rezeptor für Shiga Toxin B (Gb3 oder CD77) nicht nur auf Tumoren des Darmtraktes, sondern vor allem auch auf Lebermetastasen im Vergleich zum Normalgewebe stark angereichert ist. Sie überprüften daraufhin die Aufnahme von Shiga Toxin B in Primärkulturen von Tumorzellen. Das Ergebnis ist vielversprechend: Fluoreszenzmarkiertes Shiga Toxin B wird von Krebszellen gezielt aufgenommen, nicht aber von Zellen aus gutartigen Adenomen oder von normalen Darmzellen. Damit eignet sich Shiga Toxin B gut als neuartiges Werkzeug zur zielgerichteten Therapie von Darmkrebs. <small> Human colorectal tumors and metastases express Gb3 and can be targeted by an intestinal pathogen-based delivery tool. Molecular Cancer Therapeutics, August 2008, 7:2498-2508. </small> Shiga Toxin B: Chemotherapie ohne Nebenwirkungen

LEDs von LightWild inszenieren Berliner O2 World Arena

<a href=http://www.lightwild.com>LightWild</a> hat das Beleuchtungsraster an der Fassade der O2 World Arena in Berlin fertig gestellt. Es ist eines der weltgrößten architektonischen Beleuchtungsraster und deckt die gesamte gläserne Südfassade der neuen Mehrzweckhalle ab. LEDs von LightWild inszenieren Berliner O2 World Arena <% image name="LightWild_World_Arena" %><p> <small> Eines der weltgrößten architektonischen LED-Raster beleuchtet die East Side Gallery auf der Berliner Mauer. &copy; Moritz Wade </small> Die rund 1.400 m² umfassende Installation gibt bewegte Grafik- und Video-Inhalte enormer Dimensionen wieder, wobei über 7.000 angesteuerte Pixel und insgesamt 280.000 Einzel-LEDs zum Einsatz kommen. Die Pixel befinden sich im Inneren von 117 maßgeschneiderten Aluminiumstreben mit gewölbten optischen Linsen, die gleichmäßig über die ganze Breite der Glasfassade verteilt sind. Die von LightWild Project Engineering gemeinsam mit den Architekten und Eigentümern der Arena entwickelten LED-Streben ermöglichen eine nahtlos in die gebogene Konstruktion der Hallenfassade integrierte, dynamische Beleuchtung. Bei dem Projekt kommt LightWilds zum Patent angemeldete Fassadenbeleuchtung für ebene und gewölbte Oberflächen zum Einsatz. Aufgrund der Dimension des Rasters ist die Lightshow aus einer Entfernung von mehr als 1,5 km noch deutlich zu erkennen. Die LEDs werden vom Kontrollraum der Arena aus über ein von LightWild entworfenes Netzwerk angesteuert.

Compounds für neue Beleuchtungsanwendungen

Mit den Systemcompounds ALCOM LD (Light Diffusion) und ALCOM LB (Light Blocking) sorgt <a href=http://www.albis.com>ALBIS Plastic</a> für eine nahezu verlustfreie Lichtstreuung bzw. lichtundurchlässige Flächen bei sehr geringer Materialstärke. Compounds für neue Beleuchtungsanwendungen <% image name="ALBIS_Lichtdesign" %><p> <small> ALBIS leitet Licht in die richtigen Bahnen - die Streuscheibe dieses Dachmoduls für BMW erhielt mit ALCOM LD ein spezielles Lichtdesign mit besonders hoher Transparenz und optimaler Lichtstreuung. </small> <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Beleuchtungstechnik</b> ist für Innenraum-Designer im Automobilbau eines der wichtigsten Gestaltungselemente. Unabhängig von der Größe der beleuchteten Fläche sollen Lichtquellen dabei nicht als Hot Spot sichtbar sein. Das bringt üblicherweise Probleme wie schlechte Lichtausbeute und schon bei kleinen Abweichungen vom optimalen Betrachtungswinkel starken Lichtabfall. </small></td> </table> In Compounds der Serie ALCOM LD sorgen spezielle Rezepturen für besonders wirksame und homogene, jedoch nahezu verlustfreie Lichtstreuung. Selbst bei einem Betrachtungswinkel von 45 ° werden noch mehr als 50 % der Lichtstärke wahrgenommen. Das erhöht den Komfort der Bedienung und die Sicherheit der Autofahrer. Andererseits sind in Lichtführungen und Reflektoren exakt begrenzte, lichtundurchlässige Flächen gefragt. Das verlangt üblicherweise eine Materialdicke, die aus Festigkeitsgründen nicht notwendig ist. Die Compounds ALCOM LB (Light Blocking) sind bereits ab einer Dicke von 0,5 mm lichtdicht und verhindern so überströmendes Licht zwischen unterschiedlichen Kontroll- und Warnleuchten. Gleichzeitig ermöglicht der Werkstoff mit dem Reflektionsgrad von bis zu 94 % eine effiziente und gleichmäßige Ausleuchtung. Polymere wie ABS, PC, PC/ABS, PBT und PP lassen sich mit den geforderten Eigenschaften ausrüsten und somit bleiben die Vorzüge verschiedener Werkstoffe für die jeweilige Applikation nutzbar. Hohe Ansprüche an Maßtoleranzen und Wärmeformbeständigkeit werden erfüllt.

Bayer HealthCare erwirbt DIREVO Biotech

<a href=http://www.bayerhealthcare.com>Bayer HealthCare</a> übernimmt für 210 Mio € die Kölner <a href=http://www.direvo.com>DIREVO Biotech</a>. Mit der Akquisition des auf Protein-Engineering spezialisierten Biotechs verstärkt Bayer die Biologika-Forschungskompetenz in seiner pharmazeutischen Division Bayer Schering Pharma. <% image name="Direvo_Logo" %><p> <table> <td width="110"></td><td><small> Der Geschäftsbereich Industrielle Biotechnologie von DIREVO ist nicht Gegenstand des Kaufvertrags. Die DIREVO Industrial Biotechnology GmbH wurde separat an eine Investorengruppe veräußert und hat kürzlich als neues Unternehmen eine Serie A Finanzierung über 8 Mio € abgeschlossen. </small></td> </table> Bayer HealthCare plant, das in F&E beschäftigte Personal von DIREVO in den Bereich Global Drug Discovery von Bayer Schering Pharma zu integrieren. Der DIREVO-Standort in Köln wird beibehalten und als Kompetenz-Zentrum für Biologika innerhalb von Bayer Schering Pharma neben den globalen F&E-Zentren in Berlin, Wuppertal und in Berkeley eingebunden. Die Protein-Engineering-Plattform von DIREVO Biotech setzt High-Throughput-Technologien für die schnelle Auffindung und Optimierung von biologisch-pharmazeutischen Wirkstoffen ein. Sie kam bereits bei einer Vielzahl von Proteinen erfolgreich zum Einsatz, so bei therapeutischen Antikörpern und Proteasen, die in die präklinische Pipeline von Bayer Schering Pharma übernommen werden. "Bayer Schering Pharma gehört bereits zu den zehn führenden Biologika-Unternehmen der Welt. Die führende Position von DIREVO im Bereich Protein-Engineering bietet vielversprechende Chancen für weiteres geschäftliches Wachstum", kommentiert Arthur Higgins, CEO von Bayer HealthCare. Bayer HealthCare erwirbt DIREVO Biotech

September 15th

Insekten-Bestäubung ist weltweit 150 Mrd € wert

Wissenschaftler haben erstmals berechnet, welche Werte Insekten wie Bienen durch die Bestäubung von Agrarpflanzen schaffen. Der Studie zufolge hat der ökonomische Nutzen durch diese Bestäuber 2005 etwa 153 Mrd € betragen. Das entspricht etwa 9,5 % des Gesamtwertes der Weltnahrungsmittelproduktion. <% image name="UFZ_Fruechte_Gemuese" %><p> <small> Sollte es zum kompletten Rückgang der Insektenbestäuber kommen, würde sich die Weltagrarproduktion stark verändern. Besonders Importeure wie die EU wären betroffen. Global betrachtet sind die Länder der Nordhemisphäre verwundbarer. Ein Rückgang der bestäubenden Insekten könnte also starke Konsequenzen für den Lebensmittelhandel zwischen Nord und Süd haben. &copy; Künzelmann/UFZ </small> Die Wissenschaftler des Nationalen Institutes für Agrarforschung (INRA) und des Zentrums für Wissenschaftliche Forschung (CNRS) aus Frankreich sowie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) schätzen zudem die Schäden, die durch das Fehlen bestäubender Insekten entstehen würden, auf 190 bis 310 Mrd € p.a. Die Studie hat dazu unter anderem Daten der FAO ausgewertet, um den Bestäubungs-Anteil an der Weltnahrungsproduktion zu bestimmen. Drei Kategorien agrarischer Produkte sind besonders betroffen: Früchte und Gemüse durch einen Verlust von jeweils 50 Mrd €, gefolgt von essbaren Ölfrüchten mit 39 Mrd €. Die Auswirkungen auf Genussmittel (Kaffee, Kakao usw.), Nüsse und Gewürze waren von geringerer ökonomischer Relevanz. Die Wissenschaftler fanden auch heraus, dass der &Oslash; Wert von Bestäubern abhängigen Feldfrüchten höher war als von Feldfrüchten, die nicht bestäubt werden wie Getreide oder Zuckerrohr (760 bzw. 150 €/t). Der errechnete Verwundbarkeitsindex wurde definiert als das Verhältnis des ökonomischen Wertes der Insektenbestäubung geteilt durch den Wert der gesamten Lebensmittelproduktion. Dieses Verhältnis variiert je nach Kategorie: 39 % für Genussmittel (Kaffee, Kakao), 31 % für Nüsse und 23 % für Früchte. Umso höher die Abhängigkeit von Bestäubern ist, desto höher ist der Preis pro Tonne. Der Komplettverlust an Insektenbestäubern wie vor allem der Honigbiene und vielen weiteren Bienenarten würde nicht zu einem Zusammenbrechen der Weltagrarproduktion führen. Aber es würde zu einschneidenden Verlusten kommen - selbst wenn die Studie nur Pflanzen berücksichtigt, die direkt für die menschliche Ernährung genutzt werden. In den Berechnungen sind jedoch die Auswirkungen, die ein Rückgang der Bestäuber auf die generelle Pflanzen- und damit auf die Tierproduktion hätte, nicht enthalten. Ebenso fehlen die Auswirkungen auf Wildblumen und sämtliche weitere Ökosystem-Dienstleistungen, die die natürliche Flora für Landwirtschaft und Gesellschaft erbringt. <small> Nicola Gallai, Jean-Michel Salles, Josef Settele, Bernard E. Vaissière: Economic valuation of the vulnerability of world agriculture confronted with pollinator decline. Ecological Economics (2008), doi:10.1016/j.ecolecon.2008.06.014. </small> Insekten-Bestäubung ist weltweit 150 Mrd € wert

Vielversprechend: Anti-EpCAM-Antikörper MT201

<a href=http://www.micromet.de>Micromet</a> hat die Zwischenauswertung einer Phase-Ib-Studie vorgestellt, die den Antikörper Adecatumumab (MT201) in Kombination mit Docetaxel in Patientinnen mit Brustkrebs untersucht. Die Behandlung war sicher und verträglich und ist möglicherweise bei hoher EpCAM-Expression besonders wirksam. <% image name="Phase_I" %><p> Adecatumumab ist gegen das Krebsantigen EpCAM gerichtet, der bei vielen soliden Tumoren auf eine schlechte Prognose hinweist. Eine vorausgegangene Phase-II-Studie, die Adecatumumab alleine bei metastasierendem Brustkrebs untersuchte, hatte ergeben, dass eine Behandlung mit Adecatumumab bei Patientinnen mit hoher EpCAM-Expression auf Krebszellen mit einem selteneren Auftreten neuer Metastasen korrelierte als bei Patientinnen mit niedriger EpCAM-Expression. Die jetzt vorgestellte laufende Studie untersucht die Sicherheit und Verträglichkeit steigender Dosen von Adecatumumab in Verbindung mit dem Standard-Chemotherapeutikum Docetaxel an rückfälligen Patientinnen mit metastasierendem Brustkrebs, die zuvor im &Oslash; 3 Chemotherapie-Behandlungen erhalten haben. Die Kombination von Adecatumumab mit Docetaxel erwies sich als gut durchführbar, es wurde kein Anstieg von Nebenwirkungen oder von auffälligen Laborwerten, die für Docetaxel typisch sind, beobachtet. Die Gesamtansprechrate nach RECIST betrug 43 % bei Patientinnen mit hoher EpCAM-Expression (3 von 7 Patientinnen), wohingegen keine Patientin mit niedriger EpCAM-Expression auf die Kombibehandlung ansprach (0 von 8). Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Kombination von Adecatumumab mit Taxanen möglicherweise eine wertvolle Behandlungsoption für Patientinnen mit hoher EpCAM-Expression darstellt. <small> Zusätzlich zu der noch laufenden klinischen Entwicklung für Brustkrebs-Patientinnen bereitet Micromet derzeit eine randomisierte Phase-II-Studie an Darmkrebspatienten vor, denen erste Lebermetastasen komplett entfernt wurden. </small> Vielversprechend: Anti-EpCAM-Antikörper MT201

Wien eröffnet Müllverbrennung Pfaffenau

Wien hat die neue Müllverbrennungsanlage (MVA) <a href=http://www.umweltzentrum.at>Pfaffenau</a> in Simmering fertig gestellt. Die 220 Mio € teure Anlage stellt sicher, dass Wien auch mittelfristig seinen Restmüll zur Gänze energetisch nutzen kann. Die neue MVA Pfaffenau kann jährlich aus 250.000 t Müll 65 GWh Strom und 410 GWh Fernwärme erzeugen. Wien eröffnet Müllverbrennung Pfaffenau <% image name="MVA_Pfaffenau2" %><p> <small> Die neue Deponieverordnung - sie verbietet die Ablagerung von unbehandeltem Restmüll - machte zusätzliche Verbrennungskapazitäten in Wien nötig. Als angenehmer Nebeneffekt lassen sich mit der MVA Pfaffenau 50.000 Haushalte mit Wärme und 25.000 Haushalte mit Strom versorgen. </small> <table> <td><% image name="MVA_Pfaffenau3" %></td> <td align="right"> Durch eine vierstufige Rauchgasreinigungsanlage - bestehend aus einem Elektrofilter, einer zweistufigen Nasswäsche, einem Aktivkoksfilter und einer Entstickungsanlage - erreicht die MVA niedrigste Emissionswerte. Kessel- und Filterasche wird in Aschesilos zwischengelagert und schließlich mit der Schlacke auf der Deponie Rautenweg abgelagert. Die Abwässer aus der zweistufigen Nasswäsche werden in die nahe gelegene Hauptkläranlage geleitet. Der in der Schlamm-Entwässerung anfallende Filterkuchen wird in einer Untertage-Deponie endgelagert, anfallender Gips in der Baustoffindustrie verwertet. </td> </table> <% image name="MVA_Pfaffenau1" %><p> <small> Bis zu 200 Fahrzeuge täglich entleeren ihren Inhalt in den 18.000 m³ fassenden Müllbunker. Künftig werden in der MVA bei mindestens 850 °C rund 32 t Restmüll pro Stunde verbrannt. </small> In den Abhitzekesseln wird der Wärmeinhalt der bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase zur Erzeugung von Dampf genutzt. Dieser Dampf mit 40 bar und 400 °C wird in eine Turbine geleitet. Die an den Turbinenläufer übertragene Energie wird im Generator in Strom umgewandelt. Der nach der Turbine noch zur Verfügung stehende Dampf wird in Fernwärmeumformern geleitet. Die bei der dort stattfindenden Kondensation frei werdende Wärme wird an das Fernwärmenetz abgegeben. Aus der bei der Verbrennung anfallenden Schlacke wird über Magnetabscheider Eisen-Schrott zur Verwertung in der Stahlindustrie abgetrennt. Errichtet wurde die MVA im Konsortium mit Alstom Power Austria. Integrale Bestandteile der Anlage wie Kesselanlage und Rauchgasreinigung lieferte AE&E. <small> Neben der neuen <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/6516>Biogasanlage</a> zählt auch die Hauptkläranlage Wien, die 2005 eröffnet wurde, zum Umweltzentrum Simmering. Dieses wird schließlich heuer mit der Eröffnung der MVA Pfaffenau komplettiert. Ab 20. September 2008 stehen drei der weltweit modernsten Anlagen für Abwasser- und Abfallbehandlung im Umweltzentrum Simmering in Vollbetrieb. </small>

Nanocomposites für flexible Solarzellen

An der TU Graz hat die Erforschung elektroaktiver Polymere ebenso wie von unterschiedlichen Methoden der Energiespeicherung und -gewinnung lange Tradition. Gemeinsam mit der NanoTecCenter Weiz Forschungsgesellschaft sollen nun im Rahmen des CD-Pilotlabors für Nanokomposit-Solarzellen Hybridmaterialien für neuartige Solarmodule entwickelt werden – <a href=http://www.isovolta.com>Isovolta</a> will sie in Folge großtechnisch produzieren. <% image name="Nanotec_Center_Glovebox" %><p> <small> Die neuen Bauelemente werden unter Reinraumbedingungen am NanoTecCenter Weiz untersucht. © NanoTecCenter Weiz </small> Bis dato kommen fast ausschließlich anorganische Materialien in der Solarzellen-Produktion zum Einsatz, allen voran Silizium. Gregor Trimmel, der Leiter des neuen CD-Pilotlabors, will die Grundlagen dafür schaffen, damit sich das ändert. Seine Mission lautet: "Leicht verarbeitbare, flexible Solarzellen entwickeln, die günstiger sind als aktuell verfügbare Produkte." Ausgegeben hat die Parole die Isovolta AG, die bereits seit den 1980er Jahren an Verbundstofffolien zur Einkapselung von Solarzellen arbeitet. Umsetzen will Trimmel den Auftrag durch eine Mischung von kristallinen und Polymer-Halbleiterphasen. "Solche Mischungen sind noch im Entwicklungsstadium", so Trimmel, der am Institut für Chemische Technologie von Materialien der TU Graz tätig ist. "Verwendet werden dabei leitfähige Polymere wie Poly(p-Phenylen-Vinylen) (PPV) oder Polythiophene im Verbund mit oxidischen oder sulfidischen anorganischen Halbleitern wie beispielsweise Zinksulfid." Ihr besonderer Vorteil: Sie lassen sich auf einem flexiblen Substrat aufbringen, das wiederum ein Polymer – wie etwa der Kunststoff PET – sein könnte. Aufbauen kann Trimmel im Rahmen des CD-Pilotlabors auch auf die langjährigen Vorarbeiten des Industriepartners Isovolta, der nicht zuletzt eine Lizenz für besonders geeignete Nanocomposites für Solarzellen und Leuchtdioden besitzt – eine Entwicklung, die von Dieter Meissner initiiert wurde. Mit Gregor Trimmel selbst unterhält Isovolta bereits seit 2003 eine enge Forschungskooperation. <b>Halbleiter-Mischungen.</b> Hergestellt werden die zu untersuchenden Mischungen aus organischem und anorganischem Halbleiter im Gramm-Maßstab im Labor. Diese Nanocomposites werden sodann auf ein Substrat mit einer transparenten Elektrode (Indium-Zinnoxid) aufgebracht und mit einer Metallelektrode beschichtet, sodass sie elektrisch vermessen werden können: "Dabei erstellen wir Strom-Spannungs-Kurven unter definierter Bestrahlung, messen also den maximalen Stromfluss sowie die Fotospannung", erklärt Trimmel. Um Verunreinigungen auszuschließen, werden Testsolarzellen in einem Reinraum an der NanoTecCenter Weiz Forschungsgesellschaft (Leitung: Prof. Emil List) hergestellt und vermessen. Dort werden die einzelnen Zellen auch zu Modulen zusammengebaut, also seriell verschaltet. Genau "unter die Lupe genommen" wird die Struktur der neuartigen Nanokomposit-Solarzellen am Institut für Elektronenmikroskopie und Feinstrukturanalyse der TU Graz (Vorstand: Prof. Ferdinand Hofer). "Wir arbeiten mit Elektronenmikroskopen, da eine Nanokomposit-Schicht nur rund 200 Nanometer dick ist – das ist etwa 500 Mal dünner als ein Blatt Papier", veranschaulicht Trimmel, "im Vergleich zu unseren Nanoschichten sind Staubpartikel riesig." Die Elektronenmikroskopie sei dabei für das gesamte Forschungsprojekt essenziell, das Grazer Institut österreichweit am besten dafür ausgestattet. <% image name="Solarzelle_druckbar" %><p> <small> Gedruckte Elektronik für Solarzellen, Hologramme oder OLEDs wird von mehreren Forschungsteams derzeit vorangetrieben, unter anderem von Ciba und der finnischen VTT. &copy; Ciba </small> Im Rahmen des Pilotlabors soll die Morphologie der Nanokomposit-Materialien und die Bildungsprozesse der dünnen Nanokomposit-Schichten exakt untersucht werden. Für die fotovoltaische Anwendung muss dabei ein Kompromiss zwischen einer möglichst großen Grenzfläche der beiden Komponenten, die eine effiziente Ladungstrennung ermöglichen soll, und einer gewissen Phasenseparation, die für einen wirksamen Ladungstransport zu den Elektroden notwendig ist, getroffen werden. In weiterer Folge ist das Erreichen einer anisotropen Verteilung und einer geordneten Morphologie in der fotovoltaischen Schicht erstrebenswert. Das Forschungsprojekt vereint derart Aspekte der Materialchemie sowie der Charakterisierung der Morphologie, der kinetischen Abläufe und der optischen und elektronischen Eigenschaften. Teil weise lassen sich dabei Synergien mit einem derzeit laufenden FFG-Forschungsprojekt sowie einem Projekt im Rahmen der Österreichischen Nanoinitiative nutzen. <b>Industrielles Upscaling.</b> In den nächsten Monaten will Trimmel jedenfalls "Hunderte Kombinationen" der Nanocomposites experimentell durchtesten. Spätestens in 1,5 Jahren soll sodann das am besten geeignete Nanokomposit-Material für die weitere Entwicklung ausgewählt werden. Danach geht es an die Prozessentwicklung: "Hier ist sodann ein Upscaling der Solarmodule vom Zentimeter- zum Meter-Maßstab gefordert." Die Implementierung der erforschten Materialien in die großtechnische Fertigung hält er innerhalb der nächsten "fünf bis zehn Jahre" für realistisch. Gefragt seien in Folge auch spezielle Beschichtungs-Fertigkeiten sowie Expertise im Rolle-zu-Rolle-Verfahren – ein Part, den sodann Isovolta in die Hand nehmen wird. Generell lasse sich derzeit noch nicht abschätzen, um wie viel billiger die angestrebten Entwicklungen sein könnten: "Die Nanokomposit-Solarzellen werden auf jeden Fall billiger als Silizium-Solarzellen sein. Der Preis ist aber stark abhängig von den gewählten Materialen – während Zinksulfid sehr billig zu haben ist, kommt Indiumsulfid, bedingt durch den weltweiten Indiumbedarf immens teuer." Weltweit gebe es derzeit unterschiedlichste Ansätze, die Fotovoltaik voranzutreiben. Den aktuellen Grazer Bemühungen seien jene Fulleren-Polymer-Solarzellen noch am ähnlichsten, welche Niyazi Sariciftci bereits vor der Jahrtausendwende in seinem Linzer CD-Labor für Plastiksolarzellen entwickelt hat. Nanocomposites für flexible Solarzellen

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