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Dezember 20th, 2005

„Diagnosen werden ab 2010 sprunghaft besser.“

Der Chemie Report sprach mit Paul Smit, der für Philips Medical Systems die Strategie- und Geschäftsentwicklung verantwortlich zeichnet. „Diagnosen werden ab 2010 sprunghaft besser.“ <% image name="Smit" %><p> <small> Paul Smit: „Jeder Euro für die integrierte Bildgebung spart drei Euro an Spitalskosten.“ </small> <i>In wie weit ist die integrierte Bildgebung bereits Realität im klinischen Alltag, sodass Befunde über verschiedene Instrumente hinweg präsent bleiben?</i> Die beiden Standards DICOM (Digital Imaging and Communications in Medicine) und IHE (Integrating the Healthcare Enterprise) haben sich mittlerweile in der medizinischen Welt durchgesetzt. Wir können heute sagen: Alle Geräte sprechen dieselbe Sprache, verstehen die gleiche Syntax. Die Integration der Instrumente ist hier schon sehr weit gediehen. Nicht zuletzt sind es meist Gesetze, die dabei als Vorantreiber fungieren – in den USA wird gerade geregelt, inwieweit Patienten Zugang zu ihren Gesundheitsdaten haben dürfen. All das braucht standardisiertes Vorgehen. Und nicht zuletzt ein Business Process Reengineering – was für viele Krankenhäuser die eigentliche Herausforderung ausmacht. <i>Wie sieht es mit der Vernetzung der Kliniken aus – gibt es bereits Kliniken, die externe Praxen, Labordaten, Röntgenbilder, Images aus Computertomographen etc. vernetzen?</i> Weltweit würde ich sagen, dass zwischen 20 und 30 % aller Krankenhäuser ausreichend vernetzt sind. Oft wird heute noch eine Art duales System gefahren: Ältere Geräte liefern noch keine digitalen Daten, sondern analoge Filme – um diesen auch weiterhin verwenden zu können, wird dabei mit dem Standard PACS (Picture Archiving and Communication System) an DICOM angedockt, sodass die Bildgebung sowohl als Film als auch in digitaler Form vorliegt. Der Markt für die integrierte Bildgebung wächst aber jährlich zwischen 7 und 10 %, sodass etwa ab 2020 eine vollständige digitale Vernetzung im medizinischen Alltag erreicht werden wird. <i>In welchen Bereichen sehen Sie aktuell die größten Umsatz-Zuwächse bzw. Potenziale?</i> Computertomographie und Nuklearmedizin weisen derzeit mit 10 bis 15 % das größte Wachstum auf. Die Technologieentwicklung ist in diesen Bereichen überaus schnell: Computertomographen sind heute deutlich schneller und genauer als noch vor wenigen Jahren – ein Herz kann mittlerweile binnen sechs Sekunden gescannt werden. Die Geräte können daher für die Erste-Hilfe-Diagnose verwendet werden. In der Nuklearmedizin liefert die Positron Emission Tomography (PET) die Chance für die sehr frühe Krebserkennung. Insgesamt werden in Europa derzeit einige Tausend Computertomographen und einige Hundert PET-Systeme von uns jährlich ausgeliefert. Wir sind hier die Nummer Drei am Markt und wachsen sehr stark. Indem die Magnetresonanz strahlungsfrei arbeitet sehen wir hier in 10 bis 20 Jahren die große Zukunft der Bildgebung: Heute noch sehr teure und große Geräte werden deutlich kleiner und spezifischer, also etwa nur für das Gehirn abgestellt sein. <i>Die diagnostische Praxis weitergedacht: Wohin tendiert die klinische Forschung?</i> Der Trend geht eindeutig in Richtung früherer und genauerer Diagnosen. Vor allem bei sehr teuren Krankheiten wie Darmkrebs oder Lungenkrebs lässt sich dadurch die durchschnittliche Lebenserwartung um bis zu 9 Jahre erhöhen. Aber hier stehen wir noch am Anfang – einige sehr teure und lange Studien müssen uns zuvor noch die entsprechenden Sicherheiten liefern. Aber Sie können damit rechnen, dass ab 2010 Diagnosen sprunghaft besser werden. Und damit werden auch die allgemeinen Gesundheitskosten sinken, weil dadurch enorme Beträge in den Spitälern eingespart werden können – eine Computertomographie zu machen und dadurch richtige Behandlungen zu machen ist ungleich billiger als einige Tage Spitalsaufenthalt aufgrund falscher Diagnosen. Zu erwähnen sind hier ebenso die Molekularagenten. Dabei handelt es sich um Kontrastmedien, die sich an Krankheitsherden anhaften – an Tumoren etwa – und sodann leuchten. Wenn Sie so wollen: Biochips, die eine in-vivo-Messung ermöglichen. Wir entwickeln diese Systeme derzeit gemeinsam mit Schering und rechnen mit der Marktzulassung ab 2010. <i>Sind Lab on Chip-Systeme für Philips ein relevantes Forschungsfeld? </i> Ja, hier entwickeln wir tatsächlich derzeit ein Produkt. Dabei handelt es sich um sehr schnelle Genanalysen bei Sepsis-Erkrankungen. Das Produkt ist dabei vollintegriert, das heißt, man gibt die Blutprobe hinein und erhält ohne weiteres Zutun binnen zwei Stunden ein Ergebnis. Wir wollen es in 2 bis 3 Jahren auf den Markt bringen.

Tibotec meldet Erfolge gegen HI-Virus

Die belgische <a href=http://www.tibotec.com>Tibotec</a> war in Phase 2b mit zwei HIV-Präparaten erfolgreich: TMC114 und TMC125 zeigen Aktivität gegen wirkstoffresistentes HIV. Tibotec meldet Erfolge gegen HI-Virus <% image name="Aidstest" %><p> Tibotec präsentierte seine primären Ergebnisse aus der POWER 2-Studie zur 24-wöchigen Wirksamkeit und Sicherheit von TMC114, einem Proteasehemmer (PI) bei behandlungserfahrenen Patienten sowie die ersten klinischen Langzeitergebnisse von TMC125, einem Nicht-Nukleosid-Reverse-Transkriptase-Hemmer (NNRTI) bei NNRTI-resistenten HIV-1-Patienten. Sowohl TMC114 als auch TMC125 werden derzeit in Phase III-Studien untersucht. Bei der Untersuchung zu <b><u>TMC114</u></b> handelt es sich um eine Studie zu TMC114 in Kombination mit Ritonavir (TMC114/R) bei mit mindestens 1 PI, 1 NNRTI und 1 NRTI erfahrenen Patienten, die eine oder mehrere primäre PI-Mutationen aufwiesen. Die Ergebnisse zeigten, dass 62 % der Patienten eine Verringerung der Viruslast von 1 log10 oder mehr in der höchsten Dosierungsgruppe im Vergleich zu 14 % in der Kontrollgruppe erzielten. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen und Übelkeit. TMC114/R wird derzeit in Phase III sowohl an behandlungserfahrenen wie behandlungsnaiven HIV-1-infizierten Patienten untersucht. <b><u>TMC125-C223</u></b> war eine Dosisfindungsstudie an HIV-1-infizierten Patienten mit weitgehender Behandlungserfahrung und erwiesener NNRTI-Resistenz sowie 3 oder mehr PI-Mutationen. Bei diesen NNRTI-resistenten Patienten fiel die Reduktion der Viruslast bei jenen Patienten, die TMC125 in Kombination mit einer optimierten Basisbehandlung erhielten, beim primären Endpunkt nach 24 Wochen bedeutend höher aus als bei der aktiven Kontrollgruppe. Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen waren Durchfall und Ausschläge. Das Programm der klinischen Phase III zu TMC125 startete letzten Monat. Als Hintergrund-Proteasehemmer wird TMC114 eingesetzt. Zum ersten Mal werden hiermit zwei neue Antiretroviren- Prüfmedikamente in Kombination an sehr behandlungserfahrenen Patienten untersucht.

Die Tulln-Connection

Zuerst war die Universität, dann kamen die Fachhochschule und die ersten Unternehmensansiedelungen. Jetzt expandiert der Forschungsstandort Tulln weiter. Trotz des schlechten Geredes: Mit grüner Biotechnologie lässt sich in Österreich nicht nur forschen, sondern auch Geld verdienen. Zwei Portraits. Die Tulln-Connection <% image name="Reagenzglaeser" %><p> <small> Mit Bio-Analytik erfolgreich: Biopure und Romer Labs. </small> Martin Freudenschuss ist äußerst zuversichtlich. „Hier wird es bald neue Spin-offs geben“, prophezeit er. Er ist eben mit seinem Arbeitgeber Biopure und dessen Partnerunternehmen Romer Labs in das Erdgeschoss des neuen Technologiezentrums in Tulln eingezogen. In den oberen Geschossen wäre noch Platz für Unternehmensgründungen. Biopure ist ein gutes Beispiel, wie solche funktionieren können. Als Freudenschuss im Jahr 2000 mit seiner Dissertation am angrenzenden IFA, dem Interuniversitären Department für Agrarbiotechnologie, begann, hatte er „das Glück am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein“. Labors wie jene am IFA benötigen chemische „Standards“ – hochreine Substanzen, die in der Chemie eine ähnliche Rolle einnehmen wie der Urmeter für metrische Messsysteme. Bei Mykotoxinen, an denen in Tulln gearbeitet wird, gab es keine Anbieter und die eigene Herstellung solcher Substanzen war aufwendig und teuer. Die Idee, eine Firma zu gründen, die dieses Geschäftsfeld abdecken würde, gab es daher schon lange, jedoch scheiterte ein früherer Versuch das entsprechende Reinigungsverfahren umzusetzen. Freudenschuss schaffte es in den ersten fünf Wochen seiner Doktorarbeit und reinigte 500 mg Deoxinivalenol. Das Projekt wurde wieder attraktiv. Innerhalb eines Jahres war die Firmengründung vollzogen. Zu diesem Zeitpunkt konnte man bereits eine zweite Substanz anbieten. Der Break Even war nach drei Jahren erreicht. Heute beschäftigt Biopure eine Handvoll Mitarbeiter und hat mehr als 50 verschiedene Produkte im Sortiment – als Festsubstanz wie auch in genau spezifizierten Lösungen. Freudenschuss leitet die Produktentwicklung. <b>Exzellentes Umfeld.</b> Erfolgreiche Gründungen sind stark von den Rahmenbedingungen abhängig: Biopure konnte sich an der Universität einmieten, auf die vorhandene Infrastruktur zurückgreifen und an Geräten arbeiten, die sich ein junges Unternehmen sonst nicht leisten könnte. Ohne der Öffnung der Universitäten wäre das nicht möglich gewesen. Starthilfe gab es durch ein FFF-Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren. Damit konnte man die Produktentwicklung finanzieren. Mittlerweile ist man an einem EU-Projekt beteiligt. Finanzielle Rückendeckung gab es auch von der Erber AG, dem Eigentümer des Futtermittelherstellers Biomin, auf die man bei Ausfall der Förderungen hätte zurückgreifen können. „Ohne diese Versicherung hätte sich wohl niemand über die finanziellen Hürden getraut.“ „Prinzipiell“ sagt Gustav Kichler, COO bei Romer Labs, „lebt eine solche Neugründung von den handelnden Personen.“ Im Fall der Biopure waren es der Chef des IFA Analytikzentrums Rudolf Krska und Erich Erber, die das Projekt vorantrieben. Mit Krska hätte man einen Vollprofi im Projekteschreiben dabei gehabt, ohne dessen Routine die Zusage des FFF-Projektes nicht so schnell zustande gekommen wäre. <b>Symbiotische Firmenbeziehungen.</b> Mit Biopure ist der Diagnostikhersteller Romer Labs eng verbunden. Romer Labs stellt Analysekits für Futtermittel- und Lebensmittelproben her, darunter auch immunochromatographische Säulchen, die einen Substanznachweis schon in wenigen Minuten bringen. 1982 in den USA als Servicelabor für die Mykotoxindiagnostik gegründet, wurde Romer 1999 von der Erber AG übernommen und damit in Marketing und Vertrieb zum internationalen Akteur. Gleichzeitig mit der Ansiedelung im niederösterreichischen Herzogenburg erschloss die Firma mit einem Forschungszentrum in Singapur einen dritten Standort. Heute liegt der Umsatz von Romer Labs bei 4,5 Mio €. Die Forschungsausgaben machen davon etwa 5 % aus, wobei ein großer Anteil aus Fördertöpfen noch nicht eingerechnet ist. Das Verhältnis zur Schwesterfirma Biopure ist symbiotisch. „Biopure ist unser Partner für die Referenzmaterialien und Romer ist der Vertriebspartner für die weltweite Distribution der Produkte“, meint Kichler. Mittlerweile ist Romer in mehr als 70 Ländern präsent. Das Unternehmen exportiert 90 % seiner Waren. <b>Forschung bis zur Produktreife. </b> Die Ideen- und Entwicklungsschmiede für Romer Labs ist das am IFA angesiedelte Labor der Christian Doppler Forschungsgesellschaft, bei der das Unternehmen seit sieben Jahren Mitglied ist. Dort studiert ein kleines Team den Abbau von Mykotoxinen durch Mikroorganismen, um daraus Strategien für die Vermeidung von Kontaminationen zu erarbeiten. Romer erwartet sich daraus die Entwicklung neuer Schnelltests. Die Ausgaben eines laufenden Projektes teilen sich dabei die Gesellschaft, deren Mitglieder sich aus Wirtschaft, öffentlicher Hand und Wissenschaft zusammensetzen, und das beteiligte Unternehmen untereinander auf. In den ersten beiden Jahren übernimmt der Firmenpartner 30 % der Kosten, ab dann wird die Forschung zu gleichen Teilen finanziert. Das wissenschaftliche Team selbst ist an der Universität angestellt und arbeitet selbstständig. Die groben Vorgaben kommen von Romer Labs. Damit nicht am Markt vorbeigeforscht wird, legt man Wert darauf, dass zwischen Unternehmen und Forschung ein beständiger Informationsaustausch herrscht. Das mache die Zusammenarbeit bis zur Produktreife auch sehr spannend: „Es ist für die Forscher irrsinnig motivierend, einen Prototyp an die Firma weiterreichen zu können.“ <b>Potenzial in der Mykotoxinforschung.</b> Zum Kundenkreis zählen neben wissenschaftlichen Einrichtungen hauptsächlich Routinelabors von Lebensmittelkonzernen, deren Qualitätskontrolllabors Analysen durchführen müssen oder staatliche Einrichtungen, die Grenzwerte überwachen. Durch relativ strenge EU-Regelungen konnte man auf diesem Sektor einen großen Markt erschließen. In den USA beliefert man vor allem die Getreideindustrie mit einer speziell auf die dortigen Grenzwerte abgestimmten Produktpalette. Allzu leicht ist der Export in die USA allerdings nicht: Seit dem 11. September 2001 ist es schwieriger nach Amerika zu schicken. So ist es zwar erlaubt, das sensible Material ins Land zu schicken, Zollkontrollen verzögern Lieferungen aber oft um einige Wochen. Romers Strategie für die Zukunft ist es, das derzeitige Arbeitsfeld weiter auszubauen. „Um kompetitiv bleiben zu können,“ sagt Kichler „muss man über den Tellerrand der Mykotoxinforschung hinausschauen.“ Zukünftig könnte man sich in der Lebensmitteldiagnostik engagieren, das würde auch bedeuten, neue Bande, mit Firmen die in diesem Sektor tätig sind, zu knüpfen. Biopure bedient als Referenzmittelhersteller einen anderen Markt und verfolgt die Strategie, tiefer in das Forschungsfeld Mykotoxine vorzudringen. Etwa in der weiteren Veredelung, also Aufreinigung dieser Substanzen. Bislang hält man bei 98 % Reinheitsgrad. Zukünftig ist es durchaus vorstellbar, auch für den humanmedizinischen Bereich zu produzieren. Die Warendistribution würde dann auch über „Katalogfirmen“ abgewickelt werden können, die Biopures Produkte in ihr Portfolio aufnehmen. Entsprechende Projekte werden bereits angestrengt, genaueres will Freudenschuss aber noch nicht preisgeben. Ziel ist es, Ende 2006 in diesem Marktsegment die Weltmarktführerschaft zu erreichen.

RAG will Degussa-Anteile von E.ON

Der deutsche <a href=http://www.rag.de>RAG</a>-Konzern steht kurz vor der vollständigen Übernahme von <a href=http://www.degussa.de>Degussa</a>: Für 2,8 Mrd. Euro will man die von <a href=http://www.eon.de>E.ON</a> gehaltenen Degussa-Anteile übernehmen. RAG will Degussa-Anteile von E.ON Dazu wurde ein entsprechendes Eckpunktepapier vereinbart. Die RAG hielt bisher 50,1 % am weltgrößten Spezialchemiekonzern. Weitere 43 % lagen bei E.ON. Die Übernahme soll bis Juli 2006 abgeschlossen sein. Für die außen stehenden Aktionäre kündigte RAG ein öffentliches Kaufangebot von 42 €/Aktie an. Weiters sei ein Squeeze-Out vorgesehen. <% image name="Degussa" %><p> "Mit der geplanten vollständigen Übernahme der Degussa AG schaffen wir das Fundament für die erfolgreiche Zukunft des RAG-Konzerns. Sie ist ein Meilenstein auf dem Weg an die Börse", so der RAG-Vorstandsvorsitzende und frühere Bundeswirtschaftsminister Werner Müller. Der Vorsitzende der IG BCE, Hubertus Schmoldt, sprach von einer "wichtigen Wegmarke für die Weiterentwicklung der RAG zu einem Energie-, Chemie- und Immobilienkonzern".

Dezember 19th

Neue Rolle des Proteins Raf-1 entdeckt

Wie Leberzellen auf Signale zur Aktivierung eines Selbstzerstörungsprogramms reagieren, wird vom Protein Raf-1 maßgeblich mitbestimmt. Diese bisher unbekannte Funktion des ­Signalmoleküls hat eine Gruppe des Campus Vienna Biocenter in Mäusezellen entdeckt. Neue Rolle des Proteins Raf-1 entdeckt <% image name="Maus" %><p> Wenn es der Leber schlecht geht, wird mit dem programmierten Zelltod (Apoptose) ein Schutzmechanismus aktiviert. So werden infizierte oder beschädigte Leberzellen in den Tod getrieben. Für die Aktivierung der Apoptose sind <b><u>Fas-Rezeptoren</u></b> an der Oberfläche der Leberzellen entscheidend: Sie empfangen das als FasL bezeichnete Signalmolekül und initiieren anschließend die Selbstzerstörung der Zelle. Eine Gruppe um Manuela Baccarini von den Max F. Perutz Laboratories an der Uni Wien konnte nun zeigen, dass die Menge an Fas-Rezeptoren auf der Zellmembran <b><u>vom Protein Raf-1 reguliert</u></b> wird: Zellen besitzen bis zu 5 x mehr Fas-Rezeptoren, wenn sie kein Raf-1 herstellen können. Die Ergebnisse liefern eine Erklärung für die vor einiger Zeit entdeckte Tatsache, dass Raf-1 gerade in der Embryonalentwicklung eine wichtige Funktion hat. Dann verhindert es nämlich die zu dem Zeitpunkt ungewollte Aktivierung des Zelltod-Programms durch das Signalmolekül FasL. Jetzt ist geklärt, dass dieser Effekt durch die Regulierung der Anzahl der dafür zuständigen Rezeptoren auf der Zelloberfläche erfolgt. Zur korrekten Funktionsweise der Fas-Rezeptoren gehört auch, dass sie nach Bindung des FasL-Signalmoleküls und Aktivierung der Apoptose in das Zellinnere transportiert werden. Dort werden sie quasi recycled und wieder funktionstüchtig an die Zelloberfläche zurück transportiert. Während dieses Vorgangs wird die Signalübetragung unterbrochen. Wenn aber Raf-1 fehlt, dann werden die Rezeptoren nicht in das Zellinnere aufgenommen. Sie bleiben im aktivierten Zustand auf der Zelloberfläche und bewirken ein kontinuierliches Initiieren der Apoptose. Bei Erkrankungen der Leber kann das über die Fas-Rezeptoren aktivierte Schutzprogramm nun ganz verschiedene Rollen haben. So zerstört es etwa bei Infektionen oder Abstoßreaktionen ­aus Selbstschutz ­ weitere Leberzellen, die durch moderne Medikamente eigentlich gerettet werden könnten. In dieser Situation ist es wichtig, dieses Programm zu stoppen. Anders bei Lebertumoren: Diese bewirken eine Schwächung des Fas-abhängigen Selbstschutzes und können so stetig wachsen. Hier wäre eine Stärkung des Schutzprogramms wünschenswert, so dass die Tumorzellen abgetötet werden. Die Erkenntnisse aus dem Projekt bieten einen Ansatz für künftige Therapien bei verschiedensten Lebererkrankungen.

Linde baut Wasserstoffanlagen in Indien

<a href=http://www.linde.de>Linde</a> hat von der indischen Reliance Industries den Auftrag zum Bau von fünf Wasserstoffanlagen am Raffineriestandort Jamnagar im indischen Bundesstaat Gujarat erhalten. Der Auftragswert beläuft sich auf rund 175 Mio $. Linde baut Wasserstoffanlagen in Indien Die erste der neuen Anlagen wird Anfang 2007 den Betrieb aufnehmen. Zusammen mit zwei bereits bestehenden Einheiten wird die lokale Produktionskapazität auf insgesamt knapp 600.000 Normkubikmeter Wasserstoff pro Stunde gesteigert. Damit entsteht in Jamnagar einer der weltweit größten Produktions­standorte für hochreinen Wasserstoff. <% image name="Wasserstoffproduktion" %><p> Linde wird neben dem Basic und Detail Engineering, der Materialbeschaffung und der Überwachung von Montage und Inbetriebnahme auch das Training des Reliance-Personals übernehmen. An der Ausführung des Projekts ist die Linde Process Technologies India maßgeblich beteiligt. Als Rohstoffe werden unter anderem Erdgas, Raffinerieabgase, Flüssiggas (LPG) und Naphtha verarbeitet.

DNA-Methylierungstest erfolgreich

<a href=http://www.epigenomics.de>Epigenomics</a> hat mit seinem molekularen Darmkrebstest ein Forschungsziel erreicht und dafür eine Meilensteinzahlung von Roche Diagnostics erhalten. <% image name="Chip_Epigenomics" %><p> Epigenomics ist der Überzeugung, dass die Diagnose, die auf der Interpretation von Veränderungen in der DNA-Methylierung beruht, in der Lage ist, ein großangelegtes Screening für Darmkrebs in der breiten Bevölkerung zu unterstützen. Der Test zielt auf Männer und Frauen über 50, die sich regelmäßigen Früherkennungstests für Darmkrebs unterziehen. Der mit Roche Diagnostics entwickelte Test konnte Darmkrebs in einer Standard-Blutprobe im frühen Stadium genauso gut erkennen wie im Spätstadium. Zudem habe er die Krankheit im Darm unabhängig von ihrer Lokalisierung feststellen können. Epigenomics hat die Studien zur Identifizierung und Validierung von Markern auf Basis der DNA-Methylierung unter Verwendung von Blutplasma durchgeführt. Insgesamt wurden 2.000 Proben untersucht, davon 600 Plasmaproben von an Darmkrebs erkrankten Patienten. Epigenomics arbeitet seit September 2002 mit Roche Diagnostics zusammen. Falls alle Produkte aus der Kooperation auf den Markt kommen, könnten die möglichen Gesamtzahlungen nach früheren Epigenomics-Schätzungen bis zu 100 Mio € betragen. <small> <b><u>Methylierung</u></b> ist ein natürlicher Prozess, der an einer der 4 DNA-Basen, dem Cytosin, auftritt. Das Vorhandensein von Methylierung kann die Aktivität von Genen verändern. Abweichende Muster in der Methylierung bei gesundem und krankem Gewebe können erkannt werden und auf eine geänderte Gen-Aktivität hindeuten, die Krankheiten wie Krebs hervorrufen könnten. Eine Reihe von Initiativen wie das Humane Epigenomprojekt dient dazu, alle Methylierungsstellen auf dem menschlichen Genom zu erfassen und dabei eine Verbindung von den Methylierungsmustern zur Gen-Expression herzustellen. </small> DNA-Methylierungstest erfolgreich

Weltbank schließt CDM-Deal mit China

Die <a href=http://www.worldbank.org>Weltbank</a> hat mit Jiuangsu Meilan Chemical und Changsu 3F Zhong New Chemicals Material Verträge über die Emissionssenkung des Treibhausgases HFC-23 unterzeichnet. Im Rahmen des vereinbarten CDM-Projekts (Clean Development Mechanism) verpflichten sich die beiden Unternehmen, das bei der Produktion von Kühlmitteln entstehende Treibhausgas HFC-23 künftig nicht mehr in die Atmosphäre entweichen zu lassen, sondern zu speichern. Den Wert der Vereinbarung wird von der Weltbank mit 775 Mio € beziffert. <% image name="Schlot" %> <p> Zudem sollen über die Emissionseinsparung Certified Emission Reductions (CER) generiert werden, die im Rahmen des Emissionshandels als Äquivalent für European Emission Allowances (EUA) im Handelszeitraum 2005 bis 2007 genutzt werden können. Aus den beiden chinesischen Projekten werden 19 Mio CO<small>2</small>-Zertifikate generiert. Weltbank schließt CDM-Deal mit China

Dezember 16th

Röntgendetektoren aus Graz

Die Grazer <a href=http://www.hecus.at>HECUS X-Ray Systems</a> - ein Spin-Off aus dem Institut für Biophysik und Röntgenstrukturforschung - erwarb die Produktlinie der als Braun-Detektoren bekannten Röntgenzählrohre von der deutschen M. Braun Inertgas Systeme GmbH. <% image name="Hecus_Micro-back-x" %><p> Die Produktion wurde im Oktober von Garching bei München nach Graz übersiedelt. Bereits im Dezember wurde die erste Lieferung an einen internationalen Abnehmer abgewickelt. Die derzeitige Auftragslage übersteigt schon jetzt die Schätzungen für 2006. Bereits vor zehn Jahren hat HECUS X-Ray Systems die wesentlichen elektronischen Komponenten für die nun erworbene Produktlinie entwickelt und kooperierte seither als Entwicklungs- und Zulieferpartner mit M. Braun in Garching. Hunderte jener Geräte mit einem Stückpreis von etwa 20.000 € sind heute weltweit an Forschungs- und Industrielaboratorien im Einsatz. Benötigt werden sie vor allem in der Nanotechnologie zur Röntgenstrukturuntersuchung und Materialprüfung. Für HECUS bietet die Übernahme der Braun-Detektoren eine ideale Ergänzung zum bestehenden Angebot - bisher waren Röntgenkamerasysteme das Hauptprodukt. Mit der neuen Betriebsstätte im Start-up Center Graz-West schuf HECUS auch die räumlichen Voraussetzungen zu dynamischem Wachstum als globaler Player in der Röntgentechnologie. <small> Zu den Kunden von HECUS zählen etwa GE, Aventis, DuPont oder die University of California. HECUS beschäftigt 8 Mitarbeiter und erwirtschaftet rund 1,5 Mio €. </small> Röntgendetektoren aus Graz

Photometer für flüssige und gasförmige Stoffe

Das neue Transmissions-Photometer TMK 550 von <a href=http://www.pier-electronic.de>Pier-Electronic</a> eignet sich vor allem zur Bestimmung geringer Wassermengen in Chemikalien: Zuviel Feuchte kann bei vielen Prozessen mangelnde Produktqualität, Energiemehraufwand oder kritische Prozesszustände zur Folge haben. Photometer für flüssige und gasförmige Stoffe Typische Anwendungen sind die Messung der Feuchte in Aceton, Ethanol und Butanol, Methanol, Glykol oder in Toluol und Vinylchlorid. Weltweit eingesetzt sind die Photometer von Pier-Electronic zudem zur Überwachung von Salpeter-, Salz- oder Schwefelsäure und zur Wasserbestimmung in Bremsflüssigkeiten. <% image name="Photometer_TMK_500" %><p> <small> Transmissions-Photometer TMK 550. © Pier-Electronic </small> Ein Vorteil des Messverfahrens liegt darin, dass sich mit der Transmissionsmessung unterschiedliche Komponenten entsprechend der werkseitig vorgegebenen Messwellenlänge untersuchen lassen. Die an die jeweilige Messaufgabe angepassten Photometer arbeiten bei Standard-Applikationen mit einer Genauigkeit von 1 % vom Messbereich und einer Reproduzierbarkeit von 0,05 %. Beim Messvorgang durchstrahlt Licht eine Küvette. Diese wird vom Messmedium durchströmt. Die Geräteelektronik nutzt bestimmte Wellenlängen – aufgeteilt in UV-Licht, sichtbares Licht und nahes Infrarot – aus dem Spektrum von 200 bis 2500 nm zur Messung der Absorption des Lichts bei den jeweiligen Wellenlängen. Das spezielle Wechsellichtverfahren ermöglicht eine hohe zeitliche Konstanz, so dass viele Störeinflüsse praktisch keinen Einfluss auf die Messung haben. Da Messmedium und Messkopf keinen direkten Kontakt haben, lassen sich Wartungen ohne Anlagenstillstand leicht vornehmen. Messungen sind sowohl im ppm-, vpm- und %-Bereich möglich. Der Messverstärker ist per Folientastatur bedienbar und in einem Wandgehäuse untergebracht. Er verarbeitet die vom Messkopf kommenden Signale sowie die für eine Druck- oder Temperaturkompensation notwendigen Messwerte digital. Eine RS232-Schnittstelle ist serienmäßig. Serienmäßig ist auch der Min-/Max-Speicher sowie der Schaltausgang mit zwei Kontakten.

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