Das Wiener Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.biomay.com>Biomay</a> und <a href=http://www.boehringer-ingelheim.com/biopharm/home/home.htm>Boehringer Ingelheim RCV</a>, die ebenfalls in Wien ansässige Tochter des Boehringer-Konzerns auf dem Gebiet der biopharmazeutischen Auftragsproduktion, kooperieren bei der Herstellung von Plasmid-DNA in GMP-Qualität.
Biomay und Boehringer kooperieren bei Plasmid-Herstellung<% image name="bus_biopharmaceuticals_7_300dpi" %>
<small>Boehringers Gramm- bis Kilogramm-Produktion von Plasmid-DNA wird durch Biomays Herstellung im kleineren Maßstab ergänzt. (c) Boehringer Ingelheim GmbH.</small>
Die Kooperation beinhaltet die Nutzung der Boehringer Ingelheim Plasmid-Herstellungstechnologie durch Biomay. Beide Partner werden darüber hinaus ihre Marketing-Aktivitäten für das komplementäre Angebot an Plasmid-DNA Services aufeinander abstimmen. Denn gemeinsam können die beiden Unternehmen alle Größenordnungen der Produktion anbieten: Biomay übernimmt die Herstellung von Milligramm- bis Gramm-Mengen, Boehringer Ingelheim RCV hat Gramm- bis Kilogramm-Mengen im Programm. Die Kooperation zielt damit auf die unterbrechnungsfreie Versorgung mit Plasmid-Produkten von der frühen klinischen Entwicklung bis zur Registrierung ab, um auf diese Weise die Zeit bis zum Markteintritt deutlich zu verringern.
<b>Das sagen die Kooperationspartner dazu</b>
„Diese Kooperation mit Boehringer Ingelheim RCV als einem der führenden Plasmid-Hersteller wird Biomay als kleinen, aber wichtigen internationalen Player am Markt der Plasmidproduktion positionieren“, kommentierte Max Bayerl, CEO von Biomay die Vereinbarung. Und Monika Henninger-Erber, Vice President Industrial Customer Business & Product Supply bei Boehringer Ingelheim RCV, meinte: „Wir freuen uns sehr, dass unsere innovative Plasmid-DNA Technologie nun auch für Kunden zur Verfügung steht, welche sich in frühen Entwicklungsphasen befinden und kleinere Mengen an DNA in GMP-Qualität benötigen.“
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<b>Über Boehringer Ingelheim RCV</b>
Die in Wien ansässige Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co KG ist eine 100-prozentige Tochter des Boehringer Ingelheim Unternehmensverbands. In den frühen 1980er Jahren leistete die österreichische Tochtergesellschaft Pionierarbeit bei der mikrobiellen Produktion von Proteinen und hat seither kontinuierlich zur Entwicklung weiterer Expertise auf diesem Gebiet beigetragen. Heute ist der Standort Wien auf die Entwicklung und Produktion von biopharmazeutischen Produkten mittels mikrobieller Fermentation spezialisiert. Das Unternehmen setzte dazu Bakterien und Hefen mit hohen Ausbeuten ein. Wesentlich für die effiziente Produktion von Plasmid-DNA, Proteinen, Antikörperfragmenten und Proteinscaffolds sind dabei Medienentwicklung, Refolding, Kristallisation und Downstream-Processing. Derzeit betreibt das Unternehmen drei GMP-Produktionsanlagen mit einer Kapazität von bis zu 12.000 Liter. Die Anlagen sind als „Multiprodukt-Anlagen“ für die Herstellung von bei EMEA und FDA registrierten Produkten zugelassen.
<b>Über Biomay</b>
Die Biomay AG ist eine Wiener Impfstofffirma, die auf die Entwicklung von Vakzinen gegen Allergien, spezialisiert ist. Die Produktkandidaten des 1984 gegründeten Unternehmens basieren auf Derivaten von rekombinanten Allergenen (Hypoallergenen) und Nukleinsäuren (DNA- und RNA-Vakzine). Daneben ist Biomay GMP-Lohnhersteller von mikrobiell produzierten rekombinanten Proteinen, Plasmid- und Minizirkel-DNA
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In polaren Eiswolken können Eiskristalle auch bei minus 90 Grad Celsius von einem flüssigen Mantel umgeben sein. Dies haben Chemiker um Thomas Lörting vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Innsbruck nun gezeigt. Diese Entdeckung liefert eine wichtige Erklärung für Mechanismen bei der Entstehung des Ozonlochs.
Österreicher entdecken Puzzlestein für die Erklärung des Ozonlochs<% image name="EiswolkenWeb" %>
<small>Die Wassertröpfchen der Stratosphäre enthalten Salpetersäure und Schwefelsäure, die nach der Bildung der Eiskristalle in der Flüssigkeit angereicht werden und wie ein Gefrierschutz wirken.</small>
Thomas Lörting und Anatoli Bogdan arbeiteten Anfang der 2000er-Jahre als Postdocs im Labor von Mario Molina am M.I.T. Der Mexikaner war 1995 für die Erforschung der Zerstörung der Ozonschicht mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet worden. Demnach werden Fluorchlorkohlenwasserstoffen oberhalb der Ozonschicht vom UV-Licht der Sonne aufgespalten. Dabei bilden sich neben Fluor und Kohlenwasserstoffen Chlorverbindungen, zunächst als inaktive Reservoirverbindungen. Auf polaren Eiswolken werden diese in aktive Verbindungen umgewandelt, weshalb das Ozonloch auch alljährlich nur über den Polen entsteht. Unbekannt war aber bis dato, welche Eigenschaften der Polarwolken diesen zerstörerischen Prozess anstoßen.
<b>Gefrierschutz für Wolken</b>
„Die herkömmliche Theorie ging davon aus, dass die Kristalle in den polaren Eiswolken vollständig gefroren sind“, erzählt Thomas Lörting. Der Chemiker hat nun mit seiner Gruppe diesen Prozess im Labor simuliert. Dazu haben die Forscher Wassertröpfchen, die der chemischen Zusammensetzung in den Eiswolken entsprechen, langsam abgekühlt. „Mit thermischen Analysen und im Mikroskop konnten wir beobachten, dass die Eiskristalle sich im Inneren der Tröpfchen bilden und auch bei minus 80 oder minus 90 Grad Celsius, der Temperatur der Stratosphäre über den winterlichen Polen, ein flüssiger Mantel erhalten bleibt“, schildert der Chemiker. „Dies hängt mit den chemischen Beimischungen zusammen: Die Wassertröpfchen enthalten Salpetersäure und Schwefelsäure, die nach der Bildung der Eiskristalle in der Flüssigkeit angereicht werden und wie ein Gefrierschutz wirken.“ Bisher hatte man angenommen, dass sich die Säuren im Inneren der Eiskristalle sammeln.
<b>Eiswolken bilden Milieu für chemische Reaktionen</b>
Die von Lörting und seinen Kollegen entdeckte Flüssigkeitsschicht auf den Eiskristallen bildet ein ideales Milieu für chemische Reaktionen und könnte die rasche Bildung der zerstörerischen Chlorverbindungen in den nur teilweise gefrorenen Tröpfchen der stratospherischen Wolken erklären. Wenn nach den kalten Polarnächten über den Polen die Sonne wieder aufgeht, verdampfen die Eiswolken und mit ihnen die aktiven Chlorverbindungen, die dabei das umgebende Ozon in Sauerstoff umwandeln und damit die Ozonschicht in der Stratosphäre zerstören, die uns vor dem UV-Licht schützt. „Dies erklärt auch, warum andere Oberflächen, wie Staub, Ruß oder Salzteilchen nicht den gleichen Prozess in Gang setzen“, erläutert Lörting. „Es sind die spezifischen Bedingungen in den polaren Eiswolken, die die Zerstörung der Ozonschicht befördern.“
<small>Die Arbeit wurde in der Fachzeitschrift „Nature Chemistry“ publiziert: „Formation of mixed-phase particles during the freezing of polar stratospheric ice clouds.“ Bogdan A, Molina MJ, Tenhu H, Mayer E und Lörting T. Nature Chemistry, Advance Online Publication am 31. Januar 2009. DOI: 10.1038/nchem.540</small>