Die <a href=http://www.omv.com>OMV</a> und <a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a> haben ihren gemeinsamen - integrierten - Petrochemie-Standort Burghausen in Bayern in den vergangenen Jahren massiv ausgebaut. Die für 650 Mio € erhöhten Ethylen- und Propylen-Kapazitäten der OMV nutzt die Borealis nun in einer neuen, 200 Mio € teuren Polypropylen-Anlage der nächsten Generation. In ihr sollen vor allem Rohstoffe für hochwertige Verpackungen und medizinische Anwendungen produziert werden.OMV und Borealis feiern Ausbau in Burghausen<% image name="OMV_Burghausen_Arial" %><p>
<small> Die OMV hat in Burghausen die Ethylenproduktion um 110.000 auf 450.000 t pro Jahr und die Propylenproduktion um 315.000 auf 560.000 t gesteigert. Borealis hat ihre PP-Produktion um 330.000 auf 570.000 t - und damit ihre Polyolefinkapazität um 80 % auf insgesamt 745.000 t erhöht. Burghausen ist damit der neuntgrößte Polyolefin- sowie der drittgrößte Polypropylenstandort Europas. </small>
Weltweit gibt es rund 200 Cracker. "Aber einer der effektivsten ist jener in Burghausen", sagt OMV-Generaldirektor-Stellvertreter Gerhard Roiss. "Und genau deshalb wurde er ausgebaut."
An sich ist der Standort mit 3,6 Mio Jahrestonnen eine im internationalen Vergleich eher kleine Raffinerie. Allerdings ist sie hochintegriert: Das aus Triest angelieferte Rohöl wird hier zu Naphta und dieses wiederum - bei plus 850 °C und minus 150 °C - zu Ethylen und Propylen geknackt. Letzteres ist der Ausgangsstoff für die Polypropylen-Produktion der Borealis. Roiss erklärt: "Während Polyethylen längst aus Nahost nach Europa importiert wird, ist Europa als Produzent von Polypropylen nach wie vor ein Exporteur."
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<small> In der neuen PP6 verwandelt Borealis Propylen zu Polypropylen. Durch die erweiterte Anlagenkapazität und den Einsatz der Borstar PP 2G-Technologie wurde dabei der Energieverbrauch um bis zu 5-10 % pro Tonne gesenkt. </small>
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<td> <% image name="OMV_Burghausen_Cracking_Furnace" %></td>
<td align="right"> Die Kapazitätserweiterungen wurden von der OMV durch den Bau der neuen Metatheseanlage, der Erweiterung der Ethylenanlage sowie den Neubau eines großen Spaltofens - dem Steamcracker - erreicht. Borealis integrierte eine zusätzliche Borstar PP-Anlage. Mit dem Ausbau wurde 2006 begonnen, die vollständige Inbetriebnahme erfolgte im Frühjahr 2008 nach einem großen OMV Shut Down. Besonders die Metatheseanlage, die erste ihrer Art in Europa, konnte trotz geringer Erfahrungswerte schnell in die Raffinerielandschaft integriert werden. </td>
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<small> Der neue Steamcracker: Der Spaltofen hat eine Kapazität von 63 t/h und ersetzt 2 stillgelegte Cracker. </small>
<% image name="OMV_Burghausen_Ethylen_Plant" %><p>
<small> Die Kapazität der Ethylen-Anlage wurde um mehr als 30 % erweitert und eine neue Destillationskolonne mit katalytischer Hydrierung integriert. Sie dient der verbesserten Abtrennung der C3-Komponenten von schweren Kohlenwasserstoffen. </small>
Die Herstellung petrochemischer Grundstoffe ist dank der Metathese besonders effizient. Sie gilt heute als eine der bedeutendsten Neuerungen der letzten Jahre, welche die chemische Industrie revolutioniert und zugleich umweltfreundlicher macht. Denn zum einen ist weniger apparativer Aufwand im Vergleich zu herkömmlichen Technologien nötig, zum anderen ist der Energiebedarf bei der Herstellung von Propylen um 50 % geringer.
<% image name="OMV_Burghausen_Methathesis" %><p>
<small> In der Methatheseanlage wird 2-Buten gemeinsam mit Ethylen in einem katalytischen Prozess zu Propylen umgewandelt. Die Entwickler des Verfahrens wurden dafür 2005 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. </small>
Borealis verwandelt in der neuen PP6 mit ihrer Borstar-Technologie der zweiten Generation das hochreine, in der Metathese produzierte Propylen der OMV in ein spezielles Polypropylen, welches das Design innovativer Kunststoffe erlaubt, die aufgrund ihrer Weichheit neuartige Anwendungen in der Medizintechnik oder bei Verpackungen für die Nahrungsmittelindustrie erschließen. Innovationen im Prozessdesign ermöglichen zudem Energieeinsparungen von 16.000 MWh/Jahr sowie eine bis zu 20 % gesteigerte Energieeffizienz bei der Weiterverarbeitung. Damit zählt die Anlage zu den modernsten ihrer Art.
Gewissermaßen als Rückversicherung für den erweiterten Raffineriestandort wird die 2009 in Betrieb gehende 360 km lange Ethylen Pipeline-Süd (EPS) von Münchsmünster nach Ludwigshafen fungieren. Damit wird die OMV im südostbayerischen Chemiedreieck zusätzlich an das westeuropäische Ethylen-Netz angeschlossen sein. So kann künftig ein potenzieller Ausfall der OMV-Ethylenproduktion bzw. ein Ausfall der PP-Produktion von Borealis austariert werden.
Die Integration würde durch ein geplantes 800 MW GuD-Kraftwerk noch weiter vorangetrieben werden. Es würde den Wirkungsgrad der Raffinerie um nochmals Ø 5 % erhöhen. Die Entscheidung für das Investment soll noch Ende 2008 fallen. Eine Inbetriebnahme wäre ab 2012 möglich. Derzeit ist ein ökonomischer Netzzugang für das Kraftwerk nicht in Sicht. Darüber hinaus bohrt die OMV aktuell in Südbayern auch nach Erdgas - wird sie fündig, wäre die lokale Gas-Wertschöpfungskette perfekt.
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<td><% image name="Borealis_Borclear" %></td>
<td align="right">Die neue Borstar-Technologie ist nun in der Lage, Produkte herzustellen, die enorme Verbesserungen im Polymerdesign in Bezug auf Reinheitsgrad, Verarbeitungs-Ausstoß und Performance bieten. Sie besteht aus einem neuen emulsionsbasierten Ziegler-Natta-Katalysatorsystem in Verbindung mit diversen Prozessverbesserungen. Dies ermöglicht das bis dato genaueste Molekular-Tailoring von PP und trägt dazu bei, eine optimale Balance zwischen Verarbeitbarkeit und mechanischer Festigkeit zu erreichen. </td>
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<small> Das neue Borclear RE936CF wurde für Lebensmittelverpackungen entwickelt und bleibt im Vergleich zu anderen Transparentfolien auch nach der Sterilisierung transparent. Zudem ermöglicht es eine mehr als 15 % höhere Folienliniengeschwindigkeit. </small>
Neben dem neuen hohen Reinheitsgrad profitiert die Verpackungsindustrie von der ausgezeichneten Transparenz der Materialien, ihrer Weichheit, Zähigkeit und guten Versiegelungsstärke nach der Sterilisation.
<% image name="BorsoftSG220MO" %><p>
<small> Borsoft SG220MO weist jene Leistungsmerkmale auf, die für eine erfolgreiche Produktion komplexer, stabiler und durchsichtiger Dünnwandbehälter mit leicht abnehmbaren Deckeln wesentlich ist. </small>
Von der Verarbeitung her gesehen verbessert das ausgewogenere Steifigkeit- und Schlagzähigkeitsverhältnis von PP 2G die Verarbeitbarkeit und Ausstoßmenge, weil es höhere Produktionsgeschwindigkeiten erlaubt.
<% image name="Borealis_Borpact_BC918CF" %><p>
<small> Das neue Borpact BC918CF erweitert die Möglichkeiten von Herstellern und Anwendern von Gieß- und Blasfolien sowie von thermogeformten Produkten wie Beuteln, Verschluss- und Etikettfolien sowie Obst- und Gemüseschalen. </small>
2001 ist die <a href=http://www.energieag.at>Energie AG Oberösterreich</a> als Wasserver- und Abwasserentsorger aktiv. Mit der Akquisition in Budweis erreicht dieser Geschäftsbereich nun die Umsatzmarke von 100 Mio €. Die Energie AG ist damit als integrierter Wasser- und Abwasserdienstleister die Nummer 1 in Österreich und zählt auch zu den wichtigsten integrierten Wasserdienstleistern Europas.Energie AG startet im Wachstumsmarkt Wasser durch<% image name="Wassertropfen1" %><p>
Die Übernahme der 1.JVS von <a href=http://www.veoliavoda.cz>Veolia Voda Cz</a> war die bisher größte Einzelakquisition der Wassersparte der Energie AG. Sie umfasst die Wasser-Infrastruktur in Budweis und 100 Gemeinden in Süd- und Westböhmen - insgesamt 38 Brunnen- und Aufbereitungsanlagen, 2.400 km Wasserleitungs- und Kanalnetz sowie 69 Kläranlagen für rund 220.000 Einwohner. 11 Mio m³ Trink- bzw. 15 Mio m³ Abwasser bedueten einen Umsatz von mehr als 30 Mio €.
Die Energie AG ist seit 2004 als privater Betreiber am tschechischen Markt tätig und ist hinter den französischen Marktführern Veolia und Ondeo die Nummer 3. Die Energie AG versorgt in Südböhmen durch die VakJC bereits 330.000 Einwohner. Zwischen den beiden Unternehmen werden nun weitreichende Synergien möglich.
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<td width="110"></td><td><small> Ausgehend vom österreichischen Start-up, der Wasserdienstleistungs GmbH WDL, die von Null bis zum heutigen Umsatz von rund 8 Mio € entwickelt wurde, hat das Wachstum der Wassersparte der Energie AG primär im Ausland stattgefunden: 2004 wurde der Umsatz durch den Markteinstieg in Tschechien auf rund 30 Mio € gesteigert. Weitere Akquisitionen zwischen 2005 und 2007 und der Markteinstieg in Ungarn ließen den Umsatz auf mehr als 65 Mio € steigen. </small></td>
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Mit der jetzigen Übernahme hat sich die Energie AG Wasser GmbH endgültig in der Top-Liga der privaten europäischen Wasserversorger etabliert. Das Unternehmen versorgt heute rund 1 Mio Einwohner mit mehr als 60 Mio m³ Trinkwasser pro Jahr.
Die Auslagerung der kommunal geprägten Wasserwirtschaft, in Österreich oft heftig umstritten, ist im Ausland eine allgemein übliche Vorgangsweise. Dabei werden nicht Wasser oder Infrastruktur verkauft, sondern die Besitzer beauftragen einen professionellen Partner mit dem Betrieb der Anlagen. Die Infrastruktur bleibt normalerweise im Eigentum der öffentlichen Hand.
"Wir sehen im Ausland die klaren Vorteile dieser Lösung gegenüber dem kleinstrukturierten österreichischen Markt: Synergien auf allen Ebenen können durch großflächige regionale Einheiten erzielt werden", sagt der Geschäftsführer der Energie AG Wasser, Christian Hasenleithner.
Aufgabe und Verantwortung des Betreibers ist auch die Optimierung von Infrastruktur und Investitionen. Hier erkennt Hasenleithner in Österreich ein enormes Einsparungspotenzial: "Die stetig, teils weit über Inflation steigenden Gebühren, werden abseits der emotionalen Diskussionen mittelfristig auch in Österreich zu alternativen Modellen führen müssen."
Novelis hat mit der Schweizer Produktion seiner Fusion-Technologie - vom Unternehmen selbst als <a href=http://www.the-new-aluminium.com>das neue Aluminium</a> bezeichnet - begonnen. Damit kann das Unternehmen Alu-Walzprodukte erstmals aus einer mehrschichtigen Legierung anbieten, die in verschiedenen Kombinationen aus Kerneigenschaften und Oberflächenmerkmalen erhältlich sind.<% image name="Novelis_Logo" %><p>
Der Markt hat die Fusion-Technologie mit solch großer Begeisterung reagiert, dass Novelis sich entschlossen hat, seine Produktion international auszudehnen - mit Anlagen in Nordamerika, Asien und nun Europa sowie bald auch in Südamerika. Auch die Kapazität der neuen Gießhalle in Sierre wurde während des 17-monatigen Baus in Anbetracht des großen Interesses fast verdoppelt. Die aktuelle Jahreskapazität der Anlage liegt bei 130.000 t.
Bestellungen aus Europa können nun mit Barren aus der Sierre-Anlage nachgekommen werden. Zuvor wurden bestellte Produkte mit in Nordamerika gegossenen Barren hergestellt und dann in einem der europäischen Walzwerke des Unternehmens gewalzt.
Der Zeitpunkt hätte nicht besser gewählt werden können, denn ein großer europäischer Autohersteller bringt im Oktober ein Fahrzeug, das die neue Fusion-Technologie angewendet hat, auf den Markt. Andere Kunden - etwa solche, die Hartlötbleche für Wärmetauscher erwerben, sind stark daran interessiert, dem nordamerikanischen Beispiel zu folgen, wo Novelis Fusion jetzt als Marktführer für Hartlötblech gilt.
<small> In seiner Walzanlage in Sierre (Kanton Wallis) stellt Novelis Blech für den Automobil-, Bau-, Industrie- und Transportmarkt her. Der Standort verfügt über Blechguss-, Heiß- und Kaltwalz- sowie Wärmebehandlungs-Kapazitäten. Eine Spezialität ist das Karosserieblech, das hinsichtlich Oberflächenqualität und Formbarkeit ganz bestimmte Anforderungen aufweist. </small>Start der Produktion von Multi-Alloy-Walzbarren in Sierre
<a href=http://www.dupont.com>DuPont</a> will seine Produktionskapazitäten für Tedlar-Folien ausbauen. Einzelheiten über Umfang und Ort der Ende 2009 vorgesehenen Erweiterung stehen noch nicht fest, sollen aber bis Ende 2008 bekannt gegeben werden. Die damit verbundene Investition wäre die bisher größte im Bereich Tedlar. Kapazitätserhöhung für Tedlar-Folien geplant<% image name="DuPont_Tedlar1" %><p>
<small> Aufbau einer Fotovoltaikzelle mit Überblick über das Portfolio an Werkstoffen von DuPont für die Fotovoltaikindustrie. </small>
Der Ausbau der Produktionskapazitäten folgt der Kapazitätserweiterungen von 2007 für Tedlar-Polymere und der Kommerzialisierung der neuen Tedlar 2100 Folien für Solarmodule.
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<small> Solaranlage auf dem Gelände des Forschungslabors von DuPont Photovoltaic Solutions in Wilmington. </small>
Tedlar-Folien sind seit mehr als 25 Jahren für Backsheets von Fotovoltaikmodulen im Einsatz und gelten heute als Industriestandard. Sie sind witterungs- und UV-beständig, besitzen eine hohe Barrierewirkung gegenüber Feuchtigkeit und können so die Lebensdauer von Solarmodulen erhöhen. Auf Grund ihrer Haltbarkeit und Witterungsbeständigkeit kommen Tedlar Folien auch in der Luft- und Raumfahrtindustrie, im Bauwesen und in der Druckindustrie zum Einsatz. DuPont produziert Tedlar an den drei US-Standorten Fayetteville (North Carolina), Lousville (Kentucky) und Buffalo (New York).
DuPont schätzt, dass der Solarmarkt in den nächsten Jahren um mehr als 50 % jährlich wachsen wird. Entsprechend wird auch die Nachfrage nach neuen und kosteneffizienteren Werkstoffen steigen. Damit könnte DuPont seinen Umsatz mit Produkten für die Solarindustrie in den nächsten 5 Jahren auf mehr als 1 Mrd $ steigern.
September 9th
Neue F&E-Polymerisationsreaktoren bei Borealis in Linz
<a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a> hat in Linz Labor-Reaktoren für die PP-Polymerisation fertig gestellt - sie können zur Simulation eines kontinuierlichen Pilot- oder Anlagenprozesses verwendet werden. Produkte können damit schneller evaluiert und Innovationen zu wesentlich niedrigeren Entwicklungskosten auf den Markt gebracht werden. Neue F&E-Polymerisationsreaktoren bei Borealis in Linz<% image name="Borealis_Alexander_Krajete" %><p>
<small> Projektleiter Alexander Krajete (li.) und Michael Benisch (Manager F&E Service) bei der Justierung des helikalen Gasphasenruehrers vor der Inbetriebnahme des neuen High Tech Reaktors. </small>
Die erste Polymerisation wurde in einem semikontinuierlichen Labor-Reaktor durchgeführt, der die Borealis eigene geschützte Borstar-Technologie simuliert. Der Versuch wies exzellente Aktivität, Prozessstabilität und Produktmorphologie auf.
Die Reaktoren werden in enger Zusammenarbeit mit Experten aus der Katalyse-, Prozess- und Polymerentwicklung, verschiedenen Business Units sowie dem Pilotanlagen- und Anlagenmanagement eingesetzt. Zu den wichtigsten Endverbrauchermärkten, die von dieser Investition profitieren werden, gehören Anwendungen in den Bereichen Infrastruktur, Automobile und anspruchsvolle Verpackungen.
Die Errichtung der High-Tech-Reaktoren begleitet von einer modernen Infrastruktur bestehend aus Gasversorgung, Gasreinigung und Labor ging unfallfrei, unter Einhaltung höchster Sicherheitsstandards, in nur 4 Monaten über die Bühne. Die 5,5 Mio € teure Investition spiegelt die Entscheidung des Unternehmens wider, Linz zum Headquarters für seine internationalen F&E-Aktivitäten auszubauen.
"Wenn man sich die technische und organisatorische Komplexität des gesamten Projekts vor Augen führt, dann stellt die erfolgreiche Inbetriebnahme der beiden Reaktoren vom allerersten Experiment an einen bedeutenden Durchbruch und Meilenstein dar", sagt Alexander Krajete, Projektmanager der PP-Investition. Das Forschungsinstrument ergänzt den neuen Paralleldruckreaktor der Katalysator-Forschungseinrichtung in Finnland.
Österreichs Energie-Regulierungsbehörde <a href=http://www.e-control.at>E-Control</a> sieht die Liberalisierungs-Erfolge auf den Strom- und Gasmärkten verblassen und fordert nachhaltige gesetzliche Verbesserungen. Insbesondere das Unbundling sei noch alles andere als gelebte Praxis in Österreich.<% image name="Hochspannungsmast_Rotlicht" %><p>
Nach knapp 7 Jahren Liberalisierung am österreichischen Energiemarkt ist der Wettbewerb nach wie vor nur schwach ausgeprägt. 2007 sind keine neue Lieferanten auf den Markt gekommen, von Produktinnovationen im Haushaltskundenmark keine Spur. Eine Verbesserung der Marktkonzentration sei auch mittelfristig nicht zu erwarten.
Für Regulator Walter Boltz war der Energiemarkt zumindest bis 2006 auf einem guten Weg, "aktuell ist Österreich aber dabei, diese Fortschritte für die Konsumenten wieder zu verspielen". Die Preisvorteile gegenüber anderen EU-Ländern gehen zurück, gleichzeitig steigen die Gewinne der heimischen Energieunternehmen drastisch an. Boltz geht sogar soweit zu sagen, dass "die öffentlich geführten Versorger die besseren Heuschrecken" sind.
2007 mussten Ø Haushaltskunden in Österreich rund 120 € mehr für Strom und Gas bezahlen. Im Industriebereich sind die Strompreise um 11 %, die Gaspreise um rund 14 % gestiegen. Insbesondere im Strombereich sieht sich die österreichische Industrie jetzt wieder einer Preissituation gegenüber, wie sie vor der Liberalisierung in den Jahren 2000 und 2001 herrschte.
Anstehende Preiserhöhungen empfiehlt Boltz nur mehr mit Augenmaß vorzunehmen: "Laut unseren Prognosen rechnen wir mit stabilen Einstandspreisen. Die Energieunternehmen haben in den vergangenen Jahren genug verdient, um im Sinne der Energiekunden zu agieren." Immerhin hat sich der Jahresüberschuss der Strom- und Gasunternehmen seit der Liberalisierung mehr als vervierfacht. Bei einzelnen Unternehmen ist der Gewinn von 2006 auf 2007 um mehr als 180 % gestiegen.
<b>Geringe Wechselraten.</b> 2007 wurde zwar eingedenk des medialen Rummels etwas öfter der Versorger gewechselt, insgesamt bleibt die Wechselrate jedoch nach wie vor gering. Summa summarum haben 2007 rund 100.000 Stromkunden (1,5 %) und rund 8.000 Gaskunden (0,6 %) ihren Lieferanten gewechselt. Im ersten Halbjahr 2008 waren es 57.000 Stromkunden und 4.400 Gaskunden. Seit der Liberalisierung haben somit insgesamt 470.000 Stromkunden (8,4 %) und 53.000 Gaskunden (4 %) gewechselt.
Am wechselfreudigsten sind im Strombereich die Wiener und Kärntner, im Gasbereich die Nieder- und Oberösterreicher. Bedenklich sei, dass auch bei den Industrieunternehmen in den vergangenen Monaten die Wechselbereitschaft rückläufig sei.
<b>Maßnahmenkatalog präsentiert.</b> Um den Wettbewerb wieder vermehrt zu beleben, fordert die E-Control mehrere gesetzliche Maßnahmen. Allen voran hat sie eine "Aktion scharf" bei der Überwachung des Unbundlings angekündigt. "Die Unbundling-Vorgabe ist nach wie vor nicht ausreichend erfüllt", sagt Boltz, "teilweise ist das Management von Netz- und Vertriebsgesellschaft dasselbe, zudem haben zahlreiche Unternehmen kein befriedigendes Datenkonzept, das alternativen Anbietern den nicht-diskriminierenden Zugang ermöglichen würde."
Problematisch sei hier vor allem, dass es so gut wie keine vernünftigen Sanktionen gegen ein unzureichendes Unbundling gibt. Das Recht bleibe vielmehr auf der Stufe des Appells an die Unternehmen, gefordert seien dagegen umsatzabhängige Strafen.
Ebenso will die E-Control hinterfragen, ob bei allen Netzgesellschaften eine Eigenkapitalverzinsung überhaupt gerechtfertigt ist: "Wenn als Anlagevermögen nur mehr einige PCs und ein paar Schreibtische ausgewiesen werden", sei eine solche jedenfalls verzerrend. Jetzt gelte es, die 180 in Österreich agierenden Netzbetreiber unter die Lupe zu nehmen.
Angekündigt hat die E-Control darüber hinaus Transparenzoffensiven, nicht zuletzt soll die Qualität der Strom- und Gasrechnungen deutlich erhöht werden. Notfalls sollen anstatt verwirrender Zahlenfriedhöfe die Netz- und Vertriebsgesellschaft künftig zwei getrennte Rechnungen legen müssen. Insgesamt kursieren in Österreich 170 verschiedene Rechnungsformate - einer strengeren Überprüfung durch die E-Control hielten nur jene von Wien Energie, Tiwag und Energie AG stand.
Wünschenswert sei schließlich auch eine Verbesserung des Wechselprozesses. Die technischen und rechtlichen Voraussetzungen wie Kundenregister, Vollautomatisierung aller Wechselschritte, ein Datenbanksystem und ähnliches müssten hier dringend geschaffen werden, sodass auch Online-Vertragsabschlüsse möglich werden.E-Control: Liberalisierungs-Erfolge verpuffen langsam
Das neue Gerät zur Insulininjektion erweitert die aktuelle Version des FlexPen von <a href=http://www.novonordisk.com>Novo Nordisk</a> – den weltweit am meisten verwendeten vorgefüllten Insulinstift – mit verbesserten Sicherheits- und Anwendungsmerkmalen. NovoNordisk führt neuen FlexPen ein<% image name="Novonordisk_Flexpen" %><p>
Wie die aktuelle Version bieten auch die neuen Geräte exzellente Dosisgenauigkeit. Zudem benötigt man mit ihnen um 30 % weniger Kraftaufwand bei der Injektion.
Zu den neuen Design-Merkmalen gehören farbige Einsätze, Etiketten und Verpackungen, um den Insulintyp leichter feststellen zu können. Um die tägliche Insulininjektion zu vereinfachen, verfügt die neue FlexPen-Generation über einen innovativen Drehmechanismus, um die Nadel einfach anzubringen bzw. abzunehmen. Damit werden auch erstmals einen neue Generation von Nadeln mit einer neuen Verschlussverbindung einsatztauglich.
In der Markteinführung vorausgehenden Tests haben 95 % der Probanden dem neuen Geräte gegenüber der älteren Generation den Vorzug gegeben. 89 % fanden es bequemer, 98 % sagten, die Injektion sei damit einfacher und 83 % fühlten sich mit dem Gerät sicherer. Verfügbar wird der neue FlexPen weltweit Ende 2008 sein.
Die neuen Geräte sind das Ergebnis von mehr als 25 Jahren F&E von Insulin-Abgabesystemen. Sie ermöglichen Dosis-Korrekturen ohne einen Insulinverlust.
Zwei Phase-III-Studien zeigen, dass Onglyza (Saxagliptin) - ein DPP-4-Inhibitor, der von <a href=http://www.bms.com>Bristol-Myers Squibb</a> und <a href=http://www.astrazeneca-us.com>AstraZeneca</a> untersucht wird - die Glucose-Kontrolle verbessert, wenn er zusätzlich zu Sulfonylurea (SU) oder Thiazolidinedione (TZD) bei inadäquat kontrollierten Typ 2 Diabetikern verabreicht wird - im Vergleich zu Placebo, das einer erhöhten SU-Dosis oder TZD zugegeben wurde. <% image name="Diabetes" %><p>
Untersucht wurde der glykosylierte Hämoglobin-Wert (A1C), die Nüchtern-Plasma-Glucose (FPG) sowie postprandiale Glukose (PPG). Die Zugabe von Saxagliptin zu SU oder TZD wurde gut vertragen und es konnten damit deutlich mehr Patienten den angestrebten A1C-Wert von >7 % gegenüber den Vergleichstherapien erreichen.
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<td width="110"></td><td><small> Die beiden Unternehmen haben im Juni bzw. Juli für den Wirkstoff bei FDA und EMEA um Zulassung angesucht und stützen sich auf Daten eines umfassenden klinischen Programms, das zusätzlich zu den Standardtherapien als auch als Monotherapie durchgeführt wurde. Die 6 Phase-III-Studien umfassten mehr als 4.000 Patientien, davon erhielten 3.000 Saxagliptin. </small></td>
</table>
<b>Saxagliptin + Sulfonylurea.</b> Diese 24wöchige Doppelblind-Studie verglich die Zugabe von Saxagliptin zu einer submaximalen SU-Dosis gegenüber der Erhöhung der SU-Dosis. Sie schloss insgesamt 768 Typ 2 Diabetiker im Alter zwischen 18 und 77 ein, deren A1C-Wert ≥ 7,5 % und ≤ 10 % nach zumindest 2 Monaten einer submaximalen SU-Dosis war. Nach einer vierwöchigen Open-Label-Phase, in der alle Probanden Glibenclamid (GLY) 7,5 mg erhielten, wurde randomisiert in Saxagliptin 2,5 mg + GLY 7,5 mg, Saxagliptin 5 mg + GLY 7,5 mg oder PBO + GLY 10 mg, täglich verabreicht. Der primäre Endpunkt war die Veränderung des A1C-Werts bis zu Woche 24.
Nach 24 Wochen zeigten die Probanden im Saxagliptin + GLY Arm eine signifikante Ø Veränderung im A1C-Wert von -0,5 % für Saxagliptin 2,5 mg + GLY und -0,6 % für Saxagliptin 5 mg + GLY im Vergleich zu +0,1 % für UP-GLY. Mehr als doppelt so viele Probanden im Saxagliptin + GLY Arm erreichten einen A1C-Wert von weniger als 7 % im Vergleich zu UP-GLY: 22,4 % bei Saxagliptin 2,5 mg + GLY und 22,8 % bei Saxagliptin 5 mg + GLY im Vergleich zu 9,1 % bei UP-GLY.
Die Behandlung mit Saxagliptin + GLY erzielte auch eine signifikant Ø Veränderung im FPG-Wert nach 24 Wochen: -7,1 mg/dL bei Saxagliptin 2,5 mg + GLY und -9,7 mg/dL bei Saxagliptin 5 mg + GLY im Vergleich zu +0,7 mg/dL bei UP-GLY. Die beiden Saxagliptin + GLY Arme zeigten auch signifikante Senkungen im PPG-Wert im Vergleich zu UP-GLY.
<b>Saxagliptin + Thiazolidinedione.</b> Diese Studie verglich die Zugabe von Saxagliptin zu TZD mit der Zugabe von Placebo zu TZD. Sie schloss 565 Typ 2 Diabetiker mit A1C-Werten ≥ 7 % und ≤ 10,5 % ein, die eine stabile TZD-Monotherapie (Pioglitazone 30 mg oder 45 mg bzw. Rosiglitazone 4 mg oder 8 mg täglich) für zumindest 12 Wochen vor dem Screening erhielten. Nach 2 Wochen wurde randomisiert in Saxagliptin 2,5 mg, Saxagliptin 5 mg oder PBO, jeweils 1 x täglich zusätzlich zur andauernden TZD-Dosis. Primärer Endpunkt war auch hier die Veränderung des A1C-Werts nach 24 Wochen.
Nach 24 Wochen zeigten die Probanden im Saxagliptin + TZD Arm eine signifikante Ø Veränderung im A1C-Wert: -0,7 % für Saxagliptin 2,5 mg + TZD und -0,9 % für Saxagliptin 5 mg + TZD im Vergleich zu -0,3 % für PBO + TZD. Zudem erreichte ein größerer Prozentsatz an Probanden im Saxagliptin + TZD Arm einen A1C-Wert von weniger als 7 % in Woche 24: 42,2 % für Saxagliptin 2,5 mg + TZD und 41,8 % für Saxagliptin 5 mg + TZD im Vergleich zu 25,6 % für PBO + TZD.
Die Saxagliptin + TZD Gruppe zeigte eine signifikante Ø Veränderung in FPG: -14,3 mg/dL für Saxagliptin 2,5 mg + TZD und -17,3 mg/dL für Saxagliptin 5 mg + TZD im Vergleich zu -2,8 mg/dL für PBO + TZD. Beide Saxagliptin + TZD Arme zeigten auch signifikante Senkungen in PPG im Vergleich zu PBO + TZD.
<small> <b>DPP-4-Inhibitoren</b> (DDP-4 steht für Dipeptidyl Peptidase-4) beeinflussen das natürlich im Körper vorkommende Hormone Inkretin. Inkretin senkt erhöhte Blutzuckerwerte (Glucose) in Folge einer Erhöhung der Zuckerverwertung im Körper - primär durch eine erhöhte Insulinproduktion im Pankreas sowie einer verminderten Glucose-Produktion der Leber. </small>Onglyza verbessert Glucose-Kontrolle