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September 8th, 2008

Werkstoffe von ThyssenKrupp im CERN-Beschleuniger

In Genf wird im Oktober mit dem Large Hadron Collider (LHC) der größte Teilchenbeschleuniger der Welt eröffnet. Er soll den "Urknall" simulieren - das Entstehen von Materie im Zusammenwirken von Elementarteilchen und Energie. Spezielle Edelstähle für das 2 Mrd € teure Tunnelprojekt lieferte <a href=http://www.thyssenkrupp-stainless.de>ThyssenKrupp Nirosta</a>. <% image name="Teilchenbeschleuniger_CERN" %><p> <small> In 100 m Tiefe und auf einer Länge von 27 km bohrt sich die Tunnelkonstruktion durch das Jura-Gebirge und unterquert 2 x die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich. &copy; CERN </small> Und so funktioniert der Beschleuniger: Protonen - Bausteine von Atomen - werden in 2 separaten kreisförmigen Vakuumröhren und in entgegengesetzter Richtung bis auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, um in 4 Kreuzungspunkten, an denen sich mehrere riesige Detektoren befinden, immer wieder zu kollidieren. Elektrische Hochfrequenz-Felder sorgen dafür, dass die Teilchen auf ihrer Reise durch die Maschine bis zum letzten Abschnitt des Komplexes, dem LHC, immer mehr Energie aufnehmen. Die Quadrupol-Magnete, die aus 4 magnetischen Polen bestehen, wirken als magnetische Linsen und bündeln den Teilchenstrom abwechselnd in horizontaler und vertikaler Richtung. Somit halten sie ihn auf einer vorbestimmten "Flugbahn". "Durch die spezielle Anordnung verschiedenster Magnete werden die Schwingungen der Teilchen rund um diese Bahn begrenzt", erklärt Theodor Tortschanoff, am CERN für den Bau der Magnete zuständig. "Sie können also nicht auf die Wand der Vakuumkammer treffen, was ihren Verlust für das Experiment bedeuten würde." ThyssenKrupp Nirosta lieferte für die rund 500 Quadrupol-Magnete 860 t Vormaterial aus dem nicht magnetisierbaren Werkstoff Nirosta 4375, einem manganhaltigen Voll-Austenit (X2 Cr Mn Ni N 20-9-7), aus dem später die Teile der Vorspannringe gefertigt wurden. Dieser Werkstoff hat ganz besondere physikalische Eigenschaften, die auch noch nahe dem absoluten Nullpunkt - also bei minus 271 °C - gegeben sind. Die extrem niedrige magnetische Leitfähigkeit und die hohe Festigkeit des Materials sorgen dafür, dass es nicht selbst magnetisiert wird und den starken Kräften in der Magnetspule standhält. Ohne einen weiteren wichtigen Werkstoff von ThyssenKrupp Nirosta würden die Partikel im LHC jedoch gar nicht erst zirkulieren können. Die Magnete mit ihren supraleitenden - also widerstandslosen - Spulen können die Teilchen nämlich nur dann auf ihrer Bahn halten, wenn sie auf minus 271 °C heruntergekühlt wurden. Dies geschieht mit einem Ringleitungssystem, das parallel zu den Magneten verläuft. Hierüber werden die Magnete mit flüssigem Helium zur Kühlung versorgt. Erst durch die niedrige Temperatur werden die Magnetspulen supraleitend und ermöglichen so ohne Energieverlust die Beschleunigung der Teilchen bis auf Lichtgeschwindigkeit. Für die Ringleitung benötigt man einen Edelstahl wie den Nirosta 4307, einen Chrom-Nickel-Stahl (X2 Cr Ni 18-9), der auch bei tiefsten Temperaturen noch hinreichend zäh und damit risssicher ist. 450 t Vormaterial dieses Werkstoffes lieferte ThyssenKrupp Nirosta an den Edelstahl-Verarbeiter Butting, der daraus 120 km Rohre mit 4 unterschiedlichen Abmessungen fertigte. Die Protonen haben ihre höchste Energie erreicht: Die beiden Teilchenströme kreuzen sich in den 4 LHC-Detektoren und kollidieren. Dabei werden bisher unerreichte Teilchenenergien freigesetzt, die durch Auftreffen auf ein starres Ziel nicht möglich wären. An den 4 Kollisionspunkten registrieren die riesigen Messgeräte die während der Kollision entstandenen neuen Teilchen und deren Eigenschaften. Diese werden dann gefiltert und analysiert. Etwa 10 h lang zirkulieren die Teilchenstrahlen mit abklingender Intensität in der Maschine, ehe abermals neue Strahlen eingeschossen und beschleunigt werden. Werkstoffe von ThyssenKrupp im CERN-Beschleuniger

NovoNordisk führt neuen FlexPen ein

Das neue Gerät zur Insulininjektion erweitert die aktuelle Version des FlexPen von <a href=http://www.novonordisk.com>Novo Nordisk</a> – den weltweit am meisten verwendeten vorgefüllten Insulinstift – mit verbesserten Sicherheits- und Anwendungsmerkmalen. NovoNordisk führt neuen FlexPen ein <% image name="Novonordisk_Flexpen" %><p> Wie die aktuelle Version bieten auch die neuen Geräte exzellente Dosisgenauigkeit. Zudem benötigt man mit ihnen um 30 % weniger Kraftaufwand bei der Injektion. Zu den neuen Design-Merkmalen gehören farbige Einsätze, Etiketten und Verpackungen, um den Insulintyp leichter feststellen zu können. Um die tägliche Insulininjektion zu vereinfachen, verfügt die neue FlexPen-Generation über einen innovativen Drehmechanismus, um die Nadel einfach anzubringen bzw. abzunehmen. Damit werden auch erstmals einen neue Generation von Nadeln mit einer neuen Verschlussverbindung einsatztauglich. In der Markteinführung vorausgehenden Tests haben 95 % der Probanden dem neuen Geräte gegenüber der älteren Generation den Vorzug gegeben. 89 % fanden es bequemer, 98 % sagten, die Injektion sei damit einfacher und 83 % fühlten sich mit dem Gerät sicherer. Verfügbar wird der neue FlexPen weltweit Ende 2008 sein. Die neuen Geräte sind das Ergebnis von mehr als 25 Jahren F&E von Insulin-Abgabesystemen. Sie ermöglichen Dosis-Korrekturen ohne einen Insulinverlust.

Onglyza verbessert Glucose-Kontrolle

Zwei Phase-III-Studien zeigen, dass Onglyza (Saxagliptin) - ein DPP-4-Inhibitor, der von <a href=http://www.bms.com>Bristol-Myers Squibb</a> und <a href=http://www.astrazeneca-us.com>AstraZeneca</a> untersucht wird - die Glucose-Kontrolle verbessert, wenn er zusätzlich zu Sulfonylurea (SU) oder Thiazolidinedione (TZD) bei inadäquat kontrollierten Typ 2 Diabetikern verabreicht wird - im Vergleich zu Placebo, das einer erhöhten SU-Dosis oder TZD zugegeben wurde. <% image name="Diabetes" %><p> Untersucht wurde der glykosylierte Hämoglobin-Wert (A1C), die Nüchtern-Plasma-Glucose (FPG) sowie postprandiale Glukose (PPG). Die Zugabe von Saxagliptin zu SU oder TZD wurde gut vertragen und es konnten damit deutlich mehr Patienten den angestrebten A1C-Wert von >7 % gegenüber den Vergleichstherapien erreichen. <table> <td width="110"></td><td><small> Die beiden Unternehmen haben im Juni bzw. Juli für den Wirkstoff bei FDA und EMEA um Zulassung angesucht und stützen sich auf Daten eines umfassenden klinischen Programms, das zusätzlich zu den Standardtherapien als auch als Monotherapie durchgeführt wurde. Die 6 Phase-III-Studien umfassten mehr als 4.000 Patientien, davon erhielten 3.000 Saxagliptin. </small></td> </table> <b>Saxagliptin + Sulfonylurea.</b> Diese 24wöchige Doppelblind-Studie verglich die Zugabe von Saxagliptin zu einer submaximalen SU-Dosis gegenüber der Erhöhung der SU-Dosis. Sie schloss insgesamt 768 Typ 2 Diabetiker im Alter zwischen 18 und 77 ein, deren A1C-Wert &ge; 7,5 % und &le; 10 % nach zumindest 2 Monaten einer submaximalen SU-Dosis war. Nach einer vierwöchigen Open-Label-Phase, in der alle Probanden Glibenclamid (GLY) 7,5 mg erhielten, wurde randomisiert in Saxagliptin 2,5 mg + GLY 7,5 mg, Saxagliptin 5 mg + GLY 7,5 mg oder PBO + GLY 10 mg, täglich verabreicht. Der primäre Endpunkt war die Veränderung des A1C-Werts bis zu Woche 24. Nach 24 Wochen zeigten die Probanden im Saxagliptin + GLY Arm eine signifikante &Oslash; Veränderung im A1C-Wert von -0,5 % für Saxagliptin 2,5 mg + GLY und -0,6 % für Saxagliptin 5 mg + GLY im Vergleich zu +0,1 % für UP-GLY. Mehr als doppelt so viele Probanden im Saxagliptin + GLY Arm erreichten einen A1C-Wert von weniger als 7 % im Vergleich zu UP-GLY: 22,4 % bei Saxagliptin 2,5 mg + GLY und 22,8 % bei Saxagliptin 5 mg + GLY im Vergleich zu 9,1 % bei UP-GLY. Die Behandlung mit Saxagliptin + GLY erzielte auch eine signifikant &Oslash; Veränderung im FPG-Wert nach 24 Wochen: -7,1 mg/dL bei Saxagliptin 2,5 mg + GLY und -9,7 mg/dL bei Saxagliptin 5 mg + GLY im Vergleich zu +0,7 mg/dL bei UP-GLY. Die beiden Saxagliptin + GLY Arme zeigten auch signifikante Senkungen im PPG-Wert im Vergleich zu UP-GLY. <b>Saxagliptin + Thiazolidinedione.</b> Diese Studie verglich die Zugabe von Saxagliptin zu TZD mit der Zugabe von Placebo zu TZD. Sie schloss 565 Typ 2 Diabetiker mit A1C-Werten &ge; 7 % und &le; 10,5 % ein, die eine stabile TZD-Monotherapie (Pioglitazone 30 mg oder 45 mg bzw. Rosiglitazone 4 mg oder 8 mg täglich) für zumindest 12 Wochen vor dem Screening erhielten. Nach 2 Wochen wurde randomisiert in Saxagliptin 2,5 mg, Saxagliptin 5 mg oder PBO, jeweils 1 x täglich zusätzlich zur andauernden TZD-Dosis. Primärer Endpunkt war auch hier die Veränderung des A1C-Werts nach 24 Wochen. Nach 24 Wochen zeigten die Probanden im Saxagliptin + TZD Arm eine signifikante &Oslash; Veränderung im A1C-Wert: -0,7 % für Saxagliptin 2,5 mg + TZD und -0,9 % für Saxagliptin 5 mg + TZD im Vergleich zu -0,3 % für PBO + TZD. Zudem erreichte ein größerer Prozentsatz an Probanden im Saxagliptin + TZD Arm einen A1C-Wert von weniger als 7 % in Woche 24: 42,2 % für Saxagliptin 2,5 mg + TZD und 41,8 % für Saxagliptin 5 mg + TZD im Vergleich zu 25,6 % für PBO + TZD. Die Saxagliptin + TZD Gruppe zeigte eine signifikante &Oslash; Veränderung in FPG: -14,3 mg/dL für Saxagliptin 2,5 mg + TZD und -17,3 mg/dL für Saxagliptin 5 mg + TZD im Vergleich zu -2,8 mg/dL für PBO + TZD. Beide Saxagliptin + TZD Arme zeigten auch signifikante Senkungen in PPG im Vergleich zu PBO + TZD. <small> <b>DPP-4-Inhibitoren</b> (DDP-4 steht für Dipeptidyl Peptidase-4) beeinflussen das natürlich im Körper vorkommende Hormone Inkretin. Inkretin senkt erhöhte Blutzuckerwerte (Glucose) in Folge einer Erhöhung der Zuckerverwertung im Körper - primär durch eine erhöhte Insulinproduktion im Pankreas sowie einer verminderten Glucose-Produktion der Leber. </small> Onglyza verbessert Glucose-Kontrolle

Trinidad and Tobago baut integrierten PP-Komplex

<a href=http://www.lyondellbasell.com>LyondellBasell</a>, die Regierung von Trinidad and Tobago und die dortige National Gas Company (<a href=http://www.ngc.co.tt>NGC</a>), National Energy Corporation of Trinidad and Tobago (<a href=http://www.nec.co.tt>NEC</a>) und <a href=http://www.lurgi.de>Lurgi</a> haben einen Projektentwicklungsvertrag unterzeichnet. Gemeinsam soll der Bau und Betrieb eines integrierten Polypropylen-Komplex in Trinidad and Tobago evaluiert werden. <% image name="GEA_Methanolanlage" %><p> Das Projekt umfasst die Produktion von 490 KT Polyolefinen p.a. in 3 World-Scale-Anlagen, darunter ein Methanol-Werk sowie ein Methanol-to-Propylene (MTP) Werk. Das Propylen, das durch Lurgis MegaMethanol- und MTP-Technologien produziert wird, stellt den Rohstoff für eine auf LyondellBasells Spherizone-Technologie basierende Polypropylen-Produktion. "Wir wollen eine nachhaltige Belieferung mit Polyolefinen zu den aufstrebenden regionalen Kunststoffindustrien in Südamerika sicherstellen, wo die Nachfrage in den nächsten Jahren jährlich um 5,2 % zulegen soll, aber auch die großen Märkte in Nordamerika beliefern", erklärt Volker Trautz, CEO von LyondellBasell. Der Beginn der Produktion ist für Ende 2012 geplant. Das gesamt Projekt wird zusammen mit Lurgi abgewickelt, die in der Methanol- und MTP-Technologie führendes Know-how hat. Trinidad and Tobago baut integrierten PP-Komplex

Typ 2 Diabetes: Blutzucker und Blutdruck runter!

Neue Daten aus <a href=http://www.advance-trial.com>ADVANCE</a>, der größten je durchgeführten Studie an Patienten mit Typ 2 Diabetes, liefern weitere Evidenz für eine neue therapeutische Strategie mit dem Potenzial, Millionen von Diabetikern vor ernsten Komplikationen zu schützen. <% image name="Diabetes" %><p> Laut den neuen Daten kann die Kombination von intensiver Blutzuckerkontrolle basierend auf Gliclazid mit modifizierter Freisetzung (<u>Diamicron MR</u>) und intensiver Blutdrucksenkung auf Basis einer fixen Kombination aus Perindopril und Indapamide (<u>Preterax</u>) das Risiko von Patienten mit Typ 2 Diabetes, an einer Herzerkrankung zu sterben, um fast 1/4 und das Risiko von Nierenkomplikationen um 1/3 senken. Die neuen ADVANCE-Ergebnisse zeigen, dass die Vorteile von genauer Blutzuckerkontrolle und Blutdrucksenkung sowohl unabhängig als auch ergänzend zu betrachten sind. Diese neue Evidenz stellt einen bedeutenden Schritt nach vorne für das Management von Millionen Diabetikern dar, da die bei ADVANCE eingesetzte Behandlungsstrategie die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von und des Todes durch Komplikationen von Diabetes herabsetzte. Diese kombinierten Ergebnisse folgen auf kürzlich publizierte Resultate des Glukosesenkungs-Teils der Studie, die zeigten, dass eine intensive Strategie mit einer ersten, systematischen Verschreibung von <u>Sulfonylurea Gliclazid</u> mit modifizierter Freisetzung, bis zur Maximaldosis von 4 Tabletten/Tag und dann schrittweise anderer, herkömmlicher Medikamente, den Blutzuckerspiegel sicher auf Hämoglobin A1c Niveaus von 6,5 % senkte und die Patienten vor ernsten Diabetes-Komplikationen bewahrte. Diese intensive Strategie reduzierte insbesondere das Risiko einer Nierenerkrankung um 1/5 und das Risiko der Proteinurie, einem starken Anzeichen für erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko, um fast ein Drittel (30 %). Diese Ergebnisse gehen über die bestehende Evidenz hinaus und könnten potenziell für Millionen Patienten von Vorteil sein, da eine Nierenerkrankung eine der schwerwiegendsten und entkräftendsten Konsequenzen von Diabetes ist, die bei 1 von 5 Diabetikern zum Tode führt. Die intensive Strategie auf Basis von Gliclazid mit modifizierter Freisetzung lieferte all diese Vorteile mit einem niedrigen Risiko von Hypoglykämie (4 x niedriger verglichen mit früheren Studien) und ohne Gewichtszunahme im Gegensatz zu anderen therapeutischen Strategien basierend auf früherem und stärkerem Einsatz von Insulin, sowie Glitazonen, wie in ACCORD gezeigt. <small> <b>ADVANCE</b> wurde am australischen George Institute for International Health initiiert und vom National Health and Medical Research Council der australischen Regierung sowie von Servier gesponsert. Die Multicenter-Studie umfasste insgesamt 11.140 Patienten mit Typ 2 Diabetes aus 20 Ländern mit einem Follow-up nach 5 Jahren. </small> Typ 2 Diabetes: Blutzucker und Blutdruck runter!

September 5th

H<small>2</small>O-Brücken: Forscher finden neuen Mechanismus

Per Photoelektronenspektroskopie zeigten Forscher vom <a href=http://www.bessy.de>BESSY</a> und vom Max-Born-Institut, dass Hydroxidionen in wässrigen Lösungen auch über ihr Proton Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden können. Sie folgern daraus, dass Hydroxidionen im Wasser ihre Ladung von Molekül zu Molekül weiterreichen. <% image name="Wasserstoffbrueckenbindung" %><p> <small> Schema der Bildung einer Wasserstoffbrückenbindung eines Hydroxidions mit einem Wassermolekül. &copy; BESSY </small> Die Vorgänge, die sich auf molekularer Ebene im Wasser abspielen, sind noch nicht in allen Einzelheiten verstanden. Das Team um Bernd Winter vom Berliner Elektronenspeicherring BESSY und vom Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI) konnten nun eine bisher unbekannte Eigenschaft des negativ geladenen Ions des Wassers, des Hydroxidions (OH-), nachweisen. Sie fanden heraus, dass Hydroxidionen in der Lage sind, auch über ihr H-Atom Wasserstoffbrücken auszubilden. Bisher nahm man an, dass Hydroxidionen nur als Protonenakzeptoren fungieren können, das heißt ihr negativ geladenes Sauerstoffatom tritt mit positiven Wasserstoffatomen (Protonen) der umgebenden H<small>2</small>O-Moleküle in Wechselwirkung. Winters Team wies nun nach, dass Hydroxidionen in einer wässrigen Natriumhydroxidlösung, nach Anregung durch Photonen Energie auf benachbarte Wassermoleküle übertragen können, sofern sie in einer bestimmten Weise um das Hydroxidion angeordnet sind. Wurden in den Versuchen die Hydroxidionen durch die ebenfalls negativ geladenen Chlorid- oder Fluoridionen ersetzt, konnte das Phänomen nicht beobachtet werden. Daraus schlossen sie, dass die im Spektrum beobachteten Resonanzmuster von der schwächeren Donor Wasserstoffbrückenbindung herrührten. Diese Unterscheidung lässt sich für die hydratisierten Halogenionen nicht machen. Mit anderen Worten, Halogenionen "wandern" durch die Lösung, bei Hydroxidionen wird die Ladung von Molekül zu Molekül weitergereicht (Strukturdiffusion). Für ihre Untersuchungen nutzten die Forscher die Photoelektronenspektroskopie und als Photonenquelle die Synchrotronstrahlung. Dabei wird die wässrige Probe mit Photonen einer genau definierten Energie angeregt. Je nach Energie können die Photonen die Elektronen der Moleküle auf ein höheres Energieniveau heben oder sie sogar aus den Molekülen "heraus katapultieren". Durch Messung der Energie der freiwerdenden Elektronen lassen sich dann Aussagen über die elektronischen Eigenschaften des Moleküls und über den Aufbau von chemischen Bindungen treffen. Winter und seine Kollegen sind die ersten, die Photoelektronenspektroskopie auch auf wässrige Lösungen anwenden können. Sie mussten dabei das Problem umgehen, dass sich die Energien von Photoelektronen aufgrund des hohen Dampfdruckes von Wasser nicht detektieren lassen. Das gelingt erst, wenn man das Wasservolumen auf die Größe eines nur wenige Mikrometer dünnen kontinuierlichen Strahls reduziert. Hat dieser sogenannte Microjet eine genügend hohe Geschwindigkeit, lässt sich dann auch einem vorzeitigen Gefrieren in der Vakuumkammer zuvorkommen. <small> E.F. Aziz et al, Nature, 455, 89-91,2008. </small> H<small>2</small>O-Brücken: Forscher finden neuen Mechanismus

Extrusion: Weniger Wasser mit neuem Kalibriersystem

<a href=http://www.greiner-extrusion.at>Greiner Extrusion</a> hat ein Kalibrierungs- und Kühlsystem mit geschlossenem Wasserkreislauf entwickelt, das bis zu 40 % Wasser einspart. Es besteht erstmals aus einem geschlossenen Wasserkreislauf. <% image name="Greiner_Extrusion" %><p> <small> Der geschlossene Wasserkreislauf von Greiner Extrusion reduziert den Wasserverbrauch und steigert die Oberflächenqualität des Kunststoffes. </small> Der geschlossene Wasserkreislauf ist technisch ein Novum auf dem Markt. Er schützt das Wasser vor Kontakt mit der Umgebung und verhindert so das Eindringen jeglicher Partikel. Dadurch verbessert sich im Produktionsprozess die Qualität der Kunststoffoberfläche, da die Gefahr von Kratzern gering gehalten wird. Weiters reduziert die Entwicklung von Greiner Extrusion die Anzahl der Verschlauchungsfehler und macht durch den Wegfall der Wasserpumpe die Anlage leichter zugänglich und spart Energie ein. Die Bedienung der Extrusionsanlage wurde vereinfacht und übersichtlicher gestaltet. Die Reduktion der Anlage auf einen Wasser- und maximal vier Vakuumanschlüsse verkürzt die Rüstzeit für den Anwender entscheidend. Der Referenzkunde von Greiner Extrusion, die deutsche Schüco Weißenfels, hat beim Testlauf mit dem Prototypen festgestellt, dass durch das neue Kalibrierungssystem auch weniger Riefen auf der Profiloberfläche zu sehen sind. Extrusion: Weniger Wasser mit neuem Kalibriersystem

Durchflussmessgeräte mit variablem Messbereich

<a href=http://www.swagelok.de>Swagelok</a> hat seine Fluidsystemkomponenten um Durchflussmessgeräte mit variablem Messbereich ergänzt. Sie basieren auf der Kombination einer konischen Röhre mit einem Schwimmer und werden zur Messung der Durchflussraten von Flüssigkeiten und Gasen verwendet. Durchflussmessgeräte mit variablem Messbereich <% image name="Swagelok_VAF" %><p> <small> Die neuen Durchflussmessgeräte mit variablem Messbereich besitzen keine Verschleißteile und sind in zahlreichen Modellen und Größen verfügbar. </small> Die Geräte ermöglichen eine extrem genaue Messung sowie individuell kalibrierbare Skalen und ein Umkehrverhältnis von 10:1. Sie sind werkseitig kalibriert und für das spezifische Medium, den Durchflussbereich und die Präzisionsklasse gekennzeichnet. Zudem können sie für kundenspezifische Anwendungen kalibriert und gekennzeichnet werden. Swagelok bietet nunmehr 10 unterschiedliche Durchflussmessgeräte mit variablem Messbereich sowie mit Messröhren aus Glas oder Metall an. Die Modelle der G-Serie verfügen über Messröhren aus Glas, die das direkte Ablesen und den Blick auf den Durchfluss durch das Messgerät ermöglichen. Es ist weiterhin ein Miniatur-Glasröhrenmodell sowie ein Glasröhrenmodell mit Endanschlüssen aus Kunststoff verfügbar. Für schwierige Betriebsbedingungen mit hohem Druck und extremen Temperaturen sind die Modelle der M-Serie mit Messröhren aus Metall und mechanischen oder elektronischen Anzeigen ausgestattet. Die Durchflussmessgeräte mit variablem Messbereich sind mit NPT-Gewinde und Flansch-Endanschlüssen von 1/8 bis zu 1 1/4 Zoll erhältlich. Optional sind Anzeigen für hohen/niedrigen Durchfluss, Transistorrelais und analoge Ausgänge von 4 bis 20 mA.

Automatische Hängetropfenmethode von TTP LabTech

Das mosquito System von <a href=http://www.ttplabtech.com>TTP LabTech</a> automatisiert die Hängetropfenkristallographie. Da es sowohl für Screenings als auch für das Scale-up verwendet werden kann, erhöht es die Erfolgschancen bei der Maßstabsvergrößerung während der verfahrenstechnischen Entwicklung. Dies ist vor allem für die Kristallographen von Membranproteinen von Vorteil. <% image name="TTP_Mosquito_Hanging_Drop" %><p> <small> Das mosquito System erzeugt bis zu 288 Tropfen pro 96er-Mikrotiterplatte. </small> mosquito automatisiert Plattenansätze mit Hängetropfen durch die Aliquotierung von Proteinlösungen von einer einzigen Reihe zu allen 96 adhäsionsfreien "Fenstern" einer Hängetropfenabdichtung. Da der Roboter in vertikalen Reihen pipettiert, ist es auch möglich, eine Reihe von Lösungströpfchen von der Reservoirplatte zu nehmen und diese direkt auf die Proteintropfen zu platzieren, um ein Spiegelbild der Reservoirplatte zu erhalten. Die Abdichtung mit dem Spiegelbildtropfen wird dann über der Reservoirplatte invertiert – so dass jedes kombinierte Proteintröpfchen über seiner korrespondierenden Plattenvertiefung mit Reservoirlösung zu liegen kommt. Der komplette Ansatz benötigt weniger als 2 min und weder Waschschritte noch Duplikatplatten sind notwendig. <% image name="TTP_Mosquito_Crystal" %><p> <small> mosquito verspricht eine akkurate Tropfenpositionierung, hat die Fähigkeit zur Miniaturisierung (mit Tropfenvolumen von nur 50 bis 1.200 nl) und verwendet Einwegpipetten, was die Probenkontamination faktisch ausschließt. </small> Die Automatisierung des Tropfenansatzes ermöglicht es, weit mehr Bedingungen mit weniger Probenvolumen in einer kürzeren Zeitspanne zu untersuchen. Als zusätzliche Vorteile ergeben sich erhöhte Genauigkeit und verbesserte Reproduzierbarkeit. Der lineare Antrieb gekoppelt mit optischen Sensoren erzielt eine Positionierungsgenauigkeit von mehr als 0,05 mm in x, y und z Richtung. Zusammen mit relativ kurzen Pipettenspitzen bedeutet dies, dass die Tropfen mit einem höheren Präzisionsgrad auf der flachen Oberfläche der Plattenabdichtung platziert werden. Auch kleinere Tropfen können verwendet werden, ohne die Gefahr, dass Protein- und Lösungstropfen vielleicht nicht koinzidieren würden. Auf Grund seiner Genauigkeit kann mosquito mehrere Mehrkomponententropfen je Probe erzeugen; selbst bei 96er Hängetropfenansätzen mit hoher Dichte. Dies ermöglicht die Erzeugung von bis zu 288 Tropfenbedingungen pro Platte. Mit Protokollen für multiple Pipettierschritte können einfache Additive oder Kristallisationskeime automatisch pipettiert werden. Das "Aufziehen, aufziehen, abgeben" Prinzip ermöglicht dem Proteinkristallographen, die simultane Verteilung einer Kombination von Lösungen, wenn nötig mit zusätzlichem Mischen. Mit gleicher Genauigkeit und Geschwindigkeit kann der Pippetierroboter auch Sitzendtropfen-Formate erstellen oder Batch Screenings durchführen, ohne dass eine Modifizierung am Instrument notwendig wäre. Automatische Hängetropfenmethode von TTP LabTech

Neue HDPE Harze mit Biodiesel-Resistenz

<a href=http://www.lyondellbasell.com>LyondellBasell</a> hat eine neue HDPE-Familie an Lupolen-Harzen eingeführt, die sich aufgrund der Widerstandsfähigkeit gegenüber Biodiesel für Hersteller von Treibstofftanks aus Kunststoff eignen. Zudem verspricht der Polymerhersteller extrem klare Alternativen zu Polycarbonat mit dem neuen Polyolefin-Copolymer RM2073. <% image name="Degussa_Biodiesel" %><p> <small> Das neue HDPE-Harz ist für das Blasformen (Lupolen 4261 AG BD) und den Spritzguss (Lupolen 4261A IM BD) verfügbar. </small> Testreihen mit Lupolen HDPE zeigten eine deutliche Erhöhung bei der chemischen Widerstandsfähigkeit gegenüber Biodiesel im Vergleich zu herkömmlichem HDPE. Nach einem Kontakt von 1.500 h mit Treibstoff, der 100 % Biodiesel beinhaltet, veränderte das Material seine intrinsische Viskosität um 1,7 %, was etwa einer 30fachen Verbesserung bei der Widerstandsfähigkeit gegenüber Biodiesel entspricht. Die Auswirkungen von Treibstoffen mit hohem Biodiesel-Anteil auf HDPE wurden aufgrund der gängigen Testmethoden lange nicht erkannt. Erst mit neuen Methoden fand man heraus, dass die Kombination von Luftsauerstoff und -feuchtigkeit im Tank das HDPE angreifen und dessen typischen Materialeigenschaften verändern können. <b>Extrem klare Polymere.</b> Einen Durchbruch in Sachen Klarheit nennt LyondellBasell das neue Metallocen-basierte Polyolefin-Copolymer RM2073, das als extrem klare und zugleich kosteneffektive Alternative zu Polycarbonat (PC) in Spritzgussanwendungen verwendet werden kann. Es eignet sich als Substitutionsmaterial für Glas oder andere amorophe, transparente Polymers wie Polymethyl-methacrylate oder Styrenacrylonitril. Damit können Spritzgießer 2 % Trübung in einer 1 mm dicken Platte erreichen. Diese Transparenz ist jener von PC und anderen Engineering-Polymeren vergleichbar, die eine Glas-ähnliche Klarheit bieten. RM2073 benötigt darüber hinaus weniger Prozesstemperaturen im Vergleich zu PC. Spritzgussanwendungen für RM2073 sind in der Nahrungs- und Getränkeindustrie (Trays und Trinkbecher etwa), für Lagerbehälter, CD/DVD-Schieber sowie für technische Produkten denkbar. Neue HDPE Harze mit Biodiesel-Resistenz

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