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May 23rd, 2008

Bienenschäden durch Clothianidin verursacht

Das in Baden-Württemberg und Bayern aufgetretene Bienensterben wird laut Auswertungen des Julius Kühn-Instituts durch eine Vergiftung ausgelöst, die durch Abrieb des Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffs Clothianidin von Maissaatgut vorliegt. Bienenschäden durch Clothianidin verursacht <% image name="Bienenkoenigin" %><p> Bis auf eine Ausnahme konnte bei allen 30 bisher untersuchten Proben eine Kontaktgiftwirkung nachgewiesen werden. Die ersten 11 chemischen Analysen auf Clothianidin bestätigen in allen Fällen einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den gefundenen toten Bienen und dem Beizmittel. Zum Schutz vor schädlichen Insekten wie Drahtwürmern und Fritfliegen wird Maissaatgut seit längerem mit Pflanzenschutzmitteln mit Clothianidin gebeizt, aber nur auf einem kleinen Teil der Maisanbaufläche genutzt. 2007 trat in Baden-Württemberg und Bayern erstmal der laut Richtlinie 200/29/EG unter Quarantäne stehende Westliche Maiswurzelbohrer auf. Um die Fundstellen mussten in diesem Jahr eine Befalls- und eine Sicherheitszone eingerichtet werden. Dort wurde die komplette Maisanbaufläche mit Saatgut gedrillt, das mit einer wesentlich höheren als der üblichen Aufwandmenge an Clothianidin gebeizt war. Die bisher am JKI eingegangenen Proben von Bienen und Pflanzenmaterial stammen ausschließlich aus der Rheinebene in Baden-Württemberg und wenige aus der Region um Passau. Bisher gibt es keine Hinweise auf Schadensfälle in anderen Bundesländern. Im Verdacht steht, dass die Beizung nicht immer mit der erforderlichen Qualität erfolgt sein könnte und dadurch während der Aussaat ein erhöhter Abrieb auftrat. Der Landwirt erhält bereits gebeiztes Saatgut von den Saatgutfirmen, die zur Beizung unterschiedliche Haftstoffe verwenden. Weiter stehen bestimmte pneumatisch arbeitende Sämaschinen in Verdacht, die in Verbindung mit Wind dazu geführt haben können, dass weitaus stärker als bekannt benachbarte blühende Pflanzen wie Löwenzahn, Raps oder Obst mit Clothianidin belastet worden sind.

Neue Borealis-Lösungen für Flaschenverschlüsse

<a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a> hat neue, hoch transparente Polypropylen-Varianten für ein breit gefächertes Spektrum extrusionsblasgeformter Behälter sowie ein neues PP mit verbesserten organoleptischen Eigenschaften für Verpackungsfolien entwickelt. Neue Borealis-Lösungen für Flaschenverschlüsse <% image name="Borealis_Flaschenverschluesse" %> <p> Das Random-Copolymer <b>RB507MO</b> - derzeit noch in der Vorvermarktungsphase - bietet eine klare Transparenz wie kein zweites PP im Verpackungsmarkt für Kosmetika, Toilettenartikel und Lebensmittel. Die daraus resultierende Anmutung ermöglicht Markenartiklern eine bessere Differenzierung ihrer Premium-Marken. Zudem sichert es auch hohe Steifigkeit, gute Schlagzähigkeit, hohe Chemikalienbeständigkeit und ausgezeichnete Verarbeitbarkeit. Speziell für konventionelle Blasfolientechnologie mit Luftkühlung entwickelt, zeigen <b>Borclear B709CF</b> und <b>Borclear RB707CF</b> überlegene optische Eigenschaften. Während ersteres höchste Klarheit und beste Siegeleigenschaften bietet, ist Borclear RB707CF primär auf transparente PP-Folienlösungen für sterilisierbare Anwendungen ausgerichtet. Typische Einsatzbereiche der beiden Typen sind transparente Verpackungsfolien für Brot, Textilien und Tabak sowie Laminierfolien und transparente Standbeutel aller Art. <b>BorPure RE906CF</b> zeichnet sich durch hervorragende organoleptische Eigenschaften und Reinheit aus. Darüber hinaus zeigen Folien daraus selbst bei hohen Ausstoßraten praktisch keine Orangenhaut. Es wurde gezielt für medizintechnische Folien, Lebensmittel- und auch DVD-Verpackungen entwickelt. <b>BorPure RE450MO</b> wurde zum Spritzgießen von Flaschenverschlusskappen für Wasser sowie Sport und Energy Drinks entwickelt. Es bewahrt den natürlichen Geschmack abgefüllter Getränke, während es gegenüber marktüblichen Verschlusskappen aus PE oder PP bisher unerreichte Designmöglichkeiten bietet. BorPure RE450MO ist der neuste Zuwachs einer Produktfamilie, die Borealis unter Einsatz proprietärer Technologie für spezifische Anwendungsbereiche im Verschlusskappenmarkt entwickelt hat. Ein weiteres, jüngst eingeführtes Material ist das steife und schlagzähe, heterophasige PP-Copolymer <b>BD950MO</b> für standardisierte Verschlusskappen. Mit ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften und minimierter Weißbruchneigung eignet es sich vor allem zum Spritzgießen oder Spritzprägen von Verschlusskappen für Mineralwasser und kohlensäurehaltige Getränke. Kundenspezifischen Verschlusskappen wiederum verleiht das homopolymere <b>HG385MO</b> bei guten Fließeigenschaften und reduzierter Verzugneigung ein ausgezeichnetes antistatisches Verhalten, optimierte mechanische Eigenschaften und guten Glanz.

H5N1: EU-Zulassung für erste präpandemische Vakzine

GlaxoSmithKline (<a href=http://www.gsk.com>GSK</a>) hat von der EU-Kommission die Zulassung für den präpandemischen H5N1-Impfstoff Prepandrix erhalten. GSK ist das erste Unternehmen, das in Europa einen solchen Impfstoff den Regierungen anbieten kann. H5N1: EU-Zulassung für erste präpandemische Vakzine <% image name="GSK_Logo" %><p> Pandemische Impfstoffe werden erst im Falle einer Pandemie produziert und verwenden den spezifischen Influenza-Stamm. Diese Vakzine sind aber - aufgrund der relativ langen Herstellungszeiten - erst 4-6 Monate nach dem Ausbruch der Pandemie erhältlich. Eine präpandemische Vakzine wird dagegen bereits im Vorfeld einer Pandemie hergestellt. Solch ein Impfstoff basiert auf den aktuell zirkulierenden H5N1-Viren, die am ehesten eine Pandemie auslösen könnten. <b>Neues Adjuvans.</b> Prepandrix wird mit einem neuartigen, proprietären Adjuvans-System formuliert, das höhere Immunantworten bei geringeren Antigen-Dosierungen ermöglicht und zudem lange anhält und gegen zahlreiche H5N1-Stämme wirksam ist. Die EU-Zulassung gilt für Personen zwischen 18-60 Jahren und basiert auf Daten mehrerer Studien mit dem Vietnam-Stamm. In einer der pivotalen Studie zeigte Prepandrix zumindest einen vierfachen Antikörper-Anstieg im Serum in 77-85 % der Personen gegen 3 unterschiedliche H5N1-Varianten (A/Indonesia/5/05, A/Anhui/1/05 und A/turkey/Turkey/1/05).

Fittings & Ventile: Kritisch im Biopharma-Prozess

Werden mehrere Lose in der Biopharma-Herstellung gefahren, muss zwischen diesen jeweils eine Reinigung erfolgen. Die Ablass-Möglichkeiten werden durch Systemgefälle, Totstrecken, Oberflächen der Rohrinnenwände und die richtige Auswahl von Ventilen und Fittings beeinflusst. Michael Bridge von <a href=http://www.swagelok.com/industry/bio>Swagelok</a> zeigt, wie spezielle Fittings und richtig ausgewählte Ventile die Reinigung optimieren. <table> <td><% image name="Swagelok_1" %></td> <td><% image name="Swagelok_2" %></td> </table><p> <small> Abb. 1. Bogenfittings mit speziellen Winkeln von 88 oder 92° gewährleisten eine ordnungsgemäße Ablassmöglichkeit. Rechts: Abb. 2. Die Neigung entsteht in diesem Gefälle durch einen Gehrungsschnitt und dem Anschweißen direkt nach dem ersten Bogen. Anschließend wird der zweite Bogen gebogen, so dass das Rohr in Abschnitt B parallel zum senkrechten, dem Abschnitt A vorangehenden Abschnitt gerade nach unten verläuft. </small> Standard-90°-Fittings erfordern gewöhnlich zum Erzielen des gewünschten Neigungsgrades eine Vergrößerung des Winkels. Um diese zu erreichen, sind 2 Verfahren üblich. Bei einem wird direkt hinter der 90°-Biegung des Bogens ein Gehrungsschnitt gemacht und anschließend ein gerades Rohrstück auf den Gehrungsschnitt stumpf aufgeschweißt. Das zweite Verfahren wird mit bloßen Händen ausgeführt: Ein gerades Rohrstück wird auf das Fitting stumpf aufgeschweißt oder anderweitig angebracht. Der Installateur ergreift dann das gerade Rohrstück und bringt es unter Kraftaufwand in die gewünschte Neigung oder Position. In Abb. 1 ist am Abschnitt A ein Gehrungsschnitt ausgeführt, Abschnitt B wurde entsprechend gebogen. Beide Verfahren sind außerordentlich ungenau und daher bei einigen Biopharma-Herstellern untersagt. Die Alternative dazu sind spezielle Fittings (Abb. 1+2), die auf einen Winkel von 88 oder 92° gebogen sind. Durch die Mindestneigung von 3,2-6,4 mm pro 0,3 m entstehen Neigungen von 0,6 bzw. 1,2°, das heißt, das ideale Winkelfitting liegt in einer Richtung im Bereich von 90,6-91,2° und in der anderen im Bereich von 89,4-88,8°. Diese Winkelfittings, die üblicherweise in Bogen- oder T-Konfiguration ausgeführt sind, weisen zudem eine zum Schweißen geeignete Schnittfläche auf, mit angeschweißten Flanschen für Schellenendfittings oder mit Gewinden für Gewindefittings. <b>Weir- vs. Radialmembranventil.</b> Die bei kritischen Absperranwendungen meist zum Einsatz kommenden Ventile sind Weir- und Radial-Membranventile. Weir-Membranventile liefern eine zuverlässige Funktion in zufriedenstellend arbeitenden Systemen. Trotzdem ist es bei der Ausführung der Dichtungen für Weir-Membranventile möglich, dass Einschlüsse und Verunreinigungen auftreten. Die Membran ist so aufgebaut, dass ihre Dichtwirkung auf einem Dichtwulst außerhalb des Überlaufbereichs erfolgt. In der Offenposition hebt sich die Membran jedoch und verbiegt sich und gibt den Ventilkörper längs des Umfangs der Schüssel frei (Abb. 3). Wenn das Ventil schließt, schließt die Membran in Richtung Ventilkörper, und dabei können kleine Mengen von Flüssigkeit eingeschlossen werden. <table> <td><% image name="Swagelok_3" %></td> <td><% image name="Swagelok_Weir_open3" %></td> </table><p> <small> Abb. 3. Bei einem Weir-Membranventil können Fluide zwischen der Membran und dem Ventil eingeschlossen bleiben. In der Offenposition wird die Membran angehoben und legt den Rand der Schüssel frei. Hier können Fluide eingeschlossen bleiben, wenn die Membran schließt. </small><p> <% image name="Swagelok_Weir3" %> Bei neueren Ausführungen von Radial-Membranventilen wird diese Unzulänglichkeit in den Weir-Membranventilen korrigiert. Dabei bildet die Membran an der Kante der Ventilschüssel entlang eine Dichtung. Zu keinem Zeitpunkt hebt sich die Membran hinter die Kante der Schüssel. Demzufolge finden Einschlüsse nicht statt. Zudem sind die Form der Schüssel sowie die Ein- und Auslässe so gestaltet, dass ein sauberes Durchspülen des Fließweges und eine Optimierung der vollen Ablassmöglichkeit gewährleistet sind. Radial-Membranventile erfreuen sich eines zunehmenden Einsatzes, da viele Biopharma-Unternehmen nach Alternativen suchen, Wasserfluss, Dampf und die Produkte in ihren sauberen Prozesssystemen zu steuern. Bei der Auswahl zwischen Weir- und Radial-Membranventilen müssen Betreiber sorgsam die Empfindlichkeit der Anwendung bezüglich Ablassmöglichkeit, Einschlüssen, möglichen Verunreinigungen und Systemflussanforderungen in Betracht ziehen. Weir-Membranventile erlauben etwa eine höhere Durchflussrate als gleichgroße Radialmembranventile, die eher für Anwendungen mit kritischen Reinheitsanforderungen geeignete sind. Bei der Ventilauswahl gilt es auch, die Anzahl der Fittings und Ventile mit dem Ziel der Verbesserung des Gesamtsystemwirkungsgrades, der Kosten und der Leistung zu verringern. Ventile von hoher Qualität sind mit einer Vielzahl von Einlass- und Auslasskombinationen lieferbar, es könnte also ein einziges Mehrfachventil die Funktion erfüllen, für die sonst mehrere einzelne Ventile erforderlich sind. Bei solchen Aufbauten wird nicht nur die Anzahl der Ventilkörper, sondern auch die Anzahl der Fittings verringert, da für jedes Ventil mindestens 2 Fittings (oder Schweißungen) erforderlich sind. Eine der kritischeren Ventilanwendungen tritt an den Auslässen des Anwendungsortes auf. Üblicherweise erscheint das Ventil des Anwendungsortes als ein nichtstatisches T. Während die vertikale Spindel des T eine gute Ablassmöglichkeit aufweisen kann, ist dies bei horizontalen Abschnitten möglicherweise nicht der Fall. In einigen Fällen können 90°-Bögen an jeder Seite der horizontalen T-Abschnitte hinzugefügt werden oder diese ersetzen und einen Bogenvorsatz erzeugen. Eine bessere Wahl ist eine Viking-Ausführung, in der 2 horizontale Stücke einer T-Formation nicht mehr länger horizontal sind. Sie gehen stattdessen direkt senkrecht nach unten und sind vor dem Eintreten in das Ventil um 45° gebogen. Durch die Schwerkraft wird eine vollständige Ablassmöglichkeit erreicht. Der Abstand zwischen den beiden senkrechten Ableitungen in einer Viking-Formation entspricht den von der ASME-BPE empfohlenen Abmessungen für "U"-Ableitungen. Weir-Membranventile oder Radialmembranventile können in Viking-Formationen eingesetzt werden. <b>Verbesserte Fittings.</b> Wenn ein herkömmliches Fitting nach ISO 2852 eingesetzt wird, sollte der Betreiber auf seine potenziellen Probleme bezüglich der Ablassmöglichkeit und der Behinderung des Durchflusses achten. Da bei einem Fitting nach ISO 2852 die Schelle fest angezogen wird, könnte die Dichtung in den inneren Fließweg gepresst werden. Bei thermischen Zyklen könnte dieser Vorgang zunehmen. Berechnungen der Fluiddynamik zeigen, dass durch ein solches Herauspressen im Fließweg Turbulenzen und mögliche Verzögerungen entstehen können, wenn das System entleert wird. Swagelok-Fittings der Serie TS verhindern dagegen ein Herauspressen der Dichtung in den Fließweg. Das ist möglich, weil eine neuartige Konstruktion zur Verhinderung eines zu starken Anziehens zur Anwendung kommt, die einen alternativen Raum bereitstellt, in den die Dichtung hineingepresst werden kann (während des Anziehens und Klemmens) oder in der sie sich entspannen kann (während thermischer Zyklen). <b>Schlussfolgerung.</b> Betreiber, Entwickler und Auftragnehmer müssen sorgfältige Entscheidungen im Hinblick auf die Fluidsystem-Komponenten treffen, wenn sie Verluste aufgrund von Verunreinigungen oder schlechten Ablassmöglichkeiten vermeiden wollen. Ventile, Fittings und Systemneigungen sind für das ordnungsgemäße Funktionieren größerer Systeme entscheidend. Im Rahmen weiterer Fortschritte in der Industrie werden verbesserte Fluidsystem-Komponenten in Biopharma-Produktionen integriert werden. Komponenten mit innovativen Konstruktionen, welche die Fehlermöglichkeiten verringern, z.B. Bogen- und T-Fittings mit speziellen Winkeln, Swagelok Fittings der Serie TS, Mehrfachventile und Ventile mit Viking-Formation für den Anwendungssort, werden weniger genaue Alternativen ersetzen und die Reinigungs- und Ablassmöglichkeiten eines Systems verbessern. Fittings & Ventile: Kritisch im Biopharma-Prozess

Frequenzumrichter:<br>Danfoss erobert High-Power-Segment

<a href=http://www.danfoss.com/drives>Danfoss</a> strebt bei regelgesteuerten Antrieben im Bereich zwischen 90 kW und 1,2 MW ein starkes Wachstum an. Mittelfristig will der dänische Konzern hier dieselbe Nummer-Eins-Position wie bei den Low-Power-Umrichtern erreichen. Der Chemie Report hat sich die US-Produktion der VLT-Geräte in Loves Park, eine knappe Autostunde von Chicago entfernt, angesehen. <% image name="Danfoss_HighPower" %><p> <small> High-Power-Umrichter von Danfoss: Gekühlt wird über ein cleveres Umluftsystem an der Rückseite, bedient werden die Geräte zur Gänze über ein intuitives Display an der Front. </small> High-Power-Antriebe von Danfoss sind nicht neu, werden vielmehr bereits seit 18 Jahren hergestellt. Seit 2004 basieren die Geräte allerdings auf einer neuen Systemplattform. Und sind nun bis zu Stromstärken von 1,2 MW und Spannungen zwischen 380 und 690 V ausgelegt. Die Geräte glänzen durch ein Höchstmaß an Energieeffizienz – 98 % des eingesetzten Stroms wird gezielt an einen Motor abgegeben, gerade einmal 2 % verbraucht der Umrichter selbst und gibt sie als Wärme ab. Das rechnet sich: 1 kW an Verlust bedeutet bei Umrichtern rund 0,5 kW an zusätzlicher Energie, mit der das Gerät sodann gekühlt werden muss. <% image name="Danfoss_Loves_Park_Uebersicht" %><p> <small> US-Produktion von Danfoss in Loves Park: Auf 11.500 m² werden hier rund 60.000 Geräte p.a. produziert. Bis 2009 wird die Kapazität aufgrund deutlicher Umsatzausweitungen kurzerhand verdoppelt. Die Hauptkomponenten werden von Danfoss Silicon Power in Schleswig bezogen und hier in die Umrichter integriert. </small><p> <% image name="Danfoss_Loves_Park_Montage" %><p> <b>Innovatives Kühlsystem.</b> Die VLT-Umrichter geben 85 % der Abwärme unmittelbar über ein innovatives Kühlsystem an der Rückseite der Geräte ab. Die Transistoren der Umrichter sind gegen Aluminium- oder Kupfer-Senken montiert, die gleichzeitig effektiv die Kühlluft als auch die Abwärme der Elektronik abtrennen. Durch dieses Prinzip ist es möglich, kalte Luft durch den Kühlschacht zu leiten, ohne die Elektronik mit Schmutz zu belasten. Die Umluft wird nach dem Kühlvorgang außerhalb des Schranks oder außerhalb des Gebäudes abgegeben. Die VLT-Umrichter haben zudem ein sehr kompaktes Design, zahlreiche Kommunikationsoptionen (Feldbus, CANopen) und sind mit speziellen Funktionalitäten für den Industriesektor, die Wasser- und Abwasserversorgung sowie Belüftungen ausgestattet: Ein proprietäres Betriebssystem verwaltet die unterschiedlichsten Applikationen, mit denen sich die Prozessoptimierungen von bis zu 30 % und mehr realisieren lassen. Typische Anwendungen sind Pumpen und Ventilatoren. <% image name="Danfoss_Loeffelbagger" %><p> <small> Die KONIN Lignite Mine Company in der Wielkopolska-Region in Westpolen produziert jährlich 15 Mio t Kohle aus 4 offenen, 40-250 m tiefen Gruben. Die Kohle wird dabei über ein Förderband zu 2 Kraftwerken transportiert: Konin (500 MW) und Patnow (1.200 MW). Im Zuge der Modernisierung des 1.150 t schweren Schaufelradbaggers wurde auch das kilometerlange Förderband mit neuen Danfoss-Antrieben versehen: Binnen 11 Monaten sparten diese mehr als 150.000 € an Stromkosten ein. </small> Eine besonders starke Position hat Danfoss bis dato in den Wasserbehandlungsmärkten erobert. Durch die ausschließliche Fokussierung auf das Design von Frequenzumrichtern soll auch der restliche Industriesektor erobert werden. Den Gesamtmarkt für Umrichter wird derzeit noch von Unternehmen mit einer jeweils horizontal ausgerichteten Generalunternehmer-Strategie dominiert: ABB vor Siemens und Schneider Toshiba. <table> <td width="120"></td><td> <b>In Nordamerika</b> hat Danfoss den Umsatz mit den Frequenzumrichtern seit 1995 von 20 auf 82 Mio $ vervierfacht. Heuer soll er rasant zulegen und 150 Mio $ erreichen. Insgesamt wurden seit der Einführung bereits mehr als 18.000 High-Power-Umrichter ausgeliefert. </td> </table> <% image name="Danfoss_Pumpe" %><p> <% image name="Danfoss_Luftkompressor" %><p> <small> Luftkompressoren verursachen in Brauereien und Abfüllanlagen hohe Kosten. Da Luftdruck rund 10 Mal so teuer wie Strom ist und die Anlagen typischerweise nur zu 70-80 % ausgelastet sind, eignen sich variable Antriebe hier besonders. Ein Return-on-Investment wird hier in weniger als 2 Jahren erzielt. </small> <table> <td width="120"></td><td> <small> <b>Das Prinzip des Frequenzumrichters:</b> Anstelle die Höchstleistungen von Motoren bei Bedarf jeweils mechanisch zu drosseln, managen die Umrichter den Strombedarf weit eleganter und energiesparender, indem sie die Frequenz des Antriebs entsprechend anpassen. Der Energieaufwand der Geräte ist im Vergleich zu den damit erzielten Energieeinsparungen nachgerade vernachlässigbar. Bis dato hat Danfoss Umrichter mit einer Gesamtleistung von rund 6.750 MW ausgeliefert. Alleine 2006 haben Danfoss-Umrichter mehr als 20 Mio MWh eingespart. </small></td> </table> <% image name="danfoss_wien_hauptklaeranlage_luftbild" %><p> <small> Wien verfügt nach dem Ausbau um eine zweite biologische Reinigungsstufe über eine der effektivsten Kläranlagen Europas. 200 Mio m³ Abwasser p.a. gelangen über ein 2.300 km langes Kanalnetz in die Anlage. Bevor die biologische Reinigung im erweiterten Anlagenteil ein zweites Mal beginnt, fließt das vorgereinigte Abwasser in das Zwischenpumpwerk. Hier sorgen 8 vertikal eingebaute Propellerpumpen dafür, das bis zu 18.000 l/sek Abwasser 5 m auf das Niveau der Erweiterungsstufe gehoben werden. Für die Drehzahlregelung der Pumpen mit jeweils 250 kW Leistung sind VLT 8000 AUQA Frequenzumrichter von Danfoss verantwortlich. Die Drehzahl, die abhängig von der Abwassermenge und der Förderhöhe ist, wird per analoger Sollwertvorgabe geregelt. Die Umrichter sind im Zwischenpumpwerk zentral untergebracht, die übergeordnete Leitstelle ist in der 400 m entfernten Schaltwarte untergebracht. &copy; EbS </small><p> <% image name="danfoss_hauptklaeranlage_wien2" %> Frequenzumrichter:<br>Danfoss erobert High-Power-Segment

GasSens: Sichere Lecksuche in der Pharma-Industrie

<a href=http://www.analyticaltechnology.com>Analytical Technology</a> – das de facto Unternehmen für das Chlor-Monitoring in Wasser – hat kürzlich den GasSens Monitor in Großbritannien eingeführt. GasSens ergänzt das Portfolio an Wasser- und Gas-Instrumenten des Unternehmens und erlaubt sicheres und effizientes Online-Monitoring zur Gas-Erkennung in der Pharma-Industrie. <% image name="Analytical_Technology_GasSens" %><p> GasSens ist ein flexibles Komponenten-System mit zahlreichen personalisierbaren Funktionalitäten und erkennt mehr als 30 verschiedene Gase. Mit geringem Wartungsaufwand verspricht es eine verlässliche Lecksuche in der Pharma-Industrie. Unternehmen erreichen damit die strikten Compliance-Anforderungen der Regulierungsbehörden. Die Gasleck-Erkennung ist entscheidend in der Pharma-Industrie. Zahlreiche Pharma-Prozesse benötigen potentiell toxische Gase – allen voran Ozon – und bei manchen Herstellungsprozessen können gefährliche Gase als Nebenprodukt auftreten. Diese Risken können durch eine sorgfältige Equipment-Wartung und ein ständiges Monitoring nach ersten Anzeichen von Lecks in Grenzen gehalten werden. In der Pharma-Industrie kann GasSens sowohl bei einfachen als auch bei hochkomplexen Gaserkennungs-Anwendungen eingesetzt werden. Teuer sind bei Gaserkennungs-Systemen insbesondere die laufend erforderlichen Tests, um sicherzustellen dass die Sensors ansprechen. Dehalb hat Analytical Technology ein einzigartiges Auto-Test-System entwickelt. Frühzeitge Sensor-Fehler oder eine Verstopfung der Sensormembran wird damit schnell erkannt. Dieses Feature reduziert die TCO des Systems dramatisch. Ein wichiges Feature des GasSens ist, dass die Empfänger-Module ein Interface zwischen Erkennungssystem und externen Alarm- und Datenlog-Anforderungen bietet. Jedes der kompakten Module beinhaltet ein digitales Display der Gaskonzentration, einen isolierten Analog-Output sowie 4 Relay-Outputs. GasSens verwendet spezielle elektrochemische Sensoren, die von Analytical Technology entwickelt wurden und besteht aus Modulen, die dort platziert werden können, wo sie benötigt werden. GasSens: Sichere Lecksuche in der Pharma-Industrie

May 22nd

Forscher klären neuen Weg zur CO<small>2</small>-Speicherung auf

Einen neuen Weg zur Speicherung von CO<small>2</small> entdeckten Forscher der TU München: Die Meeres-Mikrobe Ignicoccus hospitalis baut aus CO<small>2</small> höhere organische Moleküle auf. Hoch temperaturfeste Enzyme helfen dem Einzeller, selbst bei absoluter Dunkelheit und Wassertemperaturen von über 90 °C zu überleben. Forscher klären neuen Weg zur CO<small>2</small>-Speicherung auf <% image name="CO2_Fixierungsweg" %><p> <small> Vereinfachtes Schema des neuen CO2 Fixierungsweges von Ignicoccus hospitalis; Maßstab der Abbildung: 1 µm. &copy; Uni Regensburg </small> Am Boden der Tiefsee leben in vulkanischen Schloten Einzeller wie Ignicoccus hospitalis. Ohne Licht und Sauerstoff, bei hohem Druck und 90 °C Wassertemperatur baut dieser Organismus die für sein Leben benötigten organischen Moleküle aus CO<small>2</small> auf. Er benutzt dazu Wasserstoff als Energiequelle. Seine Enzyme und Zellmembranen sind an die mörderischen Umgebungsbedingungen angepasst. Könnte man diese Organismen oder ihre Enzyme für industrielle Prozesse nutzen, wäre dies ein Weg zu neuen, Energie sparenden Verfahren. <b>Modifizierter Zitrat-Zyklus.</b> Bewegt der Mensch einen Muskel, so baut eine Kette von Enzymen im Zitrat-Zyklus energiereiche Moleküle wie Zucker oder Fettsäuren ab. Als Zwischenprodukt entsteht dabei Acetyl-CoA, das im Organismus zur Erzeugung biochemisch verfügbarer Energie gebraucht wird, sowie CO<small>2</small>, das er ausatmet. Ignicoccus hospitalis macht es genau umgekehrt: Er nutzt einen modifizierten Zitrat-Zyklus, bei dem er CO<small>2</small> aufnimmt und daraus energiereiche Verbindungen herstellt. Wieder ist Acetyl-CoA der zentrale Vermittler. Das CO<small>2</small> wird im ersten Schritt direkt an das Acetyl-CoA gebunden und damit in den Zyklus eingeschleust. An einer zweiten Stelle kommt ein weiteres C-Atom dazu, das ebenfalls aus aufgenommenem CO<small>2</small> stammt. Am Ende des Reaktionszyklus hat das Archaeum aus dem ursprünglich zweiatomigen Acetyl-Rest eine Verbindung mit 4 C-Atomen aufgebaut, die in 2 Acetyl-CoA-Einheiten gespalten wird. Eine davon geht in den Kreislauf zurück, die zweite steht nun als energiereicher Baustein zum Aufbau von Zuckern und Aminosäuren zur Verfügung. <% image name="Wolfgang_Eisenreich" %><p> <small> Wolfgang Eisenreich beim Einsetzen einer Probe mit 13C-markierten Zwischenprodukten des neuen Kohlendioxid-Fixierungsweges in das 500 MHz Magnetresonanz-Spektroskop am Bayerischen NMR-Zentrum in Garching. &copy; TU München </small> Erste Hinweise auf mögliche Teilreaktionen im Stoffwechsel von Ignicoccus hospitalis lieferten Untersuchungen der Enzyme durch die Uni Freiburg. Um nun heraus zu bekommen, welche Änderung die Enzyme an welchem Atom der Ausgangsverbindung vorgenommen hatten, fütterten Kollegen der Uni Regensburg Kulturen des Archaeums mit Stoffwechselbausteinen, bei denen ein C-Atom markiert war. Normalerweise hat Kohlenstoff in seinem Kern 6 Protonen und 6 Neutronen und damit die Atommasse 12. Die Wissenschaftler ließen in Zwischenprodukte des Zitrat-Zyklus gezielt C-Atome mit der Kernmasse 13 einbauen. An den Proben aus der Uni Regensburg konnten sie damit genau verfolgen, wie die markierten Atome im Stoffwechsel des Einzellers von einem Zwischenprodukt zum nächsten wanderten. Eine große Hilfe war dabei die Magnetresonanz-Spektroskopie. So gelang es, den gesamten Reaktionszyklus mit allen Zwischenschritten aufzuklären. Nun ist die anwendungsorientierte Wissenschaft gefragt, daraus neue Verfahren abzuleiten. <table> <td width="120"></td><td><small> Die Wissenschaft sieht in Archaeen die Urform des Lebens auf der Erde. Sie widerstehen stark alkalischen oder stark sauren Bedingungen, hohen Salzkonzentrationen und Temperaturen bis zu 120 °C, tödlich für alle anderen Lebewesen. Das untersuchte Ignicoccus hospitalis (die gastliche Feuerkugel) ist Wirt für ein weiteres Archaeum, das viel kleinere Nanoarchaeum equitans (reitender Urzwerg). Beide bilden eine enge Lebensgemeinschaft. Entdeckt wurden sie in einem Unterwasservulkan bei Island. </small></td> </table> <small> A dicarboxylate/4-hydroxybutyrate autotrophic carbon assimilation cycle in the hyperthermophilic Archaeum Ignicoccus hospitalis, Harald Huber, Martin Gallenberger, Ulrike Jahn, Eva Eylert, Ivan A. Berg, Daniel Kockelkorn, Wolfgang Eisenreich, and Georg Fuchs, PNAS (2008) </small>

2007: Gutes Jahr für Österreichs Zementindustrie

Österreichs <a href=http://www.zement.at>Zementindustrie</a> konnte 2007 die Produktion um 7 % auf 5,9 Mio t steigern. Die Exporte legten von 247.000 auf 346.700 t zu, die Importe sanken dagegen von 738.000 auf 690.000 t. Steigender Zementbedarf als Folge des Ausbaus der österreichischen Infrastruktur und wachsender Bevölkerungszahlen kennzeichnen die Situation für 2007 und 2008. <% image name="Baukran" %><p> Getragen wurde die Entwicklung von einer stabilen Expansion im Tiefbau, stetiger Erholung im Wohnbau und wachsendem Industriebau. Bis 2010 wird die europäische Bauwirtschaft jedoch langsamer wachsen als bisher. In Westeuropa lässt die Baunachfrage nach, während sie in Osteuropa zulegt. In Österreich wird ein Wachstum der Bauproduktion real um rund 2,5 % pro Jahr erwartet. Die stärksten Wachstumsimpulse werden von den Infrastrukturinvestitionen im Tiefbau kommen. Für den Wohnungsneubau prognostiziert das WIFO eine kontinuierliche Expansion bis 2010. Einer der Treiber der Entwicklung ist das verstärkte Bevölkerungswachstum, das die Einwohnerzahl Österreichs bis 2020 von derzeit 8,3 auf 8,7 Mio Menschen anwachsen lassen wird. "Eine Aufstockung der Wohnbaurate ist daher zur Vermeidung von Marktverzerrungen dringend erforderlich. Bis 2010 werden pro Jahr rund 49.000 Wohneinheiten gebaut, gebraucht werden allerdings etwa 55.000 Einheiten jährlich. 2007 sind nach Schätzungen österreichweit 44.000 Einheiten errichtet worden. Darüber hinaus steigt der Bedarf an größeren Wohnungen, der ebenso die Entwicklung beleben wird", so Rudolf Zrost, Vorsitzender der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie. Die gestiegene Nachfrage nach Zement hat 2007 dazu geführt, dass die österreichische Zementindustrie eine Unterdeckung von mehr als 400.000 t bei den Emissionszertifikaten ausgleichen musste. "Das ist durch technische Maßnahmen nicht auszugleichen und führt über den notwendigen Zukauf von Zertifikaten direkt zu Preissteigerungen ohne nennenswerte Effekte für die Umwelt", so Zrost. "Wir liegen bei einem CO<small>2</small>-Ausstoß von 642 kg/t Zement (China: 830, USA: 925). Wenn Zertifikate zugekauft werden müssen, führt das nur zu einer radikalen Steigerung der Zementpreise und bringt der Umwelt wenig", so Zrost. "Wenn unsere Branche die Emissionsrechte, wie von der EU-Kommission geplant, ersteigern muss, dann sind wir nicht mehr wettbewerbsfähig - zumindest solange es kein Abkommen mit ähnlichen Vorgaben für chinesische, amerikanische oder indische Werke gibt." 2007: Gutes Jahr für Österreichs Zementindustrie

Evonik erweitert Kapazität für Laurinlactam in Marl

<a href=http://www.evonik.de>Evonik Industries</a> wird die Laurinlactam-Produktionskapazität am Standort Marl deutlich erweitern und investiert dazu einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Die erweiterte Anlage wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2009 in Betrieb gehen. Planungen zu einem weiteren Kapazitätsausbau sind bereits angelaufen. Evonik erweitert Kapazität für Laurinlactam in Marl <% image name="Evonik_Chemie" %><p> <small> Laurinlactam ist das Ausgangsmaterial für den Kunststoff Polyamid 12, der sich in neuen Märkten ständig wachsender Nachfrage erfreut. </small> Evonik vermarktet Polyamid 12 als Konstruktionswerkstoff unter dem Markennamen "Vestamid" sowie als Pulver unter dem Namen "Vestosint". Der Bedarf an beiden Produkten ist in den vergangenen Jahren ständig gestiegen. "Vor 45 Jahren haben wir die Erfolgsgeschichte von Vestamid gestartet, haben das Produkt seither ständig weiter entwickelt und die Produktionskapazität vergrößert", blickt der Business Line Leiter Joachim Leluschko zurück. "Nachdem wir mit unseren Polyamid-Leitungssystemen in Automobilen Weltmarktführer sind, dehnen wir nun unser Geschäft auf großvolumige Rohre aus." So ist Vestamid das erste Polyamid 12, dem Lloyd’s Register die Zulassung zur Herstellung flexibler Leitungen zum Transport von Produktions- und Injektionsflüssigkeiten in der Offshore-Rohölförderung erteilt hat. Erfolgreiche Langzeitversuche an Gasrohren aus Vestamid eröffnen die Möglichkeit, die Vorteile von Kunststoff nun bis zu einem Druckbereich von 20 bar in der Gasverteilung zu nutzen und Stahlrohre zu ersetzen. Auch der Relining-Sektor zur Rohrsanierung eröffnet ein hohes Marktpotenzial.

Müllentsorgung in der Zelle: Ein Molekül räumt auf

Wissenschaftler am Wiener Institut für Molekulare Pathologie (<a href=http://www.imp.ac.at>IMP</a>) untersuchen ein Aufräumkommando der Zelle, das nach dem Motto "fold-or-die" arbeitet. Es eröffnet neue Therapiekonzepte bei Parkinson oder Alzheimer sowie die Entwicklung neuartiger Antibiotika. Müllentsorgung in der Zelle: Ein Molekül räumt auf <% image name="IMP_degp24" %><p> <small> DegP als "molekularer Käfig". Im Inneren der geöffnet dargestellten Struktur ist das eingefangene Protein OmpC erkennbar. Die atomare Struktur des Komplexes wurde mittels Proteinkristallographie ermittelt. &copy; IMP </small> <table> <td width="120"></td><td><small> <b>Proteine</b> vermitteln alle lebenswichtigen Prozesse. Deshalb betreibt die Zelle einen erheblichen Aufwand, um sie in der richtigen Form, zum richtigen Zeitpunkt und in der geforderten Menge zu produzieren. Auch Proteine, die bereits im Einsatz sind, müssen ständig auf Ihre Funktionsfähigkeit hin überwacht werden. Defekte Proteine können eine tödliche Gefahr für die Zelle und den ganzen Organismus darstellen und beim Menschen zu Parkinson, BSE oder Alzheimer führen. </small></td> </table> Die IMP-Forscher haben nun einen Faktor untersucht, der bei Bakterien an der Durchführung der Qualitätskontrolle der Proteine wesentlich beteiligt ist. Sie haben dabei die erstaunlichen Fähigkeiten des Moleküls DegP entdeckt - es erkennt defekte Proteine und repariert oder vernichtet diese innerhalb seines Reaktionszentrums. Die Entscheidung über Leben oder Tod der eingefangenen und arbeitsuntüchtigen Proteine folgt der Aschenputtel-Strategie: Die "Guten" ins Töpfchen und die "Schlechten" ins Kröpfchen. Sobald ein funktionsuntüchtiges Protein erkannt wird, bildet der DegP-Apparat eine Proteinhülle um das eingefangene Protein, eine Art molekularen Käfig. In diesem wird geprüft, ob das Substrat richtig gefaltet ist und wie groß ein möglicher Schaden ist. <b>Verdauungsmaschinerie.</b> Bei Proteinen mit hoffnungslosen Schäden wird innerhalb kurzer Zeit eine Verdauungsmaschinerie in der Reaktionskammer des Molekülkomplexes angeworfen und das eingefangene Eiweiß in seine Bestandteile zerlegt. Bei nur leichten Defekten dient der DegP-Apparat hingegen als Reparaturwerkstatt. Nach der Behebung des Schadens werden die intakten Moleküle an ihren Zielort transportiert, wo sie ihre Aufgabe erfüllen können. "Es ist erstaunlich, wie diese beiden gegensätzlichen Funktionen von nur einem Molekül ausgeführt werden können", so IMP-Gruppenleiter Tim Clausen. Das DegP-Molekül kann zudem die eigene Größe und Aktivität an seine Kunden, die Proteine, anpassen. Es lagern sich ganz einfach mehrere DegP Moleküle aneinander, bis ein Zielprotein vollständig im DegP-Käfig eingekapselt ist. Je größer der entstehende Komplex, desto höher ist auch dessen Wirksamkeit. Die neuen Einblicke in die Arbeitsweise von DegP, die in atomarer Auflösung gewonnen wurden, sollen helfen, bakterielle Infektionen besser zu bekämpfen. Werden etwa durch eine heftige Immunantwort viele Proteine in der Zellhülle des Bakteriums geschädigt, so müssen diese möglichst rasch ersetzt werden. Diese erhöhte Nachfrage lässt den DegP-Betrieb des Bakteriums innerhalb kürzester Zeit auf Hochtouren laufen. "Durch einen hohen DegP-Betrieb sind krankheitserregende Bakterien in der Lage, den Immunattacken des menschlichen Körpers immer wieder zu trotzen", so Clausen. "Wir untersuchen nun, wie wir die Funktion dieser Entsorgungsanlage bei Bakterien durch die Entwicklung neuer Wirkstoffe unterbinden können. Wenn DegP nicht mehr funktioniert, können die Bakterien nicht mehr im Wirt überleben." <b>Neue Therapiekonzepte.</b> Neben der Entwicklung neuartiger Antibiotika-Konzepte ist der DegP-Müllbeseitigungsmechanismus für viele neurodegenerative Krankheiten relevant. Auch beim Menschen sind verwandte Proteine von DegP an der Beseitigung fehlgefalteter und funktionsuntüchtiger Eiweiße beteiligt. Die menschlichen DegP-Verwandten werden mit Alzheimer und Parkinson in Zusammenhang gebracht, wo fehlerhafte und nicht rechtzeitig entfernte Proteine verklumpen und Nervenzellen absterben lassen. Da die menschlichen Homologen dem DegP Protein in Aussehen, Funktion und Regulation ähneln, wenden sie vermutlich einen entsprechenden Aufräummechanismus an. <small> Krojer et al.: "Structural basis for the regulated protease and chaperone function of DegP", Nature (DOI 10.1038/nature07004). </small>

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