<a href=http://www.basf.de>BASF</a> hat eine neue Anlage für Betonadditive in Wuhan, Provinz Hubei, Zentralchina, eröffnet. Die Anlage produziert hoch entwickelte Betonadditive für Kunden unter anderem in den wirtschaftlich bedeutenden Provinzen Hubei, Hunan und Jiangxi. <% image name="BASF_Beton_Applikation" %><p>
Die neue Anlage befindet sich in der Wu Han Dun Kou Economy and Development Zone und produziert die gesamte Betonadditiv-Palette der BASF, darunter die Hochleistungs-Betonfließmittel Glenium und Rheoplus. Mit ihrer Hilfe können Transportbeton-Hersteller Beton leichter und effizienter verarbeiten, seine Festigkeit erhöhen und so die Lebensdauer von Bauwerken verlängern.
2008 plant die Verwaltung von Wuhan rund 2,8 Mrd € in den Bau von Infrastrukturprojekten zu investieren – 32 % mehr als im Vorjahr. Bis 2011 soll die Investitionssumme insgesamt rund 18,5 Mrd € betragen.
Ein bedeutendes Infrastruktur-Projekt in Wuhan mit BASF-Beteiligung ist der Bau der Tianxingzhou-Schrägseilbrücke über den Yangtze. Die Straßen- und Eisenbahnbrücke verfügt über eine maximale Spannweite von 504 m und wird damit die weltgrößte Brücke ihrer Art sein. Sie ist voraussichtlich Ende 2008 fertig gestellt.
<small> Das Bauchemiegeschäft der BASF produziert seit 1988 Betonadditive in China. Der Unternehmensbereich Construction Chemicals betreibt hier insgesamt 11 kundennahe Anlagen für Bauchemieprodukte. </small>Neue BASF-Anlage für Betonadditive in China
ACT Biotech lizenziert Onkologie-Wirkstoffe von Bayer
<a href=http://www.ngncapital.com>NGN Capital</a> hat die ACT Biotech gegründet, um oral im Rahmen einer gezielten Krebstherapie eingenommene Medikamente zu entwickeln und zu vermarkten. Dazu wurde mit Bayer HealthCare LLC eine Lizenzvereinbarung für ein Portfolio onkologischer Wirkstoffe unterzeichnet, die sich in einer klinischen und frühen Phase der Entwicklung befinden.<% image name="Bayer_HTP" %><p>
In Verbindung mit diesem Vertrag hat ACT in der ersten Tranche einer von NGN Capital (New York) geführten Serie-A-Finanzierungsrunde 12 Mio $ aufgebracht. Das Unternehmen hat darüber hinaus auch einen Syndizierungsprozess eingeleitet, um insgesamt 20 Mio $ aufzubringen. Man rechnet mit einem Abschluss der Syndizierung im zweiten Quartal 2008.
Im Rahmen der Lizenzvereinbarung mit Bayer hat ACT Biotech einen antiangiogenischen Rezeptor-Tyrosinkinase-Inhibitor erworben, der jetzt in die Phase II zur Behandlung von Darmkrebs und anderen Indikationen eintritt.
Bei einem weiteren einlizenzierten Programm, das Teil dieses Vertrags bildet, handelt es sich um den besten Multi-Mode-Kinaseinhibitor seiner Art, der sich in der späten präklinischen Phase befindet und bei einer Vielzahl von Krebsarten eingesetzt wird. Das Unternehmen hat auch mehrere zusätzliche, sich in der präklinischen Phase befindliche Onkologieprogramme erworben. Die Vereinbarung sieht vor, dass Bayer eine Minderheitsbeteiligung an ACT Biotech behalten wird.
Wolf-Dieter Busse, Mitgründer von Aerovance, der als CEO von ACT Biotech fungieren wird, kommentierte: "Wir freuen uns über unser starkes Portfolio und können es kaum erwarten, diese hochinteressanten Medikamentenkandidaten zur Krebsbehandlung weiterzuentwickeln." ACT Biotech wird auch seine Zusammenarbeit mit der Melanoma Therapeutics Foundation fortsetzen, die die ACT Biotech mitgegründet hat. Das neue Unternehmen wird in San Francisco ansässig sein.
"Mit diesem Lizenzvertrag kann sich Bayer auf sein Entwicklungsprogramm für Nexavar und andere wichtige Medikamente seines Onkologieportfolios konzentrieren, während ACT die Entwicklung von vielversprechenden Wirkstoffkandidaten weiterführt, die sich momentan noch in einer früheren klinischen bzw. präklinischen Phase befinden", so Gunnar Riemann, Mitglied des Vorstands der Bayer HealthCare AG.ACT Biotech lizenziert Onkologie-Wirkstoffe von Bayer
Die Altstoff Recycling Austria (<a href=http://www.ara.at>ARA</a>) hat Bilanz für das Jahr 2007 gezogen. Die Menge der bei der ARA lizenzierten Verpackungen (Lizenzmenge) erhöhte sich von 846.637 auf 882.249 t. Dennoch sanken die Lizenzeinnahmen aufgrund der Tarifreduktionen und damit zum Vorteil der Wirtschaft von 139,5 auf 136,8 Mio €.<% image name="ARA_Sammelleistung2007" %><p>
<small> Dier weitere Ausbau des Sammelsystems führte auch zu einer gestiegenen Pro-Kopf-Sammelmenge: Sammelten die Österreicherinnen und Österreicher 2006 jährlich noch 113,9 kg pro Person über die Haushaltssammlung getrennt, so entsorgten sie 2007 bereits 116,9 kg (+ 2,6 %) über die dafür vorgesehenen Behälter. Das Ranking nach Bundesländern konnte einmal mehr Vorarlberg für sich entscheiden. Mit 146,4 kg/Einwohner sicherten sich die Vorarlberger wieder den Titel als "Sammelmeister Österreichs". </small>
Die durch den vorherrschenden Konsumtrend - kleinere Verpackungen aufgrund mehr Singlehaushalten - hervorgerufenen Mehrmengen bescherten gestiegene Lizenzeinnahmen in den Bereichen "Verkaufs- und Transportverpackungen aus Papier, Karton, Pappe und Wellpappe" sowie bei "Kunststoff klein".
2007gelang es der ARA, 885 neue Kunden zu gewinnen. Insgesamt betrug die Anzahl der Lizenzpartner Ende 2007 genau 14.722. Davon sind rund 11.045 österreichische Unternehmen.
<b>Sammelmenge plus 2,6 %.</b> Der Trend zur Sammlung von Verpackungsabfällen ist in Österreich auch 2007 nicht abgerissen. So erzielte das ARA-System bei der Menge an erfassten Verpackungsabfällen mit 807.855 t ein Plus von 2,6 %. Etwa 60 % dieser Erfassungsmenge entfielen auf den Haushaltsbereich, der Rest sind der Industrie und dem Gewerbe zuzurechnen.
Die Steigerung bei der Erfassungsmenge ist nicht nur auf die erhöhte Lizenzmenge zurückzuführen, sondern ebenfalls auf weitere Optimierungen und Verbesserungen der Sammelinfrastruktur, die zu einer verstärkten getrennten Sammlung anregen.
<b>Verwertungsmenge um 2,8 % gestiegen.</b> Bereinigt um Nichtverpackungen, Müll und Getränkeverbundkartons wurden von der Erfassungsmenge schließlich 757.300 t (+ 2,8 %) der Verwertung übergeben. Rund 80 Verwertungspartner kümmerten sich um die stoffliche und thermische Verwertung bzw. um eine energetische Nutzung in Müllverbrennungsanlagen. Der Anteil der stofflichen Verwertung erreichte mit 87 % wieder einen hohen Wert.
Nach Packstoffen untergliedert entfielen 46 % der Sammel- und Verwertungsmenge auf Papier, Karton und Wellpappe. 26 % waren Glasverpackungen. 22 % stellten Leichtverpackungen aus Kunststoffen, Materialverbunden und Keramik. 4 % waren Metallverpackungen und 2 % Holzverpackungen.
<b>Mehr als 1,25 Mio Sammelbehälter.</b> 2007 standen den Österreichern 1.262.263 Sammelbehälter zu Verfügung. Das sind um 43.950 bzw. 3,6 % mehr als 2006. 1,37 Mio Haushalte waren an die Sacksammlung mittels "Gelbem Sack" angebunden (2006: 1,35 Mio.).
Zur aktuellen Prüfung der ARA durch die Bundeswettbewerbsbehörde im Hinblick auf die Tarifgestaltung hält ARA-Vorstand Christian Stiglitz fest: "Wir haben unsere Stellungsnahme an die BWB Ende März übermittelt und unser Bestes getan, sämtliche Missverständnisse und Fehlinterpretationen auszuräumen und damit die erhobenen Vorwürfe aus unserer Sicht lückenlos zu entkräften. Am Ende des Tages wird man wieder zum Ergebnis kommen, dass sowohl die Prognose der Lizenzmengen als auch die Tarifkalkulation immer korrekt und dem Non-Profit-Gebot folgend abgewickelt wurde."
<% image name="ARA_Stiglitz" %><p>
Für 2008 rechnet die ARA mit Lizenzeinnahmen von 138,5 Mio €, und damit mit einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr. "Wie vorgesehen haben wir ungeplante Überschüsse durch Tarifreduktionen weitgehend abgebaut. Mit den kontinuierlichen Tarifreduktionen der letzten Jahre haben wir sicherlich den Boden erreicht. Unser Ziel ist es nun, dieses Preisniveau zu halten. Weitere Senkungen in den nächsten Jahren sind unwahrscheinlich. Je nachdem, wie sich Preis bildende Faktoren wie Lizenzmenge oder Rohstoffpreise entwickeln, können wir für die Tarife 2009 aber auch Korrekturen nach oben nicht ausschließen", so Stiglitz.2007: Österreicher sammeln mehr Verpackungen
Power Management für Simatic PCS 7 und Simatic WincC
<a href=http://www.siemens.de>Siemens</a> erweitert den Funktionsumfang seines Leitsystems Simatic PCS 7 und seines Visualisierungssystems Simatic WinCC für die Prozess- und Fertigungsindustrie um die Funktion Power Management. Zudem wurden neue Geräten für AS-Interface entwickelt.<% image name="Siemens_Power_Management" %><p>
Die Addons Simatic PCS 7 powerrate und Simatic WinCC powerrate schaffen eine einheitliche Power Management-Lösung für alle industriellen Branchen. Damit lassen sich Einsparungspotenziale lokalisieren, Rückschlüsse auf das Energieverhalten unterschiedlicher Betriebseinheiten ziehen sowie Kenntnis von Anlagenstatus und Auslastung erhalten.
Die einzelnen Funktionen wie Messwerterfassung und -aufbereitung, Kostenstellenmanagement sowie Lastmanagement werden mittels vorgefertigter S7 Bausteine, Faceplates und Excel Makros realisiert. So nutzt der Anwender sein gewohntes Systemumfeld für eine durchgängige Datenhaltung und Visualisierung. Bezogen werden die Energiewerte von Schalt-, Schutz- und Messgeräten.
<% image name="Siemens_AS-Interface" %><p>
<b>Neuheiten für das AS-Interface.</b> Darüber hinaus hat Siemens sein Portfolio bei Geräten für <a href=http://www.siemens.de/as-interface> AS-Interface</a> erweitert. Dazu gehören der neue AS-i Sicherheitsmonitor V3 und die zugehörige Software asimon V3 sowie der Sirius Kompaktabzweig 3RA6 mit AS-i Anbindung.
Mit V3 kann ein Aktor oder eine Aktor-Gruppe sicher über das AS-i Netz angesteuert werden. Ventile oder Motorstarter lassen sich so parallel zu einem zweiten Freigabekreis sicherheitsgerichtet schalten. Möglich ist mit V3 auch eine Kopplung von 2 sicheren AS-i Netzen ohne zusätzliche Module. asimon V3 wurde durch das Ausfiltern kurzzeitiger, einkanaliger Unterbrechungen im Sensorkreis verbessert.
<% image name="Siemens_Schaltschrank" %><p>
<b>Mehr Platz im Schaltschrank.</b> Mit dem Sirius <a href=http://www.siemens.de/kompaktabzweig>Kompaktabzweig 3RA6</a> hat Siemens ein neues Produkt in der Niederspannungs-Schalttechnik für Drehstromnormmotoren bis 32 Ampere. In dem Gerät sind die Funktionen von Überlastrelais, Leistungsschalter und Schütz gebündelt. Das reduziert den Montage- und Verdrahtungsaufwand. Passend dazu gibt es ein eigenes Einspeisesystem für die Energieversorgung sowie ein Anbaumodul für den einfachen Anschluss an AS-Interface. Gleichzeitig wurde mit dem Sirius Kompaktabzweig 3RA6 die Varianz der Verbraucherabzweige deutlich reduziert. Power Management für Simatic PCS 7 und Simatic WincC
<a href=http://www.werum.de>Werum Software & Systems</a> und <a href=http://www.merckserono.net>Merck Serono</a> haben eine Vereinbarung über die Lieferung von Manufacturing Execution Systems (MES) abgeschlossen. Für die Pharma- bzw. Biotech-Herstellung werden die standardisierten MES-Produkte PAS-X PHARMA und PAS-X BIOTECH bei Merck Serono zum Einsatz kommen.MES-Partnerschaft zwischen Werum und Merck Serono<% image name="MES_Merck_Werum" %><p>
<small> Werum-Vorstand Hartmut Krome (re.) mit Hanns-Eberhard Erle, Senior Executive Vice President Technical Operations bei Merck Serono bei der Vertragsunterschrift. </small>
Als ersten Schritt hat Merck Serono 2 MES-Projekte in Auftrag gegeben: Werum wird in einem Werk am Standort Darmstadt PAS-X PHARMA für die pharmazeutische Herstellung einführen; parallel dazu wird Merck Serono einen Biotech-Neubau in Vevey (Schweiz) mit PAS-X BIOTECH ausstatten. Im Anschluss soll PAS-X dann schrittweise auf weitere Werke weltweit ausgerollt werden, in der ersten Phase auf die Standorte Semoy (Frankreich) und Mexiko.
Neben der einheitlichen Projektvorgehensweise, speziell bei der Qualifizierung und Validierung des Systems, sollen einheitliche Geschäftsprozesse in der Produktion Merck Serono in erster Linie drei Vorteile bringen: eine Reduzierung des Produktionsrisikos, eine deutliche Verkürzung der Dokumentationszeiten und eine wesentlich schnellere Freigabe für die Herstellprotokolle.
Phase-II-Daten belegen, dass ABT-089, der am weitesten entwickelte selektive neuronale nikotinische Rezeptor (NNR)-Agonist von <a href=http://www.abbott.com>Abbott</a>, sich durch gute Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit bei erwachsenen ADHS-Patienten auszeichnet.<% image name="Abbott_Logo" %><p>
ABT-089 verbessert offenbar die Hauptsymptome von ADHS sowie die Lebensqualität und senkt die Gesamteinschränkung der Arbeitsfähigkeit erwachsener ADHS-Patienten. Die Daten zeigen auch, dass ABT-089 dem Anschein nach allgemein gut vertragen wird und Schlaf, Appetit oder Vitalzeichen (Herzfrequenz und Blutdruck) nicht nennenswert beeinträchtigt.
<table>
<td width="120"></td><td><small> <b>ADHS</b>, eine Störung, die in der Vergangenheit eher mit der Kindheit in Verbindung gebracht wurde, dauert in mehr als 2/3 aller Fälle bis in das Erwachsenenalter hinein an. Zwar kann medikamentös eine Verbesserung der Symptome erzielt werden, oft verursachen die eingesetzten Präparate jedoch unerwünschte Nebenwirkungen wie einen beschleunigten Herzschlag und erhöhten Blutdruck. </small></td>
</table>
Verglichen mit derzeit üblichen Behandlungen scheint ABT-089 ein verbessertes Wirkprofil aufzuweisen, da es Haupt- und Begleitsymptome von ADHS ohne klinisch relevante Nebenwirkungen lindert. Das Präparat setzt an spezifischen Typen von NNRs an, die sich an Nervenzellen im Zentralnervensystem finden.
<b>NNRs</b>, die auch als neuronale nikotinische Acetylcholin-Rezeptoren (nAChRs) bezeichnet werden, modulieren die Freisetzung mehrerer wichtiger Neurotransmitter, u. a. Acetylcholin und Dopamin, und stellen eine wichtige Klasse von Ionenkanälen dar, die mit einer Reihe von neurologischen Erkrankungen in Verbindung gebracht wurden.
221 erwachsene ADHS-Patienten wurden in die multizentrische Doppelblind-Studie aufgenommen. Jeder Proband erhielt sowohl Placebo als auch Verum in zufälliger Reihenfolge. Die am häufigsten beobachteten unerwünschten Ereignisse waren Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Infektionen der oberen Luftwege.Abbott: Neuer Ansatz zur Behandlung von ADHS
<a href=http://www.prominent.com>ProMinent</a> präsentierte auf der IFAT 2008 die Chlordioxidanlage Bello Zon CDVc. Dank eines neuen Reaktorkonzepts wird dabei anstelle des bisher üblichen PVC erstmals lebensmittelechtes PVDF verwendet. Das führt zu einer besseren Reinheit des erzeugten Chlordioxids.<% image name="Prominent_CDVC" %><p>
<small> Anlage zur Herstellung und Dosierung von 20-2.000 g/h Chlordioxid. </small>
Die integrierte Anlagensteuerung sorgt für die präzise Produktion des Chlordioxids und genaue Dosierung des Desinfektionsmittels. Gleichzeitig übernimmt sie die Erfassung und Dokumentation aller für die Wasseraufbereitung relevanten Parameter: Chlordioxid und Chlorit-Konzentrationen, pH-Wert, Leitfähigkeit und Temperatur.
Bis zu 14 Messstellen und bis zu 14 Dosierstellen lassen sich mit der Steuerung gleichzeitig überwachen und regeln.
Auf zusätzliche Mess- und Regelgeräte sowie Datenlogger kann bei der neuen CDVc verzichtet werden. Anwendungsmöglichkeiten für die Chlordioxidanlage Bello Zon CDVc liegen in der Aufbereitung von Trinkwasser und Abwasser, der Legionellenprävention, der Aufbereitung von Produkt- und Prozesswasser in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie und in der Aufbereitung von Kühlwasser.Chlordioxiderzeugung mit PVDF-Reaktoren
BH3-Proteine schicken entartete Zellen in den programmierten Selbstmord. Andreas Villunger vom <a href=http://www.i-med.ac.at/biocenter>Biozentrum</a> der Medizinuniversität Innsbruck erforscht die Wirkweise dieser „Todes-Proteine“. Moderne Therapeutika nutzen dieses Wissen für die Krebsmedizin. <i>Ein Portrait von Carola Hanisch.</i><% image name="Villunger_Team" %><p>
<small> Die Arbeitsgruppe von Andreas Villunger (vorne Mitte) am Biozentrum der Medizinuni Innsbruck. </small>
Sie sind von Anfang an dem Untergang geweiht: 131 Zellen des Fadenwurms C. elegans. Der Wurm legt während seiner Entwicklung zunächst 1.090 Zellen an, von denen ganz bestimmte zu einem festgelegten Zeitpunkt sterben. Ihr Tod ist genetisch vorgegeben und heißt daher programmierter Zelltod, synonym oft auch als Apoptose bezeichnet. Seit mehr als 20 Jahren wird dieses Phänomen nun schon erforscht, das auch beim Menschen eine wichtige Rolle spielt. Heute wird versucht, das Grundlagenwissen für die therapeutische Anwendung zu nutzen.
Zellen können auf verschiedene Weise zugrunde gehen. Extreme Hitze, Kälte oder andere physikalische Einwirkungen führen zum „unbeabsichtigten“ Tod, zur Nekrose. Dabei gelangen die Bestandteile der sterbenden Zelle plötzlich in das umliegende Gewebe, was dort zu Entzündungen führen kann. Die Apoptose hingegen ist ein gezielter Selbstmord, der die Umgebung nicht in Mitleidenschaft zieht. Die Zelle zerlegt sich dabei selbst in ihre Bausteine, die sie dem Organismus wieder zur Verfügung stellt.
Daher findet Apoptose im Rahmen von Umbau- und Erneuerungsmaßnahmen des Organismus statt, etwa während der Embryonalentwicklung. Ein typisches Beispiel ist die Bildung der Finger: Die winzige Hand des Embryos sieht zunächst aus wie ein Paddel – erst später sterben die Zellen der Zwischenräume ab, so dass einzelne Finger entstehen.
Auch der erwachsene Körper ist auf die Apoptose angewiesen: Alte Zellen sind irgendwann verbraucht und müssen durch neue ersetzt werden. Vor allem aber dient der programmierte Zelltod auch als Schutz vor Krebs: Er tritt ein, sobald eine Zelle Erbgutfehler nicht mehr effizient korrigieren kann. Überlebende Tumorzellen haben daher in der Regel einen Weg gefunden, das Zelltodprogramm außer Kraft zu setzen. Ein wichtiges Ziel in der Krebsmedizin ist es daher, Tumorzellen gezielt zum Selbstmord durch Apoptose zu verleiten.
<b>Krebszellen zur Apoptose zwingen.</b> Andreas Villunger untersucht eine Gruppe von Proteinen, die für solche Zwecke in Frage kommen, die BH3-Proteine. Villunger hatte bereits während seiner Postdoc-Zeit in Australien angefangen, deren molekulare Wirkweise an der Maus zu erforschen. Der START-Preis von 2003 erleichterte dem Nachwuchswissenschaftler den Aufbau einer eigenen Gruppe am Biozentrum der Medizinuniversität in Innsbruck, wo er jetzt Professor für Entwicklungsimmunologie ist.
Die BH3-Moleküle gehören einer Proteinfamilie an, die nach ihrem prominentesten Mitglied, Bcl-2 (B-cell lymphoma 2) benannt ist. Ihre Mitglieder sind entweder „Überlebens- oder Todesproteine“. Sie blockieren sich gegenseitig. Je nachdem, welche Familienmitglieder letztendlich dominieren, wird der Zelltod entweder ausgelöst oder verhindert. Bcl-2 selbst und einige ähnliche Proteine der Familie gehören zur Fraktion der „Survival“-Proteine. Sie schützen die Zelle vor Apoptose. Dies kann bei Fehlsteuerung dazu führen, dass gefährliche Zellen weiterleben und Krebs auslösen, beispielsweise Lymphome der B-Zellen – daher der Name. Die restlichen Familienmitglieder gehören zur Zelltod-Fraktion. Sie lassen sich wiederum in zwei Gruppen einteilen, von denen eine die BH3-Moleküle umfasst.
<b>Strahlungsinduzierte Tumormodelle.</b> Bei Säugetieren gibt es zumindest acht BH3-Proteine. Sie lösen zwar alle Zelltod aus, aber auf unterschiedliche Signale hin und in verschiedenen Zelltypen. Villunger erforscht vor allem die BH3-Proteine Puma, Bim und Bmf. „Wir untersuchen“, so der Forscher, „inwieweit Tumorbildung in An- oder Abwesenheit von diesen BH3-Proteinen beschleunigt oder verzögert ist.“ Dafür verwenden Villunger und sein Team unter anderem, „strahlungsinduzierte Tumormodelle“. Das heißt: Mäuse werden wiederholt einer geringen Dosis Gammastrahlen ausgesetzt, was zu DNA-Schäden führt. Normalerweise sollten die beschädigten Zellen daraufhin ihr Selbstmordprogramm einleiten, um Krebs zu verhindern. Funktioniert die Apoptose allerdings nicht richtig, zum Beispiel weil die Wissenschaftler ein BH3-Protein in der Maus gezielt ausgeschaltet haben, entsteht der Tumor schneller als in Tieren ohne Genmodifikation. Auf diese Weise können die Forscher die Funktionsweise der BH3-Proteine aufklären. Für den Zelltod bei DNA-Schäden, so hat sich in den letzten Jahren herausgestellt, ist das BH3-Protein Puma besonders wichtig.
Rätselhaft war allerdings bisher die Aufgabe von Bmf. Villungers ursprüngliche Vermutung war, dass Bmf eine besondere Form der Apoptose auslösen kann, die sogenannte Anoikis. Anoikis findet statt, wenn sich Zellen von Gewebeoberflächen, den Epithelzellen, aus ihrem Verband lösen. Ihnen fehlen dann bestimmte Signalmoleküle, die ihnen der Zellverband zur Verfügung stellt. Das Fehlen dieser Moleküle zeigt ihnen an, dass sie nicht mehr am rechten Platz sind, woraufhin sie Apoptose einleiten und absterben. Dieser Mechanismus ist äußerst wichtig, um eine Absiedlung von Krebszellen und deren Ausbreitung im Körper zu verhindern. Noch ist es Villungers Team allerdings nicht gelungen, eine Rolle von Bmf für diese Form des Zelltods aufzuspüren. Dafür sind sie aber auf ein anderes Phänomen gestoßen: Bmf spielt eine entscheidende Rolle für den Tod einer bestimmten Sorte weißer Blutzellen, der B-Zellen.
<b>Apoptose kontrolliert Immunsystem.</b> Das Blut erneuert sich regelmäßig. Einerseits liefern die Stammzellen des Knochenmarks ständig neue Zellen, andererseits sterben alte durch Apoptose ab. Der programmierte Zelltod hat aber im Fall der weißen Blutzellen noch eine zusätzliche Funktion: die Kontrolle des Immunsystems.
B- und T-Zellen haben die Aufgabe, mit den Rezeptoren an ihrer Zelloberfläche gefährliche Fremdstoffe aufspüren. B-Zellen produzieren daraufhin Antikörper gegen die Eindringlinge, T-Zellen leiten andere Abwehrmaßnahmen ein und unterstützen B-Zellen bei der Antikörperbildung. Da der Körper nicht wissen kann, mit welchen Fremdstoffen er im Laufe seines Lebens konfrontiert wird, werden B- und T-Zellen mit einer extremen Vielfalt an Rezeptoren produziert. Dabei entstehen zufällig auch Zellen, deren Rezeptoren an körpereigene Stoffe binden. Sie könnten eine Abwehrreaktion gegen den eigenen Körper auslösen – eine Autoimmunkrankheit könnte entstehen. Daher werden Immunzellen einer genauen Kontrolle unterzogen und all jene, die sich gegen den eigenen Körper richten, in den Selbstmord geschickt. Bei diesen Vorgängen hat unter anderem Bim eine wichtige Aufgabe.
Wie Villungers Mitarbeiterin Verena Labi kürzlich herausfand, ist auch Bmf am geregelten Zelltod von B-Zellen beteiligt. Bei Mäusen, deren Bmf-Gen gezielt ausgeschaltet wurde, sammeln sich große Mengen B-Zellen in den Lymphknoten und anderen lymphatischen Organen wie der Milz an. Das regelmäßige Entsorgen alter oder fehlerhafter B-Zellen bleibt aus. Das führte bei den Mäusen allerdings nicht sofort zu einer Autoimmunkrankheit. Bei Bestrahlung bekommen sie aber wesentlich schneller B-Zell-Tumore als normale Mäuse. Labis Kollegin Anna Frenzel untersuchte Mäuse, bei denen nicht nur Bmf fehlt, sondern zusätzlich ein Onkogen aktiviert ist: Diese Tiere entwickelten wesentlich aggressivere Tumore als Artgenossen, bei denen nur das Onkogen aktiv, Bmf aber intakt war. Villungers Team folgert daraus, dass die Zelltod-Kontrolle durch Bmf wichtig ist, um B-Zell-Tumore zu verhindern. Nun wollen die Innsbrucker Wissenschaftler herausfinden, wie Bim und Bmf zusammenarbeiten und was passiert, wenn beide Proteine fehlen.
Die molekulare Wirkweise der BH3-Proteine aufzuklären, hat bereits dazu beigetragen, neue Krebsmedikamente zu entwickeln, die BH3 Mimetics. Tumore entgehen häufig dem Zelltod, indem sie einzelne Überlebensproteine der Bcl-2-Familie im Übermaß herstellen. BH3-Mimetics sind molekular ähnlich aufgebaut wie BH3-Proteine und sollen den Überfluss an „Survival-Molekülen“ in Krebszellen ausgleichen, damit Zelltod stattfinden kann. Gesunde Zellen, so die Strategie, sollten davon nicht sehr beeinträchtigt werden, da sie verschiedene Arten von Überlebensproteinen herstellen. Gegenwärtig werden die BH3 Mimetics in klinischen Studien erprobt.Gezielte Apoptose: Tod als Therapie