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July 11th, 2018

Ecoplus: Neue Offensivstrategie für Wirtschaftsparks

Weitere Parks sollen entwickelt, bestehende gestärkt und entsprechende Schwerpunkte gesetzt werden.

 

Eine neue Offensivstrategie für die Ecoplus-Wirtschaftsparks präsentierten Niederösterreichs Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav und Ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki am 11. Juli im Eco-Forum im Industriezentrum Niederösterreich Süd in Wiener Neudorf. Die Kernpunkte der Strategie sind die Entwicklung neuer Wirtschaftsparks, die Stärkung bestehender Standorte sowie eine entsprechende Schwerpunktsetzung. „Ganz entscheidend sind die Verkehrsinfrastruktur von Straße und Schiene sowie der Nahbereich zu Wien oder die Lage entlang einer der Hauptverkehrsachsen. Die vier am meisten Erfolg versprechenden Regionen sind jene um den Flughafen Schwechat, in Bruck an der Leitha, Wiener Neustadt und St. Pölten“, konstatierte Bohuslav.

 

Zurzeit betreibt Ecoplus 17 Wirtschaftsparks mit insgesamt rund 1.000 Hektar Fläche. In diesen haben sich 973 österreichische sowie internationale Firmen angesiedelt. Sie beschäftigen in Summe rund 21.400 Personen, was etwa der Anzahl der Einwohner Mödlings entspricht. Laut Bohuslav investierte Ecoplus in den vergangenen fünf Jahren rund 73 Millionen Euro in Immobilien und Infrastrukturmaßnahmen zum Ausbau der Wirtschaftsparks. Damit löste die Wirtschaftsagentur Gesamtinvestitionen von 900 Millionen Euro aus. Etwa 7.740 Arbeitsplätze entstanden. Für heuer sind weitere rund 16 Millionen Euro budgetiert.

 

Allein im ersten Halbjahr 2018 unterstützte Ecoplus 62 Betriebsansiedlungen bzw. -erweiterungen. Dadurch wurden 543 Arbeitsplätze neu geschaffen und weitere 41 gesichert. Laut Bohuslav sind die Ecoplus-Wirtschaftsparks damit „der Kern und das Rückgrat der erfolgreichen Betriebsansiedlungen“. Miernicki zufolge unterstützt die Ecoplus „nicht nur die Firmen in den Wirtschaftsparks, sondern alle interessierten Unternehmen in ganz Niederösterreich. Aktuell haben wir 300 Anfragen, rund die Hälfte davon bezieht sich auf die Wirtschaftsparks. Unser Standort-Kompass umfasst mittlerweile eine Datenbank von 300 Immobilien. Im ersten Halbjahr 2018 haben auch bereits über 5.000 User darauf zugegriffen“.

 

July 10th

BASF: Große Pläne in China

Der Chemiekonzern will rund 8,55 Milliarden Euro in eine neue Petrochemiefabrik investieren. Das verlautete am Rande des Staatsbesuchs Ministerpräsident Li Keqiangs in Deutschland.

 

Um rund zehn Milliarden US-Dollar (8,55 Milliarden Euro) möchte BASF eine Petrochemiefabrik in der südchinesischen Provinz Guangdong errichten. Eine diesbezügliche unverbindliche Absichtserklärung unterschrieben BASF-Vorstandschef Martin Brudermüller und der Vizegouverneur der Provinz, Lin Shaochun, am 9. Juli in Berlin. Die Unterzeichnung erfolgte im Beisein Bundeskanzlerin Angela Merkels und des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang, der zurzeit auf Staatsbesuch in Deutschland weilt. Laut einer Aussendung von BASF könnten die ersten Anlagen der neuen Fabrik 2026 in Betrieb gehen. Deren endgültige Fertigstellung wäre für 2030 zu erwarten.

 

Errichtet würde zunächst ein Steamcracker zur Erzeugung von rund einer Million Tonnen Ethylen pro Jahr. In der Folge kämen nach Angaben von BASF „Anlagen für verbrauchernähere Produkte und Lösungen in Bereichen wie Transport oder Konsumgüter“ hinzu. Nach ihrer Fertigstellung wäre die Fabrik in Guangdong „der drittgrößte BASF-Standort weltweit“ nach Ludwigshafen und Antwerpen.

 

Guangdong ist mit rund 110 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Provinz Chinas. Seitens BASF wird sie weiters als größter chinesischer Standort für die Autozuliefer- und die Elektronikindustrie bezeichnet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll jährlich um rund sieben Prozent wachsen. Bereits derzeit ist das BIP der Provinz mit etwa 1.136 Milliarden Euro laut BASF größer als das Spaniens, „bald“ werde jenes von Südkorea erreicht. Dieses beläuft sich auf rund 1.300 Milliarden Euro, also ungefähr das Dreifache des BIPs Österreichs.

 

BASF eröffnete seine erste Fabrik in China im Jahr 1966. In Nanjing betreibt der deutsche Konzern seit 2005 eine große petrochemische Fabrik. Sie erwirtschaftete 2017 rund 2,76 Milliarden Euro Umsatz sowie ein EBITDA von etwa 450 Millionen Euro. Insgesamt erzielte BASF in China vergangenes Jahr einen Umsatz von rund 7,3 Milliarden Euro.

 

 

 

July 9th

Molekularer Motor in Cilien rekonstruiert

Biophysiker der TU München konnten einen Protein-Komplex rekonstruieren, der als molekularer Motor fungiert und so eine entscheidende Rolle für die Funktion von Cilien spielen kann.

 

Cilien sind Ausstülpungen von Zellen, die neben Cytoplasma ein röhrenförmiges Skelett aus Mikrotubuli enthalten. Sie dienen – je nach Ausprägung – der Bewegung von Zellen oder umgebendem Medium oder spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Differenzierung von Geweben.

Die Details des biochemischen Mechanismus, der den Cilien diese vielfältigen Aufgaben ermöglicht, liegen aber nach wie vor im Dunkeln. Bislang wurden dutzende Proteine identifiziert, die die Funktion der Ausstülpungen beeinflussen. Zeynep Ökten vom Physik-Department der Technischen Universität München glaubt deswegen, dass der klassische Top-down-Approach bei einer solchen Fragestellung an seine Grenzen stößt. Gemeinsam mit ihren Kollegen hat sie im Gegensatz dazu einen Bottom-up-Ansatz gewählt und einzelne Proteine und ihre Wechselwirkungen untersucht, die als molekulare Motoren fungieren und so am Trabsport in den Cilien beteiligt sein könnten.

Nach monatelangem Experimentieren konnte eine Minimalkombination aus vier Proteinen identifiziert werden, die sich zu einem Komplex (einer Kinesin-2-betriebenen intraflagellaren Transportmaschine, IFT) zusammenschließen und beginnen, durch die Kapillaren eines Probenträgers zu wandern – eine Bewegung, die im Fluoreszenzmikroskop sichtbar gemacht werden konnte.

 

 

July 5th

Bosch will sich von Packaging-Sparte trennen

Die Bosch-Gruppe plant den Verkauf ihres Geschäfts mit Verpackungsmaschinen. Davon sind sowohl die Produktlinien für die Pharma- als auch jene für die Lebensmittelindustrie betroffen.

 

Die Unternehmensführung gab bekannt, dass man nach Prüfung aller strategischen Optionen einen Käufer für das Geschäftsfeld suche. Die Gruppe wolle „aufgrund erforderlicher Transformation“  Ressourcen fokussieren. Gemeint dürfe damit die stärkere Konzentration auf Geschäftsfelder und Technologien sein, die im Zuge industrieller Digitalisierungsprozesse ins Zentrum rücken, konkret wird etwa „Internet der Dinge“ genannt. Die Verpackungstechnik sei demgegenüber kein Kerngeschäft und man habe auch keine unternehmerisch oder technologisch ausreichenden Synergien im Konzern gefunden.

Da man hier im Projektgeschäft eines speziellen Bereichs des Sondermaschinenbaus agiere, hätten mittelständisch strukturierte Mitbewerber Vorteile gegenüber einem großen Konzern. Es sei aber geplant, dass alle rund 6.100 Mitarbeiter in 15 Ländern von einem potentiellen Erwerber übernommen werden sollen. Innerhalb der Verpackungsmaschinen-Sparte hat sich der Pharma-Bereich nach Angaben des Unternehmens zuletzt erfreulich entwickelt, der Lebensmittelbereich sei mit der Stärkung seiner Kerngebiete beschäftigt gewesen und wolle seine Marktposition nun weiter ausbauen.

 

 

July 4th

Transparenz mit Schönheitsfehler

Auch heuer veröffentlichte die Pharmaindustrie die Höhe ihrer Zahlungen an Personen und Institutionen im Gesundheitswesen. Die Ärzte sind hinsichtlich Namensnennung weiter zurückhaltend.

 

Zahlungen von insgesamt rund 140 Millionen Euro leistete die Pharmaindustrie 2017 an österreichische Ärzte, Apotheker, Krankenhäuser und medizinische Forschungseinrichtungen. Das meldet der Branchenverband Pharmig. Ihm zufolge entfielen etwa 89 Millionen Euro oder 64 Prozent der Gesamtsumme auf Forschung, also etwa die Mitwirkung an klinischen Studien. Weitere 31 Millionen Euro (22 Prozent) gab die Branche für Veranstaltungen aus, darunter die Erstattung von Kongressgebühren. Beratungs- und andere Dienstleistungen, darunter Vortragshonorare, ließen sich die Pharmaunternehmen 14,5 Millionen Euro (zehn Prozent) kosten. Für Spenden und Förderungen wandten sie 5,5 Millionen Euro auf, was vier Prozent des Gesamtbetrags entspricht. Offengelegt werden diese Zahlen alljährlich im Rahmen der freiwilligen Transparenzinitiative der Pharmaindustrie auf den Webseiten der einzelnen Unternehmen. Pharmig-Präsident Martin Munte verlautete, es sei „ein äußerst positives Zeichen“, dass der Großteil des Gelds in die Forschung fließe.

 

Differenziert äußerte sich einmal mehr der Antikorruptions-Verein Transparency International (TI). Die Vorstandschefin der österreichischen TI-Vertretung, Eva Geiblinger, nannte die Initiative einen „wichtigen Schritt im Kampf gegen Korruption“. Der Wermutstropfen: „Nur wenige Pharmafirmen in Österreich halten sich an die freiwilligen Vorgaben der Branche zur namentlichen Offenlegung der Empfänger.“ Ändere sich das in den kommenden Jahren nicht „drastisch“, empfehle sich eine „gesetzliche Verpflichtung“. Aufgrund des österreichischen Datenschutzrechts können die Pharmaunternehmen Zahlungsempfänger nur namentlich nennen, wenn diese ausdrücklich zustimmen. Und das taten in den vergangenen Jahren nur rund 20 Prozent der Ärzte.

 

Immerhin: GlaxoSmithKline (GSK) schließt nach eigenen Angaben als einziger Pharmakonzern „bereits seit 2015 nur mehr mit jenen Ärzten und Institutionen Verträge über Dienstleistungen ab, die vorab einer namentlichen Offenlegung von Zahlungen zustimmen“. Die Veröffentlichungsrate beziffert GSK mit mehr als 99 Prozent. Widerruft ein Arzt seine Einwilligung, „müssen die bereits bezahlten Leistungen aggregiert gemeldet werden“. Zurückgefordert wird das liebe Geld aber nicht.

 

Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres konstatierte in einer Aussendung mit der Pharmig: „Ich bin der Meinung, wer seine ärztliche Expertise für die Verbesserung oder Neuentwicklung von Medikamenten zur Verfügung stellt, sollte stolz darauf sein. Es ist selbstverständlich und völlig legitim, dass Kolleginnen und Kollegen für ihre Leistungen im Rahmen von Kooperationen mit der Pharmaindustrie auch angemessen honoriert werden.“

 

June 29th

Aus Softwaremanufaktur wird Datamedrix

Die „Softwaremanufaktur“, ein auf die Branchen Pharma, Biotechnologie und Healthcare spezialisiertes IT-Unternehmen aus Wien, firmiert in „Datamedrix“ um.

 

Das 2012 von Andreas Redl und Anton Grünberg gegründete Unternehmen bietet Lösungen für das klinische Datenmanagement, die Integration, Analyse und das Reporting von Daten, für Prozessautomation, Softwareentwicklung und Dokumentenmanagement. Fokussiert hat man sich dabei von Anfang an auf Unternehmen und Organisationen der Pharmaindustrie, der Biotechnologie und des Gesundheitswesens.

Seither hat man mit einem Team aus 10 Mitarbeitern und einem externen Spezialisten-Netzwerk, beispielsweise in den Bereichen Qualitätsmanagement und Statistik, zahlreiche namhafte Kunden gewinnen können. Dazu zählen unter anderem die Arbeitsgemeinschaft medikamentöse Tumortherapie (AGMT), die Croma-Pharma GmbH, das Koordinationszentrum für Klinische Studien (KKS), die Medizinische Universität Wien, die A. Menarini GmbH, die Merck GesmbH, die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) und Takeda Pharma Austria.

„Wir unterstützen unsere Klienten dabei, aus unterschiedlichen Daten und Datenquellen wesentliche Informationen zu gewinnen, die als richtungsweisende Grundlage für weitere Entscheidungen essentiell sind“, fasst CEO Andreas Redl die Ausrichtung des Unternehmens zusammen. Mit der neuen Marke soll der zunehmenden Internationalsierung des Unternehmens Rechnung getragen und der medizinische Fokus noch stärker zum Ausdruck gebracht werden.

 

 

June 28th

CEFIC: Handelsbilanzüberschuss gewachsen

Laut dem EU-Chemieindustrieverband exportierte die Branche im ersten Quartal Waren im Wert von 12,6 Milliarden Euro mehr als sie importierte. Gegenüber dem ersten Quartal 2017 ist das ein Plus von 6,6 Prozent.

 

Die Chemieindustrie in der EU verzeichnete im ersten Quartal 2018 einen Handelsbilanzüberschuss von rund 12,6 Milliarden Euro, meldet der Branchenverband CEFIC. Gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres bedeutet der neue Wert einen Zuwachs um rund 838 Millionen Euro oder 6,6 Prozent. Die Exporte stiegen um 3,3 Prozent auf 40,8 Milliarden Euro. Größter Exportmarkt waren die USA mit einem Anteil von 21,5 Prozent, gefolgt von den nicht der EU angehörigen europäischen Ländern, ausgenommen die Russländische Föderation, mit 19,2 Prozent. Gesunken sind die Exporte nach Japan, Südkorea, China, den Nahen Osten und Afrika.

 

Die Importe erhöhten sich laut CEFIC um 1,7 Prozent auf 28,2 Milliarden Euro. Auch diesbezüglich waren die USA mit rund 20,2 Prozent Anteil der größte Handelspartner der EU-Chemieindustrie, wiederum vor den nicht der EU angehörigen europäischen Ländern ohne die Russländische Föderation mit 17,2 Prozent. Zurückgegangen sind die Importe aus den USA, dem Nahen Osten und Afrika.

 

Die Produktion der Chemiebranche in der EU wuchs im Zeitraum Jänner bis einschließlich April 2018 gegenüber dem Vorjahreswert um 1,2 Prozent. Einen Absolutwert nennt die CEFIC wie üblich nicht. Den Anstieg der Preise im genannten Zeitraum beziffert sie mit 2,3 Prozent. Eine Bewertung dieser Entwicklungen nimmt der Branchenverband nicht vor.

 

June 25th

Neue Geschäftsführung bei Bayer Austria

Die Führungsebene bei Bayer Austria wird neu aufgestellt. Ute Bockstegers folgt Martin Hagenlocher als Geschäftsführerin, Ulrike Röder übernimmt die Verantwortung für das österreichische Arzneimittel-Geschäft.

Ute Bockstegers übernimmt mit 1. Juli die Geschäftsführung der österreichischen Tochter-Organisation des Life-Sciences-Konzerns und ist gleichzeitig verantwortliche Senior Bayer Representative für die Region Südosteuropa. Bockstegers war zuletzt CFO und Leiterin der Business Services von Bayer in Großbritannien und Irland. Sie ist seit mehr als 30 Jahren im Bayer-Konzern tätig und hatte leitende Positionen in den USA, Kanada und Europa inne.

Ulrike Röder – sie ist derzeit Teil des globalen Bayer Pharma-Teams – übernimmt das Pharmaceuticals-Geschäft in Österreich. Die gelernte Betriebswirtschafterin begann vor mehr als 30 Jahren im Vertriebsbereich bei Bayer und übernahm sukzessive verantwortungsvollere Positionen im Pharma-Geschäft des Konzerns. Zuletzt war sie für einen Bereich der globalen Business-Strategie für die Region EMEA zuständig.

June 23rd

Erfolge und Sorgen in der Lackindustrie

Die österreichische Lackindustrie konnte im vergangenen Jahr Umsatz und Produktionsmengen steigern, kämpft aber mit Rohstoffknappheit und Bürokratie.

Die heimische Lackindustrie hat 2017 mit einem Produktionswert von 445 Millionen Euro eine Steigerung um rund 2,5 Prozent erzielt. Die stark exportorientierte Branche konnte ihre Ausfuhren in wichtige Märkte wie Deutschland und Italien erhöhen, das Geschäft mit vielen CEE-Ländern brach dagegen drastisch ein. Zu schaffen macht den Lackherstellern die Verfügbarkeit und Preisentwicklung wichtiger Rohstoffe. Besonders beim wichtigen Weißpigment Titandioxid mussten starke Preissteigerung von oft 20 bis 30 Prozent hingenommen werden.

Abwenden konnte man dagegen, dass flüssige Zubereitungen, die Titandioxid enthalten, als „krebserregend Kategorie 2“ eingestuft werden. Diese Einstufung wird lediglich die staubförmige Substanz betreffen. In der Lackindustrie zieht man allerdings das Design der zugrundeliegenden Versuche in Zweifel. Nichtsdestotrotz zieht die Einstufung Vorkehrungen im Arbeitnehmerschutz der Produktionsbetriebe nach sich.

Auch bei einigen wichtigen Bioziden für Holzschutzmittel wie Propiconazol sind die zulässigen Grenzwerte stark heruntergesetzt worden. Die Branchenvertreter befürchten, dass durch den sukzessiven Wegfall biozider Wirkstoffe bestimmte Produkte für den Endverbraucher nicht mehr erzeugt werden können und dieser auf funktionell schlechtere und materialintensivere Produkte ausweichen muss.

Einen Erfolg konnten die Branchenvertreter im Ausbildungsbereich verbuchen: An der IMC FH Krems wird im Rahmen des neuen Studiengangs „Applied Chemistry“ eine Vertiefungsrichtung zur Oberflächentechnik aufgebaut und diese Inhalte damit erstmals in Österreich auf akademischen Niveau gelehrt.

 

 

June 22nd

Lenzing plant Faserzellstoffwerk in Brasilien

Die Anlage wäre mit 450.000 Tonnen Jahreskapazität die größte ihrer Art. Errichtet würde sie gemeinsam mit dem Holzpaneelproduzenten Duratex.

 

Der Faserkonzern Lenzing und der brasilianische Holzpaneelproduzent Duratex planen, nahe São Paulo in Brasilien ein Faserzellstoffwerk mit 450.000 Tonnen Jahreskapazität zu bauen. Laut Lenzing wäre die etwa eine Milliarde US-Dollar (860 Millionen Euro) teure Fabrik die weltweit größte ihrer Art. Die beiden Unternehmen gründen gerade ein Joint-Venture, an dem Lenzing 51 Prozent hält. Diese Firma prüft das Umfeld der Fabrik und erarbeitet die technischen Pläne für sie. Außerdem werden die Genehmigungen für den Bau eingeholt. Lenzing zufolge soll die Investitionsentscheidung 2019 fallen.

 

Als Rohstoff für die Faserproduktion ist Holz aus einem 43.000 Hektar großen Nutzwald vorgesehen, der Lenzing und Duratex gemeinsam gehört. Dieser ist nach den Kriterien des Forest Stewardship Council (FSC) für verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung zertifiziert. Lenzing-Vorstandschef Stefan Doboczky verlautete, er wolle gemeinsam mit Duratex „eine sehr ökologische und konkurrenzfähige Rohstoffbasis für die globalen Expansionspläne der Lenzing-Gruppe schaffen“.

 

Duratex mit Sitz in São Paulo gilt als einer der größten Holzpaneelerzeuger der südlichen Hemisphäre. Im Jahr 2017 erwirtschaftete der Konzern rund 3,99 Milliarden Brasilianische Real (910 Millionen Euro) Umsatz. Die Nettoerträge lagen bei 180,0 Millionen Real (41,0 Millionen Euro).

 

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