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May 16th, 2018

Deutsche Chemieindustrie wächst weiter

Im ersten Quartal 2018 verzeichnete die Branche gegenüber dem ersten Quartal 2017 einen Umsatzanstieg um 5,7 Prozent. Für das Gesamtjahr wird ein Plus von 4,5 Prozent erwartet.

 

„Gut gestartet“ sei die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie ins Jahr 2018, berichtet der Branchenverband VCI. Der Umsatz belief sich im ersten Quartal auf 51,1 Milliarden Euro, um 5,7 Prozent mehr als im ersten Quartal 2017. Der Inlandsumsatz wuchs um 3,7 Prozent auf 18,7 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz um sieben Prozent auf 32,4 Milliarden Euro. Bei den Produktionsmengen verzeichnete die Branche ein Plus von 6,7 Prozent, bei den Preisen einen Anstieg von 1,4 Prozent. Die Auslastung der Fabriken lag bei 83,8 Prozent und war damit laut VCI „weiterhin sehr gut“. Für das Gesamtjahr 2018 erwartet der VCI einen Umsatzanstieg um 4,5 Prozent auf etwa 204 Milliarden Euro. Die Produktion dürfte sich um etwa 3,5 Prozent erhöhen.

 

Laut VCI-Präsident Kurt Bock überwiegt in der Branche „nach wie vor die Zuversicht, dass sich der Aufwärtstrend im Chemiegeschäft in diesem Jahr fortsetzen wird. Allerdings haben die konjunkturellen Risiken zugenommen. Dennoch rechnet aktuell niemand in der Branche mit einem Rückschlag“. Unter den Risiken seien „globale Handelskonflikte, der unklare Ausgang der Brexit-Verhandlungen oder die Krisenherde im Nahen Osten“.

 

Dennoch rechnet der VCI damit, dass die deutsche Industrie „ihre Produktion 2018 erneut kräftig ausweiten“ wird. Ähnlich sehe es mit der US-amerikanischen Wirtschaft aus. Auch in China sei die Konjunktur nach wie vor „robust“. Die brasilianische Wirtschaft habe sich offenbar erholt, „die Aussichten für die übrigen lateinamerikanischen und asiatischen Länder sind gut“. Das Fazit des VCI: „Unter dem Strich dürfte damit in diesem Jahr die Nachfrage nach Chemikalien „made in Germany“ kräftig zulegen.“

 

 

 

 

Novartis: Chefjurist geht

Felix R. Ehrat zieht die Konsequenzen aus dem Deal mit Michael Cohen, dem Anwalt US-Präsident Donald Trumps.

 

Felix R. Ehrat, der Chefjurist des Schweizer Pharmakonzerns Novartis, verlässt das Unternehmen per 1. Juni. Er zieht damit die Konsequenzen aus den Zahlungen des Unternehmens an den Anwalt US-Präsident Donald Trumps, Michael Cohen, bzw. dessen Firma Essential Consultants. Kurz nach dem Amtsantritt Trumps schloss Novartis mit Cohen einen Vertrag über „Beratungsleistungen“, für die der Amerikaner pro Monat rund 100.000 US-Dollar (84.400 Euro) kassierte. Dem Vernehmen nach sollte Cohen Novartis über die Herangehensweise Trumps an bestimmte gesundheitspolitische Themen informieren. Der Konzern macht in den USA jährlich rund 16,9 Milliarden US-Dollar (14,27 Milliarden Euro) Umsatz. Unter anderem verkauft er Medikamente im Rahmen des Medicare-Programms, das auf der Abschussliste Trumps steht. Allerdings soll sich ziemlich bald herausgestellt haben, dass Cohen keine substanziellen Informationen liefern konnte. Daher stieg Novartis im Feber des heurigen Jahres aus dem Vertrag mit ihm aus. Unterzeichnet hatten diesen Ehrat und der vormalige Novartis-Chef Joseph („Joe“) Jimenez.

 

Ehrat verlautete in einer Presseaussendung, die Beziehung mit Cohen sei „rechtlich in Ordnung, aber ein Fehler“ gewesen. Für diesen übernehme er, Ehrat, die persönliche Verantwortung, um Novartis aus der Schusslinie zu bringen. Anfang Mai hatten mehrere demokratische Senatoren in einen Brief an die Novartis-Führung Aufklärung über die Affäre verlangt. Der Tenor: Immerhin seien in Summe rund 1,2 Millionen US-Dollar (1,0 Millionen Euro) an Cohen bzw. Essential Consultants geflossen. Davon müsse sich der Pharmakonzern doch irgendetwas versprochen haben. Rechtlich dürfte die Angelegenheit allerdings keine Konsequenzen für Novartis haben. Und weil sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus Trumps Republikaner die Mehrheit haben, ist auch kaum mit politischen Querelen wie etwa einer Ausschuss-Vorladung zu rechnen. Gut fürs Image des Konzerns und möglicherweise auch der Pharmabranche insgesamt ist die Affäre allerdings schwerlich.

 

Unterdessen ist bereits fix, wer Ehrat folgt. Es handelt sich um Shannon Thyme Klinger, die als „Chief Ethics, Risk and Compliance Officer“ bezeichnet wird. Novartis-CEO Vasant („Vas“) Narasimhan, der nicht in die Cohen-Affäre involviert gewesen sein soll, dankte Ehrat. Dieser habe maßgeblich zur Weiterentwicklung der globalen Rechtsabteilung des Konzerns beigetragen. Ferner habe er dessen Interessen in wichtigen Organisationen wie Economiesuisse, SwissHoldings und Avenir Suisse nachdrücklich vertreten: „Wir wünschen ihm alles Gute für seine weiteren Tätigkeiten.“

May 11th

Eli Lilly übernimmt Armo Biosciences

Der Pharmakonzern bezahlt für die auf Krebsmedikamente spezialisierte Biotechnologiefirma rund 1,6 Milliarden US-Dollar.

 

Der US-amerikanische Pharmakonzern Eli Lilly übernimmt die Biotechnologiefirma Armo Biosciences um rund 1,6 Milliarden US-Dollar (1,34 Milliarden Euro). Interesse hat Lilly nach eigenen Angaben vor allem an dem Wirkstoff Pegilodecakin. Mit diesem laufen zurzeit eine Phase-3-Studie bezüglich Pankreaskrebs sowie klinische Studien zu Lungenkrebs, Nierenkrebs, Hautkrebs und anderen Krebsarten. Bei Pegilodecakin handelt es sich um ein immunonkologisches Präparat. Weitere Wirkstoffkandidaten von Armo Biosciences sind im Stadium der vorklinischen Entwicklung. Mit der Übernahme soll es flott gehen: Eli Lilly will diese bereits Ende des zweiten Quartals 2018 abschließen, also in gut anderthalb Monaten.

 

Eli Lilly steigerte 2017 seinen Umsatz um rund acht Prozent auf 22,87 Milliarden US-Dollar (19,16 Milliarden Euro). Dennoch fuhr der Konzern einen Verlust von etwa 204,1 Millionen US-Dollar (171,0 Millionen Euro) ein. Als wesentlichsten Grund nannte Lilly Änderungen im US-amerikanischen Steuersystem, nicht zuletzt durch den „Tax Cuts and Jobs Act“ Präsident Donald Trumps. Diese hätten mit rund 1,9 Milliarden US-Dollar (1,59 Milliarden Euro) zu Buche geschlagen.

 

Armo Biosciences hat bis jetzt noch kein Produkt auf den Markt gebracht. Der Börsengang im Jänner des heurigen Jahres spülte rund 147 Millionen US-Dollar (123,2 Millionen Euro) in die Unternehmenskassen.

BP testet Katalysatoren mit deutscher Hochdurchsatz-Technologie

BP hat die High Throughput Experimentation Company mit Vergleichstest an neue Katalysatoren beauftragt.

 

Der Mineralölkonzern BP testet neue Katalysatoren für Reforming- und Hydrocracking-Prozesse. Um deren Leistungsfähigkeit mit den derzeit kommerziell verwendeten Katalysatoren zu vergleichen, wurde das Auftragsforschungsunternehmen High Throughput Experimentation Company (HTE) aus Heidelberg mit einer Hochdurchsatzstudie beauftragt.

Aktivität, Ausbeute und Stabilität von Katalysatoren für Naphtha-Reforming-Anwendungen werden im Betrieb bei konstanter Oktanzahl ermittelt. Für das Hydrocracking werden die Leistungsparameter der Katalysatoren unter verschiedenen Prozessbedingungen getestet und die Produktqualität bewertet. HTE konnte bei BP durch ihren „Ruf im Bereich unabhängiger Katalysatorbewertungen und ihre Fähigkeit, experimentelle Dienstleistungen in den wichtigsten Raffinerieprozessen anbieten zu können“ punkten, wie Belma Demirel, Senior Engineer bei BP Refining Technology and Engineering in Naperville, USA, in einer Aussendung zitiert wird.

 

 

May 9th

Takeda schluckt Shire

Nach monatelangem Hin und Her haben sich die beiden Pharma- und Biotech-Konzerne geeinigt. Insgesamt lässt sich Takeda die Transaktion etwa 53 Milliarden Euro kosten.

 

Jetzt also doch: Nach mehreren vergeblichen Versuchen kann der japanische Pharmakonzern Takeda den Konkurrenten Shire mit Hauptsitz in Irland übernehmen. Darauf haben sich die zuständigen Vertreter der beiden Unternehmen geeinigt. Die Übernahme soll im ersten Halbjahr 2019 abgeschlossen werden. Takeda bezahlt für Shire insgesamt rund 46 Milliarden britische Pfund (52,61 Milliarden Euro). Dem japanischen Konzern zufolge entsteht ein weltweit führendes Biotechnologieunternehmen mit einer starken Produktpipeline und exzellenten Wachstumschancen. In einem Schreiben an die Mitarbeiter von Shire verlautete Takeda-CEO Christophe Weber, die beiden Unternehmen ergänzten einander in einer Reihe von Bereichen bestens, etwa bei Arzneien gegen Seltene Krankheiten und bei plasmabasierten Therapien, aber auch bei Medikamenten gegen Krebserkrankungen und bei Impfstoffen. Schon jetzt hätten Takeda und Shire führende Positionen in zwei der weltweit wichtigsten Pharmamärkte, nämlich in Japan und in den USA. Diese Situation werde sich durch die Übernahme noch verbessern.

 

Einem Hintergrundpapier von Takeda zufolge wird der Konzern künftig rund 48 Prozent seiner Umsätze in den USA erwirtschaften, weitere 19 Prozent werden auf Japan entfallen. Seinen Umsatz nach der Shire-Übernahme prognostiziert Takeda mit etwa 30,6 Milliarden US-Dollar (25,76 Milliarden Euro) pro Jahr, rund doppelt so viel wie derzeit. Das EBITDA soll sich auf 9,2 Milliarden US-Dollar (7,74Milliarden Euro) ungefähr verdreifachen. Die jährlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung werden sich auf 4,4 Milliarden US-Dollar (3,70 Milliarden Euro) belaufen, etwa anderthalb Mal so viel wie jetzt.

 

Um die Übernahme abzuschließen, ist die Genehmigung der zuständigen Behörden notwendig, darunter auch der EU-Kommission. Ferner müssen die Aktionäre der beiden Konzerne ihren Segen geben. Geplant ist, die Takeda-Aktien künftig an den Börsen von Tokio (TSE) und New York (NYSE) zu handeln. Nach Abschluss der Übernahme werden die derzeitigen Shire-Aktionäre 50 Prozent der Anteile an Takeda halten.

May 8th

Agrana: 21 Prozent mehr Gewinn

Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana hat im Geschäftsjahr 2017/18 gut verdient. Die Verwerfungen auf dem Zuckermarkt werden als unerfreulich, aber verkraftbar betrachtet.

 

„Ein erfolgreiches Geschäftsjahr“ war 2017/18 für den Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana, konstatierte Generaldirektor Johann Marihart bei der Bilanzpressekonferenz am 8. Mai in Wien. Zwar blieb der Umsatz gegenüber dem Geschäftsjahr 2016/17 mit 2,566 Milliarden Euro (plus 0,2 Prozent) fast unverändert. Doch das EBITDA wuchs um 8,1 Prozent auf 254,2 Millionen Euro, das EBIT um 10,6 Prozent auf 190,6 Millionen Euro. Das Konzernergebnis erhöhte sich um 20,89 Prozent auf 142,6 Millionen Euro. Als Gründe nannten Marihart und Finanzvorstand Stephan Büttner stabile Verkaufspreise und leicht gestiegene Verkaufsmengen im Segment Frucht, höhere Absatzmengen sowie in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres höhere Bioethanolpreise im Segment Stärke sowie die im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres höheren Preise im Segment Zucker. Wie der für Verkauf, Rohstoff sowie Einkauf und Logistik verantwortliche Vorstand Fritz Gattermayer erläuterte, ist das Zuckergeschäft mittlerweile unter Druck. Die Gründe dafür sind das Auslaufen der Zuckerquote der EU, die stark gefallenen Weltmarktpreise sowie die vergrößerten Anbauflächen. Diese Faktoren führten ihm zufolge zu einem Überangebot an Zucker. Dieses werde auch in den kommenden Jahren bestehen bleiben. Für 2018/19 sei mit einem Überangebot von etwa zwölf Millionen Tonnen Zucker zu rechnen, für 2019/20 mit rund 13 Millionen Tonnen.

 

Erheblich besser sind laut Gattermayer die Aussichten für die Segmente Frucht und Stärke. Bei den Fruchtzubereitungen sei ein „moderates Wachstum für löffelbare Fruchtjohghurts“ zu erwarten. Der Markt für Trinkjoghurts weise ein noch „deutlich höheres jährliches Wachstumspotenzial“ auf. Auch die Perspektiven für das Geschäft mit Produkten für Backwaren und Speiseeis seien global betrachtet positiv. Als „anhaltend positiv“ bezeichnete Gattermayer weiters das Marktumfeld bei Weizen-, Mais- und Kartoffelstärke. In Märkten wie China werde modifizierte Kartoffelstärke zunehmend auch im bautechnischen Bereich eingesetzt, etwa für Fliesenkleber und Wandputze. Auch das Geschäft mit Futtermitteln werde sich voraussichtlich positiv entwickeln.

 

Laut Generaldirektor Marihart erwartet das Agrana-Management für das laufende Geschäftsjahr 2018/19 einen Konzernumsatz „auf Vorjahresniveau“. Wegen der Verwerfungen auf dem Zuckermarkt sei allerdings von einem „deutlichen Rückgang“ des EBIT auszugehen. „Das ist ein vorübergehendes Thema, aber leider unvermeidlich“, betonte Marihart. In etwa zwei bis drei Jahren werde die Agrana im Segment Zucker jedoch „wieder Land sehen“. Insgesamt sei das Unternehmen „für die Zukunft gut gerüstet“.

 

„Emotionale Debatten“

 

Als nicht allzu dramatisch schätzt die Agrana die Lage der österreichischen Rübenbauern ein. Das massive Auftreten des Rüben-Rüsselkäfers sei ein „regionales Problem“ und im Wesentlichen durch die Trockenheit in den vergangen beiden Jahren verursacht, erläuterte Gattermayer. Diese habe zu der massiven Vermehrung der Schädlinge geführt. Gattermayer geht davon aus, dass sich die derzeitigen „emotionalen Debatten“ bis zum Sommer wieder beruhigen werden. Mit einem großflächigen Aufgeben der Rübenbauern sei nicht zu rechnen. Marihart ergänzte, der Verlust von etwa 6.500 Hektar Anbaufläche sei für die Agrana „nicht erfreulich“, aber verkraftbar. Insgesamt habe diese Anbauflächen von etwa 95.000 Hektar im In- und Ausland unter Vertrag: „Das heißt, es geht für uns um ein Zehn-Prozent-Problem.“ Die Produktionsmenge von rund einer Million Tonnen Zucker pro Jahr sei jedenfalls nicht gefährdet. Selbstverständlich werde Agrana aber Maßnahmen setzen, um den österreichischen Rübenbauern zu helfen und „den Rüsselkäfer hintanzuhalten“.

 

 

Lenzing im „Gegenwind“

Der Umsatz des Faserkonzerns lag im 1. Quartal 2017 um 6,1 Prozent unter dem des ersten Quartals 2017. Beim Periodenergebnis war ein Rückgang um 33,3 Prozent zu verzeichnen.

 

 

„Der Gegenwind von der Marktseite war deutlich spürbar.“ So kommentiert Lenzing-Vorstandschef Stefan Doboczky die heute veröffentlichten Ergebnisse des 1. Quartals 2018. Der Umsatz sank gegenüber dem 1. Quartal 2017 um 6,1 Prozent auf 550,3 Millionen Euro. Das EBITDA fiel um um 24,8 Prozent auf 101,6 Millionen Euro, das EBIT um 32,7 Prozent auf 68,9 Millionen. Mit 50 Millionen Euro lag schließlich das Periodenergebnis um 33,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Doboczky begründet das mit Währungseffekten, gesunkenen Preisen für Standardviskose und „steigenden Kosten für Schlüsselrohstoffe“.

 

Angesichts dieses „herausfordernden Marktumfelds“ habe die Lenzing „solide Zahlen“ erwirtschaftet, betonte der Vorstandschef. Er will die Unternehmensstrategie „Score Ten“ fortführen und die Produktionskapazitäten für Spezialfasern wie geplant weiter ausbauen. In diesem Zusammenhang hätten sich die Investitionen der Lenzing gegenüber dem 1. Quartal „58,9 Millionen Euro mehr als verdoppelt“. Die Arbeiten an der Planung einer Lyocellfaser-Produktionsanlage in Prachinburi in Thailand liefen weiter.

 

Schwer vorauszusagen ist laut Doboczky, wie sich die Faserpreise heuer entwickeln werden. Angesichts dessen „erwartet die Lenzing-Gruppe für das Jahr 2018 ein Ergebnis, das unter den Resultaten der hervorragenden letzten beiden Jahre liegen wird“.

 

 

May 7th

Bayer: Covestro-Verkauf abgeschlossen

Die Erlöse für 14,2 Prozent der Aktien beliefen sich auf rund 2,2 Milliarden Euro.

 

Um rund 2,2 Milliarden Euro hat der deutsche Chemiekonzern Bayer 14,2 Prozent der Aktien von Covestro verkauft. Um eine 2020 fällige Umtauschanleihe zu bedienen, hält er noch 6,8 Prozent des Unternehmens, das aus seiner Material-Sciences-Sparte entstand. Die 6,8 Prozent erwarb Bayer laut einer Aussendung „vom Bayer Pension Trust, der nun seinerseits keine Covestro-Aktien mehr besitzt“. Bayer-Vorstandschef Werner Baumann zufolge wurde mit den nunmehrigen Transaktionen der Verkauf von Covestro „sehr erfolgreich abgeschlossen“. Insgesamt habe dieser rund neun Milliarden Euro gebracht. Eine weitere Milliarde Euro lukrierte Bayer aus einer im Juni 2017 begebenen Umtauschanleihe.

 

Ungelegen kommen die Einnahmen aus dem Verkauf der Covestro-Anteile nicht. Bayer geht davon aus, noch im zweiten Quartal den US-amerikanischen Agrobusinesskonzern Monsanto übernehmen zu können. Am 11. Jänner hatte Bayer rund 10,4 Prozent der Aktien von Covestro verkauft und dafür rund 1,8 Milliarden Euro eingenommen.

May 4th

BASF: Gewinn gesunken

Der deutsche Chemiekonzern verdiente im ersten Quartal 2018 um rund zwei Prozent weniger als im ersten Quartal des Vorjahres. Als wichtigster Grund dafür werden Währungseffekte genannt.

 

Der deutsche Chemiekonzern BASF erwirtschaftete im ersten Quartal einen Gewinn von 1,68 Milliarden Euro, um rund zwei Prozent weniger als im ersten Quartal 2017. Der Umsatz sank um ein Prozent auf 16,65 Milliarden Euro. Das EBITDA verminderte sich um zwei Prozent auf 3,45 Milliarden Euro. Dem gegenüber wuchs das EBIT um etwa drei Prozent auf 2,52 Milliarden Euro. Das berichtete der scheidende Vorstandschef des Unternehmens, Kurt Bock, bei der Hauptversammlung im Congress Center Rosengarten in Mannheim. Bock zufolge ist BASF trotz der Rückgänge bei einigen wesentlichen Kennzahlen „gut in das Jahr gestartet“.

 

Für den um 211 Millionen Euro gesunkenen Umsatz machte Bock „deutlich negative Währungseffekte“ von minus acht Prozent verantwortlich. Ferner hätten „alle Segmente bis auf Performance Products ein Absatzwachstum“ erzielt. In diesem Segment ging es allerdings deutlich nach unten. Der Umsatz fiel um sechs Prozent auf 3,99 Milliarden Euro. Das EBITDA sank um drei Prozent auf 694 Millionen Euro, das EBIT um ebenfalls drei Prozent auf 482 Millionen Euro. Vor Sondereffekten fuhr BASF beim EBIT in diesem Segment sogar ein Minus um neun Prozent auf 470 Millionen Euro ein. Maßgeblich für diese Entwicklung waren laut Quartalsbericht „negative Währungseinflüsse in allen Bereichen, hauptsächlich aus dem US-Dollar. Auch niedrigere Mengen bei Nutrition & Health und Care Chemicals sowie Portfolioeffekte minderten den Umsatz“.

 

Für das Gesamtjahr sind laut Bock weiterhin ein leichtes Umsatzwachsum und ein „leichter Rückgang des EBIT“ zu erwarten. Bock selbst verlässt BASF für eine Cooling-off-Phase. Nach deren Ablauf soll er den Vorsitz im Aufsichtsrat des Konzerns übernehmen. Sein Nachfolger als Vorstandschef ist sein bisheriger Stellvertreter Martin Brudermüller, der Technologiechef von BASF.

 

 

 

May 3rd

200. CD-Labor eröffnet

Die Christian-Doppler-Forschungsgesellschaft beging mit der Eröffnung ihres 200. CD-Labors ein rundes Jubiläum für ihr international beachtetes Fördermodell.

 

Anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf hohem akademischen Niveau entlang von Fragestellungen, die aus der Wirtschaft kommen – das ist das Konzept, das die Christian-Doppler-Forschungsgesellschaft (CDG) seit mehr als 20 Jahren verfolgt.  Nun konnte man ein besonderes Jubiläum feiern: Mit dem „CD-Labor für Künstliche Intelligenz und Optimierung in Planung und Scheduling“ wurde das 200. CD-Labor in Anwesenheit von Margarete Schramböck (Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort), Reinhart Kögerler (Präsident der CDG) und Johannes Fröhlich (Vizerektor für Forschung an der TU Wien) eröffnet.

Das von  Nysret Musliu vom Institut für Informationssysteme der TU Wien geleitete Labor wird sich mit der Lösung komplexer Planungsaufgaben mithilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen beschäftigen. Unternehmenspartner sind die XIMES GmbH, die MCP GmbH und die Robert Bosch AG. Es ist bereits das 37. CD-Labor, das an der TU Wien eingerichtet wurde, 16 davon sind derzeit aktiv. „Industrie 4.0, Gesundheitswesen, öffentlicher Verkehr – in all diesen Bereichen werden künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen in Zukunft komplexe und umfangreiche Probleme lösen. Die neuen Technologien bieten die Möglichkeit für eine Re-Industrialisierung Europas und werden neue komplexere Arbeitsplätze für die Menschen schaffen“, meinte Schramböck anlässlich der Eröffnung.

 

CDG macht Forschungsstandort Österreich sichtbar

Das Fördermodell der CDG sieht vor, dass die Hälfte der Kosten von den beteiligten Unternehmen getragen wird, die andere Hälfte von der öffentlichen Hand, wobei hier das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) der wichtigste Fördergeber ist. Die Qualität der Forschung wird durch ein strenges Begutachtungsverfahren sichergestellt. „Die CDG wird als Best Practice Beispiel auch international wahrgenommen, da es ein dynamisches und unkompliziertes Modell für die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft ist“, betonte Kögerler anlässlich der Eröffnung und verwies auf Anfragen aus Tschechien und Finnland sowie vom Interesse seitens der OECD.  Diese internationale Sichtbarkeit einer Idee aus Österreich führe zu einer Stärkung des heimischen Forschungsstandortes als Ganzes, so Kögerler.

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