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March 22nd, 2018
VCI: Van Bylen folgt Bock
22.03.18
von
Klaus Fischer
Der Henkel-Vorstandschef wird am 27. September zum neuen Präsidenten des deutschen Chemieindustrieverbands gewählt.
Henkel-Vorstandschef Hans Van Bylen wird bei der Mitgliederversammlung am 27. September zum neuen Präsidenten des deutschen Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) gewählt. Er ist derzeit Vizepräsident des Verbands und folgt Kurt Bock, der am 4. Mai als BASF-Vorstandsvorsitzender abtritt und in der Folge auch seine VCI-Präsidentschaft zurücklegt. Bock bleibt aber noch bis zur Mitgliederversammlung in seiner Funktion. Die Funktionsperiode des VCI-Präsidenten dauert zwei Jahre. Die Wiederwahl ist möglich.
Van Bylen ist Belgier und seit Mai 2016 Vorstandschef von Henkel. Er absolvierte das Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Antwerpen. Seine berufliche Laufbahn begann er 1984 als Key Accounter und Produktmanager bei Henkel Belgien. Anschließend war er unter anderem bei Henkel Benelux und Henkel Frankreich in leitenden Positionen tätig. Dem Konzernvorstand gehört er seit 2005 an.
Nachfolger Van Bylens als VCI-Vizepräsident wird Martin Brudermüller, der designierte BASF-Vorstandsvorsitzende. Für die Wiederwahl nominiert wurde Bayer-Chef Werner Baumann.
March 21st
Benetzung in Lithiumionen-Akkus mit Neutronen untersucht
Die Elektroden eines Lithiumionen-Akkus werden nach dem Befüllen mit Elektrolytlösung im Vakuum doppelt so schnell benetzt wie unter Normaldruck.
Dies haben Untersuchungen gezeigt, die Wissenschaftler der TU München gemeinsam mit Kollegen der Universität Erlangen-Nürnberg und Entwicklern von Bosch mithilfe von Neutronen aus der Forschungs-Neutronenquelle FRM II in Garching durchgeführt haben. Da Neutronen vom Metallgehäuse des Akkus kaum absorbiert werden, lassen sich mit ihnen Prozesse im Inneren die Akkus gut analysieren.
Auf diese Weise konnte beobachtet werden, dass sich die Poren des Elektrodenstapels bereits nach rund 50 Minuten mit dem Elektrolyten angesogen hatten – ein Vorgang, der bei Normaldruck etwa 100 Minuten dauert. Aufgrund dieses Ergebnisses könnte ein Prozess, der für gewöhnlich einer der zeitaufwändigsten im Zuge der Batterieherstellung ist und bisher nur indirekt über Leitfähigkeitsmessungen verfolgt werden konnte, deutlich verkürzt werden. Zudem zeigten die Forscher, dass unter Normaldruck zehn Prozent weniger Elektrolytflüssigkeit aufgenommen wird, weil Gase die Benetzung mit Flüssigkeit behindern.
„Bedeutender Meilenstein“
21.03.18
von
Klaus Fischer
Unter Auflagen darf Bayer Monsanto übernehmen, meldet die EU-Kommission. Es ist der dritte derartige Deal binnen Jahresfrist.
Endgültig unter Dach und Fach ist sie noch nicht - die Fusion des deutschen Chemieriesen Bayer mit dem US-amerikanischen Agrobusinessgiganten Monsanto. Doch mit der Genehmigung durch die EU-Kommission sind die beiden Konzerne ihrem Ziel nähergekommen, die Transaktion im zweiten Quartal 2018 abzuschließen. Einen „bedeutenden Meilenstein“ nennt das Bayer-Vorstandschef Werner Baumann - und lässt hinzufügen, die enge Zusammenarbeit mit den Behörden inklusive des US-amerikanischen Justizministeriums in der Angelegenheit gehe weiter.
Die EU-Kommission erteilte dem Deal unter umfassenden Auflagen ihren Segen - Auflagen, die Bayer und Monsanto im Wesentlichen selbst vorgeschlagen hatten. Vorgeschrieben sind bedeutende Divestitionen. Verkaufen muss Bayer sein gesamtes Geschäft mit Gemüsesamen, den Großteil seines Saatgut-Geschäfts inklusive Forschung und Entwicklung, sein Geschäft mit dem Glyphosat-Konkurrenten Glufosinat sowie drei Entwicklungsprogramme für Totalherbizide. Ferner hat der Konzern eine Lizenz für seine Aktivitäten im Bereich digitale Landwirtschaft zu erteilen. Als Käufer sowie künftiger Inhaber der Lizenz ist die BASF vorgesehen. Von Monsanto soll die BASF das Geschäft mit Nemastrike übernehmen, einem Mittel, das Saatgut vor Fadenwürmern (Nemathoden) schützt. Diese Transaktionen sind Gegenstand eines eigenen Genehmigungsverfahrens bei der EU-Kommission.
Laut EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sind durch die Auflagen bzw. Zusagen die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kommission „vollständig ausgeräumt. Dadurch wird gewährleistet, dass auf den Märkten für Saatgut, Pflanzenschutzmittel und digitale Landwirtschaft auch nach dem Zusammenschluss wirksamer Produkt- und Innovationswettbewerb herrscht“. Vestager zufolge betreffen die Zusagen wirtschaftliche Aktivitäten mit einem Umfang von „weit über sechs Milliarden Euro“.
Laut einer Aussendung der EU-Kommission hat diese den Eindruck, „dass BASF ein geeigneter Käufer sein könnte, da das Unternehmen derzeit weder Saatgut noch Totalherbizide vertreibt und somit nur begrenzte horizontale Überschneidungen in diesem Bereich bestehen. Zudem verfügt BASF bereits über eine eigene, komplementäre weltweite Sparte für Pflanzenschutzmittel und über die notwendige Finanzkraft, um im Wettbewerb bestehen zu können“. Wettbewerber und Kunden hätten sich „größtenteils positiv zur Eignung der BASF als Käufer“ geäußert.
Das Placet für die Übernahme von Monsanto durch Bayer ist der dritte große Agrobusiness-Deal, den die EU-Kommission binnen eines Jahres absegnete. Ende März 2017 genehmigte sie den Zusammenschluss von Dow und DuPont. Anfang April vergangenen Jahres erlaubte sie die Übernahme von Syngenta durch ChemChina.
Zigarettenfilterdeal geplatzt
21.03.18
von
Klaus Fischer
Celanese und die Blackstone-Tochter Rhodia Acetov blasen die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens ab.
Die geplante Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zwischen dem US-amerikanischen Chemiekonzern Celanese und Rhodia Acetov ist geplatzt. Rhodia Acetov ist eine Tochter des US-Investmentgiganten Backstone. Beide Unternehmen haben den an die EU-Kommission gerichteten Genehmigungsantrag zurückgezogen, meldete Celanese. Eine Einigung mit der Kommission sei nicht möglich gewesen, weil diese „exzessive Divestitionen“ verlangt habe. Sie hätten die Rentabilität der Transaktion gefährdet. Laut Celanese ist das Vorgehen der Kommission unverständlich. In Mexiko, der Türkei, China und der Russländischen Föderation sei das geplante Gemeinschaftsunternehmen ohne jegliche Forderungen nach Divestitionen akzeptiert worden.
Die EU-Kommission hatte ihre Bedenken bereits im vergangenen Oktober formuliert und im Jänner des heurigen Jahres ihre Bedingungen für die Genehmigung der Transaktion übermittelt. Sie verwies darauf, dass sowohl Celanese als auch Rhodia Acetov Acetatflocken sowie Acetatfilterstränge für Zigarettenfilter erzeugen. Durch ihren Zusammenschluss wäre der weltgrößte Hersteller solcher Produkte entstanden. Die Kommission hatte Bedenken, dass „Eastman und Daicel, die beiden einzigen verbleibenden großen Wettbewerber, keinen ausreichenden Wettbewerbsdruck auf das Gemeinschaftsunternehmen ausüben würden. Darüber hinaus ist die Branche durch hohe Eintrittsschranken gekennzeichnet“. Somit wäre ihr zufolge der Wettbewerb auf dem Markt für Acetatfilterstrang durch das Vorhaben gefährdet worden.
Celanese hätte an dem Gemeinschaftsunternehmen 70 Prozent halten sollen, Blackstone die übrigen 30 Prozent. Der erzielbare jährliche Umsatz wurde auf etwa 1,30 Milliarden US-Dollar (1,05 Milliarden Euro) geschätzt.
Celanese-Chef Mark Rohr will am 1. Mai beim Investorentag seines Unternehmens Alternativen zu dem Deal vorschlagen.
VTU und Erber Group zu „Great Places to Work“ gekürt
Mit VTU Engineering und der Erber Group konnten beim Wettbewerb „Österreichs beste Arbeitgeber 2018“ zwei Unternehmen der Chemie- und Biotech-Branche vordere Plätze erobern.
Der Wettbewerb wird von „Great Place To Work“, einem Anbieter von Mitarbeiterbefragungen und Bewertungen zur Arbeitsplatzkultur, ausgerichtet. In die Bewertung fließt ein, wie sehr die Aktivitäten eines Unternehmens von Werten wie Glaubwürdigkeit, Fairness, Respekt, Stolz und Teamorientierung geprägt sind.
In der Kategorie „Large“ (Unternehmen mit zwischen 250 und 500 Mitarbeitern) konnte das steirische Planungsunternehmen VTU Engineering erneut reüssieren und den dritten Platz belegen. Geschäftsführer Friedrich Fröschl wertet das als Bestätigung für die eingeschlagene Personalstrategie. Vor wenige Wochen hat sich Beteiligungsgesellschaft DPE (Deutsche Private Equity) an VTU beteiligt, um angesichts der starken Nachfrage nach den Dienstleistungen des Unternehmens zusätzliche Kapazitäten aufzubauen. Ziel ist es, möglichst rasch hoch qualifizierte Mitarbeiter aus unterschiedlichen Disziplinen in das VTU-Team zu integrieren.
Platz 4 für die Erber Group
Die Erber Group, eine international tätige Unternehmensgruppe auf dem Gebiet der Lebens- und Futtermittelsicherheit mit Sitz in Getzersdorf nahe Herzogenburg, nahm zum ersten Mal am Wettbewerb teil und konnte den vierten Platz in der Kategorie „Large“ erzielen. Besonders hervorgehoben wurde dabei das Vertrauen des Managements in die Belegschaft und deren Handlungsfreiheit, die Eingliederung neuer Mitarbeiter sowie das umfassende Fortbildungsangebot. Von Heinz Flatnitzer, im Vorstand der Erber Group für Human Resources und Corporate Communications zuständig, wird das als Bestätigung dafür angesehen, dass es gelungen ist, das Wohl der Mitarbeiter ins Zentrum der Aktivitäten zu stellen.
March 19th
Brexit: Risiken minimieren
19.03.18
von
Klaus Fischer
Die Chemieindustrie und die Gewerkschaften dies- sowie jenseits des Ärmelkanals plädieren für enge Wirtschaftsbeziehungen auch nach dem EU-Austritt Großbritanniens.
Für enge wirtschaftliche Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien auch nach dem Brexit plädieren Verbände im Bereich der Chemieindustrie sowie Gewerkschaften. In einer gemeinsamen Erklärung des Chemieindustrieverbands CEFIC, der Arbeitnehmervertretung ECEG und des Gewerkschaftsverbandes Industriall heißt es, die Auswirkungen des Brexit auf die Chemiebranche müssten so gering wie möglich gehalten werden. Notwendig sei eine „angemessene Übergangsfrist mit pragmatischen und durchführbaren Vereinbarungen hinsichtlich Gesetzgebung und Konfliktbeilegung“. Der freie Verkehr von Gütern und Personen müsse auch weiterhin gewährleistet bleiben, ebenso die Konsistenz der regulatorischen Bestimmungen, um sicherzustellen, dass die Gesundheits-, Sicherheits-, Sozial- und Umweltstandards auch künftig gelten.
Mit Besorgnis vermerken die CEFIC und der britische Chemieindustrieverband CIA, dass nach wie vor unklar ist, ob Großbritannien auch nach dem Brexit in EU-Agenturen wie der Europäischen Chemikalienagentur ECHA vertreten sein wird. Die „Draft Guidelines“ der EU für die Verhandlungen mit Großbritannien enthielten diesbezüglich nichts. Laut CEFIC und CIA ist das im Sinne der Verhandlungsführung zwar verständlich. Dennoch müsse die Frage so rasch wie möglich geklärt werden. Es sei nicht nur im Interesse der Chemieindustrie, sondern im Sinne der Bevölkerung, wenn Großbritannien in der ECHA und anderen Agenturen weiterhin seinen Sitz habe. „Die britische Expertise zu verlieren, würde die Fortschritte schwächen, die beim Chemikalienmanagement erzielt wurden“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme von CEFIC und CIA.
Das diesbezügliche europäische System REACH entwickle sich rasch zu einem internationalen Standard. Den beiden Verbänden zufolge würde es Jahre dauern, in Großbritannien eine Agentur wie die ECHA aufzubauen. Verbunden damit wären erhebliche Kosten. Außerdem bestehe das Risiko, dass die Industrie ein ganzes Jahrzehnt lang vergeblich in REACH investiert hätte. Ferner seien auch Lieferketten zwischen Großbritannien und der EU in Gefahr. Dies müsse unbedingt vermieden werden.
March 15th
Ein Thermometer für Nanostrukturen
Forscher des Oak Ridge National Laboratory in Tennessee (USA) haben eine Technik entwickelt, mit der sich die Temperatur in Strukturen im Nanometermaßstab messen lässt.
Die Methodik beruht auf der sogenannten „Electron Energy Gain Spectroscopy“, bei der mithilfe eines Rastertransmissionselektronenmikroskops (STEM) die Energieübertragung (Gewinn und Verlust) auf Elektronen durch Wechselwirkung mit der Oberfläche einer Probe gemessen wird. Weil das Verhältnis von Energieverlust zu Energiegewinn von der Temperatur abhängt, lässt sich diese mit der hohen Auflösungen des Elektronenmikroskops bestimmen, ohne dass eine Kalibrierung der Messanordnung notwendig wäre.
Das Team, in dem Forscher des Oak Ridge National Laboratory mit Entwicklern der Firmen Nion (von ihnen stammt das verwendete STEM) und Protochips (Entwickler der im Experiment verwendeten Heizchips) zusammengearbeitet haben, veröffentlichte seine Ergebnisse in der Zeitschrift „Physical Review Letters“. Die Technik soll nun beispielsweise auf Temperaturmessungen in Halbleitermaterialien oder mikroelektronischen Komponenten angewandt werden.
Lanxess mit Ergebniseinbruch
15.03.18
von
Klaus Fischer
Schuld am um fast 55 Prozent gesunkenen Konzernergebnis sind laut einer Aussendung des Spezialchemikalienkonzerns Einmaleffekte.
Um 54,7 Prozent niedriger als 2016 fiel das Konzernergebnis von Lanxess 2017 aus. Es belief sich auf nur mehr 87 Millionen Euro. In einer Aussendung verlautete der Kölner Spezialchemikalienkonzern, die Gründe für den Einbruch seien „erhebliche einmalige Sonderaufwendungen vor allem für die Integration der Chemtura-Geschäfte und für die Konsolidierung von Produktionsnetzwerken und Wertschöpfungsketten sowie eine Einmalbelastung aus der US-Steuerreform“. Infolge der Letzteren stiegen die Ertragssteuern von 144 auf 201 Millionen Euro. Ebenso wie das Konzerergebnis sank auch das operative Ergebnis (EBIT). Mit rund 434 Millionen Euro war es 2017 um 6,5 Prozent niedriger als 2016.
Vorstandschef Matthias Zachert gab sich dennoch zufrieden: „Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir strategisch und operativ viel erreicht. Damit haben wir eine starke Basis für die Zukunft gelegt.“ Unter Hinweis auf das EBITDA vor Sondereinflüssen sprach Zachert sogar von einem Rekordergebnis: Zu verzeichnen war ein Plus um 29,6 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung der Sondereinflüsse stieg das EBITDA um 13,4 Prozent auf 1,07 Millionen Euro. Der Umsatz lag mit 9,66 Milliarden Euro um 25,5 Prozent über dem von 2016. Deshalb will Zachert die Dividende um 14 Prozent auf 80 Cent pro Aktie erhöhen. Genehmigen muss das die Hauptversammlung am 15. Mai.
Dort sind auch personelle Veränderungen geplant. Der 77 Jahre alte Aufsichtsratschef Rolf Stomberg legt sein Mandat zurück. Als Nachfolger hat er Matthias L. Wolfgruber vorgeschlagen, der seit 2015 im Lanxess-Aufsichtsrat sitzt. Neu in das Kontrollgremium kommen soll Pamela Knapp vom Marktforschungsunternehmen GFK SE in Nürnberg.
March 12th
12.03.18
von
Klaus Fischer
Der seit 1. Feber im Amt befindliche neue Novartis-Boss stellt sein Management-Team zusammen und nimmt organisatorische Veränderungen vor.
Der neue Novartis-Chef Vasant („Vas“) Narasimhan baut das Management des Schweizer Pharmagiganten um. André Wyss, President Novartis Operations, verlässt per 1. April das Executive Committee of Novartis (ECN). Die von ihm geleitete Abteilung wird in „Novartis Technical Operations“ und „Novartis Business Services“ gespalten. Den letzteren Bereich übernimmt interimistisch Philippe Barrois, zurzeit Head Novartis Corporate Affairs. Ein neuer definitiver Chef wird gesucht.
Neu ins ECN kommen Chief Digital Officer Bertrand Bodson, Steffen Lang, Global Head Novartis Technical Operations, und Shannon Klinger als „Chief Ethics, Risk and Compliance Officer“. Lang wird Naramsinhan direkt unterstellt. Er arbeitet bereits seit 1994 für Novartis. Bodson dagegen ist ein „Newcomer“, der erst seit 1. Jänner für Novartis werkt und laut einer Aussendung dabei ist, die neue „digitale Organisation“ des Konzerns auf die Beine zu stellen. Unter anderem war er für Amazon, den Musikkonzern EMI und die britische Einzelhandelskette Sainsbury Argos tätig.
Die US-Amerikanerin Shannon Klinger wiederum kam 2011 zu Novartis, konkret zu Sandoz US. Für Sandoz arbeitete sie als Global Head Legal and General Counsel. Ihre derzeitige Position wird als „Chief Ethics and Compliance Officer and Head of Litigation“ bezeichnet.
Novartis erwirtschaftete 2017 einen Nettoumsatz von rund 49,10 Milliarden US-Dollar (39,87 Milliarden Euro), um zwei Prozent mehr als 2016. Der Reingewinn belief sich auf 7,70 Milliarden US-Dollar (6,25 Milliarden Euro), was einem Wachstum um zwölf Prozent entspricht.
March 8th
08.03.18
von
Klaus Fischer
Auch die Aussichten der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie für heuer sind alles andere als schlecht. Jammern lässt sich trotzdem.
„Die Chemiekonjunktur im vierten Quartal 2017 war sehr erfreulich.“ Dieses Resümee zog der Hauptgeschäftsführer des deutschen Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Utz Tillmann, bei einem Presseabend in Frankfurt am Main. Ihm zufolge belief sich der Branchenumsatz auf 46,3 Milliarden Euro, um 9,5 Prozent mehr als im vierten Quartal 2016. Die Produktion legte um 7,3 Prozent zu, die Preise für Chemieprodukte stiegen um 2,7 Prozent. Was das Geschäftsjahr 2017 insgesamt betrifft, verzeichnete die Branche einen Umsatz von 195,8 Milliarden Euro, um sechs Prozent mehr als 2016. Die Produktion wuchs um 3,8 Prozent, die Erzeugerpreise lagen um 3,2 Prozent über denen von 2016.
Gut sind laut Tillmann auch die Aussichten für 2018: „Die deutsche Chemieproduktion wird nach Einschätzung des VCI in diesem Jahr um 3,5 Prozent steigen. Die Chemikalienpreise gehen angesichts stabiler Rohstoffpreise nur leicht um ein Prozent nach oben. Der Branchenumsatz dürfte aufgrund der guten Nachfrage nach Chemieprodukten um 4,5 Prozent auf gut 204 Milliarden zulegen.“ Als Grund nannte Tillmann die weltweite Industriekonjunktur, deren Perspektiven „außerordentlich gut“ seien.
Zu jammern wusste Tillmann indessen auch. Einmal mehr kritisierte er, Deutschland sei in „Gefahr, den Anschluss an jene Länder zu verlieren, die Zukunftsthemen entschlossen anpacken und Forschung und Innovation stark forcieren“. Die südostasiatischen Schwellenländer von China bis Singapur „forcieren – mit intensiver staatlicher Unterstützung – Wissenschaft und Forschung in Richtung Spezialchemikalien. Dort eint Staat und Unternehmen das Ziel, Führerschaft im globalen Technologie-Wettlauf anzustreben, um im internationalen Wettbewerb zu punkten“. Die USA wiederum besteuerten Unternehmen mit 25,8 Prozent. In Deutschland dagegen liege die „Steuerlast“ bei 29,8 Prozent. Wie viel an Steuern die Unternehmen nach Ausnutzung aller legalen Schlupflöcher tatsächlich bezahlen, berichtete Tillmann nicht.
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