Die OMV erwarb das 70 Tankstellen umfassende Netz von Aral in Tschechien - das viertgrößte Tankstellennetz des Landes. <% image name="OMV_Tankstelle" %><p>
Die Zahl der OMV-Tankstellen in Tschechien erhöht sich durch die Akquisition von 146 auf 216. Zum OMV-Netz gehören in Zukunft 35 Tankstellen an Autobahnen und Schnellstraßen, sowie 38 Tankstellen in Prag. OMV wird alle neu erworbenen Tankstellen mit VIVA-Shops ausstatten und damit insgesamt rund 140 VIVA-Shops in Tschechien betreiben.
Der Tankstellenmarkt in Tschechien hat ein Volumen von rund 3,4 Mio t und soll weiter wachsen. Der Verbrauch an Mineralölprodukten betrug 2004 rund 8,2 Mio t und weist ein jährliches Wachstum von etwa 1,5 % auf. Die Anzahl der PKWs pro 1.000 Einwohner stieg von 228 im Jahr 1990 auf 373 im Jahr 2004.
Die Akquisition stärkt auch die Position der Raffinerie Schwechat in der Region, da Großteile des tschechischen Marktes direkt von der Raffinerie Schwechat versorgt werden. Wie in anderen Kernmärkten soll auch in Tschechien langfristig ein OMV-Marktanteil von 20 % erreicht werden.
<small> OMV ist seit 1991 in Tschechien vertreten und beschäftigt 84 Mitarbeiter direkt und rund 1.500 indirekt. 2004 wurde mit dem Tankstellen- und Commercial Geschäft ein Gesamtumsatz von 747,4 Mio € erwirtschaftet. Der Umsatz des nun übernommenen Aral Geschäftes lag bei 258,3 Mio €. </small>OMV wird Tankstellen-Kaiser in Tschechien
In ihrer neuen "Europastrategie 2015" will <a href=http://www.basf.de>BASF</a> in den kommenden Jahren stärker wachsen als der Markt, intensiver mit Kunden zusammenarbeiten und die Marktposition in einigen Ländern noch gezielter ausbauen. <% image name="BASF_Ludwigshafen" %><p>
"Die BASF ist in Europa zu Hause", sagt Eggert Voscherau, stellvertretender BASF-Vorstandsvorsitzender, "betrachten wir allein das globale EBIT des Chemiegeschäfts, stammen davon bereits über viele Jahre mehr als die Hälfte aus Europa. <u>Und auch in Zukunft planen wir hier rund 1 Mrd € jährlich an Investitionen</u>."
Zum anderen will sich die BASF künftig verstärkt auf Kunden, Branchen und Länder fokussieren, um bis 2015 ihren Umsatz in Europa deutlich über das Marktwachstum hinaus zu steigern. "Als kundenorientiertes Unternehmen wollen wir das Wachstum unserer Kunden begleiten und damit gemeinsam noch innovativer und erfolgreicher in den Märkten sein."
Diese Unterstützung könne sich in verschiedenen Formen zeigen – von gemeinsamen Forschungsprojekten und Produktentwicklungen, über intelligente Logistiklösungen bis zu Fragen in Sachen Umweltschutz. Diese <u>partnerschaftlichen Ansätze</u> gäben der BASF einen enormen Wettbewerbsvorsprung, da nur wenige Firmen ihren Kunden dieses breite Angebot bieten könnten.
Gleichzeitig wird die BASF ihr Know-how intern stärker bündeln und sich darauf konzentrieren, Produkte und Lösungen für eine gesamte Branche, etwa in der Bau- oder Verpackungsindustrie, anzubieten.
Im Gegensatz zu dem niedrigen Wirtschaftswachstum in Westeuropa zeichnet sich <u>Osteuropa</u> durch hohe Wachstumsraten und Marktdynamik aus. Den Umsatz will die BASF in Osteuropa bis 2010 von auf 2 Mrd € verdoppeln.BASF-Strategie: "Wir sind in Europa zu Hause!"
<a href=http://www.dialab.at>Dialab</a> - Produzent und Vertreiber von chemisch-technischen Produkten und Laborinstrumenten - siedelte sich im Industriezentrum NÖ-Süd an.Dialab wurde 1972 von Walter Krenn gegründet und ist heute weltweiter Anbieter im Bereich der Diagnostik. Die hergestellten Laborreagenzien werden bei Tumoren, Organerkrankungen, Gerinnungsstörungen, Autoimmunerkrankungen, Rheuma sowie infektiöser Erkrankungen wie Aids und Hepatitis eingesetzt.
<% image name="Dialab" %><p>
Dialab verlagerte nun seinen Hauptsitz von Wien ins IZ NÖ-Süd. Das Unternehmen verfügt über Filialen in Ungarn, Tschechien, Serbien und exportiert in 75 Länder. Insgesamt hat der Betrieb 60 Mitarbeiter, davon sind 25 in der Zentrale im IZ NÖ-Süd beschäftigt. Der Umsatz im letzten Geschäftsjahr betrug 10 Mio €.
Mit einem Partner aus Deutschland sollen bald Tests für die Immunologie entwickelt und produziert werden. „Derzeit wird dies bereits in kleinem Maßstab in unserer Tochter in Prag gemacht, wir wollen dieses Projekt jedoch intensivieren und nach Wiener Neudorf verlagern“, so Dialab-Chef Krenn. „Dies setzt natürlich Forschung auf diesem Gebiet voraus, wozu zusätzliche Arbeitskräfte und Investitionen nötig sein werden“.
<small> Das neue Dialab-Gebäude im Wirtschaftspark IZ NÖ-Süd ist ein weiteres Mietobjekt der niederösterreichischen Technologieagentur ecoplus. Der IZ NÖ-Süd ist einer von 15 Wirtschaftsparks, die ecoplus im Eigentum betreibt bzw. daran beteiligt ist. 250 Unternehmen mit 10.000 Mitarbeitern - unter anderem die Billa-Zentrale, Gillette, Tupperware Austria, Ölz, Eternit, Honda und Kenwood - sind hier aktiv. </small>Neues Unternehmen im Wirtschaftspark IZ-NÖ Süd
Aufgrund unbefriedigender Geschäftsentwicklung und schwächeren Ertragsaussichten in der Feinchemie nimmt <a href=http://www.degussa.de>Degussa</a> eine Wertberichtigung von insgesamt 830 Mio € vor. <% image name="Degussa" %><p>
Hiervon entfallen 710 Mio € auf Firmenwerte und 120 Mio € auf sonstige Vermögenswerte. Ein wesentlicher Teil dieses Abschreibungsbedarfs ist der 2001 erworbenen britischen Feinchemie-Gruppe Laporte zuzuordnen.
Die Wertberichtigung wird als einmaliger Effekt im neutralen Ergebnis des 3. Quartals 2005 berücksichtigt; sie ist nicht zahlungswirksam und beeinträchtigt damit nicht den Cashflow.
Entgegen der bisherigen Einschätzung haben sich Geschäftslage und Marktaussichten für die Feinchemie-Aktivitäten des Konzerns im laufenden Jahr bei erheblichen Überkapazitäten kontinuierlich verschlechtert. Zudem hat sich der Wettbewerbsdruck insbesondere durch asiatische Anbieter weiter erhöht.
Deshalb wird Degussa gleichzeitig die Maßnahmen zur Restrukturierung ihrer Feinchemie-Aktivitäten deutlich intensivieren. Hierfür werden zusätzliche Aufwendungen im neutralen Ergebnis des Jahres 2005 in Höhe von 20 Mio € anfallen. Insgesamt belaufen sich die Restrukturierungsaufwendungen in der Feinchemie für 2004 und 2005 damit auf 100 Mio €.
Aufgrund der insgesamt guten Entwicklung in den anderen Geschäftsbereichen bestätigt Degussa den Ausblick 2005 für Umsatz und operatives EBIT, die jeweils leicht über den entsprechenden Werten des Vorjahres liegen werden.Wertberichtigung bei Degussa
Der Nobelpreis für Chemie 2005 geht zu gleichen Teilen an den französischen Forscher Yves Chauvin vom Institut Francais du Pétrole und seine beiden US-Kollegen Robert Grubbs vom Caltech und Richard Schrock vom MIT in Cambridge. Chemie-Nobelpreis 2005 für C-Katalyse<% image name="Yves_Chauvin" %><p>
<small> Yves Chauvin bei der Preisverleihung. </small>
Sie erhalten die Auszeichnung für die Entwicklung einer neuen, "Metathesis" genannten Reaktionsmethode für die Entwicklung organischer Moleküle. Dies ist laut Nobelpreis-Komitee zu einer der wichtigsten Reaktionen in der organischen Chemie geworden.
Die diesjährigen Nobelpreisträger hätten die Metathese zu einer der wichtigsten Reaktionen in der organischen Chemie gemacht. Dies habe "fantastische Möglichkeiten" für die Produktion neuer Moleküle, etwa für Arzneistoffe, eröffnet, begründet das Nobelpreis-Komitee seine Preis-Zuerkennung.
Grundbaustein organischer Substanzen ist der Kohlenstoff, wobei dessen Moleküle entweder lange Ketten oder Ringe formen können. Mit Doppelbindungen daran gebunden sind andere Elemente wie Wasserstoff oder Sauerstoff. Bei Metathese-Reaktionen werden diese Doppelbindungen mit Katalysatoren aufgebrochen und Atomgruppen wechseln ihren Platz. "Es ist wie ein Partnerwechsel beim Tanz", veranschaulicht das Preiskomitee.
1971 hat Yves Chauvin (74) im Detail beschrieben, wie solche Reaktionen funktionieren und welche Metallverbindungen als Katalysatoren dienen können. Richtard Schrock (60) war der erste, der einen effizienten Katalysator für diese Reaktion entwickelte, 2 Jahre später folgte Robert Grubbs (63) mit einem noch besseren Katalysator, der auch an Luft stabil ist und viele Anwendungen fand.
Die Reaktion findet heute breite Anwendung in der chemischen Industrie, vor allem in der Entwicklung von Arzneistoffen und Kunststoffen. Dank der Beiträge der diesjährigen Nobelpreisträger seien die dabei verwendeten Verfahren effizienter, einfacher und umweltfreundlicher, was vom Komitee als "großer Schritt vorwärts in Richtung einer Grünen Chemie" bewertet wird.
BASF und JGC forschen an CO<small>2</small>-Sequestration
<a href=http://www.basf.de>BASF</a> und der japanische Anlagenbauer <a href=http://www.jgc.co.jp>JGC</a> entwickeln derzeit eine neue Technologie zur Entfernung und Speicherung des in Erdgas enthaltenen CO<small>2</small>. BASF und JGC forschen an CO<small>2</small>-Sequestration<% image name="BASF_Logo" %><p>
Dabei soll ein Verfahren entwickelt werden, das gegenüber konventionellen Methoden um ein Fünftel billiger sein soll. Die auf 8 Jahre angelegte Kooperation wird vom japanischen Wirtschaftsministerium gefördert und ist im Zusammenhang mit dem Kyoto Protokoll interessant.
Erdgas enthält bei der Förderung meistens CO<small>2</small>, das normalerweise direkt an der Gasquelle weitgehend entfernt wird. Dabei wird ein Lösungsmittel eingesetzt, das das CO<small>2</small> aus dem mit hohem Druck austretenden Gas vorübergehend aufnimmt. Dieses Lösungsmittel wird anschließend unter niedrigem Druck regeneriert und in den Prozess zurückgeführt. Das dabei frei werdende CO<small>2</small> wird bisher in die Umgebung abgegeben. Auf diese Weise gelangen derzeit jährlich mehrere Mio t CO<small>2</small> in die Atmosphäre.
Dieser Effekt entfällt, wenn das aus dem Erdgas entfernte CO<small>2</small> in den Boden zurückgepresst wird, wo es verbleibt. Dazu muss das CO<small>2</small> aber zunächst wieder auf den dafür überkritischen Druck verdichtet werden. Dies geschieht bisher mit hohem Energieaufwand, der nun mit dem neuen Verfahren maßgeblich reduziert werden kann: Es soll mit einem Lösungsmittel arbeiten, das hohe Drücke und Temperaturen bei der Regeneration problemlos übersteht und stabil bleibt.
Um das Verfahren realitätsnah zu testen und zu optimieren, ist der Bau einer Pilotanlage bei JGC in Japan geplant.
Oberösterreich wollte gentechnisch veränderte Organismen nicht zulassen und protestierte vor dem EuGH gegen den EU-Entscheid, keine gentechnikfreien Zonen zuzulassen. Vergeblich.Mit einem von allen vier Landtagsparteien beschlossenen Gesetz wollten die Oberösterreicher der Gentechnik generell einen Riegel vorschieben. Auf Grund der klein strukturierten Landwirtschaft sei ein Nebeneinander von Gentechnik und konventionellem Anbau in Oberösterreich nicht möglich, so die Argumentation. Der EuGh hat sie in erster Instanz aber wieder nach Hause geschickt.
<% image name="Europagemeinde" %><p>
Laut EU-Kommission stand das Verbot im Widerspruch zum Binnenmarkt. "Keiner der genveränderten Organismen, die in der EU zugelassen sind, ist gefährlich. Alle wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen das. Um sie verbieten zu können, muss ein Land beweisen, dass Gefahr für Gesundheit oder Umwelt besteht oder neue Erkenntnisse vorlegen, die zeigen, dass sie aus bestimmten Gründen in einem bestimmten Gebiet für den Anbau nicht geeignet sind. Das gilt unserer Meinung nach nicht für Oberösterreich", so der Sprecher von Landwirtschaftskommissarin Fischer-Boel, Michael Mann.
Die Entscheidung hatte über Österreich hinaus Bedeutung. Auch andere europäische Regionen von der Bretagne bis zur Toscana wollten gentechnik-frei bleiben und hatten sich mit den Oberösterreichern zur Plattform gegen den Gentechnik-Anbau zusammen getan.
Anders als die Oberösterreicher setzten die restlichen österreichischen Bundesländer auf Auflagen, den besonderen Schutz ökologisch sensibler Gebiete und die Klärung von Haftungsfragen im Falle von Verunreinigungen durch gentechnisch veränderte Pflanzen. Damit ist auch die Kommission einverstanden. EU kippt Oberösterreichs Gentechnik-Verbot
KBBV - die Europa-Tochter von Bunge - und Diester Industrie - eine Tochter der französischen Sofiproteol - haben die Genehmigung der EU-Kommission für die Gründung eines Joint Venture für die Herstellung und Vermarktung von Biodiesel erhalten. <% image name="Diesel" %><p>
Das neue Unternehmen erhält den Namen Diester Industrie International (DII). DII wird alle Biodiesel-Güter von Bunge und Diester Industrie, außer denen in Frankreich, vereinen. Diester Industrie erhält einen Anteil von 60 % an dem Joint Venture, Bunge 40 %.
DII wird Biokraftstoffe zunächst in Deutschland (Marl), Österreich (Bruck) und Italien (Livorno) herstellen. Die Gesamtproduktionskapazität wird auf mehr als 430.000 t geschätzt. Bunges Produktionsstätten zur Verarbeitung von Ölsaat werden einen erheblichen Teil des Pflanzenöls liefern, das DII zur Herstellung von Biodiesel verwenden wird.
<small> <a href=http://www.Bunge.com>Bunge Limited</a> ist ein globales Agrarnahrungsmittelunternehmen, das Produkte direkt von Landwirtschaftsbetrieben an den Verbraucher liefert. Das Unternehmen mit Sitz in White Plains in New York hat 25.000 Mitarbeiter und Standorte in 32 Ländern. Es ist das größte Unternehmen zur Verarbeitung von Ölsaat, der größte Hersteller und Anbieter von Düngemitteln für Landwirte in Südamerika und der weltweit führende Anbieter von abgefüllten Pflanzenölen für Verbraucher. </small>Biodiesel von Diester Industrie International
Die Sicht von außen: Erich Lehner, Chef von Ernst & Young in Linz, fordert von Banken, Versicherungen und der Politik noch bessere Rahmenbedingungen für eine „angemessene Asset Allocation“ in der Biotechnologie. <table><td><% image name="Lehner1" %></td>
<td align="right">Die globale Biotech-Industrie ist 2004 um 17 % auf 54,6 Mrd $ angewachsen, 78 % dieses Kuchens schneiden sich die USA ab. Der Sektor hat im Vorjahr noch rund 5,6 Mrd $ Verlust eingefahren. Die Consulter von Ernst & Young glauben daran, dass die weltweite Biotech-Industrie spätestens 2008 die Profitabilität erreichen könnte.
Für Erich Lehner sind die Konsequenzen aus dem aktuellen Biotech-Bericht von Ernst Young für Österreich klar: „Bündelung ist das Zauberwort. Und zwar sowohl, was das Risikokapital betrifft, als auch die inhaltlichen Stärken der regionalen Forschungscluster.“ </td></table>
Das Seedfinancing sei in Österreich „ausgezeichnet“, die Instrumente bis zur Phase I „international gut“. „Problematisch wird es bei größeren Projekten wie Igeneon oder Austrianova. Bei Beträgen von 70 bis 100 Mio € haben wir das Finanzierungsproblem“, so der Consulter. Die Kräfte einen sei daher angesagt: Eine gemeinsame Verwaltung bestehender Fonds in Österreich sei durchaus realistisch, sinnvoll sei, „einen CFO mit internationaler Biotech-Erfahrung für ein solches Projekt zu gewinnen“.
Dabei sei die Situation am – wieder belebten – Risikokapital-Markt eine paradoxe: „Salopp formuliert: Aktuell liegt zuviel Geld auf der Straße, trotzdem fließt zu wenig davon in den Biotech-Sektor. Würden Österreichs Banken nur 0,5 % ihrer Asset Allocation für die Biotechnologie verwenden, wäre reichlich Geld für diese Industrie vorhanden.“ Ein bis 2 Mrd € an Risikokapital schätzt Lehner für die österreichische Biotech-Industrie für angemessen ein: „20 Intercells wären gut, 100 davon sollte die langfristige Vision sein.“
Freilich sind die Risken in diesem Wirtschafts-Sektor am höchsten. Für Österreich bestehe vor allem die „Gefahr, dass die gesamte Wertschöpfung mit einem Schlag abgesaugt wird, sollte die internationale Konkurrenz unsere geförderten Biotechs aufkaufen und deren Know-how mitnehmen“.
Schließlich sei auch die Politik gefordert, für eine „vernünftige Außenpolitik“ dieser Industrie zu sorgen: „Die aktuelle Regionenvielfalt versteht niemand mehr. Da ist Koordination dringend angebracht.“ Und: „Auch an einer positiveren Grundstimmung müssen wir noch arbeiten. Biotechnologie hat in Österreich nach wie vor ein zu schlechtes Image.“
<big><b>Die FACTS:</b></big>
Die <b>landwirtschaftliche</b> und <b>industrielle Biotechnologie</b> (neue Enzyme beschleunigen chemische Reaktionen) erreichen kritische Massen. In 18 Ländern werden <u>biotechnologisch veränderte Ernten</u> eingebracht, in 45 wird daran geforscht. 34 % der weltweit 80 Mio ha an Ackerflächen, wo GMO-Pflanzen angebaut werden, sind mittlerweile in Entwicklungsländern – 1996 waren dies erst 8 %. China könnte durch die Zulassung von Gen-Reis der Biotech-Revolution auf Agrobasis zum Durchbruch verhelfen.
<b>Monoklonale Antikörper</b> (Humira, Remicade, Campath) und <u>personalisierte Medizin</u> führen zu neuen Medikamenten. 700 Präparate befinden sich derzeit in Entwicklung, 400 davon in klinischen Versuchen. 35 Pharma-Produkte mit einem Mindest-Absatzvolumen von 150 Mio $ werden heuer am Markt erwartet – 20 davon von Biotechs.
<b>Preisdruck</b> (Budgets der Gesundheitssysteme werden knapper) und <b>Asien-Boom</b> führen zu globalen Unternehmenseinheiten. Nachdem der Biotech-Sektor langsam erwachsen wird, kommt es generell zu einem intensiven <u>Restrukturieren</u> der Wirtschaftseinheiten. Insbesondere europäische Biotechs waren zuletzt intensiv auf Partnersuche.
<b>China</b> und <b>Indien</b> locken mit neuen Urheberrechts-Gesetzen für gemeinsame Wirkstoff-Forschung. Ebenso ist <b>Singapur</b> erfolgreich in der Umsetzung seiner „Biopolis Vision“. Ein <u>Outsourcing der Wirkstoff-Forschung</u> könnte wesentlich dazu beitragen, den westlichen Volkswirtschaften die Kosten dafür zu verringern – Analysten weisen gerne darauf hin, dass die US-Verbraucher den Großteil der Forschungskosten für den Rest der Welt aufbringen. Jedenfalls findet ein intensiver <u>Wettbewerb der Regionen</u> statt. Insbesondere bei Stammzellenforschung und therapeutischem Klonen macht man sich Unterschiede zu nutze.
Obwohl die Biotech-Industrie 2004 weltweit 21,2 Mrd $ an <b>Venture Capital</b> anlocken konnte (15 % mehr als 2003), bleibt der Mangel bei der Frühphasenfinanzierung evident (manche US-Bundesstaaten verwenden dafür jene Gelder, welche die Tabakriesen in ihren Prozessen verloren hatten). Generell ist die Syndizierung mehrere VC-Geber schwierig; leichter ist die Finanzierung existierender Produkte im akademischen Umfeld.
Das Verhältnis von Inhouse- zur externen <b>Forschung</b> liegt bei den großen Pharmariesen derzeit bei etwa 30:70. Und externe Partner sind in der Regel Biotechs, die von den Meilenstein-Zahlungen der Pharmariesen auch großteils abhängig sind.„Österreichs Biotech-Industrie verträgt 2 Mrd €“
Anhaltendes Wachstum bei <a href=http://www.bayer.de>Bayer</a>: Verdaut ist die Katastrophe mit LipoBay, die Chemiesparte und ein Drittel der Polymeraktivitäten sind in Form der Lanxess AG erfolgreich an der Börse platziert. Jetzt steht Bayer fest auf den drei Säulen Healthcare, Pflanzenschutzmittel und MaterialScience.Bayer verdient wieder prächtig<% image name="Bayer_CDs" %><p>
Dank glänzender Geschäfte bei MaterialScience wird die Prognose für 2005 angehoben – statt 25 werden nun 26 Mrd € Umsatz im Gesamtjahr erwartet. Vorstand Werner Wenning spricht vom „höchsten Ergebnis der Unternehmensgeschichte", das Bayer je in einem Halbjahr erzielt hat. Der Umsatz erhöhte sich in diesem Zeitraum um 17,8 % auf 13,75 Mrd €, das EBIT um 44,9 % auf 1,99 Mrd €. Und: „Bayer ist weiter auf Wachstumskurs.“ Ebenso erstaunlich: Zwei Drittel des Umsatzzuwachses im zweiten Quartal erzielte Bayer nicht in Fernost, sondern in Europa. Für 2006 hält Bayer am Renditeziel von 19 % fest.
Und in Österreich? Hier erzielen „vier Mann einen Umsatz von 70 Mio € im Jahr“, berichtet Georg Peterka von Bayer MaterialScience Österreich. Vor allem mit optischen Datenträgern wie CDs und DVDs sei es ein „interessantes Geschäft“, wobei Bayer in Form der Polycarbonate den Ausgangsstoff der dünnen Scheiben liefert. Natürlich profitiere Bayer da vom Salzburger Sony-Standort, Hauptabnehmer der Polycarbonate – Top-Seller ist die Marke Makrolon – ist heute jedoch die Autobranche: „Nach dem Wegfall der Fernseh- und Videorekorder-Produktion von Grundig und Philips konnten wir diese Ausfalle glücklicherweise durch die Aktivitäten von Magna kompensieren. Hier verteilen wir einige Tausend Tonnen Polycarbonat und Polyurethane für Scheinwerfer, die Säulenverkleidung bei der Auto-Innenausstattung, für Autositze, für Stoßstangen.“
Aktuell, so der Bayer-Vertriebsprofi Peterka, „ist die Nachfrage nach Polycarbonaten und Polyurethanen noch größer als das Angebot“, was für ein stabiles Preisniveau sorge, „wenngleich vor allem bei wiederbespielbaren Speichermedien die Konkurrenz aus Fernost zu bemerken“ sei.
Den Nachfrageüberhang gleicht Bayer derzeit mit dem Kapazitätsausbau an mehreren Standorten aus. In im belgischen Antwerpen, im spanischen Tarragona, im texanischen Baytown und im deutschen Brunsbüttel wird der Ausgangsstoff für PUR-Schaumstoffe Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI) bis 2006 um 140.000 Jahrestonnen hochgefahren. Die Makrolon-Kapazitäten sollen sich bis Ende 2005 an den Standorten Baytown, Uerdingen, Antwerpen und Map Ta Phut (Thailand) auf mehr als 1 Mio Jahrestonnen erhöhen. 450 Mio $ fließen schließlich in die integrierte World-Scale-Produktion in Caojing bei Shanghai – 350.000 Jahrestonnen MDI sowie 200.000 Jahrestonnen Makrolon sind dort geplant; Produktionsstart soll 2008 sein.
In Österreich ist Bayer primär ein Vermittler für Kunden vor Ort. Im „qualitativen Preissegment“ werden eine Vielzahl an Werkstoffen ausgeliefert: So ist etwa die Basis der österreichischen Personalausweise aus Makrofol, dem selben Stoff, aus dem auch bedruckbare Handybekleidungen sind. Polyurethane kommen als Weichschaum für Matratzen und für Dämmstoffe zum Einsatz. Zudem liefert Bayer auch zahlreiche Lackrohstoffe an die österreichischen Lackhersteller. Ein Verdickungsstoff auch Zellulose kommt sowohl in der Lebensmittelindustrie (zur Milchverdickung) als auch in der Baubranche zum Einsatz.
Insgesamt konnte sich Bayer MaterialScience 2004 auf Platz Zwei hinter BASF positionieren und den Abstand zu Dow, General Electric und DuPont vergrößern – das Mengenwachstum stieg 2004 um rund eine Million Tonnen. Zwar macht Bayer das Big Business mit großvolumigen Produkten, die Company hält jedoch rund 2.000 Innovationsprojekte in der Pipeline.
Letzter Schrei ist etwa das lösungsmittelfreie PUR-Sprühsystem Multitec, das große Formteile wie Badewannen, Duschtassen sowie Karosserieteile von Nutzfahrzeugen binnen fünf Minuten erzeugen kann. Digital bedruckbare 3D-Folien bei einer Auflösung fast wie im Offsetdruck sieht man etwa auf Handyschalen angebracht. Flüssige PUR-Systeme werden vermehrt für den Korrosionsschutz von Pipelines eingesetzt. Transparente Varianten von thermoplastischen Polyurethanen bieten eine gute UV-Stabilität, was für Schischuhe interessant ist. Angedacht werden aber auch intelligente Wände mit funktionalen Oberflächen sowie neue Beleuchtungskonzepte.
Im Pharmabereich sei dagegen „der Druck allmählich zu groß“, so Bayer Austria-Sprecher Jürgen-Dietmar Schuster: „Es herrscht nur mehr Preisdenke, es gibt kein Qualitätsbewusstsein mehr.“ Da es bereits Überlegungen von Pharmaunternehmen gebe, einzelne Produkte nicht mehr in Österreich einzuführen, seien weniger steuerliche Erschwernisse für Medikamente sowie eine raschere Markteinführung „überaus wünschenswert“.
Aktuell rangiert Bayer in der weltweiten Pharmarangliste nur mehr auf Rang 18. Die Rücknahme des Cholesterinsynthesehemmers Lipobay am 8. August 2001 sorgte damals für einen Wertverlust von rund 6 Mrd € an einem einzigen Tag – die Bayer-Aktie stürzte um 17 % ab. Nach dem Zukauf der OTC-Aktivitäten von Roche ist Bayer jetzt aber unter den Top Drei-Anbietern von Selbstmedikationen und setzt auf Produkte wie Bepanthen, Supradyn und Biovital – „Aspro“ musste aufgrund der Marktmacht in Österreich wieder verkauft werden. Umsatzstärkste Medikamente von Bayer sind derzeit das Infektionsmittel Cipro, Adalat gegen Bluthochdruck und Aspirin.