Archive - 2008

March 6th

Neue Keroflux-Anlage bei BASF in Ludwigshafen

Die <a href=http://www.basf.de>BASF</a> hat in Ludwigshafen eine neue Keroflux-Anlage in Betrieb genommen. Die Keroflux-Marken gehören zu den Raffineriechemikalien und sind Kaltfließverbesserer - als solche sorgen sie dafür, dass Heizöl und Diesel auch bei winterlichen Temperaturen nicht erstarren. <% image name="BASF_Keroflux" %><p> Mit der Inbetriebnahme wurde auch der bestehende Produktionsprozess optimiert. In der neuen Anlage gelangen die Einsatzstoffe für die komplexen Produktformulierungen nun noch schneller über Rohrleitungen in Komponententanks und können von dort aus sofort gemischt und in Tankzüge gefüllt werden. Zugleich kann durch die Beschleunigung des Verfahrens, je nach Bedarf, die Produktionskapazität von Keroflux gesteigert werden. Mit der neuen Anlage kann BASF flexibler auf spezifische Wünsche eingehen. Maßgeschneiderte Lösungen sind für die Mineralölindustrie wichtig, da die Produktionsanlagen in den einzelnen Raffinerien weltweit sehr unterschiedlich sind. Zudem ist es wichtig, dass bei einem Wechsel der Qualität des zu verarbeiteten Rohöls die Produkteigenschaften von Diesel und Heizöl den geforderten Spezifikationen entsprechen. Neue Keroflux-Anlage bei BASF in Ludwigshafen

Tuberkulose-Erreger ist doppelt verpackt

3D-Aufnahmen zeigen erstmalig, dass Mykobakterien an ihrer Oberfläche von einer Doppelmembran umgeben sind. Martinsrieder Wissenschaftler beenden eine lange Diskussion um den äußeren Schutzschild der Bakterien und eröffnen neue Wege für die Entwicklung von Medikamenten gegen Tuberkulose. <% image name="Mycobacterium_bovis_BCG" %><p> <small> Oben links: Mehrere Mykobakterien bei ca. 1000-facher Vergrößerung im Lichtmikroskop. Oben rechts: Längsschnitt durch die dreidimensionale, im Computer rekonstruierte Struktur einer 1,5 µm langen Bakterienzelle. Die Bilddaten wurden im Elektronenmikroskop mit der Technik der Kryo-Elektronentomographie aufgenommen. Unten: 3D-Struktur eines Ausschnitts aus der Zellhülle des Mykobakteriums. Die einzelnen Komponenten sind farblich hinterlegt. In Gelb ist links die innere und rechts die äußere Lipid-Doppelmembran dargestellt. Blau kennzeichnet polymere Zellwandbestandteile, an die die Mykolsäuren gebunden sind. Die Zellhülle ist etwa 35 Nanometer dick. &copy; Christian Hoffmann/Harald Engelhardt, MPI für Biochemie </small> Im März 1882 berichtete Robert Koch erstmals über den Erreger der Tuberkulose und beschrieb die damalige Situation: "Die Statistik lehrt, dass 1/7 aller Menschen an Tuberkulose stirbt ..." Noch immer erkranken jährlich 10 Mio Menschen an Tuberkulose, und jeden Tag sterben etwa 4.000 mit Mycobacterium tuberculosis infizierte Patienten. Die Behandlung ist langwierig und der Schutz durch Impfung nach wie vor unzureichend. Deshalb befassen sich weltweit Forschergruppen mit der Untersuchung der "säurefesten Stäbchen", die durch eine komplexe und für die meisten Moleküle schwer überwindbare Zellwand geschützt sind. Ihr verdanken die Mykobakterien die besondere Unempfindlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen und antibakteriellen Substanzen. Es ist schon länger bekannt, dass langkettige, fest gebundene Fettsäuren - die Mykolsäuren - zur Erhaltung der Widerstandsfähigkeit der Zellwand notwendig sind. Doch hat man vom Aufbau der Zellhülle auch gut 125 Jahre nach Kochs Entdeckung noch unvollständige und zum Teil widersprüchliche Vorstellungen. So nahmen Forscher bisher an, dass die Mykolsäuren eine geschlossene Schicht bilden, oder dass sie den inneren Teil einer definierten Doppelschicht stellen, die besonders dick und asymmetrisch gestaltet ist. Forscher rund um Harald Engelhardt am Max-Planck-Institut für Biochemie konnten nun erstmals direkt nachweisen, dass die äußere Zellwandschicht der Mykobakterien aus einer klar strukturierten Lipid-Doppelmembran besteht. Ihre Struktur ist allerdings mit den bisherigen Annahmen kaum in Einklang zu bringen. Untersucht wurde die äußere Zellwand von Mycobacterium smegmatis und Mycobacterium bovis BCG, einem engen Verwandten des Tuberkulose-Erregers, im Elektronenmikroskop. Die Technik der Kryo-Elektronentomographie ermöglichte es den Wissenschaftlern erstmalig, 3D-Aufnahmen der Doppelmembran-Struktur bei intakten Zellen zu gewinnen. Dabei werden von schockgefrorenen Zellen Projektionen aus verschiedenen Winkeln aufgezeichnet, wobei für Anzahl, Schärfe und Kontrast der Aufnahmen ein Optimum gefunden werden muss. Die bei -190 °C gekühlte Probe kann dem Elektronenstrahl zeitlich nur sehr begrenzt ausgesetzt werden, um einer Zerstörung vorzubeugen. Die Aufnahmen sind deshalb stark verrauscht und kontrastarm. Die Forscher beobachteten in ihren tomographischen Daten entgegen den Erwartungen eine eher symmetrische und wesentlich dünnere Struktur der äußeren mykobakteriellen Membran. Sie haben deshalb ihre Ergebnisse auch an 35-millionstel mm dünnen Schnittpräparaten eingefrorener und sonst unbehandelter Zellen überprüft und bestätigt. Sie können jetzt auch die Einbettung der Porenproteine in die äußere Membran von Mycobacterium smegmatis befriedigend erklären. Die molekulare Struktur der Proteine hatte bisher nicht zu den bekannten Zellwandmodellen gepasst. Engelhardt stimmt mit den bisherigen Vorstellungen in soweit überein, dass die Mykolsäuren die äußere Membran in der Zellwand verankern. "Doch die Membran ist wohl nicht so gebaut, wie man annahm. Die Mykol- und übrigen Fettsäuren müssen in der Lipidmembran anders angeordnet sein als gedacht." <small> Christian Hoffmann, Andrew Leis, Michael Niederweis, Jürgen M. Plitzko, and Harald Engelhardt. Disclosure of the mycobacterial outer membrane: Cryo-electron tomography and vitreous sections reveal the lipid bilayer structure. Proceedings of the National Academy of Sciences USA, 11. März 2008, DOI 10.1073/pnas.0709530105 </small> Tuberkulose-Erreger ist doppelt verpackt

Fungizid Fluopicolide erhält weitere Zulassungen

Fluopicolide von <a href=http://www.bayercropscience.com>Bayer CropScience</a> hat die Zulassung in Japan und den USA erhalten. Mit Reliable (Fluopicolide + Propamobarb-HCl) darf in Japan nun die Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln bekämpft werden. Zudem kann Wein aus mit Fluopicolide behandelten Trauben nach Japan, einem der wichtigsten Absatzmärkte der Welt, exportiert werden. <% image name="Weinrebe" %><p> Die US-Umweltbehörde EPA genehmigte zudem kürzlich die Anwendung von Fluopicolide in Gemüsekulturen, Weintrauben, Rasen und Zierpflanzen. In den USA soll Fluopicolide allein und in Kombination mit anderen Wirkstoffen im Rahmen eines Lizenzabkommens von der Valent Corporation, Libertyville, Illinois, unter den Markennamen Stellar zur Verwendung bei Rasen und Presidio in Gemüse und Weintrauben vertrieben werden. Die Markteinführung ist noch heuer geplant. Pflanzenschutzlösungen auf Basis von Fluopicolide ermöglichen eine Krankheitsbekämpfung bei Kartoffeln, Weintrauben und Gemüse, sodass qualitativ hochwertige Erzeugnisse geerntet werden können. <b>Der Wirkmechanismus von Fluopicolide</b> bewirkt eine rasche Destabilisierung von Pilzzellen und ermöglicht die Bekämpfung von Kraut- und Knollenfäule sowie falschem Mehltau. Produkte auf Basis dieses neuen Wirkstoffs zeichnen sich durch einen besonders lang anhaltenden und effektiven Schutz der Pflanze aus. Dank des günstigen Rückstands- und Umweltprofils können Produzenten die hohen Qualitätsanforderungen der Lebensmittelindustrie erfüllen. Mischungen mit Fluopicolide eignen sich in einem breiten Spektrum von Kulturen mit kurzer Wartezeit zwischen Applikation und Ernte. Fungizid Fluopicolide erhält weitere Zulassungen

March 3rd

Dieselrußfilter für Bagger und Baumaschinen

Eine neue am Dresdner Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme <a href=http://www.ikts.fraunhofer.de>IKTS</a> gemeinsam mit <a href=http://www.cleandieselceramics.de>CleanDieselCeramics CDC</a> entwickelte Technik für Dieselrußfilter soll nun auch Spezialfahrzeugen wie schweren Baumaschinen, Baggern und Raupen das Qualmen austreiben. <% image name="Dieselrussfilter" %><p> <small> Spezialfahrzeuge werden in kleinen Serien gefertigt, jedes Gefährt benötigt eine andere Filtergeometrie. Jetzt lassen sich verschieden geformte Dieselrußfilter günstig herstellen. © CleanDieselCeramics CDC </small> <b>Herkömmliche Dieselrußfilter</b> bestehen meist aus von vielen Kanälen durchzogenen zylindrischen Keramikblöcken. Ein solcher Block lässt sich nicht aus einem Guss herstellen. Vielmehr klebt man einzelne quadratische Wabensegmente zu einem großen Klotz aneinander. Die Klebstellen wirken wie Dehnungsfugen, die die Temperaturspannungen während des Betriebs ausgleichen. Das ist wichtig, denn ein massiver Keramikklotz würde unter den Spannungen zerreißen. <table> <td width="120"></td><td> <u>Der Nachteil viereckiger Waben:</u> Der geklebte kantige Klotz muss am Ende der Filterproduktion zu einem Zylinder zurechtgeschliffen werden - wertvolles Material geht so verloren, zudem kostet die Bearbeitung Zeit und bedarf teurer Maschinen. </td> </table> <b>Neue Waben-Geometrie.</b> Die IKTS-Entwickler haben daher eine Wabe mit der Form eines unregelmäßigen Vierecks entwickelt, welche die das Bauen verschiedener Filtergeometrien ohne Schleifprozesse ermöglicht. Ein dabei veränderte Kanalgeometrie vergrößert zudem die Filteroberfläche in den Kanälchen. CDC errichtet derzeit ein erstes Werk in der Nähe von Dresden. Etwa 40.000 Filter sollen dort vom Frühjahr an jährlich produziert und als Nachrüstbausatz in Spezialfahrzeugen montiert werden. Dieselrußfilter für Bagger und Baumaschinen

Neuer Sensor überwacht Reifeprozess von Obst

Forscher rund um Jürgen Wöllenstein haben am Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik <a href=http://www.ipm.fraunhofer.de>IPM</a> in Freiburg gemeinsam mit Kollegen der Uni Barcelona einen Sensor entwickelt, der deutlich günstiger die Ethylenkonzentration im Obst messen kann. Neuer Sensor überwacht Reifeprozess von Obst <% image name="Obstsensor" %><p> <small> Im Sensor legt die Strahlung einen Weg von über 3 m zurück, obwohl die Messzelle nicht größer ist als eine Zigarettenschachtel. © Fraunhofer IPM </small> <table> <td width="120"></td><td> <b>Obstgroßhändler</b> begasen grüne Bananen oder Tomaten mit Ethylen, um diese schneller reifen zu lassen - so entwickeln die Früchte ihre typische gelbe oder rote Farbe. Umgekehrt halten die Großhändler die Ethylenkonzentration in den Lagerhallen niedrig, wenn sich das Obst noch lange halten soll. Bei beiden Prozessen ist Fingerspitzengefühl gefragt. </td> </table> Der nun entwickelte Sensor ist deutlich kompakter und mit rund 1.000 € auch wesentlich günstiger als herkömmliche komplexe Messsysteme, die ein Zehnfaches kosten. Seine Kernstücke sind ein Infrarot-Strahler, ähnlich einem Wärmestrahler, der Strahlung verschiedener Wellenlänge abgibt, und ein Filter, der nur die Strahlung mit einer Wellenlänge von 10,6 Mikrometern hindurch lässt. Der Filter ist notwendig, da Ethylen Strahlung dieser Wellenlänge absorbiert. Je mehr Ethylen in der Luft ist, desto weniger Strahlung kommt beim Detektor an, der ebenfalls im Sensor integriert ist. Die Methode zur Konzentrationsmessung wird bereits für CO<small>2</small> verwendet. "Bei Ethylen liegt die Herausforderung darin, dass die Wellenlänge mit 10,6 Mikrometern sehr groß ist. Wir mussten sicherstellen, dass die Strahlung einen sehr langen Weg durch die Luft zurücklegen kann - nur so können wir den Effekt und damit die Ethylenkonzentration gut messen", sagt Wöllenstein. Mit vergoldeten Spiegeln lenken die Forscher die Strahlung so ab, dass sie im Sensor einen Weg von mehr als 3 m zurücklegt. Auch den Infrarotstrahler haben sie optimiert: Er strahlt möglichst viel Wärme in der passenden Wellenlänge ab. Einen Prototypen des Sensors gibt es bereits. In etwa 2 Jahren könnte der Sensor Obstgroßhändlern Aufschluss darüber geben, wie weit sie den Ethylenhahn aufdrehen oder die Zufuhr drosseln müssen.

2007: Intercell erzielt erstes profitables Jahr

<a href=http://www.intercell.com>Intercell</a> hat 2007 den Umsatz um 127,5 % auf 53,3 Mio € steigern können. Anstatt einem Minus von 16,1 Mio € im Vorjahr steht nun ein Gewinn von 5 Mio € unterm Strich - das Wiener Unternehmen zählt nun zu den wenigen profitablen Biotechs weltweit. Ende 2007 verfügte Intercell über 287,6 Mio € an liquiden Mitteln. <% image name="Intercell_Zettlmeissl" %><p> <small> Intercell-CEO Gerd Zettlmeissl will das Unternehmen zum "innovativsten Impfstoffunternehmen" machen. Heuer erwartet er einen "deutlichen Gewinnzuwachs aufgrund der Zulassung des JE-Impfstoffs und der Erlöse aus Produkt- und Technologiepartnerschaften". </small> <table> <td width="120"></td><td> Diversifiziertes Portfolio, durch erstklassige Partnerschaften und eine starke Cash-Position. Intercell-CFO Werner Lanthaler spricht von einem "sehr starken Fundament für Innovation und aggressives künftiges Wachstum". </td> </table> &#8226; Für den <b>Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis</b> (JE) wurde der Herstellungsprozess in der eigenen Produktionsanlage im schottischen Livingston etabliert und die Produktion begonnen. Die Zulassungsanträge in Europa und in den USA wurden Anfang 2008 genehmigt. Im Februar wurde zudem der Zulassungsantrag in Australien eingereicht. Mit dem Ziel, den Impfstoff in den endemischen Gebieten auf den Markt zu bringen und eine pädiatrische Anwendung des JE-Impfstoffs zu entwickeln, wurde schließlich mit der indischen Biological E. Ltd. mit Phase-II-Studien begonnen. Eine Kooperation mit der US-Armee zur langfristigen Versorgung mit JE-Impfstoff wird spätestens bei Genehmigung des FDA-Zulassungsantrags erwartet. &#8226; Die im Juli 2007 vereinbarte Partnerschaft mit Novartis fokussiert derzeit auf die Entwicklung von einem verbesserten, das Intercell-Adjuvans IC31 enthaltenden <b>Influenza-Impfstoff</b> und auf die globale Co-Entwicklung eines therapeutischen Hepatitis-C-Impfstoffs. &#8226; Im Dezember 2007 gab Intercell einen weiteren Erfolg bei der Entwicklung eines <b>Impfstoffs gegen S. aureus</b> bekannt. Der mit Merck & Co entwickelte Impfstoff wird derzeit in Phase II in den USA getestet. Er basiert auf einem von Intercell entdeckten Antigen. Intercell erwartet eine weitere Ausweitung der klinischen Studien im Frühjahr 2008. &#8226; Die Vorbereitungen für den Start der heurigen Phase II/III-Studien des <b>Pseudomonas-Impfstoffs</b> verlaufen planmäßig. Unter anderem wird derzeit an der Herstellung des Studienmaterials sowie an der Planung klinischer Settings und Tests zum prophylaktischen Einsatz des Impfstoffs gearbeitet, wobei der Schwerpunkt auf der Vorbeugung von Pseudomonas-Infektionen auf Intensivstationen liegt. Präklinische Kandidaten für weitere Hospital-Impfstoffe und Antikörpertargets, inklusive Klebsiella, wurden identifiziert. &#8226; Die Analyse von Phase-II-Daten für den peptidbasierten therapeutischen <b>Hepatitis-C-Impfstoff</b> zeigt eine signifikante Verringerung der Viruslast sowie ein günstiges Sicherheitsprofil, was die Ergebnisse der Interimsanalyse des 3. Quartals 2007 bestätigt. &#8226; Seit Februar wird auch der <b>Impfstoffkandidat gegen TB</b> (formuliert mit IC31 von Intercell) in Zusammenarbeit zwischen SSI und Sanofi Pasteur entwickelt. 2007: Intercell erzielt erstes profitables Jahr

February 29th

Antikrebsimpfstoff kommt in Europa auf den Markt

<a href=http://www.vaccinogeninc.com>Vaccinogen</a> wird seinen neuen Impfstoff zur Verhinderung von Kolonkrebsrezidiven ab Juni in Europa vermarkten. "Damit ist OncoVAX der weltweit erste kommerziell verwertbare Impfstoff für Kolonkrebs", sagt Vaccinogen-CEO Michael G. Hanna. Antikrebsimpfstoff kommt in Europa auf den Markt <% image name="Vaccinogen_Logo" %><p> Die OncoVAX-Immuntherapie ist das Ergebnis jahrzehntelanger Versuche, die Immunreaktion des Körpers und sein Langzeitgedächtnis so zu verändern, dass ein Wiederauftreten der Erkrankung Jahre nach dem chirurgischen Eingriff verhindert wird. Derartige Versuche erwiesen sich bei der Prävention verschiedenster Infektionserkrankungen bereits als erfolgreich. Vaccinogen stellt einen Impfstoff aus dem körpereigenen Tumor des Patienten her, der dann dem Patienten in Form von 3 wöchentlichen Injektionen einen Monat nach der Operation injiziert wird. 6 Monate später wird eine vierte Auffrischungsimpfung verabreicht. OncoVAX reduziert die Rezidiv- und Todesrate um mehr als 50 %.

Gestochen scharfer Videoclip aus der Zelle

Forschern des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie und des Exzellenzclusters "Mikroskopie im Nanometerbereich" an der Uni Göttingen ist es via STED-Mikroskopie gelungen, das erste Video auf der Nanoskala aus dem Inneren einer lebenden Zelle zu filmen. Mit 28 Bildern/sek und einer Auflösung, die bis zu 4 x besser ist als jene herkömmlicher Lichtmikroskope. <% image name="STED_Zoom" %><p> <small> Im STED-Mikroskop (links) lassen sich Vesikel, die mit Botenstoffen gefüllt sind, bei einer 3- bis 4-fach höheren Auflösung getrennt voneinander beobachten - anders als im Konfokalmikroskop (rechts). Die Pfeile zeigen die weiteren Bewegungen der Vesikel in den darauffolgenden Bildern an. Die Aufnahmezeit pro Bild beträgt 35 Millisekunden. </small> Schafft man es, Lebensvorgänge im Innersten unserer Zellen detailliert zu verfolgen, kann man leicht verstehen, was sich in ihnen abspielt. Doch scharf zu sehen, war lange nur mit Elektronen- oder Rastersondenmikroskopie möglich - aber nicht im Inneren einer lebenden Zelle. Die Lichtmikroskopie wiederum ermöglicht zwar berührungsfreie Untersuchungen, ihre Auflösung war aber an einer Grenze angelangt, die mit 0,2-0,3 Mikrometern etwa der halben Wellenlänge des Lichts entspricht. Mit seinem neu entwickelten STED-Mikroskop (Stimulated Emission Depletion) konnte Stefan Hell am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie erstmals die Auflösung der Fluoreszenz-Mikroskopie dramatisch steigern. Durch die Entwicklung besonders schneller Aufnahmetechniken für die STED-Mikroskopie gelang es den Forschern rund um Hell nun, auch schnelle Bewegungsvorgänge innerhalb der Zelle zu filmen. Sie konnten die Belichtungszeit für eine einzelne Aufnahme so drastisch verkürzen, dass sie Bewegungsvorgänge mit einer Auflösung von 65-70 Nanometern - also 3- bis 4-mal besser als die Beugungsgrenze - in Echtzeit einfangen. <b>Neuronaler Kommunikation zusehen.</b> Als Untersuchungsobjekt dienten lebende Nervenzellen. Zwischen diesen werden Signale über Botenstoffe übertragen, die in speziellen Bläschen - rund 40 Nanometer kleine Vesikeln - bereits auf Vorrat gehalten werden. Den Forschern gelang es, die schnelle Bewegung dieser kleinen Vesikel in den Nervenendigungen mit bis zu 28 Bildern/sek aufzuzeichnen. Unter dem Mikroskop konnten sie direkt in bisher ungekannter Schärfe mitverfolgen, wie sich die schnellen Vesikel über die gesamte Länge der Nervenendigungen bewegten. "Damit konnten wir erstmals zeigen, dass man dynamische Lebensvorgänge in Echtzeit aufnehmen kann - und zwar mit einer Auflösung, die bisher nur mit dem Elektronenmikroskop möglich war", so Hell. Die Forscher erwarten, dass sich mit der STED-Mikroskopie künftig viele Fragen der biologischen und medizinischen Forschung beantworten lassen. Hell will nun das Aufnahmeverfahren weiter optimieren: "Erstmals Vorgänge auf der Nanoskala zu filmen, war ein wichtiger Schritt. Es stößt ein Tor auf zu neuen Erkenntnissen auf der molekularen Skala des Lebens - ein Tor, von dem man lange Zeit annahm, dass es das gar nicht gibt." <small> Volker Westphal, Silvio O. Rizzoli, Marcel A. Lauterbach, Dirk Kamin, Reinhard Jahn, Stefan W. Hell: Video-rate far-field optical nanoscopy dissects synaptic vesicle movement. Science Express </small> Gestochen scharfer Videoclip aus der Zelle

Zinkoxid zeigt neuartige magnetische Eigenschaften

Wissenschaftler vom Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (<a href=http://www.fzd.de>FZD</a>) konnten nachweisen, dass in unmagnetischem Zinkoxid gezielt magnetische Eigenschaften hervorgerufen werden können, indem man dessen Struktur beschädigt. Daten auf Festplatten - heute gehen diese nach rund 10 Jahren langsam verloren - könnten so länger stabil gehalten werden. <% image name="Zinkoxid1" %><p> <small> Die Abbildung zeigt das Ergebnis von Röntgenuntersuchungen an Zinkoxid. Dieses beruht auf der Wechselwirkung der Röntgenstrahlung mit der Anordnung der Atome im Zinkoxid. Je größer die grün-blau eingefärbte Fläche, desto größer die Schädigung der Struktur. &copy; FZD </small> <table> <td width="120"></td><td> Bei der Speicherung von Daten werden die magnetischen Eigenschaften der verwendeten Stoffe - häufig Legierungen aus ferromagnetischen Materialien wie Kobalt, Chrom oder Eisen - ausgenutzt. Mit diesen Legierungen sind die Festplatten beschichtet - Schichten aus winzigen Partikeln, deren magnetische Felder sich allerdings abhängig von der Temperatur langsam verändern. Damit verfälschen sich die gespeicherten Daten. </td> </table> Zinkoxid, das normalerweise als Bestandteil von Wandfarbe oder in medizinischen Präparaten zur Haut- und Wundbehandlung verwendet wird, ist nicht magnetisch. Forscher haben jetzt aber nachgewiesen, dass Zinkoxid durch Beschädigung magnetisch wird. In den Arbeiten wurden zum einen kristallines Zinkoxid mit Ionen beschossen, zum anderen an der Uni Leipzig gezüchtete, dotierte Zinkoxid-Dünnschichten untersucht. <b>Defekt-Magnetismus.</b> Die Forscher kommen zum Schluss, dass eine besondere Art des Magnetismus im Zinkoxid hervorgerufen werden kann. Dieser "Defekt-Magnetismus" zeigt allerdings nicht die Temperaturabhängigkeit von Legierungen in heutigen Computerfestplatten. Theorien zum Defekt-Magnetismus gibt es seit rund 15 Jahren, doch war der Effekt selbst umstritten. 1991 wurden etwa magnetische Effekte dieser Klasse im Kohlenstoff entdeckt; technisch angewendet wurden sie bisher jedoch nicht. Das Problem ist, dass der Defekt-Magnetismus von der Stabilität der erzeugten Defekte abhängt und nach kurzer Zeit wieder verschwinden kann. Gegenwärtig bleibt implantiertes, kristallines Zinkoxid 3 Tage lang ferromagnetisch. Innerhalb dieser Zeit ist es aber temperaturunempfindlich. <small> 1. "Ni implanted ZnO single crystals - correlation between nanoparticle formation and defect structure", Shengqiang Zhou, K. Potzger, K. Kuepper, J. Grenzer, M. Helm, J. Fassbender, E. Arenholz, J.D. Denlinger, in: Journal of Applied Physics, 103, 043901 (2008), DOI: 10.1063/1.2837058. 2. "Room temperature ferromagnetism in ZnO films due to defects", Q. Xu, H. Schmidt, S. Zhou, K. Potzger, M. Helm, H. Hochmuth, M. Lorenz, A. Setzer, P. Esquinazi, C. Meinecke, M. Grundmann, in: Applied Physics Letters, zum Druck angenommen. </small> Zinkoxid zeigt neuartige magnetische Eigenschaften

2007: UCB-Gewinn schmilzt

<a href=http://www.ucb-group.com>UCB</a> hielt 2007 den Umsatz mit 3,62 Mrd € leicht über Vorjahresniveau, währungsbereinigt legte er um 6 % zu. Die Umsätze mit dem Antiepileptikum Keppra erreichten Blockbuster-Status; jene mit dem Antihistamin Xyzal erreichten 168 Mio €, das Parkinson-Pflaster 52 Mio €. Die Kosten der Übernahme von Schwarz Pharma ließen das Nettoergebnis um 59 % auf 160 Mio € schrumpfen. 2007: UCB-Gewinn schmilzt <% image name="UCB_Logo" %><p> Das EBIT des belgischen Pharmakonzerns halbierte sich fast auf 344 Mio €; belastet wurde es durch Restrukturierungs- und Integrationskosten von 123 Mio €, Synergien durch die Integration von Schwarz Pharma konnten das nur teilweise ausgleichen. Der Schuldenstand von UCB beläuft sich auf knapp 2 Mrd €. Immerhin: Der operative Cashflow erhöhte sich um 53 % auf 490 Mio €. 2008 erwartet UCB einen Umsatzabfall auf rund 3,4 Mrd € - bedingt durch das Auslaufen des Zyrtec-Patents und Generika-Konkurrenz zu Keppra in den USA. Das EBITDA soll von 741 auf rund 650 Mio € sinken. <table> <td width="120"></td><td><small> <b>2007 bekam UCB</b> die Zulassungen für Neupro zur Behandlung von fortgeschrittenem Parkinson in Europe und von Parkinson im Frühstadium in den USA, für Xyzalzur Allergiebehandlung in den USA sowie für Cimzia zur Behandlung von Morbus Crohn in der Schweiz. Zudem reichte UCB Vimpat zur Behandlung neuropathischer Schmerzen bei Diabetikern in Europa und den USA, Neupro beim Restless-Legs-Syndrom in Europa und den USA sowie Neupro auch zur Behandlung von fortgeschrittenem Parkinson in den USA ein. Anfang 2008 reichte UCB Keppra XR zur Epilepsiebehandlung sowie Cimzia gegen rheumatoide Arthritis in den USA ein. </small></td> </table> In der klinischen Entwicklung erreichte die Epilepsie-Begleittherapie Rikelta (Brivaracetam) Phase III, die NHL-Therapie CMC544 Phase III und das MS-Medikament CDP323 Phase IIa. <table> <td><% image name="Schwarz_Pharma_Logo" %></td> <td align="right"> Bei <a href=http://www.schwarzpharma.de>Schwarz Pharma</a> sind bereits 13 Töchter aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. Im fortgeführten Geschäft ging der Umsatz um 9,6 % auf 327,3 Mio € zurück. Unterm Strich blieb aus der fortgeführten Geschäftstätigkeit ein Minus von 74,7 Mio € gegenüber -6,1 Mio € im Vorjahr. 2008 erwartet Schwarz Pharma aber wieder einen Umsatzanstieg. </td> </table> Mehr noch: Schwarz-Pharma-Chef Peter Möller ist überzeugt, gemeinsam mit UCB ein führendes Biopharmaunternehmen der nächsten Generation formen zu können. "Die gemeinsame Pipeline, die ihre Schwerpunkte im Bereich Neurologie und Entzündungskrankheiten hat, gehört zu den best gefüllten der Welt."

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