Archive - Dez 13, 2018

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BASF baut um

Ab 1. Jänner gibt es statt vier Geschäftsbereichen sechs „Segmente“. Das soll die Transparenz des deutschen Chemiekonzerns erhöhen.

 

Der deutsche Chemiekonzern BASF strukturiert sich per 1. Jänner um. Laut Aufsichtsratsbeschluss vom 13. Dezember werden die vier bisherigen Hauptgeschäftsbereiche (Chemicals, Performance Materials, Functional Materials & Solutions und Agricultural Solutions) durch sechs neue Segmente ersetzt. Es handelt sich um „Chemicals“ mit den Unterbereichen Petrochemicals und Intermediates, „Materials“ mit Performance Materials und Monomers, „Industrial Solutions“ mit Dispersions & Pigments und Performance Chemicals, „Surface Technologies“ mit Catalysts und Coatings, „Nutrition & Care“ mit Care Chemicals und Nutrition & Health sowie „Agricultural Solutions“.

 

Unverändert bleibt die Zusammensetzung des Vorstands unter dem Vorsitzenden und „Chief Technology Officer“ Martin Brudermüller. Die Vorstandsmitglieder außer ihm sind sein Stellvertreter, Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel, Arbeitsdirektor Michael Heinz, der unter anderem für Care Chemicals und New Business verantwortliche Markus Kamieth, Agricultural-Solutions-Chefin Saori Dubourg, der Leiter des Asien-Geschäfts, Sanjeev Gandhi, und der für Nordamerika zuständige Wayne T. Smith.

 

In einer Aussendung hieß es, mit der neuen Struktur „schafft BASF höhere Transparenz über die Steuerung ihrer Geschäftsaktivitäten, die Bedeutung von Wertschöpfungsketten und die Rolle des Verbunds“.

 

Ferner beschloss der Aufsichtsrat seine eigene Zusammensetzung ab Mai kommenden Jahres. Vorsitzender bleibt Jürgen Hambrecht, der bei der Hauptversammlung 2020 vom vormaligen BASF-Vorstandschef Kurt Bock abgelöst werden soll. Weiters im Aufsichtsrat verbleiben Alison Carnwath, Franz Fehrenbach und Anke Schäferkordt. Neu hinzu kommen Thomas Carell, Professor für Organische Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, sowie Alexander C. Karp, Chef der kalifornischen Palantir Technologies. Carell und Karp folgen François Diederich und Michael Diekmann die laut BASF „aufgrund ihrer Zugehörigkeitsdauer für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stehen“.

 

Agrana bringt Biokunststoff auf Stärke-Basis auf den Markt

Die Agrana hat unter dem Markennamen „Agenacomp“ einen Biokunststoff auf den Markt gebracht, der vollständig heimkompostiertbar ist. Das Material ist ein Compound aus thermoplastischer Stärke und einem biologisch abbaubaren Polyester.

Die aus landwirtschaftlichen Produkten gewonnene Stärke wird, um thermoplastische Eigenschaften zu erreichen, zunächst in einem Schneckenextruder funktionalisiert und im nächsten Schritt mit einem vollständig biologisch abbaubaren (aber nicht biogenen) Polyester compoundiert. Auf diese Weise erhält man ein Granulat, das im Spritzguss und beim Folienblasen gut verarbeitet werden kann. TÜV Austria hat in Testversuchen bestätigt, dass das Material unter den Bedingungen, die man im Heimkompost vorfindet (20 – 30 Grad Celsius) in rund fünf Wochen degradiert und biologisch abgebaut wird.

Auf Nachfrage des Chemiereport wollte Barbara Fahrngruber, die bei der Agrana für die Entwicklung von Biopolymeren verantwortlich ist, die Materialeigenschaften von Agenacomp mit keinem der bekannten konventionellen Kunststoffe vergleichen. Vielmehr nutze man die spezifischen Eigenschaften der Stärke, ohne die die vollständige Kompostierbarkeit nur schwer zu erreichen wäre. Agrana-Vorstandsvorsitzender Johann Marihart betonte, man gehe mit diesem Produkt nicht den Weg, biologisches Material in seine Bestandteile zu zerlegen, um sie danach zu etwas Neuem zusammenzusetzen, sondern nutze ein Polymer, das die Natur bereits anbiete. Durch das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Verbot von „Plastiksackerln“ aus konventionellen Kunststoffen sieht Marihart zusätzliche Marktchancen für das Produkt.