Archive - Sep 25, 2023

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Einwegpfand-Verordnung erlassen 

Die Bestimmung des Umweltministeriums regelt die Details zum Einwegpfandsystem, das ab 1. Jänner 2025 gilt. Zu behandeln sind rund zwei Milliarden PET-Flaschen und Aludosen pro Jahr. 

 

Umweltministerin Leonore Gewessler erließ am 25. September die Pfandverordnung für Einweggetränke gemäß dem Abfallwirtschaftsgesetz. Sie regelt die Details bezüglich des Pfandsystems, das ab 1. Jänner 2025 für Einweg-Getränkeverpackungen aus Kunststoff (PET) oder Metall (Aluminium) gilt. Zur Teilnahme an dem System verpflichtet ist laut dem Gesetz, grob gesprochen, wer Einwegverpackungen in welcher Weise auch immer kommerziell in Verkehr bringt. Umfasst sind Gebinde mit einem Volumen von 0,1 bis einschließlich drei Litern. Die Höhe des Pfands beläuft sich auf 25 Cent pro Gebinde. Sämtliche Aludosen und PET-Flaschen, die in das System einbezogen sind, sind mit einem einheitlichen Pfandsymbol gekennzeichnet. Gewessler gab sich überzeugt, dass mit dem System erheblich weniger Gebinde „achtlos in der Natur landen. Das ist gut für unser Land“. 
 

EWP organisiert 

 

Für die Organisation des Systems ist die „Recycling Pfand Österreich“ (EWP) zuständig, die als gemeinnützige und somit nicht gewinnorientierte GmbH („gGmbH“) eingerichtet wurde. Die EWP steht über den Trägerverein Einwegpfand im Eigentum der Hersteller und des Handels. Sie hebt das Pfand von den Herstellern ein und zahlt es an die Stellen aus, die die gebrauchten Gebinde zurücknehmen. Ein Teil der Einnahmen aus dem Pfand geht an jene Unternehmen, die die gesammelten Dosen und Flaschen abholen und dem Recycling zuführen. 

 

Die Geschäfte der EWP führen Monika Fiala und Simon Parth. Laut Fiala wird für die Hersteller der Gebinde noch im Herbst ein Handbuch „mit allen wichtigen Informationen zur Kennzeichnung und Registrierung“ zur Verfügung stehen. Die Konsumenten wiederum wird die EWP Ende kommenden mit einer umfassenden Kampagne über die Einführung des Pfandsystems informieren. Parth zufolge ist mit rund zwei Milliarden Gebinden pro Jahr zu rechnen, die sortiert und dem Stoffkreislauf zugeführt werden müssen. 

 

Vorarbeiten im Handel 

 

Für den Trägerverein Einwegpfand konstatierte Billa-Vorstand Robert Nagele, der Handel tätige schon seit Monaten Vorbereitungsarbeiten, etwa durch den „teilweise sehr aufwendigen“ Umbau von Filialen sowie die Beschaffung von Rückgabeautomaten. Für die Letztere erhielten die Unternehmen vom Bund 80 Millionen Euro an Förderung. Laut Nagele bedeutet die Abwicklung des Pfandsystems für den Handel einen erheblichen Personalaufwand. Auf Nachfrage des Chemiereports erläuterte er, es würden keine zusätzlichen Beschäftigten allein unter dem Titel Pfandsystem eingestellt, sehr wohl aber, um die ohnehin „sehr vielen offenen Stellen“ nach Möglichkeit zu besetzen. Der Arbeitsaufwand belaufe sich auf rund eine Stunde pro Filiale und Tag. Bedenken, dass es mit der Umsetzung des Systems zeitlich knapp werden könnte, wies Nagele ab: „Wir arbeiten ja schon seit langem daran und werden alles tun, dass sich das ausgeht.“ 

 

Vorgesehen ist, dem Handel seine Kosten zumindest teilweise über eine Bearbeitungsgebühr abzugelten. Wie hoch diese sein wird, steht laut Fiala noch nicht fest: „Wir arbeiten an einer transparenten Berechnungsmethode.“ Dass das Pfandsystem zu höheren Kosten für die Konsumenten führen könnte, schloss Gewessler im Einklang mit der EWP-Geschäftsführung und den Vereinsvertretern aus.