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Biontech mit 665 Millionen Euro Verlust

Der Einbruch der Nachfrage nach Impfstoffen gegen Covid-19 hinterließ seine Spuren in der Bilanz 2024 des Mainzer Pharmaunternehmens. Für heuer wird mit einem weiteren kräftigen Umsatzrückgang gerechnet.

 

Einen Verlust von 665,3 Millionen Euro musste das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech 2024 hinnehmen, nachdem es 2023 noch einen Gewinn von 930,3 Millionen Euro erwirtschaftet hatte. Allerdings bedeutete auch das bereits einen massiven Einbruch: 2022 hatte Biontech noch rund 9,43 Milliarden Euro Gewinn verbucht. Ähnlich rasant verfielen die Umsatzzahlen. Sie gingen von 17,31 Milliarden Euro im Jahr 2022 um 77,9 Prozent auf 3,82 Milliarden im Jahr 2023 und um weitere 28,0 Prozent auf 2,75 Milliarden Euro im vergangenen Jahr zurück. Der Grund dafür ist im Wesentlichen der rapide Rückgang der Nachfrage nach Impfstoffen gegen Covid-19, stellte Biontech in einer Aussendung fest: „Darüber hinaus verringerten Abschreibungen durch Biontechs Kooperationspartner Pfizer Inc. den Anteil des Unternehmens am Bruttogewinn erheblich, was die Umsatzerlöse negativ beeinflusste.“

 

Bekanntlich hatten Biontech und Pfizer gemeinsam den Covid-19-Impfstoff Comirnaty entwickelt und weltweit vermarktet. Auch in Österreich wurden vergleichsweise erhebliche Mengen davon verabreicht. Die Bedeutung des Vakzins für Biontech macht der Geschäftsbericht deutlich: Vom 2024 erzielten Gesamtumsatz von 2,75 Milliarden Euro entfielen 2,43 Milliarden oder 88,4 Prozent auf Comirnaty. Nur 319 Millionen Euro erwirtschaftete das Unternehmen mit anderen Präparaten.

 

Immunologie als Hoffnungsträger

 

Dies soll sich allerdings nun ändern, kündigte Finanzvorstand Jens Holstein an. Insbesondere setzt Biontech auf den Immunmodulatorkandidaten BNT327 sowie auf seine mRNA-Krebsimmuntherapie-Programme. Vorstandschef und Biontech-Mitgründer Ugur Sahin erwartet für heuer „zahlreiche wichtige Daten-Updates aus unseren klinischen Fokus-Programmen. Wir glauben, dass diese Kandidaten, vorbehaltlich ihrer erfolgreichen Entwicklung und Zulassung, ein disruptives Potenzial haben und den aktuellen Behandlungsstandard verbessern können“.

 

Hoffnung macht Biontech unter anderem, dass die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) die Fortsetzung einer klinischen Phase-3-Studie zum monoklonalen Antikörper BNT316/ONC-392 (Gotistobart) gestattete, der gegen Plattenepithelkarzinome der Lunge zum Einsatz kommen soll. Wie berichtet, hatte die FDA die Studie nach drei Todesfällen Mitte 2024 unterbrochen.

 

Nochmaliger Rückgang

 

Heuer dürfte der Umsatz von Biontech allerdings nochmals um 20 bis 38,2 Prozent zurückgehen und zwischen 1,7 und 2,2 Milliarden Euro liegen, hieß es in einer Aussendung. Zum erwarteten Gewinn oder Verlust machte Biontech keine Angaben. Die Grundlage für die Umsatzprognose bilden unter anderem die Annahmen „relativ stabiler Impfquoten Preisniveaus und Marktanteile“, aber auch „erwartete Umsätze aus einem Pandemievorsorgevertrag mit der deutschen Regierung und erwartete Umsätze aus dem Dienstleistungsgeschäft der Biontech-Gruppe“.