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April 29th, 2008

Virales Erbgut in einer Braunalge nachgewiesen

Max-Planck Forscher finden im Genom einer Braunalge Abschnitte viralen Erbgutes. Die Hypothese eines schon in der frühen Evolution erfolgten Austausches von Nukleinsäuren zwischen DNA-Viren und Ur-Zellen wird dadurch erneut erhärtet. <% image name="Ectocarpus_siliculosus" %><p> <small> Die Braunalge Ectocarpus siliculosus. &copy; Max-Planck-Institut </small> Nicolas Delaroque und Wilhelm Boland vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena haben die kompletten Abschnitte viralen Erbgutes im Genom der braunen Meeresalge Ectocarpus siliculosus entdeckt. Die Sequenz der DNA-Abschnitte zeigt Ähnlichkeiten zum Genom des Ectocarpus-siliculosus-Virus-1 (EsV-1), einem rezenten Virus, das Braunalgen infiziert und zur Familie der "nukleocytoplasmatischen großen DNA-Viren" (NCLDV) gehört. Die sich im Algengenom befindende Virus-DNA ist interessanterweise durchsetzt von Gensequenzen anderer NCLD-Viren. Diese kodieren Enzyme zur DNA-Replikation, -Transposition und -Integration, also Werkzeuge, die Viren benutzen, um in das Genom ihrer Wirte einzudringen oder wieder zu verlassen. Wahrscheinlich ermöglicht ein horizontaler Gentransfer die Neukombination bestimmter DNA-Abschnitte. Die Viren dienen dabei als Vehikel für die Erbgutabschnitte und stellen einen Motor der Evolution dar. <table> <td width="120"></td><td> <b>NCLDV</b> besitzen ein für Viren außergewöhnlich großes Genom (bis zu 1,2 Mio Basenpaare im Falle der Mimiviren, die erst 1992 entdeckt wurden). Auch die Pockenviren gehören zu dieser Gruppe. Das EsV-1 Genom, das von Delaroque und Kollegen vollständig kloniert und sequenziert wurde, umfasst 33.5593 Basenpaare. </td> </table> <small> <b>Viren</b> betreiben keinen Stoffwechsel und können sich nur innerhalb ihrer Wirtszellen vervielfältigen. Viren stellen damit nichts anderes dar als mobile genetische Elemente, denn sie bestehen im Wesentlichen aus mehr oder weniger langen Nukleinsäuren, die in eine feste Proteinhülle eingepackt sind. Manche sind zusätzlich mit einer Membranhülle umgeben. Sobald ein Virus in einen Wirt gelangt (Bakterium, Tier, Mensch, Pflanze, Alge), interagiert das virale Genom mit den wirtseigenen Gen-Replikations- und Gen-Expressionssystemen. </small> <small> N. Delaroque, W. Boland: The genome of the brown alga Ectocarpus siliculosus contains a series of viral DNA pieces, suggesting an ancient association with large dsDNA viruses. BioMed Central - Evolutionary Biology 2008, 8:110 </small> Virales Erbgut in einer Braunalge nachgewiesen

SABIC-Kunststoffe imitieren Verchromung

Automobildesigner lassen derzeit gerne verchromte Zierleisten, Türgriffe und andere dekorative Elemente wiederaufleben. <a href=http://www.sabic-ip.com>SABIC Innovative Plastics</a> hat dafür metallisierte Kunststofftypen optimiert, die diese Chromeffekte imitieren. <% image name="SABIC_Cycoloy" %><p> <small> Beispiele für Anzeigetafeln mit und ohne Verchromung, hergestellt aus Cycoloy und Xylex Resin: Anzeigetafel-Vorderseite, unverchromt (li.); Anzeigetafel-Vorderseite, verchromt (Mitte); Anzeigetafel-Rückseite, verchromt. </small> Die Kunststoffe zeichnen sich durch extrem niedrige Spannung und hervorragende Metallschichthaftung aus. Die speziellen Typen basieren auf Cycoloy (PC/ABS) und Cycolac (ABS) und wurden von SABIC Innovative Plastics sowohl für die Verarbeitbarkeit im Spritzguss als auch für den Galvanikprozess optimiert. Die galvanisierten Kunststoffkomponenten lassen sich leichter weiterverarbeiten, sorgen für eine Gewichtsersparnis und bieten darüber hinaus mehr Freiheit im Design. Sie eignen sich etwa für Zierleisten außen und innen, Trittbretter, Radkappen, Dachträger und Spiegelgehäuse. <b>Selektive Galvanisierung.</b> Die Verwendung von 2 Werkstoffen in einer Komponente, in der nur einer der beiden Werkstoffe verchromt wird, ist eine relativ neue Entwicklung im Galvanisieren von Kunststoffen. SABIC Innovative Plastics bietet eine einzigartige Kombination von Werkstoffen an, die sich beim Galvanisieren besonders selektiv verhalten. Kombiniert man die Kunststoffe Xylex X7509 oder X8409 Resin mit den galvanisierbaren Kunststoffen Cycoloy und Cycolac in einem Bauteil und galvanisiert dieses, dann bleibt der Teil aus Xylex vollkommen unverchromt. Dies kann immense Kosteneinsparungen und Freiheiten im Design für eine Reihe von Anwendungen bieten, zum Beispiel verchromte Tag- und Nacht-Designs, teilweise verchromte Logos und anderen Verzierungen. SABIC-Kunststoffe imitieren Verchromung

Binder optimiert KBF Konstant-Klimaschränke

<a href=http://www.binder-world.com>Binder</a> hat seine Konstant-Klimaschränke der Serie KBF verbessert: Ein neues Hochdruck-Befeuchtungssystem außerhalb des Innenkessels macht nun den Betrieb mit Leitungswasser oder entmineralisiertem Wasser möglich. Zudem wurde die Temperatur- und Feuchteregelung verfeinert. <% image name="Binder_Klimaschrank" %><p> <small> Die Klimaschränke erfüllen die Anforderungen gemäß ICH-Q1A. Das platzsparende Gehäuse mit nur noch einer Tür spart bei gleichem Nutzraum Stellfläche im Labor. </small> Bei den neuen Geräten wird der überhitzte Dampf unter Hochdruck durch Ventile eingespritzt und verteilt sich gleichmäßiger, schneller und keimärmer als bei herkömmlichen Systemen mit zusätzlicher Luftturbine. Der "Sturm mit Nebelschwaden" ist damit passé. Ein weiterer Vorteil ist die Verwendung nahezu jeder beliebigen Wasserqualität: Der KBF funktioniert mit entmineralisiertem oder Leitungswasser bis zum deutschen Härtegrad 8. Die Entfeuchtung wird über eine großflächige Verdampferrückwand gesteuert. Auch die Temperaturerzeugung ist nun an der Rückwand des Innenkessels rund um die Lüfter herum angesiedelt. Dadurch lassen sich die jeweils geforderten Feuchte- und Temperaturwerte schneller und präziser regeln. Die Seitenwände dagegen bleiben frei, um das Gerät individuell an die Anforderungen der Anwender anpassen zu können. Optional steht eine Lichtkassette für Tages- und UV-Licht zur Verfügung, die flexibel von oben positioniert werden kann. Damit empfiehlt sich der KBF auch für Lichttests gemäß ICH-Q1B. Das patentierte Light Quantum Control misst dabei die Lichtmengen – die Lichtquelle schaltet sich beim geforderten Wert automatisch ab. Mit nur einer Tür wurde zudem der Zugriff auf das Probengut vereinfacht. Die Klimaschränke umfassen einen Temperaturbereich von -10 bis +100 °C (ohne Feuchte) bzw. von 10 bis 90 °C bei 10 bis 90 % RF. Die Serie ist mit 240 l Nutzraum für 200 bis 240 V, 50/60 Hz erhältlich. Weitere Varianten folgen. Binder optimiert KBF Konstant-Klimaschränke

April 28th

Enzym-Expression: BRAIN und BioSilta kooperieren

Die deutsche <a href=http://www.brain-biotech.de>BRAIN</a> und das finnische Biotech Start-up <a href=http://www.biosilta.com>BioSilta</a> wollen die Mikrotiterplatten-basierte Hochzelldichte-Expression von Proteinen sowie die Enzym-Identifikation in hohen Durchsätzen durch die Anwendung der Zellkultur-Technologieplattform EnBase optimieren. Enzym-Expression: BRAIN und BioSilta kooperieren <% image name="BRAIN_Pipet_Robot" %><p> <small> Hochdurchsatz-Screening der "Metagenom"-Bibliotheken. © BRAIN </small> Dabei soll BioSiltas Plattform EnBase für anwendungsorientierte Prozesse implementiert werden. EnBase ermöglicht die Substratversorgung durch einen Enzym-basierten Abbau einer Biopolymerschicht – bis zu 50 x mehr Bakterien und entsprechend mehr rekombinante Proteine können so im gleichen Kulturvolumen erzeugt werden. BRAIN-CTO Jürgen Eck ist überzeugt, "dass BioSilta’s EnBase-Technologie helfen wird, eine größere Zahl interessanter Enzym-Entwicklungskandidaten zu identifizieren", was Entwicklungszyklen für industrielle Enzyme and Biokatalysatoren stark beschleunigen werde.

Gesucht: Verpackung mit antimikrobiellen Strukturen

Im Rahmen des EU-Projekts NAFISPACK (Natural Antimicrobials For Innovative Safe and Safe Packaging) arbeitet das <a href=http://www.ttz-bremerhaven.de>ttz Bremerhaven</a> - zusammen mit 17 Partnern aus Skandinavien, Spanien, Italien und Deutschland - an einem Verpackungsmaterial, das aktiv auf die Umgebung einwirkt. Seine Eigenschaften sollen ihm einen Platz auf der Positivliste der EU sichern. <% image name="Lachsfilet" %><p> <small> Besonders sensible Lebensmittel wie frischer Fisch sollen durch die Verpackung mit polymeren Strukturen geschützt werden. </small> <table> <td width="120"></td><td><small> <b>Immer häufiger</b> verschaffen funktionale Eigenschaften der Verpackung einen Zusatznutzen: etwa den Zustand der Ware anzeigen oder auf Umgebungsänderungen wie Schwankungen bei Temperatur oder Luftfeuchtigkeit reagieren. Bei schnell verderblichen Waren wie Fleisch und Fisch ist es das Hauptanliegen, die Haltbarkeit ohne Qualitätseinbuße zu erhöhen. </small></td> </table> Da Mikroorganismen bei festen und halbfesten Lebensmitteln hauptsächlich auf der Oberfläche wachsen, ist die Integration natürlich vorkommender antimikrobieller Wirkstoffe in das Verpackungsmaterial vielversprechend. Als Träger dieser Wirkstoffe sollen polymerische Materialien verwendet werden. Diese zeichnen sich besonders durch die aktive Struktur aus, welche eine Aufnahme und gezielte Abgabe von antimikrobiellen Substanzen fördert. Früher wurden in Nicht-EU Ländern häufig aktive Materialien verwendet, die keine zusätzliche Lebensmittelsicherheit gewährleisten oder diese gar negativ beeinflussen können. Der Ansatz von NAFISPACK geht bewusst weiter: Neuartige Verpackungssysteme sollen entlang der gesamten Lieferkette Sicherheit und Frische garantieren. Dafür wird antimikrobielles Verpackungsmaterial mit Indikatoren kombiniert, die auf qualitätsrelevante Metabolite reagieren. Gasförmige Stickstoffgemische können als Indikator für den Verderb von Meeresfrüchten eingesetzt werden, kurzkettige Alkohole und Oxidationsprodukte von Fett liefern Anzeichen für Verderbnis bei Fisch. "Das zu entwickelnde Material wird in umfangreichen Tests mittels chemischer und toxikologischer Profile auf Sicherheit geprüft. Die kontrollierte Abgabe von aktiven antimikrobiellen Wirkstoffen wird mittels Einkapselung und Nanotechnologien erprobt, um die praktikabelste Lösung zu finden. Zudem werden neue Modelle der Risikoabschätzung auf Basis mikrobieller und toxikologischer Erkenntnisse für die neuen Verpackungen entwickelt," erläutert Yee Hilz vom ttz Bremerhaven. Mit Partnern aus der Industrie wird das Material in einer industriell genutzten Verpackungsanlage getestet. Zusätzliche Eigenschaften, die die Handhabung erleichtern (leichtere Öffnung) fließen ebenfalls in die Gestaltung mit ein. Gesucht: Verpackung mit antimikrobiellen Strukturen

WatchDog pro sichert Kühlkette bei Pharmatransporten

WatchDog pro der Wiener <a href=http://www.tele-power-net.com>TELE</a> sorgt für eine lückenlose Überwachung der Kühlkette bei temperaturkritischen Arzneimittel-Transporten. Es erfasst die Temperatur im Kühlkoffer des Transportfahrzeugs, die Öffnungszeiten der Kühlkoffertüren sowie die Spannungsversorgung des Kühlaggregats. <% image name="WatchDog_pro" %><p> <small> WatchDog pro ist vorkonfektioniert und damit einfach zu installieren. </small> Gemäß den neuen EU-Richtlinie sowie den Bestimmungen von WHO und Pharmig für den Transport von Arzneimitteln müssen Arzneimittel im Regeltemperaturbereich von +2 bis +30 °C transportiert werden. Um dies zu gewährleisten, sind klimatisierte Fahrzeuge notwendig, bei denen die Temperatur laufend überwacht und dokumentiert wird. WatchDog pro der Wiener TELE erfasst über 4 Sensormodule die Temperatur im Kühlkoffer des Transporters. Zusätzlich registriert es über die Türkontakte des Kühlkoffers deren Öffnungsdauer sowie die Spannungsversorgung des Kühlaggregats. Bei Abweichungen von den Sollwerten sendet ein integriertes GSM-Modem einen SMS-Alarm aus. Watchdog pro zeichnet zudem alle relevante Parameter auf einer Speicherkarte auf. Damit ist der Überwachungsprozess vollständig dokumentiert. Das System ermöglicht die Integration zusätzlicher Parameter in die Überwachung. Zusätzlich bietet das System die wesentlichen Steuerungsaufgaben einer SPS. WatchDog pro ist von –25 bis +55 °C einsetzbar und eignet sich sowohl für stationäre als auch mobile Anwendungen. <small> <b>TELE</b> wurde 1963 in Wien gegründet und gilt als Pionier in der Überwachungstechnologie. In Österreich nimmt TELE mit 60 % Marktanteil bei Zeitrelais eine führende Position ein. 2007 erwirtschaftete TELE 15 Mio €. Neben dem Standort Wien mit über 100 Mitarbeitern in den Bereichen Entwicklung und Produktion gehören Niederlassungen in Deutschland und UK sowie 50 Handelspartner zur TELE-Gruppe. </small> WatchDog pro sichert Kühlkette bei Pharmatransporten

CURRENTA startet Energieeffizienzprogramm

Der deutsche Chemieparkbetreiber CURRENTA startet sein Klimaschutzprogramm <a href=http://www.energieeffizienz.currenta.de>Effizienzklasse A++</a>. Vorgesehen ist, die CO<small>2</small>-Menge bis 2012 um 200.000 t zu senken. Dies soll durch Maßnahmen bei der Energieerzeugung für den CHEMPARK als auch im unternehmenseigenen Verbrauch erreicht werden. <% image name="Currenta_Klaeranlage" %><p> <small> Sauerstoffkontrolle im Belebungsbecken der Kläranlage im CHEMPARK Leverkusen. Nach Bedarf wird Luft in das Klärsystem eingespeist, um das Abwasser optimal zu reinigen. </small> Seit 2005 hat CURRENTA bereits rund 100 Energieeffizienzprojekte auf den Weg gebracht. Weitere 100 sollen nun bis 2012 umgesetzt werden. Die Zwischenbilanz seit 2005 liegt bei einer Einsparung von 300.000 MWh. Diese Menge entspricht dem jährlichen Strombedarf von rund 200.000 Einwohnern. Bereits umgesetzt wurde etwa die Renovierung der Thermischen Abluft-Anlage im CHEMPARK Dormagen, wo mit speziellen Verfahren nun 90 % des Erdgasverbrauchs eingespart werden. <table> <td width="120"></td><td><small> <b>An den 3 CHEMPARK-Standorten</b> erstreckt sich ein Energierohrnetz von 1.200 km Länge. Aus ihnen stellt CURRENTA den Kunden zu jeder Zeit Energie in jeder gewünschten Menge und Spezifikation zur Verfügung. CURRENTA produziert oder liefert jährlich rund 5,4 Mio MWh elektrische Energie – das ist mehr als der private Stromverbrauch aller Berliner Bürger. Die Firma stellt 12,3 Mio t Dampf zur Verfügung – das entspricht etwa dem Heizbedarf aller 1,7 Mio Einwohner von Köln und Düsseldorf. Zudem stellt CURRENTA bereit: 430 Mio m³ Wasser, 2,6 Mrd m³ Druckluft, 543 MWh Kälte, 415 Mio m³ Technische Gase sowie 2.400 MWh Erdgas. Um diese Mengen zu erzeugen bzw. zu verteilen, verbraucht CURRENTA rund 20 % der Gesamtenergie, die ins CHEMPARK-Netz eingespeist wird. An den 3 Standorten liegt der CURRENTA-Verbrauch bei jährlich rund 731 GWh Strom, 2,3 Mio t Dampf und 245 GWh Gas. </small></td> </table> Bis Ende 2009 werden etwa im CHEMPARK Leverkusen effizientere Systeme bei den CURRENTA-Kläranlagen rund 8.000 MWh/Jahr einsparen. Rund 15 Mio € werden in neuartige Turboverdichter investiert, welche die Oberflächenbelüfter ersetzten und feinblasige Luft in das Klärsystem einspeisen, was erstmals ein exaktes Dosieren der benötigten Menge an Luft mit darin enthaltenem Sauerstoff ermöglicht. <% image name="Currenta_Betriebswasserversorgung" %><p> In Leverkusen wird CURRENTA zudem - durch die Optimierung der Betriebswasserförderung - den Stromverbrauch der Betriebswasserversorgung um etwa 10 % senken. Rund 4.900 MWh Strom werden dadurch jährlich eingespart. Mit 180 Mio m³ p.a. benötigt der CHEMPARK Leverkusen so viel Wasser wie eine Großstadt mit 4 Mio Einwohnern. Das Wasser wird über ein Flusswasserwerk und 62 Brunnen gewonnen, die jeweils mit bis zu 3 Pumpen ausgestattet sind. Die Anlagen fördern das Wasser und halten gleichzeitig den Netzdruck von mindestens 4 bar. Das Flusswasserwerk sowie die Uferfiltrat- und Grundwasserbrunnen liegen zum Teil direkt am Standort Leverkusen. Einige Brunnen befinden sich allerdings entlang des Rheins bis hin nach Monheim und sind über lange Rohrleitungen an das 100 km lange Verteilernetz im CHEMPARK angebunden. Eine Energieeinsparung von 4.900 MWh ergibt sich nun durch eine Umstellung des Förderkonzepts für den Standort Leverkusen. Ziel ist es, die Transportwege des Wassers möglichst zu verkürzen. Voraussetzung dabei war ein Ende 2006 in Betrieb genommener Rheindüker, das heißt eine Rohrleitungsverbindung unter dem Fluss zwischen den CHEMPARK-Standorten Leverkusen und Dormagen. Jeder Meter Weg des Wassers in den Rohrleitungen erhöht den Druckverlust im Versorgungsnetz. Weniger Druckverlust bedeutet weniger Pumpenleistung für die Bereitstellung des Wassers. CURRENTA startet Energieeffizienzprogramm

Baxter gründet Baxter Innovations GmbH

<a href=http://www.baxter.com>Baxter</a> bündelt die in Österreich geleistete und global genutzte Forschung in einem eigenen Forschungsunternehmen. Die neue Baxter Innovations GmbH hat derzeit 840 Mitarbeiter - inklusive jener in Forschungs-unterstützenden Bereichen wie Arzneimittel-Zulassung oder -Sicherheit aktiven - und soll weiter wachsen. <% image name="Baxter_Impfstoffproduktion2" %><p> <small> Baxter entwickelt in Österreich insbesondere Impfstoffe und rekombinante therapeutische Proteine. </small> Damit bekennt sich der US-Konzern nachdrücklich zu seinem Engagement in Österreich und sichert dieses ab. Das forschungsorientierte Unternehmen beschäftigt heute bereits mehr als 75 % der weltweit für Baxter im Bereich BioScience tätigen Wissenschaftler im Osten Österreichs, dem mit rund 3.200 Mitarbeiter größten Unternehmens-Standort außerhalb der USA. Im Bereich BioScience wurde in den letzten beiden Jahren die Manpower im F&E-Bereich von 600 auf rund 900 erhöht. <table> <td width="120"></td><td> Für die - zum Teil weltweite - Produktion ist in Österreich nach wie vor die Baxter AG zuständig, die Baxter Vertriebs GmbH sorgt für den landesweiten Vertrieb von Baxter-Produkten. </td> </table> <% image name="Baxter_Reinhard" %><p> <small> In der Forschungsförderung wünscht sich Baxter etwas weniger Regulierung, etwas mehr internationale Ausrichtung. Baxter-Sprecher Markus Reinhard: "Will Österreich weltweit weiterhin bestehen, muss es sich als Teil der Welt verstehen, der mit allen anderen auf allen Ebenen im Austausch steht." </small> Mit dem Ausbildungsniveau der österreichischen Arbeitskräfte ist Baxter hochzufrieden. "Das Ausbildungsniveau der Absolventen der Wiener BOKU punkto Biotechnologie ist Weltklasse, exzellent ist aber auch die Ausbildung an den Medizinuniversitäten und in den Studienzweigen Technische Chemie sowie Medizintechnologie", so Baxter-Sprecher Markus Reinhard. Profitieren kann Baxter derzeit zudem von der <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/7162/#7195>Schließung</a> des Novartis-Forschungsstandortes in Wien, dem NIBR, wo ehemalige Mitarbeiter "aktiv angeworben" werden, etliche seien bereits unter Vertrag. Seinesgleichen suche aber auch das System der Berufsbildenden Höheren Schulen. Allerdings herrsche in diesem mittleren Ausbildungssegment Knappheit: "Zur Zeit ist es für uns schwieriger, gut ausgebildete Labor-Kräfte zu finden, als top-qualifizierte Uni-Absolventen." <table> <td width="120"></td><td> <small> <b>Baxters BioScience Division</b> ist die umsatzstärkste (~4,6 Mrd $) und am raschesten wachsende Division und untrennbar verbunden mit Innovationen auf den Gebieten Impfstoffe, Gerinnungsfaktor-VIII-Konzentrate für Bluter, Immunglobuline und Fibrinklebern für chirurgische Anwendungen. Die globale F&E der BioScience Division wird von Österreich aus geleitet. </small></td> </table> <% image name="Baxter_Ehrlich" %><p> <small> Hartmut Ehrlich, Vorstand der Baxter AG: "Baxter BioScience hat derzeit rund 70 Projekte im Portfolio, wobei aus dieser Pipeline ein steter Stream zu erwarten ist." </small> Gegen die <b>Vogelgrippe</b> setzt Baxter BioScience mit der Vero-Cell-Technologie das derzeit rascheste (12 Wochen bis zur Auslieferung) und sicherste Verfahren zur Herstellung eines pandemischen Impfstoffs ein. Der Impfstoff-Kandidat, der aus dem H5N1-Stamm A/Vietnam/1203/2004 gewonnen wird, wurde im Jänner bei der EMEA eingereicht. Baxter arbeitet auch an einem Impfstoff gegen die saisonale Influenza (<b>Virusgrippe</b>), der gegen jene 3 Virenstämme der saisonalen Influenza wirksam ist, gegen die von der WHO jährliche Auffrischungsimpfung empfohlen werden. Kürzlich wurden - binnen 4 Tagen - im Rahmen einer Phase-III-Studie 3.600 Probanden damit geimpft, die Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen. Die österreichische Forschung ist aber auch maßgeblich an Projekten beteiligt, die an der <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/7659>subkutanen Verabreichung</a> von aus Blutplasma gewonnenen <b>Immunglobulinen</b> sowie dem Einsatz der Immunglobuline gegen <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/7892>Alzheimer</a>-Bausteine arbeiten. In Wien konnte präklinisch auch bestätigt werden, dass neue biochemische Technologien (PEGylierung, Glycosylierung) den Abbau von infundierten <b>Gerinnungsfaktoren</b> verzögern können. Lassen sich die Daten klinisch bestätigen, müssten Hämophilie-Patienten die Faktorkonzentrat-Infusionen nur noch 1 x wöchentlich einnehmen. Im Jänner startete Baxter schließlich auch ein präklinisches Forschungsprogramm zur Entwicklung eines rekombinanten Faktor-IX-Proteins zur Behandlung von Hämophilie B. Baxter gründet Baxter Innovations GmbH

Industriepumpenschlauch aus Bioprene entwickelt

Bredel und Watson Marlow haben den Bioprene-Schlauch für Industrieschlauchpumpen entwickelt. Vertrieben wird der nun mit Zertifikaten der FDA versehene Schlauch in Österreich von der Grazer <a href=http://www.axflow.at>Axflow</a>. Industriepumpenschlauch aus Bioprene entwickelt <% image name="Axflow_Bioprene" %><p> Die derzeit in mehreren Varianten erhältlichen schwarzen "Gummischläuche" sind nicht in allen Fällen die Ideallösung. Daher gab es aus der Industrie den Wunsch nach einem Schlauch aus einem Material, das bei gleich guter chemischer Resistenz auch in weiß erhältlich ist. Der Bioprene-Schlauch erfüllt diese Anforderung. Er wird für Förderdrücke von bis zu 7 bar geliefert und hat eine operative Lebensdauer, die mit jener schwarzer Gummischläuche vergleichbar ist. Reinigungsmittel, etwa auf Basis von Salpetersäure, können problemlos verwendet werden. <% image name="Axflow_SP50_CIP" %><p> Bredel bietet in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, die Vorteile einer Industrieschlauchpumpe mit einer CIP-fähigen Pumpe zu vereinen. Diese Pumpen verfügen über ein System, bei dem die Anpressschuhe ohne Öffnen der Pumpe zurückgezogen werden können. Dadurch bildet die Pumpe gewissermaßen einen Teil des Leitungssystems, sodass die Reinigungsflüssigkeit ungehinderten Durchgang hat. <small> <b>Schlauchpumpen</b> verpumpen und dosieren zuverlässig und genau, erfordern nur geringen Wartungsaufwand und eigenen sich für das Verpumpen schwer verarbeitbarer Flüssigkeiten mit abrasiven, korrosiven, hochviskosen scherempfindlichen oder kristallisierenden Eigenschaften. Bei Bredel-Schlauchpumpen kommen keine Dichtungen, Ventile, Membrane, Statoren, Rotoren, mechanische Wellenabdichtungen oder andere Verschleißteile mit dem verpumpten Medium in Berührung. Das einzige Verschleißteil ist der Pumpenschlauch, und der lässt sich einfach und schnell austauschen. </small>

Genetische Ursache von Herzschwäche entdeckt

Forscher des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin und der Charité in Berlin haben Variationen in einem Gen entdeckt, die zusammen mit Bluthochdruck Herzinsuffizienz auslösen. Ephx2 produziert ein Enzym, das körpereigene Substanzen abbaut, die der Körper normalerweise nicht benötigt, im Notfall aber zum Schutz des Herzens benötigt. Die Genvariationen führen dazu, dass das Enzym die Substanzen, obwohl sie benötigt würden, weiter abbaut. Genetische Ursache von Herzschwäche entdeckt <% image name="ECG" %><p><p> Meist entwickelt sich die Herzinsuffizienz über einen längeren Zeitraum und tritt beim Menschen erst im Alter auf. Das Herz kann dann nicht mehr genug Blut in den Körper pumpen. Der Herzmuskel vergrößert sich, um diesen Mangel auszugleichen. Häufig kommt es vor, dass das Herz die erhöhte Pumpleistung nicht mehr schafft und es zum Herzstillstand kommt. Ein Hauptrisikofaktor ist dabei Bluthochdruck. "Dennoch führt Bluthochdruck nicht bei allen Patienten zu einer Herzschwäche", erläutert Monti, Kliniker an der Charité, das Phänomen. "Bluthochdruck verursacht eine Vorschädigung des Herzens und erhöht lediglich das Risiko an Herzschwäche zu erkranken. Ein weiterer Faktor muss eine Rolle spielen." Es gibt einen Rattenstamm (SHRSP), deren Ratten zwar unter Bluthochdruck leiden, aber keine Herzschwäche ausbilden. Bei Ratten eines zweiten Stammes (SHHF) hingegen tritt die Herzschwäche als Folge des Bluthochdrucks auf. Ein Vergleich beider Stämme ergab, dass SHHF-Ratten bestimmte genetische Variationen besitzen, die den SHRSP-Ratten, die nicht an Herzschwäche erkranken, fehlen. "Die SNPs im Gen Ephx2 führen in den SHHF-Ratten zu einer vermehrten Produktion des Enzyms Epoxidhydrolase", erklärt Hübner, Genomforscher am MDC. <b>Abbau rettender Substanzen.</b> Im gesunden Körper baut die Epoxidhydrolase körpereigene Substanzen (Epoxide) ab, die in Gefahrensituationen das Herz schützen. Tritt wie bei Bluthochdruck eine Überlastung des Herzens auf, blockiert der Körper das Enzym und die Epoxide können ihre unterstützende Wirkung entfalten. "Die von uns beobachtete Genvariation verhindert jedoch die Blockade des Enzyms", so Hübner. Durch die Variation ist die Epoxidhydrolase auch bei Überlastungen des Herzens aktiv und baut fatalerweise die helfenden Epoxide ab. Die Selbsthilfe des Körpers fällt damit weg. Ohne Epoxide kann jetzt bei Bluthochdruck eine Herzschwäche entstehen. Die Epoxidhydrolase stand schon lange im Verdacht, eine Rolle bei der Entstehung der Herzinsuffizienz zu spielen. "Doch ein Kandidatengen ist noch kein Beweis", sagt Friedrich Luft, einer der Koautoren der Publikation. Es hat mehr als 4 Jahre gedauert, bis die Forscher das dazugehörige Gen identifizieren konnten. Kliniker wie Forscher hoffen jetzt auf die Entwicklung neuer Diagnose- und Therapiemöglichkeiten. "Erste Tests mit Epoxidhydrolase-Hemmern werden an Tieren bereits durchgeführt", so Monti. "Der Weg in den Klinikalltag ist jedoch noch lang." <small> Jan Monti, Judith Fischer, Svetlana Paskas, Matthias Heinig, Herbert Schulz, Claudia Gösele, Arnd Heuser, Robert Fischer, Cosima Schmidt, Alexander Schirdewan, Volkmar Gross, Oliver Hummel, Henrike Maatz, Giannino Patone, Kathrin Saar, Martin Vingron, Steven M Weldon, Klaus Lindpaintner, Bruce D Hammock, Klaus Rohde, Rainer Dietz, Stuart A Cook, Wolf-Hagen Schunck, Friedrich C Luft & Norbert Hubner: Soluble epoxide hydrolase is a susceptibility gene for heart failure in a rat model of human disease. In: Nature Genetics (Vol. 40, Nr. 5, 2008). </small>

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