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July 10th, 2008

Solaroffensive im Klimafonds durchgesetzt

Österreichs <a href=http://www.klimafonds.gv.at>Klimafonds</a> hat die heurige Mittelverwendung vorgestellt. Mit dabei sind ein umfassendes Photovoltaik-Förderprogramm sowie zahlreiche Forschungsvorhaben. Solaroffensive im Klimafonds durchgesetzt <% image name="PV_Anlagen" %><p> &#8226; Im Rahmen des beschlossenen Solar-Dächerprogramms können 2008 insgesamt 11 Mio € für Photovoltaikanlagen in Privathaushalten zur Verfügung gestellt werden. Förderbar sind Anlagen für den Eigenbedarf sowie die Herstellung von Fertigteilhäusern, die mit integrierten PV-Anlagen ausgestattet sind. Beantragt werden können max. 2.800 € pro installierter kW/h bzw. bei Fassaden mit integrierter PV-Anlage max. 3.500 € pro kW/h. <% image name="Hoebarth_Ingmar_Klimafonds" %><p> <small> Klimafonds-Chef Ingmar Höbarth will mit den heurigen Maßnahmen rund 3,5 Mio t CO2-Emissionen nachhaltig einsparen. &copy; pressefotos.at </small> Mit 20 Mio € wird die erste Ausschreibung <b>Neue Energie 2020</b> gefördert. Das Programm orientiert sich an effizientem Energieeinsatz, erneuerbaren Energieträgern und intelligenten Energiesystemen. Eine zweite, mit 29 Mio € dotierte Ausschreibung ist mit den Schwerpunkten Green IT, Modellregionen sowie Elektromobilität geplant. 4 Mio € bekommt das <b>Austrian Climate Research Program</b>, das mit 1,2 Mio € dotierte Projekt EmScen soll Emissionsszenarien erarbeiten. Mit 9 Mio € werden <b>Holzheizungen</b> gefördert, mit knapp 6 Mio € sollen 30 repräsentative Gebäude von Tourismusbetrieben auf <b>Niedrigstenergiestandard</b> saniert werden. 39,3 Mio € stehen für die <b>Attraktivierung multimodaler Verkehrssysteme</b> und die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs zur Verfügung. Mit 4,7 Mio € wird ein Gesamtkonzept für die <b>Elektromobilität</b> erarbeitet. Mit 8 Mio € schließlich ist das Rahmenprogramm "Energieeffizienz" dotiert. Hier sollen unter anderem <b>KMUs beraten</b> werden.

Dow will Rohm and Haas zur Gänze übernehmen

<a href=http://www.rohmhaas.com>Rohm and Haas</a> hat einer Fusion mit <a href=http://www.dow.com>Dow Chemical</a> zugestimmt. Dow wird alle ausstehenden Aktien von Rohm and Haas für 78 $ je Aktie - insgesamt 18,8 Mrd $ - in bar übernehmen. Vereinbart wurde, dass die Headquarters von Rohm and Haas in Philadelphia bleiben und die Geschäfte des Unternehmens als "Rohm and Haas" weitergeführt werden sollen. <table> <td><% image name="Dow_Logo" %></td> <td><% image name="Rohm_Haas_Logo" %></td> </table><p> Zudem wird Dow eine Reihe an Geschäftssegmenten aus der Spezialitätenchemie - im Bereich der Coatings, Biozide und der Körperpflegeprodukte - dem Portfolio von Rohm and Haas übertragen, um Synergien zu heben. Der Umsatz von Rohm and Haas würde daher von rund 8,9 auf dann etwa 13 Mrd $ ansteigen. Raj L. Gupta, der CEO von Rohm and Haas, kommentiert: "Wenn die Transaktion abgeschlossen ist, wird die Position von Rohm and Haas noch breiter und globaler im Bereich der Feinchemie und im Materials-Business sein. Und wir werden von kostengünstigen Rohstoffen entlang der gesamten chemischen Wertschöpfungskette profitieren." Dow-Chef Andrew N. Liveris ergänzt: "Rohm and Haas bringt Weltklasse-Coatings und hohe Expertise im Bereich elektronischer Materialien zu Dow." Dow erwartet durch die Übernahme ab 2010 jährliche Synergien von mindestens 800 Mio $. Finanziert wird der Deal unter anderem durch Berkshire Hathaway und die Kuwait Investment Authority, die Dow-Wandelvorzugsaktien im Wert von 3 bzw. 1 Mrd $ zeichnen. Berkshire Hathaway wird damit größter Aktionär von Dow. Dow will Rohm and Haas zur Gänze übernehmen

Österreich forciert Ausbau der Fernwärmenetze

In Österreich wurde das neue Wärme- und Kälteleitungsausbaugesetz beschlossen. Mit jährlich bis zu 60 Mio € werden nun der Netzausbau, Infrastrukturanlagen, die Nutzung industrieller Abwärme sowie Fernkälteprojekte vom Bund gefördert. Ziel ist es, die CO<small>2</small>-Emissionen dauerhaft um 3 Mio t p.a. zu senken. <% image name="Fernwaerme" %><p> Nicht ausgeschöpfte Fördermittel gehen dabei nicht an das Finanzministerium zurück, sondern werden fortgeschrieben und erhöhten so die Fördersumme für das jeweils folgende Jahr. Die Förderungen werden als Investitionsförderungen vergeben, wobei im Gesetz ausdrücklich festgehalten ist, dass die Energieeffizienz erhöht werden soll, die Emission von Luftschadstoffen verringert und durch die Errichtung von Kältenetzen der Stromverbrauchszuwachs für Klimatisierungen gedämpft werden sollen. Pro Bundesland sind die Förderungen jährlich mit einer anteiligen Summe von maximal 24 Mio € begrenzt. Das neue Wärme- und Kälteleitungsausbaugesetz ist eine Vervollständigung der Klimastrategie der Bundesregierung. Österreich forciert Ausbau der Fernwärmenetze

July 9th

Boehringer Ingelheim nutzt RapMAT von MorphoSys

<a href=http://www.boehringer-ingelheim.de>Boehringer Ingelheim</a> hat eine bereits existierende Option ausgeübt, um die <a href=http://www.morphosys.de>MorphoSys</a>-Technologie RapMAT zur schnelleren Optimierung von Antikörpern als Teil des bestehenden Technologietransfer-Abkommens zu nutzen. Boehringer Ingelheim nutzt RapMAT von MorphoSys <% image name="Boehringer_Ingelheim_Logo" %><p> <% image name="MorphoSys_Logo" %><p> Bereits bisher hatte Boehringer Ingelheim am Forschungsstandort in Wien eine HuCAL GOLD-Antikörperbibliothek von MorphoSys installiert. Im Rahmen des erweiterten Abkommens wird MorphoSys jährliche Nutzungsgebühren für die RapMAT-Technologie sowie für den Zugang zu seiner HuCAL-Plattform von Boehringer Ingelheim erhalten. RapMAT, eine Abkürzung für "rapid maturation" (schnelle Reifung), erweitert die Möglichkeiten für die Identifizierung von Antikörpern aus den HuCAL-Bibliotheken und verkürzt den Zeitraum zur Generierung vielversprechender therapeutischer Leitkandidaten. Im Rahmen der fünfjährigen Vereinbarung hat Boehringer Ingelheim die Option, mehrere exklusive Lizenzen für neue therapeutische Programme zu erhalten. Aktuell umfasst die Kooperation 4 aktive therapeutische Antikörperprojekte in unterschiedlichen Indikationen. Mit 2 neuen Projekten wurde kürzlich begonnen, gegenwärtig findet die Optimierung der HuCAL-basierten Antikörper im Auftrag von Boehringer Ingelheim bei MorphoSys statt.

Lonza und BHB schließen Verkaufsabkommen

<a href=http://www.lonza.com>Lonza</a> und Bar Harbor BioTechnology (<a href=http://www.bhbio.com>BHB</a>) haben ein exklusives Verkaufsabkommen abgeschlossen. Demnach ist Lonza nun die alleinige globale Lieferantin für die StellARray Gene Expression System Produkte von BHB. <% image name="Gensequenz" %><p> Die Allianz führt das Cell Discovery Geschäft von Lonza Bioscience und die StellARray Produkte von BHB zusammen. Die zielgerichtete Genexpressionsanalyse ist eine wichtige Anwendung für Primärzellen. Mit diesem Abkommen können Kunden ihre Primärzellen und die Instrumente für die Durchführung von Genexpressionsanalysen aus einer einzigen Quelle beziehen. "Als führender Lieferant von Primärzellen sind wir überzeugt, dass dieses Abkommen eine perfekte Verbindung von Primärzellen, der bedeutendsten Zellkultur-Art, mit einer leistungsstarken, einfach zu bedienenden Testplattform ist, mit der die Forscher das Verhalten der Zellen verstehen können", sagt Shawn Cavanagh, Leiter von Lonza Bioscience. Das BHB StellARray Gene Expression System, bestehend aus den Produkten GeneSieve Bioinformatics-Software, StellARray qPCR-Arrays, sowie der Global Pattern Recognition (GPR) Auswertungssoftware, stellt eine umfassende Produktpalette zur Genexpressionsanalyse dar. Die Produkte ermöglichen es, auf herkömmliche Methoden zur Normalisierung der Genexpression mittels "house keeping" Gene zu verzichten. Verzerrungen, die das Erkennen tatsächlicher Veränderungen der Genexpression erschweren, werden so beseitigt. Zusammen bilden sie ein Set an Werkzeugen, das Wissenschaftler in die Lage versetzt, Genexpressions-Forschung schnell und effizient zu betreiben. Darüber hinaus können Genexpressionen nun auf eine neue Weise analysiert werden, die Wege zu ganz neuen Entdeckungen in den Life Sciences eröffnen können. Lonza und BHB schließen Verkaufsabkommen

Erbitux startet in Phase III bei Magenkarzinom

<a href=http://www.merck.de>Merck KGaA</a> hat den ersten Patienten in die Phase-III-Studie EXPAND aufgenommen. Die Studie untersucht Erbitux (Cetuximab) + Cisplatin und Capecitabin als Erstlinientherapie bei fortgeschrittenen Adenokarzinomen des Magens einschließlich Adenokarzinomen des gastroösophagalen Übergangs. Erbitux startet in Phase III bei Magenkarzinom <% image name="Erbitux" %><p> <small> Erbitux ist ein monoklonaler Antikörper, der bereits für die Behandlung von metastasierten Kolorektalkarzinomen und Karzinomen des Kopfes und Halses zugelassen ist und als erste zielgerichtete Therapie auch einen Überlebensvorteil bei der Erstlinientherapie des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms in einer Studie gezeigt hat, in die Patienten aller histologischen Gruppen eingeschlossen wurden. </small> Die zulassungsrelevante Studie folgt 3 erfolgreichen Phase-II-Studien zur Erstlinientherapie von Magenkarzinomen. Insgesamt werden etwa 870 Patienten in 150 Zentren in 25 Ländern an EXPAND teilnehmen. Primärer Endpunkt ist die progressionsfreie Überlebenszeit. Ebenso wie die körpereigenen Antikörper, die als Teil des Immunsystems zirkulieren, erkennt Erbitux ein spezifisches Ziel und heftet sich daran an – in diesem Fall an den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor, der bei bestimmten Tumorarten, so auch beim Magenkarzinom, vermehrt exprimiert wird. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Magenkrebs</b> ist weltweit die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern und die vierthäufigste bei Frauen. Allgemein treten Magenkarzinome bei Männern doppelt so häufig auf wie bei Frauen. Jedes Jahr wird bei nahezu 930.000 Menschen weltweit die Diagnose Magenkarzinom gestellt und bei etwa 700.000 führt die Erkrankung zum Tod. </small></td> </table>

Eintrittsbarrieren im Gashandel behindern Wettbewerb

Eine neue PwC-Studie bestätigt massive Markteintrittsbarrieren für den internationalen Gashandel in Süd- und Südosteuropa. Die Regulatoren dieser Region arbeiten nun an einer Verbesserung. <% image name="OMV_Filterseparatoren" %><p> <small> Wenn ein Händler in Baumgarten Gas einkauft, muss er sich derzeit auch um Transportkapazitäten bemühen - eine abgestimmte Kapazitätsvergabe würde den Handelsplatz wesentlich liquider machen. </small> PricewaterhouseCoopers (PwC) hat den grenzüberschreitenden Gashandel in Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien, Ungarn Tschechien, Slowakei, Polen und Griechenland untersucht. Folgende Probleme wurden als wesentlich identifiziert: • <u>Fehlende Koordination</u> der Übertragungsnetzbetreiber (TSO) und keine einheitlichen Datenformate. TSOs bestätigen Transportanfragen auch zu spät: Wenn etwa ein Händler an der EEX mit Gas handelt und dieses nach Italien liefern will, dann bekommt er die Transportbestätigungen vom deutschen, österreichischen und italienischen Netzbetreiber erst dann, wenn der Handel an der Börse bereits geschlossen ist. • Händler haben <u>kaum ausreichend Zugang zum Gasspeicher</u>, auch werden Tarife kaum transparent veröffentlicht. Sie haben zudem den Eindruck, dass die Speicher reserviert, jedoch kaum tatsächlich verwendet werden. • <u>Ausgleichsenergie ist nur in Österreich marktbasierend</u>, wobei die Händler dieses System auch auf der Transitebene und nicht nur für die nationale Versorgung sehen wollen. Italiens System ist zumindest transparent, in Tschechien, Polen und Ungarn wissen die Händler indessen nicht, warum sie wie viel für Ausgleichsenergie zahlen. Umgekehrt können Händler an diesem Markt auch nur sehr schwer teilnehmen. Gegengesteuert könnte mit einer internationalen Koordinierungsstelle für Transport- und Speicherkapazitäten, harmonisierten IT-Systemen sowie der Einführung eines Preisindexes für die gesamte Region werden. Anzudenken sei auch ein regionaler Ausgleichsenergiemarkt, der entweder von EEX oder vom CEGH organisiert werden könnte. <table> <td width="110"></td><td><small> Der <b>Regionale Energiemarkt Süd-Südost</b> ist selbst ein wichtiger Markt mit einem Verbrauch von 150 Mrd m³/Jahr (30 % des EU-Verbrauchs) und gleichzeitig eine Schlüsselregion für den Transit von Gas durch mehrere Pipelines zu Verbrauchszentren in Westeuropa. Mehr als 2/3 der europäischen Gasimporte aus Russland werden durch diese Region transportiert. Die E-Control und die italienische AEEG führen gemeinsam den Vorsitz des regionalen Marktes Süd-Südost. </small></td> </table> Eintrittsbarrieren im Gashandel behindern Wettbewerb

Hochgeschwindigkeits-Polymerisationstests bei Borealis

<a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a> hat einen Paralleldruckreaktor (PDR) von <a href=http://www.symyx.com>Symyx Technologies</a> in Betrieb genommen. Das Instrument ist Teil eines Projektes, mit dem der Zeitaufwand zur Entwicklung neuer Materialien drastisch reduziert werden soll. <table> <td><% image name="Borealis_Alfred_Stern" %></td> <td align="right"> Die ersten Polymerisationsversuche wurden im Innovation Centre in Porvoo erfolgreich durchgeführt. Der PDR ist ein vollautomatisiertes Workflow-System, das 48 Minireaktoren umfasst, jeder mit einem Volumen von nur wenigen Millilitern. Das System kann an einem Tag 48 Polymerisations-Experimente gleichzeitig durchführen – um vieles schneller, als es derzeit die Norm ist, und ideal geeignet für die Katalysator- und Prozessforschung. Borealis reagiert damit auf die immer stärker werdende Notwendigkeit, den Zeitaufwand zu minimieren, um neue Ideen auf den Markt zu bringen. </td> </table><p> <small> Alfred Stern, Borealis-Vizepräsident für Innovation und Technologie: "Die neue Einrichtung hilft uns, Innovationen schneller und effizienter zu entwickeln." </small> Borealis investiert zurzeit insgesamt etwa 10 Mio € in neue F&E-Instrumente und weitere 60 Mio € in eine verbesserte Infrastruktur, die auch neue Laborgebäude umfasst. Hochgeschwindigkeits-Polymerisationstests bei Borealis

Alberta investiert 4 Mrd CAD in den "Klimaschutz"

Die kanadische Provinzregierung von <a href=http://www.alberta.ca>Alberta</a> stellt Fördermittel von 2 Mrd CAD für CO<small>2</small>-Abscheidungs- und Speicherungsprojekte (CCS) bereit und legt zudem einen Fonds über ebenfalls 2 Mrd CAD auf, mit dem der öffentliche Personennahverkehr gefördert werden soll. Alberta investiert 4 Mrd CAD in den "Klimaschutz" <% image name="Ed_Stelmach" %><p> <small> Albertas Premier Ed Stelmach präsentiert die Finanzierungspläne für die Kohlendioxid-Sequestrierung. </small> Mit den Fondsmitteln soll der Bau von Albertas ersten groß angelegten CCS-Projekten gefördert werden, um Emissionen in Anlagen wie Kohlekraftwerken und Anlagen zur Ölsandförderung zu reduzieren. Mit den CCS-Projekten soll der jährliche Schadstoffausstoß um 5 Mio t reduziert werden. Diese Senkung entspricht dem Wert, der erreicht würde, wenn 1 Mio Fahrzeuge weniger in Betrieb wären, was 1/3 aller in Alberta registrierten Fahrzeuge entspricht.

Neue Erkenntnisse zu Hochtemperatur-Supraleitern

Forscher der Universität Cambridge haben erstmals eine wesentliche Komponente identifiziert, um das Geheimnis der Supraleitfähigkeit bei Raumtemperatur zu lüften. <% image name="Supraleitung" %><p> <small> Ein keramischer Hochtemperatursupraleiter schwebt über einem Magnetband, wie es als Haftband an Kühlschränken benutzt wird. © Wikipedia </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Die Möglichkeit der Supraleitfähigkeit bei Raumtemperaturen beschäftigt die Wissenschaft seit mehr als 20 Jahren. Materialien, die bei Raumtemperatur Elektrizität ohne Widerstand transportieren könnten, hätten ein enormes Potenzial im Einsatz bei Magnetschwebebahnen, der Magnetresonanzbildgebung (MRI), Generatoren und Transformatoren sowie Hochspannungsleitungen und Supercomputern. </small></td> </table> Bis dato waren die Forscher aber nicht in der Lage zu entschlüsseln, wie Kupferoxid-Materialien bei extrem kalten Temperaturen zu Supraleitern werden; noch weniger konnten sie Materialien entwickeln, die bei höheren Temperaturen supraleitend sind. Die besten bekannten supraleitenden Materialien bei hohen Temperaturen sind keramische Isolatoren, die sich vor dem 'Doping' (dem Einbringen von Unreinheiten in einen Halbleiter, um seine elektrischen Eigenschaften zu verändern) wie Magneten verhalten. Das Mysteriöse ist: Nach dem Doping mit den Ladungsträgern (Löcher oder Elektronen) in diese ursprünglichen magnetischen Isolatoren beginnen sie plötzlich supraleitend zu werden. Wie kann sich nun ein Magnet, der keine Elektrizität transportieren kann, in einen Supraleiter verwandeln? Das Team aus Cambridge hat entdeckt, wo sich die Ladungsträger, die eine entscheidende Rolle in der Supraleitfähigkeit spielen, innerhalb der elektronischen Struktur von Kupperoxid-Supraleitern befinden. Diese Erkenntnisse sind besonders wichtig für den nächsten Schritt – herauszufinden, was die Löcher zusammenhält und was sie supraleitend macht. Suchitra E. Sebastian, der Hauptautor der Studie, erklärt: "Eine experimentelle Schwierigkeit bestand darin, zu den zugrundeliegenden mikroskopischen Strukturen vorzustoßen, wenn das System beginnt, supraleitend zu werden. Denn die Supraleitfähigkeit breitet eine Art ,Schleier’ über das System und verbirgt so ihre innere Tätigkeit von experimentellen Proben." Einen Fortschritt konnten nun mit der Verwendung von hochmagnetischen Feldern erzielt werden, die durch diesen 'supraleitenden Schirm' Löcher ('Strudel') stanzt – Regionen, wo die Supraleitfähigkeit zerstört ist, wodurch die zugrundeliegende elektronische Struktur untersucht werden kann. "Wir haben erstmals in einem Hochtemperatur-Supraleiter erfolgreich den genauen Ort in der elektronischen Struktur ausgemacht, wo Ablagerungen ('pockets') der Ladungsträger (doped hole carriers) aggregieren. Unsere Experimente tragen so entscheidend zum Verständnis von supraleitenden Paaren, die sich aus diesen Lochtaschen bilden, bei." <small> "A multi-component Fermi surface in the vortex state of an underdoped high-Tc superconductor", <i>Nature</i>, 9. Juli 2008. </small> Neue Erkenntnisse zu Hochtemperatur-Supraleitern

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