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January 29th

"Streckbank" für das DNA-Knäuel

An der Ludwig-Maximilians-Universität München gelang es nun, DNA mit vergleichsweise geringem Aufwand auszustrecken. Die Nukleinsäuremoleküle verlieren ihre Knäuelstruktur, wenn sie auf bestimmte Membranen mit Oberflächen mit periodisch angeordneten, parallelen Gräben aufgebracht werden. Die Ausrichtung der langen DNA ist für viele biotechnologische Anwendungen, etwa das optische Sequenzieren, eine Notwendigkeit. Zum anderen ist die ausgestreckte DNA für die Polymerphysik interessant, die das Verhalten des DNA-Moleküls analysiert. <% image name="DNA1" %><p> Vor allem, wenn die Interaktion von DNA mit anderen Biomolekülen untersucht werden soll, muss das Molekül ausgestreckt werden. Die Forscher nutzten dafür Membranen aus Lipiden, also wasserunlöslichen Molekülen, zu denen unter anderem Fette und Fettsäuren gehören: Die Membrane dürfen keine glatte Oberfläche zeigen, sondern müssen langgestreckte regelmäßige Furchen und Erhebungen bilden. In eine Ecke dieser Vertiefungen nun legen sich die aufgewickelten DNA-Fäden, strecken sich aus und sind aufgrund der regelmäßigen Anordnung der Furchen, in denen sie sich befinden, dann auch gleichmäßig ausgerichtet. Diese Wirkung ist auf die Ladungen der DNA und der Membran zurückzuführen. <u>Die DNA ist ein großes, negativ geladenes Biomolekül.</u> Der konkav gekrümmte Bereich der Furchen, an dem die DNA anliegt, erlaubt besonders viel Kontakt zwischen den negativ geladenen DNA-Molekülen und den positiv geladenen Lipiden. Das könnte auch erklären, warum sich die DNA-Moleküle in den am stärksten gekrümmten Bereichen der Vertiefungen und nicht etwa auf den benachbarten Erhebungen ausrichten. "Streckbank" für das DNA-Knäuel

January 27th

Haelan 951 erhöht Erfolg einer Chemotherapie

Flüssiges Nährstoffpräparat auf Sojabasis schaltet Resistenzfaktor von Krebszellen aus und erhöht den Erfolg einer Chemotherapie um 800 %. <% image name="Haelan951" %><p> Das Molekulare Institut in Recklinghausen konnte an 4 verschiedenen Krebs-Zell-Linien (BT474 Mamma-Karzinom, HEP-G2 Hepatocelluläres Karzinom, LNCAP Prostata-Karzinom und SW480 Kolon-Karzinom) beweisen, dass die Resistenzfaktoren einer Krebszelle durch das flüssige Nährstoffpräparat <a href=http://www.cancer-disarmed.com>Haelan 951</a> auf ein Minimum reduziert werden. Tumorzellen zeigten eine eindeutige zellmorphologische Veränderung nach der Behandlung mit Haelan 951. Dadurch sterben die Krebszellen ihren DNA-programmierten Zelltod. Normalerweise können Krebszellen auf Grund eines DNA-Fehlers nicht ihren natürlichen Zelltod sterben und wuchern immer weiter, was zu Tumoren führt. Eine Chemotherapie in Kombination mit Haelan 951 ist um 800 % wirkungsvoller als eine alleinige Chemotherapie. In Singapur werden bereits seit 2003 die meisten Chemotherapien in den 2 nationalen Krebskliniken mit Haelan 951 unterstützt. Haelan 951 wird aus speziell kultivierten Sojabohnen hergestellt. Für eine Flasche werden rund 12,5 kg Sojabohnen mit einem komplexen und patentierten Fermentierungsverfahren verarbeitet. Durch den Prozess setzt das Soja die Isoflavone Genistein, Daidzein, Genistin, Glycitin und 13-MTD sowie Proteine, Fettsäuren, Aminosäuren, Mineralstoffe und Vitamine frei. Haelan 951 erhöht Erfolg einer Chemotherapie

Prädiktive Gen-Diagnostik gefordert

In Österreich erkranken jährlich 5.000 Menschen an Dickdarmkrebs, 5-10 % davon sind erblich vorbelastet. Letztere könnte die prädiktive Gen-Diagnostik (PGD) identifizieren. Dadurch könnten gesunde Familienmitglieder von aufwändigen Vorsorgeuntersuchungen ausgeschlossen werden. <% image name="Analyse" %><p> Bei Familienangehörigen, bei denen dagegen eine Mutation im Erbgut gefunden wird, liegt die Wahrscheinlichkeit für ein Dickdarm-Karzinom bei 80 %. Bei ihnen könnten regelmäßigere Vorsorgeuntersuchungen angeraten werden. In Deutschland, der Schweiz und in den Niederlanden werden Gen-Analysen bereits genutzt. "Wir fordern, dass Österreich nachzieht", sagt Michael Krainer vom Center of Competence for Genetic Analysis des AKH Wien. Allerdings kann es sehr lange dauern, bis ein Ergebnis vorliegt: Wegen der aufwändigen Prozedur und noch fehlender Organisationsstruktur müssen die Betroffenen 2 Monate bis 2 Jahre darauf warten. Auch die Finanzierung ist noch nicht geregelt. "Es wird noch verhandelt", erläutert Judith Karner-Hanusch, Leiterin der Allgemeinchirurgischen Ambulanz am AKH Wien. Sie spricht von unzähligen Briefwechseln und langsamen bürokratischen Mühlen. Erblich nicht vorbelasteten Menschen würden durch die PGD viele Darmspiegelungen erspart. Das verursacht natürlich auch weniger Kosten. Krainer rechnet vor, dass ein PGD-Test bis zu 14.000 € einsparen kann. "Außerdem wäre es schön, die Proben nicht ins Ausland zu geben", betont Karner-Hanusch. Mit einer Einführung der PGD könnten sich innovative Spezialunternehmen etablieren. "In einem weiteren Schritt streben wir an, das Mutationsspektrum von Zentraleuropa herauszufinden." Prädiktive Gen-Diagnostik gefordert

2005: Adler Lackfabrik erzielt 2,2 % Umsatzplus

Die Tiroler Lackfabrik liefert mittlerweile in mehr als 20 Länder Europas innovative Lacke, Farben und Holzschutzprodukte. Mit 64,2 Mio € wurde ein zufriedenstellender Umsatz erreicht. <% image name="Adler_Oberreiter" %><p> Besonders gut entwickeln sich für <a href=http://www.adler.at>Adler</a> die Märkte im benachbarten Ausland. Italien und Frankreich verzeichneten erfreuliche Zuwachsraten - und selbst in Deutschland wurde ein Plus erzielt. Große Hoffnungen setzt Geschäftsführer Manfred Oberreiter aber auch in Osteuropa. <% image name="Adler_Werk" %> 2005: Adler Lackfabrik erzielt 2,2 % Umsatzplus

January 26th

Roche entwickelt Alzheimer-Antikörper von MorphoSys

<a href=http://www.morphosys.com>MorphoSys</a> gab bekannt, dass ihr Partner <a href=http://www.roche.com>Roche</a> alle notwendigen Anträge für den Start einer europäischen Phase-I-Studie mit einem HuCAL-basierten Antikörper zur Behandlung von Alzheimer eingereicht hat. Roche entwickelt Alzheimer-Antikörper von MorphoSys <% image name="MorphoSys_Logo" %><p> Der HuCAL-Antikörper soll anormale, für Alzheimer-Patienten typische Ansammlungen des Proteins Amyloid-beta im Gehirngewebe, so genannte Plaques, angreifen und diese auflösen helfen. Der Antrag für den Beginn klinischer Studien löst eine Meilensteinzahlung von Roche an MorphoSys aus. In präklinischen Studien hat der vollständig menschliche Antikörper eine hoch-affine Bindung an die Amyloid-beta-Plaques gezeigt und konnte diese spezifisch in menschlichen Gewebeproben von Alzheimer-Patienten erkennen. Darüber hinaus konnte in einem in-vitro-Test durch Bindung des Antikörpers an Amyloid-beta-Moleküle eine Ansammlung der Proteine aufgelöst werden. Der HuCAL-Antikörper wurde darüber hinaus in einem Tiermodell für die Untersuchung von Alzheimer eingesetzt. In die Blutbahn verabreicht konnte der Antikörper hier zeigen, dass er die Blut-Hirn-Schranke passieren und an Amyloid-beta-Plaques im Gehirn binden kann. Die internationale Alzheimer-Forschung sieht im Aufbrechen der Amyloid-beta-Ansammlungen einen viel versprechenden Ansatzpunkt für eine Therapie der Krankheit. Ein Entfernen der Plaques konnte mit einer Verbesserung der kognitiven Funktionen in Verbindung gebracht werden.

Linde will BOC für 11 Mrd €

<a href=http://www.linde.de>Linde</a> will für rund 11 Mrd € den britischen Konkurrenten <a href=http://www.boc.com>BOC</a> übernehmen. Damit würde Linde zur Größe des Weltmarktführers Air Liquide aufsteigen. Linde will BOC für 11 Mrd € <% image name="Linde_Zentrale" %><p> Das Bar-Angebot sei als freundliche Übernahme gedacht. Da beide Konzerne sich von der Produktpalette und der regionalen Aufstellung ergänzten, rechne Linde nicht mit unüberwindbaren Schwierigkeiten bei der kartellrechtlichen Genehmigung. Zuvor hatte BOC den Eingang einer Linde-Offerte bekannt gegeben und sie als unerwünscht zurückgewiesen. BOC begründete die Ablehnung des Angebots mit den von Linde gestellten Bedingungen und der ungenügenden Würdigung der Wachstumsaussichten des britischen Unternehmens. Linde ist in Sachen Finanzierung bereits weit fortgeschritten. Die Übernahme wäre die größte in der Unternehmensgeschichte. Nach einer Übernahme wäre Air Liquide für Linde in greifbarer Nähe. Die Franzosen kontrollieren gut 20 % des Gasegeschäfts, dahinter folgen Praxair (13), Linde (11), Air Products (11) und BOC (10).

Alu-Preis um 30 % gestiegen

Von Juli bis Dezember 2005 stieg der Preis für Aluminium um 30 % an. Am 8. Dezember 2005 verzeichnete 1 t an der Londoner Metal Exchange mit 2292 $ den Höchststand seit 16 Jahren. Analysten rechnen bis März mit 2.550 bis 3.300 $. Alu-Preis um 30 % gestiegen <% image name="Aludose" %><p> Die Ursache der Preisentwicklung liegt in erster Linie in Fondskäufen von Aluminium, die durch die generell starke Rohstoffnachfrage in Asien hervorgerufen wird. Aufgrund der Spekulationen ist seit August 2005 auch die bisher bestehende Beziehung zwischen der Entwicklung des Dollars und des Aluminiumpreises verloren gegangen. Börsenanalysten gehen davon aus, dass im ersten Halbjahr 2006 mit keiner Entspannung zu rechnen ist. Weiters wird angenommen, dass die Rohstoffpreise längerfristig auf einem höheren Niveau verbleiben werden. Schätzungen zufolge werden mindestens zwei Jahre vergehen bis der Alu-Preis wieder auf einem Durchschnittswert von 1.700 $ ist. Die Alu-Abnehmer haben im letzten Halbjahr die Preisentwicklung mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt und sich nicht - wie grundsätzlich üblich - Ende des Jahres bereits mit 80 % des kalkulierten Jahresbedarfs eingedeckt. Es wurde auf einen Preisrückgang gehofft, der nicht eintrat. Um den Alu-Bedarf zu befriedigen, muss nun auf einem sehr hohen Preisniveau eingekauft werden.

January 25th

BASF erwägt zusätzliche MDI-Anlage in China

BASF, Huntsman sowie eine Gruppe chinesischer Unternehmen – Shanghai Hua Yi, Sinopec Shanghai Gao Qiao Petrochemical und Shanghai Chloro-Alkali Chemikal – erwägen den Bau einer neuen MDI-Anlage (Diphenylmethandiisocyanat). <% image name="BASF_Nanjing" %><p> Verschiedene Standorte werden derzeit geprüft. Die Inbetriebnahme ist ab 2010 geplant. Die Anlage soll über eine Kapazität von 400.000 t Roh-MDI pro Jahr verfügen. „Wir erwarten, dass der Polyurethanmarkt in China zweistellig wächst und zum größten der Welt innerhalb des nächsten Jahrzehnts werden wird“, so Jean-Pierre Dhanis, der Präsident des Bereichs Polyurethane. „Wir möchten zu diesem dynamischen Wachstum beitragen und wollen unsere Kunden aus der neuen lokalen Produktion noch besser beliefern.“ MDI ist eine wichtige Vorstufe bei der Herstellung von Polyurethanen – vielseitigen Polymeren, die etwa in der Auto- und Bauindustrie sowie in Geräten wie Kühlschränken oder auch Schuhen eingesetzt werden. Gegenwärtig baut die BASF einen integrierten Produktionskomplex für Isocyanate im Shanghai Chemical Industry Park bei Caojing, China. Dieses Projekt läuft planmäßig, und die kommerzielle Produktion soll bis Mitte 2006 erfolgen. Der Komplex ist ebenfalls ein Joint-venture zwischen BASF, Huntsman und der oben genannten Gruppe chinesischer Unternehmen. Er wird eine Kapazität von 240.000 t Roh-MDI pro Jahr haben sowie 160.000 t TDI (Toluoldiisocyanat). Die Gesamtkosten für den Komplex belaufen sich auf etwa 1 Mrd $. <small> <a href=http://www.basf.de>BASF</a> ist einer der größten Chemieinvestoren in China mit einem Umsatz von 1,9 Mrd € 2004 und rund 4000 Mitarbeitern. Bis 2010 will die BASF 10 % ihres weltweiten Umsatzes und Ergebnisses in China erzielen. </small> BASF erwägt zusätzliche MDI-Anlage in China

TU Graz gründet Center of Biomedical Engineering

Die TU Graz richtet ein eigenes Zentrum für "Biomedical Engineering" ein. Ein gleichnamiges Studium ist in Planung und startet bereits mit Wintersemester 2006. TU Graz gründet Center of Biomedical Engineering <% image name="Forscherin" %><p> Die Kombination technischer Möglichkeiten mit medizinischem Wissen bietet beeindruckende Chancen, die das Leben kranker Menschen entscheidend verbessern können. "Um diesem Zukunftsfeld einen entsprechenden Stellenwert einzuräumen, bündelt die TU Graz die bereits vorhandenen Kompetenzen in einem eigenen Center of Biomedical Engineering", so TU-Rektor Hans Sünkel. Kooperiert werden soll dabei mit Nachbarinstitutionen, aber auch innerhalb der TU Graz: "Werkstoffwissenschaftler entwickeln bereits biomedizinische Werkstoffe, Biomechanik-Experten berechnen die Belastbarkeit von Arterien", erläutert Sünkel die Fülle der Kooperations-Möglichkeiten im eigenen Haus, die der Rektor künftig noch weiter ausbauen möchte. Mit Herbst 2006 bekommt das "Center of Biomedical Engineering" auch ein eigenes Studium: Existierte Biomedizinische Technik bereits bisher als eigenständiger Studienzweig innerhalb der Elektrotechnik, wird der aufstrebende Bereich mit Wintersemester in ein eigenes Studium "Biomedical Engineering" mit noch stärkerem Fokus auf fachspezifische Inhalte umgewandelt. Nach einem sechssemestrigen Bakkalaureat soll im Rahmen eines viersemestrigen Magister-Studiums ein Vollstudium mit vertiefender Spezialisierung möglich sein. Neben einem ingenieurwissenschaftlichen Grundverständnis soll die Ausbildung naturwissenschaftlich und medizinisch orientierte Lehrinhalte umfassen. Der genaue Studienplan wird voraussichtlich im Juni veröffentlicht.

Erster Dr.-Wolfgang-Houska-Preis vergeben

Für die Erzeugung eines Wirkstoffs zur Prävention von Herzinfarkt und Schlaganfall werden der Biochemiker Anton Glieder und sein Team von der TU Graz und der Uni Graz mit dem ersten Platz des erstmals vergebenen "Dr.-Wolfgang-Houska-Preises" geehrt. <% image name="Rotes_Band" %><p> Den Wissenschaftlern um Glieder, der am Institut für Molekulare Biotechnologie der TU Graz arbeitet, ist es mit DSM Pharma Chemicals gelungen, mit Hilfe eines in Mandelblüten vorkommenden Enzyms einen Wirkstoff zur Prävention von Herzinfarkt und Schlaganfall zu erzeugen, der mittlerweile weltweit eingesetzt wird. Glieder und sein Team erhalten dafür 100.000 € Preisgeld. Der zweite Platz mit einem Preisgeld von 50.000 € geht an Rudolf Krska vom IFA-Tulln. Er hat eine Methode entwickelt, die erstmals eine exakte und gleichzeitige Bestimmung von zehn verschiedenen Mykotoxinen in weniger als 7 Minuten ermöglicht. Mit 30.000 € für den dritten Platz wird das Projekt von Hermann Hofbauer, Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften der TU Wien, zur Entwicklung und Produktion erneuerbarer Kraftstoffe aus Holz prämiiert. Erster Dr.-Wolfgang-Houska-Preis vergeben

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