Zuerst war die Universität, dann kamen die Fachhochschule und die ersten Unternehmensansiedelungen. Jetzt expandiert der Forschungsstandort Tulln weiter. Trotz des schlechten Geredes: Mit grüner Biotechnologie lässt sich in Österreich nicht nur forschen, sondern auch Geld verdienen. Zwei Portraits.Die Tulln-Connection<% image name="Reagenzglaeser" %><p>
<small> Mit Bio-Analytik erfolgreich: Biopure und Romer Labs. </small>
Martin Freudenschuss ist äußerst zuversichtlich. „Hier wird es bald neue Spin-offs geben“, prophezeit er. Er ist eben mit seinem Arbeitgeber Biopure und dessen Partnerunternehmen Romer Labs in das Erdgeschoss des neuen Technologiezentrums in Tulln eingezogen. In den oberen Geschossen wäre noch Platz für Unternehmensgründungen.
Biopure ist ein gutes Beispiel, wie solche funktionieren können. Als Freudenschuss im Jahr 2000 mit seiner Dissertation am angrenzenden IFA, dem Interuniversitären Department für Agrarbiotechnologie, begann, hatte er „das Glück am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein“. Labors wie jene am IFA benötigen chemische „Standards“ – hochreine Substanzen, die in der Chemie eine ähnliche Rolle einnehmen wie der Urmeter für metrische Messsysteme. Bei Mykotoxinen, an denen in Tulln gearbeitet wird, gab es keine Anbieter und die eigene Herstellung solcher Substanzen war aufwendig und teuer. Die Idee, eine Firma zu gründen, die dieses Geschäftsfeld abdecken würde, gab es daher schon lange, jedoch scheiterte ein früherer Versuch das entsprechende Reinigungsverfahren umzusetzen. Freudenschuss schaffte es in den ersten fünf Wochen seiner Doktorarbeit und reinigte 500 mg Deoxinivalenol. Das Projekt wurde wieder attraktiv.
Innerhalb eines Jahres war die Firmengründung vollzogen. Zu diesem Zeitpunkt konnte man bereits eine zweite Substanz anbieten. Der Break Even war nach drei Jahren erreicht. Heute beschäftigt Biopure eine Handvoll Mitarbeiter und hat mehr als 50 verschiedene Produkte im Sortiment – als Festsubstanz wie auch in genau spezifizierten Lösungen. Freudenschuss leitet die Produktentwicklung.
<b>Exzellentes Umfeld.</b> Erfolgreiche Gründungen sind stark von den Rahmenbedingungen abhängig: Biopure konnte sich an der Universität einmieten, auf die vorhandene Infrastruktur zurückgreifen und an Geräten arbeiten, die sich ein junges Unternehmen sonst nicht leisten könnte. Ohne der Öffnung der Universitäten wäre das nicht möglich gewesen. Starthilfe gab es durch ein FFF-Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren. Damit konnte man die Produktentwicklung finanzieren. Mittlerweile ist man an einem EU-Projekt beteiligt.
Finanzielle Rückendeckung gab es auch von der Erber AG, dem Eigentümer des Futtermittelherstellers Biomin, auf die man bei Ausfall der Förderungen hätte zurückgreifen können. „Ohne diese Versicherung hätte sich wohl niemand über die finanziellen Hürden getraut.“
„Prinzipiell“ sagt Gustav Kichler, COO bei Romer Labs, „lebt eine solche Neugründung von den handelnden Personen.“ Im Fall der Biopure waren es der Chef des IFA Analytikzentrums Rudolf Krska und Erich Erber, die das Projekt vorantrieben. Mit Krska hätte man einen Vollprofi im Projekteschreiben dabei gehabt, ohne dessen Routine die Zusage des FFF-Projektes nicht so schnell zustande gekommen wäre.
<b>Symbiotische Firmenbeziehungen.</b> Mit Biopure ist der Diagnostikhersteller Romer Labs eng verbunden. Romer Labs stellt Analysekits für Futtermittel- und Lebensmittelproben her, darunter auch immunochromatographische Säulchen, die einen Substanznachweis schon in wenigen Minuten bringen. 1982 in den USA als Servicelabor für die Mykotoxindiagnostik gegründet, wurde Romer 1999 von der Erber AG übernommen und damit in Marketing und Vertrieb zum internationalen Akteur. Gleichzeitig mit der Ansiedelung im niederösterreichischen Herzogenburg erschloss die Firma mit einem Forschungszentrum in Singapur einen dritten Standort.
Heute liegt der Umsatz von Romer Labs bei 4,5 Mio €. Die Forschungsausgaben machen davon etwa 5 % aus, wobei ein großer Anteil aus Fördertöpfen noch nicht eingerechnet ist. Das Verhältnis zur Schwesterfirma Biopure ist symbiotisch. „Biopure ist unser Partner für die Referenzmaterialien und Romer ist der Vertriebspartner für die weltweite Distribution der Produkte“, meint Kichler. Mittlerweile ist Romer in mehr als 70 Ländern präsent. Das Unternehmen exportiert 90 % seiner Waren.
<b>Forschung bis zur Produktreife. </b> Die Ideen- und Entwicklungsschmiede für Romer Labs ist das am IFA angesiedelte Labor der Christian Doppler Forschungsgesellschaft, bei der das Unternehmen seit sieben Jahren Mitglied ist. Dort studiert ein kleines Team den Abbau von Mykotoxinen durch Mikroorganismen, um daraus Strategien für die Vermeidung von Kontaminationen zu erarbeiten. Romer erwartet sich daraus die Entwicklung neuer Schnelltests. Die Ausgaben eines laufenden Projektes teilen sich dabei die Gesellschaft, deren Mitglieder sich aus Wirtschaft, öffentlicher Hand und Wissenschaft zusammensetzen, und das beteiligte Unternehmen untereinander auf.
In den ersten beiden Jahren übernimmt der Firmenpartner 30 % der Kosten, ab dann wird die Forschung zu gleichen Teilen finanziert. Das wissenschaftliche Team selbst ist an der Universität angestellt und arbeitet selbstständig.
Die groben Vorgaben kommen von Romer Labs. Damit nicht am Markt vorbeigeforscht wird, legt man Wert darauf, dass zwischen Unternehmen und Forschung ein beständiger Informationsaustausch herrscht. Das mache die Zusammenarbeit bis zur Produktreife auch sehr spannend: „Es ist für die Forscher irrsinnig motivierend, einen Prototyp an die Firma weiterreichen zu können.“
<b>Potenzial in der Mykotoxinforschung.</b> Zum Kundenkreis zählen neben wissenschaftlichen Einrichtungen hauptsächlich Routinelabors von Lebensmittelkonzernen, deren Qualitätskontrolllabors Analysen durchführen müssen oder staatliche Einrichtungen, die Grenzwerte überwachen. Durch relativ strenge EU-Regelungen konnte man auf diesem Sektor einen großen Markt erschließen. In den USA beliefert man vor allem die Getreideindustrie mit einer speziell auf die dortigen Grenzwerte abgestimmten Produktpalette.
Allzu leicht ist der Export in die USA allerdings nicht: Seit dem 11. September 2001 ist es schwieriger nach Amerika zu schicken. So ist es zwar erlaubt, das sensible Material ins Land zu schicken, Zollkontrollen verzögern Lieferungen aber oft um einige Wochen.
Romers Strategie für die Zukunft ist es, das derzeitige Arbeitsfeld weiter auszubauen. „Um kompetitiv bleiben zu können,“ sagt Kichler „muss man über den Tellerrand der Mykotoxinforschung hinausschauen.“ Zukünftig könnte man sich in der Lebensmitteldiagnostik engagieren, das würde auch bedeuten, neue Bande, mit Firmen die in diesem Sektor tätig sind, zu knüpfen.
Biopure bedient als Referenzmittelhersteller einen anderen Markt und verfolgt die Strategie, tiefer in das Forschungsfeld Mykotoxine vorzudringen. Etwa in der weiteren Veredelung, also Aufreinigung dieser Substanzen. Bislang hält man bei 98 % Reinheitsgrad. Zukünftig ist es durchaus vorstellbar, auch für den humanmedizinischen Bereich zu produzieren. Die Warendistribution würde dann auch über „Katalogfirmen“ abgewickelt werden können, die Biopures Produkte in ihr Portfolio aufnehmen. Entsprechende Projekte werden bereits angestrengt, genaueres will Freudenschuss aber noch nicht preisgeben. Ziel ist es, Ende 2006 in diesem Marktsegment die Weltmarktführerschaft zu erreichen.
Der deutsche <a href=http://www.rag.de>RAG</a>-Konzern steht kurz vor der vollständigen Übernahme von <a href=http://www.degussa.de>Degussa</a>: Für 2,8 Mrd. Euro will man die von <a href=http://www.eon.de>E.ON</a> gehaltenen Degussa-Anteile übernehmen. RAG will Degussa-Anteile von E.ONDazu wurde ein entsprechendes Eckpunktepapier vereinbart. Die RAG hielt bisher 50,1 % am weltgrößten Spezialchemiekonzern. Weitere 43 % lagen bei E.ON. Die Übernahme soll bis Juli 2006 abgeschlossen sein.
Für die außen stehenden Aktionäre kündigte RAG ein öffentliches Kaufangebot von 42 €/Aktie an. Weiters sei ein Squeeze-Out vorgesehen.
<% image name="Degussa" %><p>
"Mit der geplanten vollständigen Übernahme der Degussa AG schaffen wir das Fundament für die erfolgreiche Zukunft des RAG-Konzerns. Sie ist ein Meilenstein auf dem Weg an die Börse", so der RAG-Vorstandsvorsitzende und frühere Bundeswirtschaftsminister Werner Müller.
Der Vorsitzende der IG BCE, Hubertus Schmoldt, sprach von einer "wichtigen Wegmarke für die Weiterentwicklung der RAG zu einem Energie-, Chemie- und Immobilienkonzern".
Wie Leberzellen auf Signale zur Aktivierung eines Selbstzerstörungsprogramms reagieren, wird vom Protein Raf-1 maßgeblich mitbestimmt. Diese bisher unbekannte Funktion des Signalmoleküls hat eine Gruppe des Campus Vienna Biocenter in Mäusezellen entdeckt. Neue Rolle des Proteins Raf-1 entdeckt<% image name="Maus" %><p>
Wenn es der Leber schlecht geht, wird mit dem programmierten Zelltod (Apoptose) ein Schutzmechanismus aktiviert. So werden infizierte oder beschädigte Leberzellen in den Tod getrieben. Für die Aktivierung der Apoptose sind <b><u>Fas-Rezeptoren</u></b> an der Oberfläche der Leberzellen entscheidend: Sie empfangen das als FasL bezeichnete Signalmolekül und initiieren anschließend die Selbstzerstörung der Zelle.
Eine Gruppe um Manuela Baccarini von den Max F. Perutz Laboratories an der Uni Wien konnte nun zeigen, dass die Menge an Fas-Rezeptoren auf der Zellmembran <b><u>vom Protein Raf-1 reguliert</u></b> wird: Zellen besitzen bis zu 5 x mehr Fas-Rezeptoren, wenn sie kein Raf-1 herstellen können.
Die Ergebnisse liefern eine Erklärung für die vor einiger Zeit entdeckte Tatsache, dass Raf-1 gerade in der Embryonalentwicklung eine wichtige Funktion hat. Dann verhindert es nämlich die zu dem Zeitpunkt ungewollte Aktivierung des Zelltod-Programms durch das Signalmolekül FasL. Jetzt ist geklärt, dass dieser Effekt durch die Regulierung der Anzahl der dafür zuständigen Rezeptoren auf der Zelloberfläche erfolgt.
Zur korrekten Funktionsweise der Fas-Rezeptoren gehört auch, dass sie nach Bindung des FasL-Signalmoleküls und Aktivierung der Apoptose in das Zellinnere transportiert werden. Dort werden sie quasi recycled und wieder funktionstüchtig an die Zelloberfläche zurück transportiert. Während dieses Vorgangs wird die Signalübetragung unterbrochen. Wenn aber Raf-1 fehlt, dann werden die Rezeptoren nicht in das Zellinnere aufgenommen. Sie bleiben im aktivierten Zustand auf der Zelloberfläche und bewirken ein kontinuierliches Initiieren der Apoptose.
Bei Erkrankungen der Leber kann das über die Fas-Rezeptoren aktivierte Schutzprogramm nun ganz verschiedene Rollen haben. So zerstört es etwa bei Infektionen oder Abstoßreaktionen aus Selbstschutz weitere Leberzellen, die durch moderne Medikamente eigentlich gerettet werden könnten. In dieser Situation ist es wichtig, dieses Programm zu stoppen. Anders bei Lebertumoren: Diese bewirken eine Schwächung des Fas-abhängigen Selbstschutzes und können so stetig wachsen. Hier wäre eine Stärkung des Schutzprogramms wünschenswert, so dass die Tumorzellen abgetötet werden.
Die Erkenntnisse aus dem Projekt bieten einen Ansatz für künftige Therapien bei verschiedensten Lebererkrankungen.
<a href=http://www.linde.de>Linde</a> hat von der indischen Reliance Industries den Auftrag zum Bau von fünf Wasserstoffanlagen am Raffineriestandort Jamnagar im indischen Bundesstaat Gujarat erhalten. Der Auftragswert beläuft sich auf rund 175 Mio $. Linde baut Wasserstoffanlagen in Indien Die erste der neuen Anlagen wird Anfang 2007 den Betrieb aufnehmen. Zusammen mit zwei bereits bestehenden Einheiten wird die lokale Produktionskapazität auf insgesamt knapp 600.000 Normkubikmeter Wasserstoff pro Stunde gesteigert. Damit entsteht in Jamnagar einer der weltweit größten Produktionsstandorte für hochreinen Wasserstoff.
<% image name="Wasserstoffproduktion" %><p>
Linde wird neben dem Basic und Detail Engineering, der Materialbeschaffung und der Überwachung von Montage und Inbetriebnahme auch das Training des Reliance-Personals übernehmen. An der Ausführung des Projekts ist die Linde Process Technologies India maßgeblich beteiligt. Als Rohstoffe werden unter anderem Erdgas, Raffinerieabgase, Flüssiggas (LPG) und Naphtha verarbeitet.
<a href=http://www.epigenomics.de>Epigenomics</a> hat mit seinem molekularen Darmkrebstest ein Forschungsziel erreicht und dafür eine Meilensteinzahlung von Roche Diagnostics erhalten.<% image name="Chip_Epigenomics" %><p>
Epigenomics ist der Überzeugung, dass die Diagnose, die auf der Interpretation von Veränderungen in der DNA-Methylierung beruht, in der Lage ist, ein großangelegtes Screening für Darmkrebs in der breiten Bevölkerung zu unterstützen. Der Test zielt auf Männer und Frauen über 50, die sich regelmäßigen Früherkennungstests für Darmkrebs unterziehen.
Der mit Roche Diagnostics entwickelte Test konnte Darmkrebs in einer Standard-Blutprobe im frühen Stadium genauso gut erkennen wie im Spätstadium. Zudem habe er die Krankheit im Darm unabhängig von ihrer Lokalisierung feststellen können.
Epigenomics hat die Studien zur Identifizierung und Validierung von Markern auf Basis der DNA-Methylierung unter Verwendung von Blutplasma durchgeführt. Insgesamt wurden 2.000 Proben untersucht, davon 600 Plasmaproben von an Darmkrebs erkrankten Patienten.
Epigenomics arbeitet seit September 2002 mit Roche Diagnostics zusammen. Falls alle Produkte aus der Kooperation auf den Markt kommen, könnten die möglichen Gesamtzahlungen nach früheren Epigenomics-Schätzungen bis zu 100 Mio € betragen.
<small> <b><u>Methylierung</u></b> ist ein natürlicher Prozess, der an einer der 4 DNA-Basen, dem Cytosin, auftritt. Das Vorhandensein von Methylierung kann die Aktivität von Genen verändern. Abweichende Muster in der Methylierung bei gesundem und krankem Gewebe können erkannt werden und auf eine geänderte Gen-Aktivität hindeuten, die Krankheiten wie Krebs hervorrufen könnten. Eine Reihe von Initiativen wie das Humane Epigenomprojekt dient dazu, alle Methylierungsstellen auf dem menschlichen Genom zu erfassen und dabei eine Verbindung von den Methylierungsmustern zur Gen-Expression herzustellen. </small>DNA-Methylierungstest erfolgreich
Die <a href=http://www.worldbank.org>Weltbank</a> hat mit Jiuangsu Meilan Chemical und Changsu 3F Zhong New Chemicals Material Verträge über die Emissionssenkung des Treibhausgases HFC-23 unterzeichnet.Im Rahmen des vereinbarten CDM-Projekts (Clean Development Mechanism) verpflichten sich die beiden Unternehmen, das bei der Produktion von Kühlmitteln entstehende Treibhausgas HFC-23 künftig nicht mehr in die Atmosphäre entweichen zu lassen, sondern zu speichern. Den Wert der Vereinbarung wird von der Weltbank mit 775 Mio € beziffert.
<% image name="Schlot" %> <p>
Zudem sollen über die Emissionseinsparung Certified Emission Reductions (CER) generiert werden, die im Rahmen des Emissionshandels als Äquivalent für European Emission Allowances (EUA) im Handelszeitraum 2005 bis 2007 genutzt werden können. Aus den beiden chinesischen Projekten werden 19 Mio CO<small>2</small>-Zertifikate generiert.Weltbank schließt CDM-Deal mit China
Die Grazer <a href=http://www.hecus.at>HECUS X-Ray Systems</a> - ein Spin-Off aus dem Institut für Biophysik und Röntgenstrukturforschung - erwarb die Produktlinie der als Braun-Detektoren bekannten Röntgenzählrohre von der deutschen M. Braun Inertgas Systeme GmbH. <% image name="Hecus_Micro-back-x" %><p>
Die Produktion wurde im Oktober von Garching bei München nach Graz übersiedelt. Bereits im Dezember wurde die erste Lieferung an einen internationalen Abnehmer abgewickelt. Die derzeitige Auftragslage übersteigt schon jetzt die Schätzungen für 2006.
Bereits vor zehn Jahren hat HECUS X-Ray Systems die wesentlichen elektronischen Komponenten für die nun erworbene Produktlinie entwickelt und kooperierte seither als Entwicklungs- und Zulieferpartner mit M. Braun in Garching. Hunderte jener Geräte mit einem Stückpreis von etwa 20.000 € sind heute weltweit an Forschungs- und Industrielaboratorien im Einsatz. Benötigt werden sie vor allem in der Nanotechnologie zur Röntgenstrukturuntersuchung und Materialprüfung.
Für HECUS bietet die Übernahme der Braun-Detektoren eine ideale Ergänzung zum bestehenden Angebot - bisher waren Röntgenkamerasysteme das Hauptprodukt.
Mit der neuen Betriebsstätte im Start-up Center Graz-West schuf HECUS auch die räumlichen Voraussetzungen zu dynamischem Wachstum als globaler Player in der Röntgentechnologie.
<small> Zu den Kunden von HECUS zählen etwa GE, Aventis, DuPont oder die University of California. HECUS beschäftigt 8 Mitarbeiter und erwirtschaftet rund 1,5 Mio €. </small>Röntgendetektoren aus Graz
<a href=http://www.roche.com>Roche</a> hat alle vier zulassungsrelevanten Phase-III-Studien über die Erhaltungstherapie der renalen Anämie mit CERA erfolgreich abgeschlossen. <% image name="Roche_Logo" %>
CERA ist ein neues Medikament zur Behandlung der Anämie bei Patienten mit chronischer Nierenkrankheit. Es ist der erste kontinuierliche Aktivator der Rezeptoren für die Bildung roter Blutkörperchen. Das bedeutet, dass sich die Wirkung von CERA an den für die Stimulation der Bildung roter Blutkörperchen beteiligten Rezeptoren vom Effekt unterscheidet, den man bei Erythropoietin beobachtet. Man nimmt an, dass diese andersartige molekulare Wechselwirkung wesentlich zur gezielten, stabilen und anhaltenden Kontrolle der Anämie beiträgt.
Das Medikament gegen die Blutarmut hat Langzeitwirkung und ist für lange Dosierungsintervalle (alle 4 Wochen) gedacht.
Normalerweise wird zusätzliches Erythropoietin (ein in den Nieren gebildetes Protein) produziert, wenn der Körper einen Rückgang des verfügbaren Sauerstoffs registriert. Dieses Protein stimuliert die Bildung roter Blutkörperchen im Knochenmark, wodurch die Zahl dieser Sauerstoff transportierenden Zellen erhöht wird. Ist dieser natürliche Mechanismus beeinträchtigt, müssen die Rezeptoren im Knochenmark zur Bildung roter Blutkörperchen stimuliert werden. Diesem Zweck dienen Medikamente wie CERA.
Die Studien haben gezeigt, dass sowohl intravenös als auch subkutan verabreichtes CERA in großen Dosierungsabständen die Hb-Spiegel wirksam unter Kontrolle hielt. Die vollständige Auswertung der Nutzen-Risiko-Analyse von CERA wird nach Einreichung des Zulassungsgesuchs 2006 von den Gesundheitsbehörden vorgenommen werden.
<small> <b><u>Anämie</u></b> ist eine Komplikation, die bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung auftritt. Sie setzt mitunter schon in der frühen Krankheitsphase ein und bleibt bis zum Endstadium der Niereninsuffizienz, die eine Dialysebehandlung erfordert, bestehen. Von Anämie spricht man dann, wenn die Zahl der roten Blutkörperchen bzw. das in ihnen enthaltene Hämoglobin unter den normalen Wert sinkt. Hämoglobin ermöglicht es den roten Blutkörperchen, den ganzen Organismus mit Sauerstoff zu versorgen. </small>Fortschritte bei Anämie-Mittel CERA
Die chemische Industrie in Österreich hat in den ersten drei Quartalen 2005 ein Umsatzplus von 5,9 % auf 7,3 Mrd € erwirtschaftet. Trotz hoher Rohstoffpreise und Energiekosten. Und vor allem dank der Exporte, die um 11 % zulegten. 2006 soll ein Umsatzplus zwischen 3,5 und 5 % erreicht werden.Österreichs Chemie-Industrie für 2006 verhalten<table><tr><td>Fachverbands-Obmann Peter Untersperger spricht „eingedenk eines sehr schwierigen Marktumfeldes" von zufriedenstellenden Ergebnissen, welche die Chemiebranche 2005 einfahren konnte. Nachdem Grundstoffe und Zwischenprodukte wie Polyethylen und Polypropylen etwa auf historischen Preis-Höchstständen notieren würden, könnten nachgelagerte Bereiche diese Preiserhöhungen "bei weitem nicht in den Markt hineintragen".<br>Profitieren kann die heimische Chemie-Industrie indessen nach wie vor von einem sehr guten <b>Exportgeschäft nach Osteuropa</b> sowie von Zukäufen billiger Grundstoffe aus Asien oder Osteuropa. </td><td><% image name="Untersperger" %></td></tr></table>
Die Warnung, "nicht zur Chemie-Handelsplattform zu verkommen", bleibt also aufrecht, die Investitionsproblematik eingedenk hoher Lohnsteigerungen weiterhin problematisch: "Eine Kollektivvertrags-Erhöhungen um 3 % bedeutet Mehrkosten für die chemische Industrie von 70 Mio €." Eingedenk dessen von einem Personalanteil von 25 % an den Gesamtkosten bleibe nur die Flucht in Richtung Produktivitätssteigerung - sprich Jobabbau. Summa summarum "kann nur <b>Wachstum die einzige Chance</b> sein <b>gegen den Dauerläufer Lohnerhöhung</b>", sagt Untersperger, der den Ø Stundenlohn eines Schichtarbeiters in Österreich von derzeit 29 auf 41 € im Jahr 2020 hochschnellen sieht.
Für 2006 ist Untersperger verhalten zuversichtlich: Er stellt ein Umsatzplus zwischen 3,5 und 5 % in Aussicht. Derzeit würden vor allem in Deutschland die Investitionsgüter wieder stärker nachgefragt, was für 2006 "insgesamt eine positive Grundstimmung erzeugen könnte".
Gut erholt hat sich der <b>Pharmasektor</b>: Nach einem Tief 2004 konnte die Branche 2005 wieder Zuwachsraten über 20 % - vor allem durch gestiegene Exporte nach Russland und Asien - erzielen. Mit + 8 % verzeichnet auch die <b>Kunststoffindustrie</b> hohe Zuwächse. Immerhin im Plus bewegten sich auch Industriegase, Grund- und Feinchemikalien, Chemiefasern, Kautschukwaren sowie technische Kunststoffteile und Verpackungen. Dagegen mussten Lacke & Farben, Duftstoffe % Körperpflegemittel sowie der Baubedarf aus Kunststoffen eine Rückgang im Produktionswert hinnehmen.
Zufrieden ist der Fachverband <b>REACH</b>. Mit eingebrachten Verbesserungen sei "der Spagat zwischen Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit geglückt", sagte Untersperger. Ebenso sei mit der <b>Ökostrom</b>-Novelle "der richtige Schritt für eine faire und effiziente Verteilung der Fördergelder" eingeschlagen worden. An den restlichen politischen Rahmenbedingungen findet sich für die Chemie-Industrie gleich eine ganze Reihe an Kritikpunkten:
• Die <b>Wasserrahmenrichtlinie</b> sei in der derzeitigen Form ein "Anschlag auf den Industrie-Standort Österreich. Das Ziel, die ursprüngliche Wasserqualität wie vor der Besiedelung zu erreichen, ist utopisch. Wenn die Richtlinie in der jetzigen Form umgesetzt würde, müssten alle Wasserkraftwerke zurückgebaut werden, was der Idee der nachhaltig umweltfreundlichen Erzeugung von Energie und deren Förderung widerspricht". Bedenklich sei insbesondere, dass Berglandgewässer genauso wie Flachlandgewässer behandelt werden sollen. Zudem soll von einem Emissionsansatz auf einen Imissionsansatz umgestellt werden, was umfangreiche Messverpflichtungen nach sich ziehen könnte: "Unternehmen müssen im schlimmsten Fall nun schon ein Jahr vorher mit der Datenerhebung beginnen, bevor überhaupt ein Genehmigungsantrag für neue Anlagen und Technologien gestellt werden kann." Untersperger sagt es noch markanter: "Ein Aktenzeichen für jeden Fisch ist für den Wirtschaftsstandort Österreich mit Sicherheit kontraproduktiv. Wenn wir uns vermehrt darum kümmern, ob bestimmte Fischarten bei 25 °C noch neuronal einwandfrei funktionieren, gegen 300.000 Arbeitslose dagegen ideenlos bleiben, läuft etwas schief." Von den "lebenden Biosensoren", die der Industrie ihren Wirkungsgrad vorschreiben, hält der Fachverbandsobmann also wenig.
• Hinzu komme der <b>problematische Emissionshandel</b>: "Hier wurde nicht berücksichtigt, dass Österreichs Industrie bereits die hochwertigsten Anlagen einsetzt und eine Effizienz-Steigerung daher so gut wie ausgeschlossen ist. Der CO<small>2</small>-Handel ist letztlich eine Verschwendung von Volksvermögen." Um insbesondere KMUs zu entlasten, fordert der Fachverband, dass Anlagen mit weniger als 50.000 t CO<small>2</small>-Ausstoß vom Emissionshandelsregime ausgenommen werden. Zudem sollten auch alle anderen klimarelevanten Treibhausgase berücksichtigt werden können - angedacht wird eine Art "opt in", das etwa Lachgas mit CO<small>2</small> gegenrechnen ließ. Und dass auch der Hausbrand und der Verkehr einen "Klima-Beitrag" zu leisten habe, bleibe derzeit eine noch ungehörte Forderung.
• Massive Kritik übt Untersperger auch am allgemeinen <b>Forschungszustand</b> Österreichs und der Ideenlosigkeit des Forschungsrates: "Wir brauchen eine Perspektive für die nächsten 20 Jahre, nicht nur für die nächste Legislaturperiode. Hinzu kommt, dass Universitäts-Professoren heute keine Zeit mehr haben, nach draußen zu schnuppern, weil sie primär mit ihrem spärlichen Instituts-Budget beschäftigt sind." Die Chemie-Industrie Österreichs liegt mit einer Forschungsquote von 3,5 % derzeit deutlich über der allgemeinen Quote von 2,5 % in Österreich.
• 2006 soll schließlich auch vermehrt genutzt werden, um die verfehlte Einstellung zur <b>Gentechnik</b> sowie das rigorose Verbot der <b>Stammzellenforschung</b> zu überdenken. Mittlerweile hätten im Hintergrund bereits zahlreiche Politiker begriffen, was sie mit überzogenem Populismus für die heimische Wirtschaft angerichtet hätten. Denn: "Einmal abgewanderte Forschung kommt nie wieder."