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Dezember 20th, 2005

Die Hürden der Grünen Biotechnologie

Agro-Power dank Gentechnologie: Welche Hürden die Grüne Biotechnologie noch überwinden muss. Und welche Chancen sich dadurch auftun. <% image name="Pflanzenzucht" %><p> <small> Die Zukunft: Individuelle Medikamente und mehr Energie-Output "in Biotech-Fabriken". </small> Bayer CropScience ist der weltweit führende Hersteller von Pflanzenschutzmitteln. Und bei der diesjährigen Herbst-Pressekonferenz verweist denn auch Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Wenning auf eine weiterhin „große Zukunft“ für Agrobiotech-Produkte. Jedoch nicht, ohne auf das aktuelle Polit-Paradoxon hinzuweisen: „Sehen Sie, es wird gewünscht, dass wir einerseits die Erdöl-Derivate durch nachwachsende Rohstoffe ersetzen. Gleichzeitig“, und jetzt kommt der Bayer-Boss fast in Rage, „werden Rahmenbedingungen in Europa geschaffen, die genau das verhindern.“ Denn: Der Anbau von transgenen Ersatzpflanzen ist derzeit in der EU noch nicht erlaubt. Nur über den Umweg in Nordamerika gezüchteter Pflanzen lässt sich diese Forschung wieder „zurückgewinnen“. Und: „Biologisch“ angebaut sind diese Pflanzen für Biodiesel bzw. andere Getreidesorten für Biobenzin (Bioethanol) nur hoch subventioniert „rentabel“. Am Weltmarkt für Pflanzenschutz liegt CropScience gleichauf mit Syngenta, dahinter rangiert BASF. Gen-Forschung betreibt CropScience bei Reis, Raps, Baumwolle und Kartoffeln und erwartet aus seiner derzeitigen F&E-Pipeline bis 2011 ein Umsatzpotenzial von bis zu 2 Mrd €. Bis dahin werden aber noch einige politische Hürden zu überspringen sein. Generell werden gentechnisch veränderte Organismen (GVOs) seit der zweiten Hälfte der 1990er kommerziell vertrieben. Aktuell werden auf EU-Ebene laufend Gentech-Produkte zugelassen und Konzerne wie Monsanto, Pioneer (eine Tochter von DuPont) oder Syngenta haben auf Basis der „Freisetzungsrichtlinie“ derzeit insgesamt 30 Anträge auf Zulassung zum Import, zur Verarbeitung, als Lebens- oder Futtermittel oder zum Anbau gestellt. Derzeit ist in Brüssel – vor allem nach den neuen Machtverhältnissen in Deutschland – eine Tendenz auszumachen, GVOs nicht nur teilweise für den Import zuzulassen, sondern auch für den Anbau. Und zwar nicht nur für Futtermittel, sondern auch für Lebensmittel. Die Diskussion rund um die „Gentechnologie“ wird prinzipiell überaus diffus geführt: So wie im Energiebereich manch politischer Grande ein „Atom-freies Österreich“ forderte, folgt auf jede Import-Zulassung eines gentechnisch veränderten Futtermittels durch die EU prompt ein Aufschrei aus allen politischen Lagern in den Wiener Parteizentralen. Dass die in der österreichischen Landwirtschaft eingesetzten Futtermittel bereits nahezu ausschließlich gentechnisch verändert sind, wird konsequent ignoriert. Weiterhin wird lautstark ein „Gen-freies Niederösterreich“, ein „Gen-freies Oberösterreich“ gefordert. Dass sich politisch keine wie auch immer geartete Opposition zu dieser Sturheit bisher formierte, ist bemerkenswert. Vielleicht helfen einige Fakten: Aktuell ermöglicht gentechnisch verändertes Saatgut in der Landwirtschaft vor allem <b>mehr Kontrolle</b> gegenüber Unkraut und Insekten, höheren Output sowie ein flexibleres Saat-Management. Davon profitieren zunächst vor allem die Hersteller des genveränderten Saatgutes sowie die dieses einsetzenden Bauern durch <b>höhere Erträge bzw. geringere Kosten</b>. Auf längere Sicht soll sich dadurch aber insgesamt eine nachhaltigere Landwirtschaft und mehr Nahrungsmittel-Sicherheit einstellen, wovon nicht zuletzt die Entwicklungsländer profitieren würden. Denn durch höhere Hektar-Erträge würde nicht nur mit vorhandenen landwirtschaftlichen Nutzflächen auszukommen sein, mehr noch: Beispielsweise könnte durch gentechnisch veränderten Reis – den so genannten <i>golden rice</i> – der Vitamin A-Mangel für eine Viertel Milliarde Kinder behoben werden. Der Mangel an Vitamin A ist die Hauptursache für Blindheit in Asien. <hr> Die <b>8 führenden Länder in Sachen Agro-Biotech</b> sind die USA (59 % des weltweiten transgenen Saat-Anbaus), Argentinien (20 %) Kanada und Brasilien (jeweils 6 %), China (5 %), Paraguay (2 %) sowie Indien und Südafrika (jeweils 1 %). Angebaut wird ebenso in Uruguay, Australien, Rumänien, Mexiko, Spanien, den Philippinen, Honduras, Kolumbien und Deutschland. Mehr als ein Drittel der globalen transgenen Anbauflächen befanden sich 2004 in Entwicklungsländern. <b>2004</b> stammte der weltweite Ernteertrag bei Sojabohnen zu 56 %, bei Baumwolle zu 28 %, bei Raps zu 19 % und bei Mais zu 14 % aus transgenem Saatgut. Die weltweite Anbaufläche dieser vier Kulturpflanzen beläuft sich auf insgesamt 284 Mio. ha – 29 % davon wurden 2004 biotechnologisch bepflanzt. <hr> Die damit verbundenen <b>Ängste</b> betreffen vor allem eine mögliche Veränderung von Toxizität und Allergenität von Lebensmitteln, was allergische Reaktionen oder antibiotische Resistenzen hervorrufen könnte. Nicht vorhersehbare Konsequenzen eines Gen-Transfers von GVO zu traditionellen Kulturpflanzen werden ins Feld gebracht und das Aufkommen von „Super-Unkräutern“ befürchtet. Schließlich könnten GVOs auch die globale Biodiversität einschränken, was zu einer Abhängigkeit von wenigen Saat-Typen führen würde. <b>Patente</b> auf gentechnisch verändertes Saatgut würden zu hohen Kosten insbesondere für Dritte-Welt-Staaten führen und die Vorteile der neuen Pflanzen mehr als wettmachen. Zudem würde die Forschung des privaten Wirtschaftssektors primär auf hohe <b>Profite</b> abzielen – also vorrangig auf die Landwirtschaft in Europa und Nordamerika fokussiert sein. Das GM-Saatgut und die damit verbundenen Technologien bildeten 2004 einen Marktwert von rund 4,7 Mrd €. <hr> Laut International Service for the Acquisition of Agribiotech Applications (ISAAA) hat sich die weltweite Fläche, auf der gentechnisch verändertes Saatgut angebaut wird, von 1996 bis 2004 um den Faktor 47 auf 81 Mio ha erhöht. Angebaut werden derzeit von den rund 8,25 Mio Bauern in 17 Staaten primär Herbizid-tolerante Sojabohnen, gefolgt von Bt Mais, Bt Baumwolle und Herbizid-tolerantem Raps. In 14 Staaten werden mehr als 50.000 ha an Ackerland für die Biotech-Ernten verwendet. <hr> Warum beschränkt sich der transgene Anbau auf nach wie vor so wenige Länder? Nun, zumeist werden Export-Verluste befürchtet, da die transgenen Erträge in den bisherigen Export-Destinationen nicht anerkannt würden. Ein Teufelskreis also. Dabei müssen transgene Pflanzen nicht notgedrungen in Lebensmittel münden. Am Beispiel Bt Cotton lässt sich vielmehr zeigen, wie Biotechnologie davon völlig verschiedene Wirtschaftszweige verändern kann. Denn: China – als Importeur von Baumwolle – investierte seit 1980 massiv in entsprechende Technologien, um die eigenen Anbauflächen für Baumwolle ertragreicher zu machen. Und genau das macht die dominante Textil-Export-Nation der Erde natürlich noch billiger in ihren Gestehungskosten. Gentechnik – als Terminus längst lieber verbannt und stattdessen mit „Biotechnologie“ ersetzt – kommt zudem beispielsweise in der Enzymforschung für Waschmittel sowie in der Entwicklung neuer Medikamente zum Einsatz. In diesen Bereichen stößt sich allerdings niemand an den biotechnologischen Eingriffen. Saubere Wäsche und genesene Menschen werden im öffentlichen Diskurs geschlossen akklamiert. <hr> <big><b> WAS GENTECHNISCH BEI PFLANZEN BEREITS MACHBAR IST – Beispiele der BASF Plant Science: </b></big> Ein Beispiel für verbesserte Anbaueigenschaften sind Pflanzen mit erhöhter Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenheit. In den vergangenen Jahren ist es gelungen, Gene zu identifizieren, die es der Laborpflanze Arabidopsis thaliana ermöglichen, Trockenperioden besser zu überstehen. Diese <b>Trockenheitstoleranz</b> wird nun auf Nutzpflanzen wie Mais, Soja oder Weizen übertragen. Im Bereich Ernährung arbeitet BASF an Pflanzen mit höherem Gehalt an <b>Vitaminen</b> oder an <b>Omega-3-Fettsäuren</b> zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein Beispiel, Pflanzen als „grüne Fabriken“ zu nutzen, sind <b>Kartoffeln</b>, die als nachwachsender Rohstoff zur Herstellung von Stärke für die Papier-, Textil- und Klebstoffindustrie eingesetzt werden. Hier ist es BASF Plant Science gelungen, den Anteil der erwünschten Stärkekomponente in den Kartoffeln auf fast 100 % zu steigern. Mit dieser Stärke lassen sich der Einsatz synthetischer Stoffe vermindern und Energie einsparen. Derzeit werden die Stärkekartoffeln an mehreren Standorten im Freiland getestet. Die Aminosäure <b>Lysin</b> ist ein wichtiger Bestandteil des Tierfutters. Ist sie nicht in ausreichender Menge vorhanden, treten Mangelerscheinungen bei den Tieren auf. In Kooperation mit Integrated Genomics in Chicago wurde das Genom des Bakteriums Corynebacterium glutamicum entschlüsselt und der gesamte Stoffwechsel des Bakteriums aufgeklärt. So konnte die Leistung der Bakterien verbessert und damit die biotechnologische Produktion von Lysin erheblich gesteigert werden. Seit den 1990ern werden Enzyme in der Tierernährung eingesetzt. Bei Schweinen und Geflügel reduziert <b>Phytase</b> die Ausscheidung von Phosphaten in der Gülle um etwa 30 %. Dadurch wird die Belastung von Böden und Gewässern (Eutrophierung) mit Phosphaten deutlich vermindert. Neben dem Gewinn für die Umwelt bringt der Einsatz des unter dem Handelsnamen Natuphos vertriebenen Enzyms für die Tierzüchter signifikante ökonomische Vorteile, da es die Verwertung des Futters durch die Tiere verbessert. Phytase wird fermentativ mit Hilfe des Pilzes Aspergillus niger produziert. Natuphos ist heute das wichtigste Enzym für den Einsatz im Tierfutter und wird in allen Regionen der Welt verwendet. Chirale Zwischenprodukte (<b>ChiPros</b>) werden hauptsächlich als Bausteine oder Hilfsstoffe bei der Herstellung pharmazeutischer und agrochemischer Wirkstoffe eingesetzt. Forschern der BASF ist es gelungen, chemo-enzymatische Verfahren zur Herstellung chiraler Amine, Alkohole, Epoxide und Säuren zu entwickeln. Mittlerweile wurden schon drei Produktionsanlagen mit einer Gesamtkapazität von über 4.000 t/Jahr in Betrieb genommen, in denen diese Technologie eingesetzt wird. <hr> <big><b> Gentechnikfrei? Bedingt machbar. Praktisch teuer. </b></big> Allein das Ansinnen, den weltweiten Siegeszug der Gentechnologie ausgerechnet durch ein Acht-Millionen-Volk durchkreuzen zu wollen, zeugt von Selbstbewusstsein. Ob wir das auch schaffen werden, wurde für den Futtermittelbereich jetzt erhoben. Und tatsächlich: Eine Umstellung auf „gentechnikfreie“ Futtermittel wäre in Österreich in der Milchproduktion – also der Rindermast – machbar. Bei der Haltung von Schweinen, Legehennen, Masthühnern und Puten dagegen wäre sie nach den strengen Codex-Richtlinien aber nur in Produktionsnischen möglich. In jedem Fall wäre mit einer spürbaren Kostensteigerung zu rechnen. Offen ist, ob diese Mehrkosten vom Konsumenten beim Lebensmitteleinkauf getragen werden. Oder beim Bauern hängen bleiben. <% image name="Getreidefeld" %><p> <small> Für Österreichs Bauern könnte die angepeilte Gentechnik-Freiheit enorme Einkommensverluste bedeuten. </small> Durchgeführt haben die Machbarkeitsstudie die AGES und die Wiener Universität für Bodenkultur im Auftrag der Agrarmarkt Austria. Die Labors erwähnen freilich auch, dass es bisher keinen Nachweis dafür gibt, dass nach Verfütterung gentechnisch veränderter Futtermittel eine Übertragung transgener DNA in das betreffende tierische Lebensmittel stattfindet. „Derzeit werden in Österreich in der konventionellen Tierfütterung über 600.000 t Sojaextraktionsschrot (SES) eingesetzt. 90 % davon sind als gentechnisch verändert deklariert. Eine der Aufgaben der Studie war es, die Verfügbarkeit von GVO-freien Rohstoffen und Zusatzstoffen für die Futtermittelherstellung zu prüfen", so Leopold Girsch, Bereichsleiter Landwirtschaft in der AGES. <b>Chance Biosprit.</b> „In der Milcherzeugung kommt man mit gutem Grundfutter sehr weit. Hier steht mit proteinhältigen Substituten wie Raps, Sonnenblumen oder Lupine und gentechnikfreiem SES ausreichend Ersatz für GVO-Soja zur Verfügung. Diese Substitute fallen auch als Pressrückstände bei der Erzeugung von Biotreibstoff an und sind hochwertige Eiweißfuttermittel“, so Girsch. Mit der verpflichtenden Biotreibstoff-Beimischung könnten diese Substitute bis 2007/08 etwa 40 % der Sojaschrot-Importe ersetzen. <b>Vitaminmangel.</b> Wesentlich schwieriger sei die Umstellung in der Schweine- und Geflügelhaltung. „In diesem Bereich ist in einer wettbewerbsfähigen Tierernährung der Einsatz von Sojaextraktionsschrot und Futterzusatzstoffen generell notwendig und unverzichtbar“, sagt Girsch. Viele dieser Zusatzstoffe wie die Vitamine B2 und B12 oder Aminosäuren wie Lysin und Tryptophan seien derzeit ausschließlich aus Erzeugung mit GVO verfügbar. Gemäß EU-Verordnung 1829/2003 werden Futtermittel, die keine als GVO deklarierten Zusatzstoffe enthalten, nicht als GVO-Futtermittel gekennzeichnet. Der viel strengere österreichische Lebensmittelcodex fordert jedoch für die Auslobung gentechnikfrei eine GVO-Freiheit auch in der Erzeugung der verwendeten Zusatzstoffe. Diese dürfen nicht mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt werden. Die der Studie zu Grunde liegende Einschätzung von Anbau, Handel und Verfügbarkeit von Rohstoffen umfasst einen Bereich von 20-100 % des Futtermittelbedarfs in Österreich. An Hand einer Trendrechnung kommen die Autoren zum Schluss, dass längerfristig eine eingeschränkte Verfügbarkeit von GVO-freien Futtermittel-Rohstoffen (vor allem Sojabohnen und Mais) zu erwarten ist. Sie verweisen darauf, dass der Anteil von gentechnisch veränderten Sojabohnen bereits 2003 rund 50 % des weltweiten Anbaus ausmachte. Bis 2008 soll dieser Anteil voraussichtlich auf etwa 70 % ansteigen. Weiters wird angemerkt, dass derzeit nicht prognostiziert werden kann, ob mittel- und längerfristig gentechnikfreie Rohstoffmengen für den österreichischen Bedarf zu verträglichen Kosten tatsächlich verfügbar sein werden. <b>Begrenzungen.</b> Gentechnikfreiheit in Futtermitteln erfordert getrennte, geschlossene Produktionsprozesse. Das bedeutet, dass vom Anbau über den Transport, die Lagerung, die Bearbeitung und Verarbeitung des Futtermittels bis hin zur Verfütterung am landwirtschaftlichen Betrieb eine eigene, kontrolliert gentechnikfreie Schiene aufgebaut werden muss. Eine Umstellung auf derartige geschlossene Produktionsprozesse sei prinzipiell machbar, bräuchte aber bei der Milcherzeugung mindestens sechs Monate. In der Rindermast hingegen seien mindestens zwei Jahre zu erwarten. Die Umstellung verursache jedenfalls hohe zusätzliche Kosten. Beim Einsatz von SES-hältigen gentechnikfreien oder nicht deklarationspflichtigen Futtermitteln ergeben sich den Berechnungen zufolge Mehrkosten bis zu 8 % und mehr. Die Mehrkosten variieren je nach Produktionszweig (Milchvieh, Rindermast, Schwein, Legehenne, Masthuhn und Pute) deutlich. Je höher der Eiweißbedarf in der Ration ist (am höchsten bei Pute, am geringsten bei Rindern), desto höher sind die Zusatzkosten. <b>Plus 15 %.</b> Die Mehrkosten in der Futtermittelerzeugung und am Bauernhof entstehen laut Studie vor allem durch erhöhte Rohstoffkosten (der Mehrpreis für gentechnikfreien SES betrug 2003 und 2004 durchschnittlich 15 %). Zu Buche schlagen auch der erhöhte logistische Aufwand (Transport, Lagerung, Bearbeitung und Verteilung), die Kontroll- und Untersuchungskosten, weiters die Umstellungskosten sowie notwendige Investitionen (z. B. zusätzlicher Silo). Erwartet werden auch ein erhöhter Aufwand für die Verwaltung und Dokumentation sowie Mehrkosten für den Zukauf von Tieren (bei Einhaltung des österreichischen Codex). Als besonders heikel werden mögliche Kosten für Haftungsübernahmen auf Grund von eventuellen Verunreinigungen und Verschleppungen in der Wertschöpfungskette gesehen. Der Geschäftsführer der AMA Marketing, Stephan Mikinovic, kommentiert: „Die Studie zeigt, dass man die Unterschiede in den Produktionszweigen berücksichtigen muss. Daher sollten auch die einzelnen Branchen gehört werden. Bemerkenswert sei zudem, dass in anderen EU-Ländern die GVO-Freiheit in Lebensmitteln kaum ein Thema sei. <hr> <big><b> Gentech-Verbot: „Gut fürs Geschäft.“ </b></big> <i>Jungbunzlauer ist lange und erfolgreich in der Biotech-Szene verankert. Der Weltmarktführer in Sachen Zitronensäure profitiert dabei von den strengen Gentech-Gesetzen in der EU.</i> Die Biotech-Branche spricht nicht gerne über Geschäftliches. Je länger man dabei ist, desto weniger. Bei Jungbunzlauer ist das nicht anders. Es steckt zuviel Entwicklungsarbeit und Know-how hinter dem Unternehmen, um leichtfertig mit Informationen um sich zu werfen. Früher, als der Betrieb noch seinen Stammsitz in Pernhofen hatte, behielt man die Dinge lieber für sich. Heute liegt das Zentrum des Konzerns in Basel und – so sagt man – ist noch etwas verschlossener geworden. Zu berichten gäbe es aber genug: Jungbunzlauer hat sich darauf spezialisiert, Zitronensäure und andere organische Verbindungen fermentativ herzustellen und spielt dabei international in vorderster Reihe mit. Das weltweit größte Zitronensäurewerk steht im Stammwerk in Niederösterreich. Die Geschichte des Unternehmens reicht bis 1867 zurück als man im böhmischen Jung Bunzlau mit einer Alkoholdestillationsanlage begann. 1962 stieg man ins heutige Hauptgeschäft Zitronensäure ein, 1986 begann das Unternehmen das Verdickungsmittel Xanthan herzustellen. In den letzten zehn Jahren wurde die Produktpalette um Gloconate und organische Salze beständig erweitert. Neben Pernhofen unterhält Jungbunzlauer Werke in Frankreich, Deutschland und Kanada. Zitronensäure wie auch die gesamte Produktpalette findet vor allem in der Lebensmittelindustrie Verwendung. Zwei Drittel der Gesamtproduktion werden für die Herstellung von Getränken und Nahrungsmitteln benötigt. Weiters werden die Produkte in der Pharmaindustrie, in Hygieneprodukten und in Reinigungsmitteln eingesetzt. Die Herstellung funktioniert durchgehend auf der fermentativen Gewinnung der Verbindungen aus Mikroorganismen. Ähnliche Verfahren – gleiche Absatzmärkte: So bleibt alles gut überschaubar. Ausbeute und Qualität der Produkte hängen dabei von den eingesetzten mikrobiellen Stämmen ab. Durch die strenge österreichische und EU-Gesetzgebung ist man bei Jungbunzlauer angewiesen, Stammoptimierungen mit klassischen Selektionsmethoden und ohne den Einsatz effizienterer gentechnischer Verfahren durchzuführen. Auf den ersten Blick ein Wettbewerbsnachteil. Jedoch: Für Jungbunzlauer ist die „natürliche“ Produktionsweise „ein besserer Schutz als der Zoll“, wie es aus dem Unternehmen heißt. Denn: Zitronensäure-Hersteller, die sich der modernen Gentechnologien längst bedienen, können auf den heimischen Märkten nichts verkaufen. Und so bleibt die entscheidende Konkurrenz de jure außen vor. Die Grundprinzipien der Produktion blieben im Laufe der Jahre stets gleich, sehr viel hat sich aber an der gesamten Technologie des Werkes geändert. Vor allem, was den Umgang mit Ressourcen und Abfällen betrifft. Das Zitronensäure-Werk in Pernhofen betreibt eine eigene Abwasserreinigungsanlage nur für betriebliche Abwässer. Das entstandene Biogas wird entschwefelt, der gewonnene Schwefel weiterverwendet. Die anfallende Biomasse wird als Futtermittelzusatzstoff weiterverkauft. Bei Jungbunzlauer hat man den Stand der Wissenschaft in die Praxis umgesetzt und ist dafür auch von der EU durch die Aufnahme in die „best available technology“ Dokumente ausgezeichnet worden. <% image name="Zuckerruebe" %><p> <small> Zitronensäure-produzierende Mikroorganismen wachsen auf Nährlösungen, die in der Regel aus Zuckerrüben oder Glukose bestehen. </small> Die Hürden der Grünen Biotechnologie

Von Zaubereien an der Oberfläche

Eindrücke vom diesjährigen H.F.Mark-Symposium des ofi – dem Österreichischen Forschungsinstitut für Chemie und Technik: Was passiert, wenn funktionale Moleküle mit cleverer Methodik an unterschiedlichste Werkstoffe andocken. Von Zaubereien an der Oberfläche <% image name="Zucker" %><p> <small> Kohlehydrate wie etwa Zucker als bioverträgliche Träger in der Medizin. </small> Öffnen, binden, andocken – nein, sagen Sie lieber pfropfen. Den Ring knacken, den Initiator vorschicken, das smarte Monomer nachhaken. Sodann: Adsorbieren oder abweisen. Geschmeidig sein, kratzfest oder haften bis ans Ende aller Tage. <i>Hard or soft?</i> Biokompatibel oder mikrobizid. Primär gilt: Polymere werden in ihrer Funktion von ihrer Oberfläche bestimmt, also von physikalischen, chemischen und biologischen Wechselwirkungen von Molekülen mit der Polymeroberfläche. Auch, wenn man es nicht unbedingt sieht: Jede Oberfläche steht in permanenter Reaktion. Das ist das eine. Das andere ist, ein Polymer als Trägermaterial zu verwenden, auf dem bestimmte reaktive Gruppen den Hafen für wiederum sehr bestimmte Ankergruppen bilden. Was das in der Praxis bedeutet, schildert Heinrich Gruber vom Institut für Angewandte Synthesechemie an der TU Wien: „Wir haben auf Basis von Methacrylsäurederivaten von leicht zugänglichen Kohlehydraten wie Zucker neue hydrophile Träger polymerisiert, deren Morphologie und Partikelgröße gezielt gesteuert werden kann. Aufgrund ihrer Bioverträglichkeit sind diese Kohlehydrat-Träger für die Medizin sehr interessant.“ Als extracorporale Blutreinigung etwa: „Indem am Träger immobilisierte Antikörper eingesetzt werden, können toxische Substanzen gezielt aus dem Blut entfernt werden.“ Diese patentierte Methode soll künftig vor allem in Intensivstationen eingesetzt werden, um bei Schockzuständen und Multiorganversagen Hilfe zu leisten. Entwickelt wurde sie gemeinsam mit Dieter Falkenhagen von der Donau-Universität Krems. <b>Grafting.</b> Aktuell ist vor allem die Veredelung von Kunststoffoberflächen das Gebot der Materialwissenschaft. Dafür stehen zweierlei Methoden zur Verfügung, wie Franz Stelzer vom Institut für Chemische Technologie organischer Stoffe an der TU Graz ausführt: „Die Oberfläche kann entweder photochemisch verändert, indem Radikale in der Gasphase – dem Plasma – gebildet werden und diese sodann als zusätzliche Schicht die Kunststoffoberfläche bedecken.“ Zum anderen bedienen sich die Wissenschaftler gerne jener Reaktion, die heuer auch mit dem Chemie-Nobelpreis belohnt wurde – dem so genannten Graften mittels „Ringöffnender Olefin Metathese Polymerisation“ (ROMP). „Dabei dockt ein Monomer an das Radikal eines Initiators an – wird also aufgepfropft. Deutlich unempfindlichere, aber dennoch hochaktive Initiatorsysteme machen derzeit auch eine Pfropfung im Inneren von Schläuchen oder anderen Hohlkörpern möglich.“ Sinn macht das vor allem für die biozide Ausrüstung von Kunststoffen. Und dafür hat Stelzer gemeinsam mit seinen Industriepartnern – KeKelit und Anton Paar – auch ein Patent erhalten. Dabei trifft die Chemie gewissermaßen auf die Mikrobiologie. Denn wenn es gelingt, den für das Grafting notwendigen Initiator zu immobilisieren, so sind diese Oberflächen durch das damit aufgepfropfte Additiv – klassische Biozide sind etwa Silber- und Zinksalze, zinnorganische Verbindungen, Chlorphenole, Heterocyclen sowie kationische Tenside – garantiert bakterienfrei. Durch eine Wechselwirkung mit der Cytoplasmamembran der Bakterien entsteht ein <i>very high killing factor</i>. <b>Selbstreiniger.</b> Manche Verbindungen haben für Lacke oder Kunststoffe äußerst unerwünschte Reaktionsfolgen. Übel spielt ihnen etwa die Photokatalyse von Titandioxid (TiO<small>2</small>) mit – eine Reaktion, die man etwa mit dem Rosten von Eisen vergleichen kann. War man lange bemüht, diesen Effekt zu minimieren, nutzt man ihn heute vermehrt für unterschiedliche Anwendungen, wie Tino Kuhn von der deutschen Kronos International schildert. „Als Photokatalysator kann TiO<small>2</small> als vielfältiges Reinigungsmittel herhalten, indem es schädliche organische Verbindungen im Abwasser, in Abgasen oder auf Oberflächen abbaut.“ Man muss den Katalysator eben nur durch eine Schutzschicht vom tragenden Polymer abschirmen. <% image name="Wassertropfen" %><p> <small> Geheimnisvolle blaue Perlen? Nein, die Wassertropfen prallen auf der imprägnierten Holzoberfläche ab, nachdem sie durch eine nanopartikuläre Oberflächenbeschichtung zur superhydrophoben Oberfläche wurde. </small> Während die Selbstreinigung durch den bekannten Lotuseffekt von einer superhydrophoben Oberflächenstrukturierung ausgelöst wird – das Wasser perlt ab und nimmt dabei den Schmutz mit –, erzielt Titandioxid denselben Effekt durch eine superhydrophile Beschichtung: Wassertropfen zerfließen dabei zu einem einheitlichen Film. Im Klartext sind das dann beschlagsfreie Scheiben, stets saubere Rückspiegel beim Auto, selbstreinigende Hochhausfenster, Lärmschutzwände, Plastikfolien oder Jalousien. Letzter Schrei von Kronos: KRONOS-VP 3655. Dabei handelt es sich um die Entwicklung eines photokatalytischen TiO<small>2</small> für Wandfarben, das bereits im sichtbaren Licht wirksam wird – also auch bei einer Glühbirne in geschlossenen Räumen – und so für eine spürbar bessere Raumluft sorgt. Das Licht aktiviert dabei den Katalysator in der Farbe und baut sodann an der Grenzfläche laufend die freischwebenden Stoffe der Raumluft ab. <b>Nanofibres.</b> Themenwechsel. Sprechen wir von Oberflächen in Reibung. Und schon haben wir das Problem der elektrisch geladenen Polymere. Ein Problem insbesondere für die Halbleiterindustrie, deren hochsensible Chipsätze auf die Antistatik ihrer Umgebung angewiesen sind. Die Klosterneuburger Electrovac bastelt derzeit nicht nur am Börsengang, sondern forscht in Person von Ernst Hammel auch an der antistatischen Ausrüstung von Polymeroberflächen – an Kohlenstoff-Nanofasern, deren Leitfähigkeit jene der gängigen technischen Ruße bei weitem übertrifft. <% image name="Wasserstoffproduktion" %><p> <small> Steam Methane Reformer (SMR): Aus Erdgas wird hochreiner Wasserstoff produziert. </small> Technische Ruße werden im industriellen Maßstab insbesondere von Degussa hergestellt. Und zwar durch die Pyrolyse von Erdöl und Erdgas. Anders ausgedrückt: „In regelrechten CO<small>2</small>-Schleudern im Kraftwerksmaßstab.“ Anstatt Öl und Gas zu verbrennen werden bei dem von Electrovac patentierten CVD-Verfahren so genannte Nanofibres aus Methan (CH<small>4</small>) synthetisiert. Als angenehmes „Abfallprodukt“ wird dabei Wasserstoff (H<small>2</small>) freigesetzt und der CO<small>2</small>-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Steamreformern um ein Drittel reduziert. Der CVD-Reaktor wird derzeit gemeinsam mit der OMV und Messer Austria auf seinen großindustriellen Einsatz getestet: „Die OMV benötigt jeden Tag rund 100 t Wasserstoff, der derzeit CO<small>2</smal>-intensiv via Steamreformer generiert wird. Unsler CVD-Reaktor könnte dabei jährlich 36.500 t CO<small>2</small> einsparen.“ Denkbar ist, diesen Prozess auch bei der thermischen Biomasseverwertung einzusetzen – also bei der Umwandlung von Biogas zu verwertbarem Erdgas. Potenzielle Anwendungen für die Nanofibres sind elektrochemische und Gasphasen-Wasserstoff-Speicher, Verbundmaterialien, Kondensatoren, Lithium-Ionen-Batterien, protonenaustauschende Membrane und Brennstoffzellen. Insbesondere als antistatische Verbundmaterialien könnten die Nanofibres künftig in ähnlichen Mengen gebraucht werden wie derzeit Ruß. <b>Plasmaschichten.</b> Mit funktionellen Beschichtungen durch CVD-Verfahren beschäftigt sich auch Guido Ellinghorst vom Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) in Bremen. Bei diesen Verfahren werden die jeweiligen Prozessgase – beispielsweise O<small>2</small>, N<small>2</small>, H<small>2</small>O, NH<small>3</small> oder Luft für die Aktivierung von Oberflächen – in einem Plasmareaktor durch eine Elektrode dazu angeregt, auf die Polymere einzuwirken. Als Resultat entstehen so etwa Easy-to-clean-Beschichtungen auf Textilien, besondere Beschichtungen für den neuen Airbus, Kratzschutz für Handydisplays oder antibakterielle Schichten für Katheter. <hr> <small> Die <b><u>Chemical Vapor Deposition</u></b> (CVD) ist auf deutsch unter der chemischen Gasphasenabscheidung bekannt, deren wichtigste Anwendung die Waferbeschichtung ist. An der Oberfläche eines Substrates wird dabei aus der Gasphase eine Feststoffkomponente abgeschieden. </small> <hr>

„Diagnosen werden ab 2010 sprunghaft besser.“

Der Chemie Report sprach mit Paul Smit, der für Philips Medical Systems die Strategie- und Geschäftsentwicklung verantwortlich zeichnet. „Diagnosen werden ab 2010 sprunghaft besser.“ <% image name="Smit" %><p> <small> Paul Smit: „Jeder Euro für die integrierte Bildgebung spart drei Euro an Spitalskosten.“ </small> <i>In wie weit ist die integrierte Bildgebung bereits Realität im klinischen Alltag, sodass Befunde über verschiedene Instrumente hinweg präsent bleiben?</i> Die beiden Standards DICOM (Digital Imaging and Communications in Medicine) und IHE (Integrating the Healthcare Enterprise) haben sich mittlerweile in der medizinischen Welt durchgesetzt. Wir können heute sagen: Alle Geräte sprechen dieselbe Sprache, verstehen die gleiche Syntax. Die Integration der Instrumente ist hier schon sehr weit gediehen. Nicht zuletzt sind es meist Gesetze, die dabei als Vorantreiber fungieren – in den USA wird gerade geregelt, inwieweit Patienten Zugang zu ihren Gesundheitsdaten haben dürfen. All das braucht standardisiertes Vorgehen. Und nicht zuletzt ein Business Process Reengineering – was für viele Krankenhäuser die eigentliche Herausforderung ausmacht. <i>Wie sieht es mit der Vernetzung der Kliniken aus – gibt es bereits Kliniken, die externe Praxen, Labordaten, Röntgenbilder, Images aus Computertomographen etc. vernetzen?</i> Weltweit würde ich sagen, dass zwischen 20 und 30 % aller Krankenhäuser ausreichend vernetzt sind. Oft wird heute noch eine Art duales System gefahren: Ältere Geräte liefern noch keine digitalen Daten, sondern analoge Filme – um diesen auch weiterhin verwenden zu können, wird dabei mit dem Standard PACS (Picture Archiving and Communication System) an DICOM angedockt, sodass die Bildgebung sowohl als Film als auch in digitaler Form vorliegt. Der Markt für die integrierte Bildgebung wächst aber jährlich zwischen 7 und 10 %, sodass etwa ab 2020 eine vollständige digitale Vernetzung im medizinischen Alltag erreicht werden wird. <i>In welchen Bereichen sehen Sie aktuell die größten Umsatz-Zuwächse bzw. Potenziale?</i> Computertomographie und Nuklearmedizin weisen derzeit mit 10 bis 15 % das größte Wachstum auf. Die Technologieentwicklung ist in diesen Bereichen überaus schnell: Computertomographen sind heute deutlich schneller und genauer als noch vor wenigen Jahren – ein Herz kann mittlerweile binnen sechs Sekunden gescannt werden. Die Geräte können daher für die Erste-Hilfe-Diagnose verwendet werden. In der Nuklearmedizin liefert die Positron Emission Tomography (PET) die Chance für die sehr frühe Krebserkennung. Insgesamt werden in Europa derzeit einige Tausend Computertomographen und einige Hundert PET-Systeme von uns jährlich ausgeliefert. Wir sind hier die Nummer Drei am Markt und wachsen sehr stark. Indem die Magnetresonanz strahlungsfrei arbeitet sehen wir hier in 10 bis 20 Jahren die große Zukunft der Bildgebung: Heute noch sehr teure und große Geräte werden deutlich kleiner und spezifischer, also etwa nur für das Gehirn abgestellt sein. <i>Die diagnostische Praxis weitergedacht: Wohin tendiert die klinische Forschung?</i> Der Trend geht eindeutig in Richtung früherer und genauerer Diagnosen. Vor allem bei sehr teuren Krankheiten wie Darmkrebs oder Lungenkrebs lässt sich dadurch die durchschnittliche Lebenserwartung um bis zu 9 Jahre erhöhen. Aber hier stehen wir noch am Anfang – einige sehr teure und lange Studien müssen uns zuvor noch die entsprechenden Sicherheiten liefern. Aber Sie können damit rechnen, dass ab 2010 Diagnosen sprunghaft besser werden. Und damit werden auch die allgemeinen Gesundheitskosten sinken, weil dadurch enorme Beträge in den Spitälern eingespart werden können – eine Computertomographie zu machen und dadurch richtige Behandlungen zu machen ist ungleich billiger als einige Tage Spitalsaufenthalt aufgrund falscher Diagnosen. Zu erwähnen sind hier ebenso die Molekularagenten. Dabei handelt es sich um Kontrastmedien, die sich an Krankheitsherden anhaften – an Tumoren etwa – und sodann leuchten. Wenn Sie so wollen: Biochips, die eine in-vivo-Messung ermöglichen. Wir entwickeln diese Systeme derzeit gemeinsam mit Schering und rechnen mit der Marktzulassung ab 2010. <i>Sind Lab on Chip-Systeme für Philips ein relevantes Forschungsfeld? </i> Ja, hier entwickeln wir tatsächlich derzeit ein Produkt. Dabei handelt es sich um sehr schnelle Genanalysen bei Sepsis-Erkrankungen. Das Produkt ist dabei vollintegriert, das heißt, man gibt die Blutprobe hinein und erhält ohne weiteres Zutun binnen zwei Stunden ein Ergebnis. Wir wollen es in 2 bis 3 Jahren auf den Markt bringen.

Tibotec meldet Erfolge gegen HI-Virus

Die belgische <a href=http://www.tibotec.com>Tibotec</a> war in Phase 2b mit zwei HIV-Präparaten erfolgreich: TMC114 und TMC125 zeigen Aktivität gegen wirkstoffresistentes HIV. Tibotec meldet Erfolge gegen HI-Virus <% image name="Aidstest" %><p> Tibotec präsentierte seine primären Ergebnisse aus der POWER 2-Studie zur 24-wöchigen Wirksamkeit und Sicherheit von TMC114, einem Proteasehemmer (PI) bei behandlungserfahrenen Patienten sowie die ersten klinischen Langzeitergebnisse von TMC125, einem Nicht-Nukleosid-Reverse-Transkriptase-Hemmer (NNRTI) bei NNRTI-resistenten HIV-1-Patienten. Sowohl TMC114 als auch TMC125 werden derzeit in Phase III-Studien untersucht. Bei der Untersuchung zu <b><u>TMC114</u></b> handelt es sich um eine Studie zu TMC114 in Kombination mit Ritonavir (TMC114/R) bei mit mindestens 1 PI, 1 NNRTI und 1 NRTI erfahrenen Patienten, die eine oder mehrere primäre PI-Mutationen aufwiesen. Die Ergebnisse zeigten, dass 62 % der Patienten eine Verringerung der Viruslast von 1 log10 oder mehr in der höchsten Dosierungsgruppe im Vergleich zu 14 % in der Kontrollgruppe erzielten. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen und Übelkeit. TMC114/R wird derzeit in Phase III sowohl an behandlungserfahrenen wie behandlungsnaiven HIV-1-infizierten Patienten untersucht. <b><u>TMC125-C223</u></b> war eine Dosisfindungsstudie an HIV-1-infizierten Patienten mit weitgehender Behandlungserfahrung und erwiesener NNRTI-Resistenz sowie 3 oder mehr PI-Mutationen. Bei diesen NNRTI-resistenten Patienten fiel die Reduktion der Viruslast bei jenen Patienten, die TMC125 in Kombination mit einer optimierten Basisbehandlung erhielten, beim primären Endpunkt nach 24 Wochen bedeutend höher aus als bei der aktiven Kontrollgruppe. Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen waren Durchfall und Ausschläge. Das Programm der klinischen Phase III zu TMC125 startete letzten Monat. Als Hintergrund-Proteasehemmer wird TMC114 eingesetzt. Zum ersten Mal werden hiermit zwei neue Antiretroviren- Prüfmedikamente in Kombination an sehr behandlungserfahrenen Patienten untersucht.

Die Tulln-Connection

Zuerst war die Universität, dann kamen die Fachhochschule und die ersten Unternehmensansiedelungen. Jetzt expandiert der Forschungsstandort Tulln weiter. Trotz des schlechten Geredes: Mit grüner Biotechnologie lässt sich in Österreich nicht nur forschen, sondern auch Geld verdienen. Zwei Portraits. Die Tulln-Connection <% image name="Reagenzglaeser" %><p> <small> Mit Bio-Analytik erfolgreich: Biopure und Romer Labs. </small> Martin Freudenschuss ist äußerst zuversichtlich. „Hier wird es bald neue Spin-offs geben“, prophezeit er. Er ist eben mit seinem Arbeitgeber Biopure und dessen Partnerunternehmen Romer Labs in das Erdgeschoss des neuen Technologiezentrums in Tulln eingezogen. In den oberen Geschossen wäre noch Platz für Unternehmensgründungen. Biopure ist ein gutes Beispiel, wie solche funktionieren können. Als Freudenschuss im Jahr 2000 mit seiner Dissertation am angrenzenden IFA, dem Interuniversitären Department für Agrarbiotechnologie, begann, hatte er „das Glück am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein“. Labors wie jene am IFA benötigen chemische „Standards“ – hochreine Substanzen, die in der Chemie eine ähnliche Rolle einnehmen wie der Urmeter für metrische Messsysteme. Bei Mykotoxinen, an denen in Tulln gearbeitet wird, gab es keine Anbieter und die eigene Herstellung solcher Substanzen war aufwendig und teuer. Die Idee, eine Firma zu gründen, die dieses Geschäftsfeld abdecken würde, gab es daher schon lange, jedoch scheiterte ein früherer Versuch das entsprechende Reinigungsverfahren umzusetzen. Freudenschuss schaffte es in den ersten fünf Wochen seiner Doktorarbeit und reinigte 500 mg Deoxinivalenol. Das Projekt wurde wieder attraktiv. Innerhalb eines Jahres war die Firmengründung vollzogen. Zu diesem Zeitpunkt konnte man bereits eine zweite Substanz anbieten. Der Break Even war nach drei Jahren erreicht. Heute beschäftigt Biopure eine Handvoll Mitarbeiter und hat mehr als 50 verschiedene Produkte im Sortiment – als Festsubstanz wie auch in genau spezifizierten Lösungen. Freudenschuss leitet die Produktentwicklung. <b>Exzellentes Umfeld.</b> Erfolgreiche Gründungen sind stark von den Rahmenbedingungen abhängig: Biopure konnte sich an der Universität einmieten, auf die vorhandene Infrastruktur zurückgreifen und an Geräten arbeiten, die sich ein junges Unternehmen sonst nicht leisten könnte. Ohne der Öffnung der Universitäten wäre das nicht möglich gewesen. Starthilfe gab es durch ein FFF-Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren. Damit konnte man die Produktentwicklung finanzieren. Mittlerweile ist man an einem EU-Projekt beteiligt. Finanzielle Rückendeckung gab es auch von der Erber AG, dem Eigentümer des Futtermittelherstellers Biomin, auf die man bei Ausfall der Förderungen hätte zurückgreifen können. „Ohne diese Versicherung hätte sich wohl niemand über die finanziellen Hürden getraut.“ „Prinzipiell“ sagt Gustav Kichler, COO bei Romer Labs, „lebt eine solche Neugründung von den handelnden Personen.“ Im Fall der Biopure waren es der Chef des IFA Analytikzentrums Rudolf Krska und Erich Erber, die das Projekt vorantrieben. Mit Krska hätte man einen Vollprofi im Projekteschreiben dabei gehabt, ohne dessen Routine die Zusage des FFF-Projektes nicht so schnell zustande gekommen wäre. <b>Symbiotische Firmenbeziehungen.</b> Mit Biopure ist der Diagnostikhersteller Romer Labs eng verbunden. Romer Labs stellt Analysekits für Futtermittel- und Lebensmittelproben her, darunter auch immunochromatographische Säulchen, die einen Substanznachweis schon in wenigen Minuten bringen. 1982 in den USA als Servicelabor für die Mykotoxindiagnostik gegründet, wurde Romer 1999 von der Erber AG übernommen und damit in Marketing und Vertrieb zum internationalen Akteur. Gleichzeitig mit der Ansiedelung im niederösterreichischen Herzogenburg erschloss die Firma mit einem Forschungszentrum in Singapur einen dritten Standort. Heute liegt der Umsatz von Romer Labs bei 4,5 Mio €. Die Forschungsausgaben machen davon etwa 5 % aus, wobei ein großer Anteil aus Fördertöpfen noch nicht eingerechnet ist. Das Verhältnis zur Schwesterfirma Biopure ist symbiotisch. „Biopure ist unser Partner für die Referenzmaterialien und Romer ist der Vertriebspartner für die weltweite Distribution der Produkte“, meint Kichler. Mittlerweile ist Romer in mehr als 70 Ländern präsent. Das Unternehmen exportiert 90 % seiner Waren. <b>Forschung bis zur Produktreife. </b> Die Ideen- und Entwicklungsschmiede für Romer Labs ist das am IFA angesiedelte Labor der Christian Doppler Forschungsgesellschaft, bei der das Unternehmen seit sieben Jahren Mitglied ist. Dort studiert ein kleines Team den Abbau von Mykotoxinen durch Mikroorganismen, um daraus Strategien für die Vermeidung von Kontaminationen zu erarbeiten. Romer erwartet sich daraus die Entwicklung neuer Schnelltests. Die Ausgaben eines laufenden Projektes teilen sich dabei die Gesellschaft, deren Mitglieder sich aus Wirtschaft, öffentlicher Hand und Wissenschaft zusammensetzen, und das beteiligte Unternehmen untereinander auf. In den ersten beiden Jahren übernimmt der Firmenpartner 30 % der Kosten, ab dann wird die Forschung zu gleichen Teilen finanziert. Das wissenschaftliche Team selbst ist an der Universität angestellt und arbeitet selbstständig. Die groben Vorgaben kommen von Romer Labs. Damit nicht am Markt vorbeigeforscht wird, legt man Wert darauf, dass zwischen Unternehmen und Forschung ein beständiger Informationsaustausch herrscht. Das mache die Zusammenarbeit bis zur Produktreife auch sehr spannend: „Es ist für die Forscher irrsinnig motivierend, einen Prototyp an die Firma weiterreichen zu können.“ <b>Potenzial in der Mykotoxinforschung.</b> Zum Kundenkreis zählen neben wissenschaftlichen Einrichtungen hauptsächlich Routinelabors von Lebensmittelkonzernen, deren Qualitätskontrolllabors Analysen durchführen müssen oder staatliche Einrichtungen, die Grenzwerte überwachen. Durch relativ strenge EU-Regelungen konnte man auf diesem Sektor einen großen Markt erschließen. In den USA beliefert man vor allem die Getreideindustrie mit einer speziell auf die dortigen Grenzwerte abgestimmten Produktpalette. Allzu leicht ist der Export in die USA allerdings nicht: Seit dem 11. September 2001 ist es schwieriger nach Amerika zu schicken. So ist es zwar erlaubt, das sensible Material ins Land zu schicken, Zollkontrollen verzögern Lieferungen aber oft um einige Wochen. Romers Strategie für die Zukunft ist es, das derzeitige Arbeitsfeld weiter auszubauen. „Um kompetitiv bleiben zu können,“ sagt Kichler „muss man über den Tellerrand der Mykotoxinforschung hinausschauen.“ Zukünftig könnte man sich in der Lebensmitteldiagnostik engagieren, das würde auch bedeuten, neue Bande, mit Firmen die in diesem Sektor tätig sind, zu knüpfen. Biopure bedient als Referenzmittelhersteller einen anderen Markt und verfolgt die Strategie, tiefer in das Forschungsfeld Mykotoxine vorzudringen. Etwa in der weiteren Veredelung, also Aufreinigung dieser Substanzen. Bislang hält man bei 98 % Reinheitsgrad. Zukünftig ist es durchaus vorstellbar, auch für den humanmedizinischen Bereich zu produzieren. Die Warendistribution würde dann auch über „Katalogfirmen“ abgewickelt werden können, die Biopures Produkte in ihr Portfolio aufnehmen. Entsprechende Projekte werden bereits angestrengt, genaueres will Freudenschuss aber noch nicht preisgeben. Ziel ist es, Ende 2006 in diesem Marktsegment die Weltmarktführerschaft zu erreichen.

RAG will Degussa-Anteile von E.ON

Der deutsche <a href=http://www.rag.de>RAG</a>-Konzern steht kurz vor der vollständigen Übernahme von <a href=http://www.degussa.de>Degussa</a>: Für 2,8 Mrd. Euro will man die von <a href=http://www.eon.de>E.ON</a> gehaltenen Degussa-Anteile übernehmen. RAG will Degussa-Anteile von E.ON Dazu wurde ein entsprechendes Eckpunktepapier vereinbart. Die RAG hielt bisher 50,1 % am weltgrößten Spezialchemiekonzern. Weitere 43 % lagen bei E.ON. Die Übernahme soll bis Juli 2006 abgeschlossen sein. Für die außen stehenden Aktionäre kündigte RAG ein öffentliches Kaufangebot von 42 €/Aktie an. Weiters sei ein Squeeze-Out vorgesehen. <% image name="Degussa" %><p> "Mit der geplanten vollständigen Übernahme der Degussa AG schaffen wir das Fundament für die erfolgreiche Zukunft des RAG-Konzerns. Sie ist ein Meilenstein auf dem Weg an die Börse", so der RAG-Vorstandsvorsitzende und frühere Bundeswirtschaftsminister Werner Müller. Der Vorsitzende der IG BCE, Hubertus Schmoldt, sprach von einer "wichtigen Wegmarke für die Weiterentwicklung der RAG zu einem Energie-, Chemie- und Immobilienkonzern".

Dezember 19th

Neue Rolle des Proteins Raf-1 entdeckt

Wie Leberzellen auf Signale zur Aktivierung eines Selbstzerstörungsprogramms reagieren, wird vom Protein Raf-1 maßgeblich mitbestimmt. Diese bisher unbekannte Funktion des ­Signalmoleküls hat eine Gruppe des Campus Vienna Biocenter in Mäusezellen entdeckt. Neue Rolle des Proteins Raf-1 entdeckt <% image name="Maus" %><p> Wenn es der Leber schlecht geht, wird mit dem programmierten Zelltod (Apoptose) ein Schutzmechanismus aktiviert. So werden infizierte oder beschädigte Leberzellen in den Tod getrieben. Für die Aktivierung der Apoptose sind <b><u>Fas-Rezeptoren</u></b> an der Oberfläche der Leberzellen entscheidend: Sie empfangen das als FasL bezeichnete Signalmolekül und initiieren anschließend die Selbstzerstörung der Zelle. Eine Gruppe um Manuela Baccarini von den Max F. Perutz Laboratories an der Uni Wien konnte nun zeigen, dass die Menge an Fas-Rezeptoren auf der Zellmembran <b><u>vom Protein Raf-1 reguliert</u></b> wird: Zellen besitzen bis zu 5 x mehr Fas-Rezeptoren, wenn sie kein Raf-1 herstellen können. Die Ergebnisse liefern eine Erklärung für die vor einiger Zeit entdeckte Tatsache, dass Raf-1 gerade in der Embryonalentwicklung eine wichtige Funktion hat. Dann verhindert es nämlich die zu dem Zeitpunkt ungewollte Aktivierung des Zelltod-Programms durch das Signalmolekül FasL. Jetzt ist geklärt, dass dieser Effekt durch die Regulierung der Anzahl der dafür zuständigen Rezeptoren auf der Zelloberfläche erfolgt. Zur korrekten Funktionsweise der Fas-Rezeptoren gehört auch, dass sie nach Bindung des FasL-Signalmoleküls und Aktivierung der Apoptose in das Zellinnere transportiert werden. Dort werden sie quasi recycled und wieder funktionstüchtig an die Zelloberfläche zurück transportiert. Während dieses Vorgangs wird die Signalübetragung unterbrochen. Wenn aber Raf-1 fehlt, dann werden die Rezeptoren nicht in das Zellinnere aufgenommen. Sie bleiben im aktivierten Zustand auf der Zelloberfläche und bewirken ein kontinuierliches Initiieren der Apoptose. Bei Erkrankungen der Leber kann das über die Fas-Rezeptoren aktivierte Schutzprogramm nun ganz verschiedene Rollen haben. So zerstört es etwa bei Infektionen oder Abstoßreaktionen ­aus Selbstschutz ­ weitere Leberzellen, die durch moderne Medikamente eigentlich gerettet werden könnten. In dieser Situation ist es wichtig, dieses Programm zu stoppen. Anders bei Lebertumoren: Diese bewirken eine Schwächung des Fas-abhängigen Selbstschutzes und können so stetig wachsen. Hier wäre eine Stärkung des Schutzprogramms wünschenswert, so dass die Tumorzellen abgetötet werden. Die Erkenntnisse aus dem Projekt bieten einen Ansatz für künftige Therapien bei verschiedensten Lebererkrankungen.

Linde baut Wasserstoffanlagen in Indien

<a href=http://www.linde.de>Linde</a> hat von der indischen Reliance Industries den Auftrag zum Bau von fünf Wasserstoffanlagen am Raffineriestandort Jamnagar im indischen Bundesstaat Gujarat erhalten. Der Auftragswert beläuft sich auf rund 175 Mio $. Linde baut Wasserstoffanlagen in Indien Die erste der neuen Anlagen wird Anfang 2007 den Betrieb aufnehmen. Zusammen mit zwei bereits bestehenden Einheiten wird die lokale Produktionskapazität auf insgesamt knapp 600.000 Normkubikmeter Wasserstoff pro Stunde gesteigert. Damit entsteht in Jamnagar einer der weltweit größten Produktions­standorte für hochreinen Wasserstoff. <% image name="Wasserstoffproduktion" %><p> Linde wird neben dem Basic und Detail Engineering, der Materialbeschaffung und der Überwachung von Montage und Inbetriebnahme auch das Training des Reliance-Personals übernehmen. An der Ausführung des Projekts ist die Linde Process Technologies India maßgeblich beteiligt. Als Rohstoffe werden unter anderem Erdgas, Raffinerieabgase, Flüssiggas (LPG) und Naphtha verarbeitet.

DNA-Methylierungstest erfolgreich

<a href=http://www.epigenomics.de>Epigenomics</a> hat mit seinem molekularen Darmkrebstest ein Forschungsziel erreicht und dafür eine Meilensteinzahlung von Roche Diagnostics erhalten. <% image name="Chip_Epigenomics" %><p> Epigenomics ist der Überzeugung, dass die Diagnose, die auf der Interpretation von Veränderungen in der DNA-Methylierung beruht, in der Lage ist, ein großangelegtes Screening für Darmkrebs in der breiten Bevölkerung zu unterstützen. Der Test zielt auf Männer und Frauen über 50, die sich regelmäßigen Früherkennungstests für Darmkrebs unterziehen. Der mit Roche Diagnostics entwickelte Test konnte Darmkrebs in einer Standard-Blutprobe im frühen Stadium genauso gut erkennen wie im Spätstadium. Zudem habe er die Krankheit im Darm unabhängig von ihrer Lokalisierung feststellen können. Epigenomics hat die Studien zur Identifizierung und Validierung von Markern auf Basis der DNA-Methylierung unter Verwendung von Blutplasma durchgeführt. Insgesamt wurden 2.000 Proben untersucht, davon 600 Plasmaproben von an Darmkrebs erkrankten Patienten. Epigenomics arbeitet seit September 2002 mit Roche Diagnostics zusammen. Falls alle Produkte aus der Kooperation auf den Markt kommen, könnten die möglichen Gesamtzahlungen nach früheren Epigenomics-Schätzungen bis zu 100 Mio € betragen. <small> <b><u>Methylierung</u></b> ist ein natürlicher Prozess, der an einer der 4 DNA-Basen, dem Cytosin, auftritt. Das Vorhandensein von Methylierung kann die Aktivität von Genen verändern. Abweichende Muster in der Methylierung bei gesundem und krankem Gewebe können erkannt werden und auf eine geänderte Gen-Aktivität hindeuten, die Krankheiten wie Krebs hervorrufen könnten. Eine Reihe von Initiativen wie das Humane Epigenomprojekt dient dazu, alle Methylierungsstellen auf dem menschlichen Genom zu erfassen und dabei eine Verbindung von den Methylierungsmustern zur Gen-Expression herzustellen. </small> DNA-Methylierungstest erfolgreich

Weltbank schließt CDM-Deal mit China

Die <a href=http://www.worldbank.org>Weltbank</a> hat mit Jiuangsu Meilan Chemical und Changsu 3F Zhong New Chemicals Material Verträge über die Emissionssenkung des Treibhausgases HFC-23 unterzeichnet. Im Rahmen des vereinbarten CDM-Projekts (Clean Development Mechanism) verpflichten sich die beiden Unternehmen, das bei der Produktion von Kühlmitteln entstehende Treibhausgas HFC-23 künftig nicht mehr in die Atmosphäre entweichen zu lassen, sondern zu speichern. Den Wert der Vereinbarung wird von der Weltbank mit 775 Mio € beziffert. <% image name="Schlot" %> <p> Zudem sollen über die Emissionseinsparung Certified Emission Reductions (CER) generiert werden, die im Rahmen des Emissionshandels als Äquivalent für European Emission Allowances (EUA) im Handelszeitraum 2005 bis 2007 genutzt werden können. Aus den beiden chinesischen Projekten werden 19 Mio CO<small>2</small>-Zertifikate generiert. Weltbank schließt CDM-Deal mit China

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