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Dezember 21st, 2005

CSC verlängert Outsourcing mit DuPont

Die Computer Sciences Corporation (<a href=http://www.csc.com>CSC</a>) hat seinen IT-Service-Vertrag mit <a href=http://www.dupont.com>DuPont</a> bis Dezember 2014 verlängert. Der IT-Dienstleister schätzt den Vertragswert auf 1,6 bis 2 Mrd $, abhängig von Marktschwankungen und den künftig erzielten Effizienzsteigerungen. CSC verlängert Outsourcing mit DuPont <% image name="EDV" %><p> CSC begann seine Geschäftsbeziehung mit DuPont 1997 mit einem Zehn-Jahres-Vertrag über IT-Outsourcing-Services. CSC betreibt die IT-Systeme und -Infrastrukrur für DuPont und betreut ausgewählte Applikationen in mehr als 40 Ländern.

Forschen am Gen für erhöhte Salztoleranz

Der Schimmelpilz Eurotium herbatiorum überlebt auch den zehnfachen Salzgehalt von Meerwasser. Jetzt ist es Forschern der Uni Haifa gelungen, das Gen für die Salzresistenz in Brau-Hefe zu schleusen und diese so wesentlich widerstandsfähiger zu machen. <% image name="Gensequenz" %><p> Im Toten Meer beträgt der Salzgehalt 340 g/l Wasser. Unter diesen Umständen kann der Schimmelpilz überleben, weil die Zellen auf die unwirtliche Umgebung mit der Produktion von Glyzerin reagieren. Glyzerin verhindert nämlich, dass die Zellen Wasser verlieren. Das Forscherteam um den Evolutionsbiologen <a href=http://evolution.haifa.ac.il>Eviatar Nevo</a> haben ein Gen namens <b><u>EhHOG</u></b>, das mit der Herstellung des Glyzerins in Verbindung gebracht wird, isoliert und es in Brauhefe Saccharomyces cerevisiae geschleust. Tatsächlich erhöhte sich nicht nur die Salztoleranz der transgenen Hefe, sondern auch die Toleranz für Kälte und Hitze. Die Forscher hoffen nun, dass dieses Gen eventuell auch bei anderen Pflanzen zur Erhöhung der Toleranz für Salz und Temperaturextreme verwendet werden könnte. Seit Jahren beklagen Biologen nämlich die zunehmende Versalzung arider Regionen. Zahlreiche Nahrungspflanzen sind empfindlich gegen erhöhte Salzwerte im Boden. Eine Erhöhung der Salztoleranz könnte helfen, Pflanzen auch unter extremen Bedingungen zu züchten. Dass das Wissen um das Gen im Schimmelpilz auch Auswirkungen auf die Nahrungspflanzen haben könnte, ist allerdings zweifelhaft. Forschen am Gen für erhöhte Salztoleranz

Wieder bedeutender Gasfund in Österreich

Die <a href=http://www.omv.at>OMV</a> hat nach dem bedeutenden Fund im Frühjahr dieses Jahres einen weiteren substanziellen Gasfund im Wiener Becken getätigt. Wieder bedeutender Gasfund in Österreich <%image name="omvlogo" %><p> Die technisch herausfordernde Explorationsbohrung erschloss Gasvorkommen in einer Tiefe von rund 3.400 m. Die möglichen Reserven von rund 1,5 Mrd m3 entsprechen etwa einem Fünftel des jährlichen österreichischen Erdgasverbrauchs und liegen über der österreichischen Jahresgasproduktion der OMV von 1,25 Mrd m3. Erste Tests ergaben eine maximale Förderrate von 600.000 m3/Tag. Mit dem Start der Förderung ist 2007 zu rechnen. Die Lebensdauer des Feldes wird auf 10 bis 15 Jahre geschätzt. Insgesamt investierte die OMV 2004 und 2005 rund 150 Mio. Euro in die Aufsuchung und Gewinnung von Öl und Gas in Österreich. Aufgrund des hohen Alters der Felder ist das ein schwieriges Unterfangen und nur dank 3D-Seismik und modernster Tiefbohrtechnik möglich. 19 Bohrungen wurden in diesen beiden Jahren in Österreich abgeteuft – eine Bohrmeterleistung von 51.100 m. Die fündige Explorationsbohrung Ebenthal Tief 1 befindet sich 30 km nordöstlich von Wien, östlich der Ortschaft Ebenthal. Die OMV war bereits im Frühjahr mit der Bohrung Strasshof T4 auf große Gasvorkommen – rund 4 Mrd m3 – gestoßen, gemeinsam mit dem neuen Fund zeichnet sich damit für das österreichische Explorationsgeschäft der OMV ein Rekordjahr ab. Derzeit verfügt die OMV in Österreich über sichere Öl- und Erdgasreserven von 150 Mio. boe. Ziel der OMV ist es, die österreichische Öl- und Gasförderung von derzeit 40.000 boe/d bis 2010 um ein Viertel auf 50.000 boe/d zu erhöhen. 12 % der von OMV geförderten Öl- und Gasmengen werden derzeit in Österreich produziert.

Dezember 20th

Displays mit Durchblick

Anzeigen mit organischen Leuchtdioden leuchten brillant, waren bisher aber undurchsichtig. Mit transparenten Leuchtdioden eröffnen sich neue Anwendungen: OLEDs lassen sich mit klassischen LCDs verheiraten und machen Verbundgläser zu Infotafeln. Displays mit Durchblick <% image name="OLED" %><p> <small> Transparente organische Leuchtdioden leuchten in verschiedenen Farben. So werden Displays mit beliebigen Mischfarben möglich. © Fraunhofer IAP </small> Wissenschaftlern vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung <a href=http://www.iap.fraunhofer.de>IAP</a> in Potsdam ist es nun gelungen, mit leuchtenden Polymeren transparente OLED-Anzeigen zu bauen. Deren Helligkeit, Lebensdauer und Wirkungsgrad ist so hoch, dass erste kommerzielle Anwendungen absehbar sind. Möglich wurde das durch eine neue Art von Metallelektroden, welche die Polymerschicht mit Strom versorgt. Dank ihrer Transparenz können OLED-Anzeigen mit den klassischen und mittlerweile sehr hoch entwickelten TFT-Flüssigkristalldisplays der verschiedensten Geräte kombiniert werden. Dabei denken die Forscher daran, zusätzliche Funktionen oder Warnhinweise als leuchtende oder blinkende Flächen und Symbole direkt in das OLED-Display zu integrieren. Durch Kombination der beiden Anzeigetypen lässt sich die Informationsdichte auf gleicher Fläche erhöhen. Der Kooperationspartner Optrex Europe GmbH im hessischen Babenhausen hat bereits Demonstratoren solcher hybrider Anzeigen erstellt. Wenn künftig größere Flächen beherrschbar werden, ließen sich die leuchtenden Polymere auch in Verbundgläser einbringen. So würden aus Windschutzscheiben von Autos oder Fassadenelementen Anzeigetafeln, die den Durchblick kaum trüben. Ein Novum sind zweifarbige transparente Anzeigen: Durch Farbmischung werden nun vollkommen neue Effekte und Anwendungen möglich. <small> 2005 werden mit OLED-Displays weltweit rund 550 Mio € umgesetzt. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von knapp 60 %. Eingebaut werden die meist noch kleinen, selbst leuchtenden Anzeigen derzeit vor allem in Mobiltelefone und MP3-Player. </small>

Satraplatin: GPC Biotech und Pharmion kooperieren

<a href=http://www.gpc-biotech.com>GPC Biotech</a> und <a href=http://www.pharmion.com>Pharmion</a> haben einen Entwicklungs- und Lizenzvertrag für die Vermarktung von Satraplatin abgeschlossen. Gemäß den Vereinbarungen erhält Pharmion für eine Vorauszahlung von 37,1 Mio $ die Vermarktungsrechte für Europa, die Türkei, Nahost, Australien und Neuseeland. <% image name="Satraplatinkapsel" %><p> <small> Die Unternehmen werden Satraplatin in verschiedenen Tumorarten untersuchen und die Entwicklungskosten teilen. </small> Pharmion hat sich über die Vorauszahlung hinausgehend zu einer weiteren Zahlung von 22,2 Mio $ verpflichtet. Für das Erreichen bestimmter Meilensteine bei der Einreichung der Zulassungsdokumente sowie der ersten Zulassung selbst wurden Zahlungen in Höhe von 30,5 Mio $ vereinbart. Bei bis zu 5 weiteren Zulassungen der EMEA für andere Indikationen erhält GPC Biotech zusätzliche Zahlungen in Höhe von bis zu 75 Mio $. Zudem wird GPC Biotech eine prozentuale Umsatzbeteiligung zwischen 26 und 30 % erhalten, wenn die Umsätze mit Satraplatin im Lizenzierungsgebiet bis zu 500 Mio $ erreichen oder eine Beteiligung von 34 % an den Umsätzen im Lizenzierungsgebiet, wenn diese 500 Mio $ übersteigen. Außerdem wird Pharmion Meilensteinzahlungen von bis zu 105 Mio $ an GPC Biotech leisten, wenn bestimmte Jahresumsätze in den Pharmion-Gebieten erreicht werden. <small> <b><u>Satraplatin</u></b> gehört zur Medikamentenklasse der Platin-Derivate, die in den letzten beiden Jahrzehnten zu einem wichtigen Bestandteil moderner Chemotherapien bei der Behandlung unterschiedlicher Krebserkrankungen wurden. Im Gegensatz zu den derzeit verfügbaren Vertretern dieser Wirkstoffklasse, die alle intravenös verabreicht werden müssen, können Patienten Satraplatin als Kapsel einnehmen. Satraplatin befindet sich derzeit in der Phase-3. Diese Studie soll als Grundlage für den Zulassungsantrag als Zweitlinien-Chemotherapie in Europa und den USA dienen. Pharmion will den Zulassungsantrag dafür 2007 in Europa einreichen. </small> Satraplatin: GPC Biotech und Pharmion kooperieren

US-Zulassung für Nierenkrebsmittel Sorafenib

Schneller als erwartet hat die FDA den von <a href=http://www.bayerhealthcare.com>Bayer HealthCare</a> und <a href=http://www.onyx-pharm.com>Onyx Pharma</a> entwickelten Wirkstoff Sorafenib gegen fortgeschrittenes Nierenkarzinom zugelassen. US-Zulassung für Nierenkrebsmittel Sorafenib <% image name="Nexavar" %><p> Das Medikament wird jetzt unter dem Handelsnamen <a href=http://www.nexavar.com>Nexavar</a> an die Apotheken ausgeliefert. Der orale Multi-Kinase-Hemmer ist die erste neue Behandlungsoption für diese Krebsart seit über zehn Jahren. Bayer-Chef Werner Wenning sieht in der positiven FDA-Entscheidung "eine Bestätigung für die Neuausrichtung des Pharmageschäfts und einen Erfolg für den Aufbau des Bereichs Onkologie". Die Zulassung basiert auf der bisher größten Studie an Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkrebs, an der international 130 Zentren beteiligt waren. Unter der Therapie mit Nexavar hat sich das progressionsfreie Überleben annähernd verdoppelt. Bayer hat auch bei der EMEA einen Zulassungsantrag gestellt - Nexavar könnte bis Ende 2006 auch in der EU auf den Markt kommen. <b><u>Die neuen Krebs-Therapien</u></b> halten das Tumorwachstum auf, indem sie die Wachstumssignale unterbrechen und/oder die Blutversorgung des Tumors stoppen. Diese zytostatischen Therapien haben weniger Nebenwirkungen als die älteren zelltötenden (zytotoxischen) Medikamente. <b><u>Nexavar</u></b> ist der erste orale Multi-Kinase-Hemmer, der Serine/Threonin-Kinasen und Rezeptor-Tyrosin-Kinasen in den Tumorzellen und in den Tumorgefäßen angreift. In präklinischen Modellen wirkte Nexavar auf beide Kinase-Klassen, die am Tumorwachstum und an der Angiogenese (Versorgung des Tumors mit Blut) mitwirken und wichtige Voraussetzungen für das Krebswachstum sind. Dazu gehören die RAF Kinase, VEGFR-2, VEGFR-3, PDGFR-ß, KIT und FLT-3. <small> Aktuell werden mit Sorafenib auch Phase-III-Studien zur Therapie des fortgeschrittenen hepatozellulären Karzinoms (Leberkrebs) und des metastasierenden Melanoms (Hautkrebs) durchgeführt. Im ersten Halbjahr 2006 ist der Start einer Phase-III-Studie an Patienten mit nicht kleinzelligem Lungenkarzinom geplant. </small>

Lanxess verkauft Business Unit Paper an Kemira

<a href=http://www.lanxess.de>Lanxess</a> verkauft seine Business Unit Paper für 88 Mio € an den finnischen Chemiekonzern <a href=http://www.kemira.com>Kemira Oyj</a>. Die Business Unit Paper erzielte 2004 einen Umsatz von rund 240 Mio €. Lanxess verkauft Business Unit Paper an Kemira In der Papierbranche schreite die Konsolidierung weiter fort. „Hinzu kommt, dass viele Kunden von einem Anbieter global die komplette Leistungspalette verlangen. Dieses Spektrum deckte unsere Business Unit jedoch nicht ab“, so Lanxess-Chef Axel C. Heitmann. Der Leverkusener Konzern hatte daher im April die Prüfung von strategischen Optionen für den Bereich angekündigt. Nach den defizitären Geschäftsjahren 2003 und 2004 konnte sich die Business Unit zuletzt besser entwickeln. <table><td> <% image name="Lanxess_Headquarter" %></td> <td> Nachdem Lanxess in den vergangenen Wochen den bevorstehenden Verkauf seines Dorlastan-Geschäfts an die japanische Asahi Kasei Fibers und die Desinvestition der Rhein Chemie-Tochter iSL-Chemie bekannt gegeben hatte, wird mit der Abgabe der Business Unit Paper eine weitere bedeutende Maßnahme zur Optimierung des Portfolios realisiert.<p> Die Business Unit Paper beschäftigt 375 Mitarbeiter in Leverkusen und in Bushy Park, South Carolina. Das breite Sortiment umfasst Farbstoffe, Weißtöner, Leimungs- und Verfestigungsmittel sowie Retentionsmittel. </td></table> <small> <b><u>Kemira</u></b> ist ein Chemiekonzern mit den Schwerpunkten Zellstoff-, Papier- sowie Wasserchemie. 2004 erzielte Kemira mit über 7.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 2,5 Mrd €. </small>

Wie ein Duft im Fliegenhirn Gefahr signalisiert

Nur wenige Sinnesreize sind für das Verhalten und Überleben von Belang. Wie aber machen diese Reize im Gehirn deutlich, dass sie besonders wichtig sind? Darauf haben Forscher vom Biozentrum der Uni Würzburg eine Antwort gefunden. Wie ein Duft im Fliegenhirn Gefahr signalisiert <% image name="Taufliege1" %><p> <small> Diese Taufliege wurde unter dem Objektiv eines Mikroskops so befestigt, dass durch eine kleine Öffnung in ihrer Kopfkapsel das Gehirn sichtbar wird. Das Tier ist genetisch so verändert, dass es in ausgewählten Nervenzellen ein Fluoreszenz-Protein produziert, und zwar abhängig von der Aktivität der Zellen. So lassen sich die Gehirnaktivitäten im Bild festhalten. &copy; Thomas Riemensperger </small> Die Umwelt wird im Gehirn des Menschen durch die Aktivität vieler tausender Nervenzellen abgebildet. Permanent werden dort Farben, Formen, Düfte und andere Reize registriert. Die meisten davon sind für das Verhalten wenig bedeutsam. Manche Reize haben aber eine ganz besondere Bedeutung und rufen eine Reaktion hervor. Der Duft von Essen etwa lässt uns das Wasser im Mund zusammenlaufen - damit bereitet sich der Organismus auf den Verdauungsprozess vor. Diese bedeutsamen Reize müssen nicht angeboren sein, sondern können auch erlernt werden. "Wir haben uns gefragt, wie die Relevanz eines Reizes im Gehirn repräsentiert wird", sagt der Würzburger Forscher <a href=mailto:andre.fiala@biozentrum.uni-wuerzburg.de>André Fiala</a>. Um dies auf der Ebene einzelner Nervenzellen zu untersuchen, verwendeten die Wissenschaftler Fruchtfliegen. Die nur gut zwei Millimeter großen Fliegen haben ein Gehirn, das ganz ähnliche Aufgaben lösen kann wie das Denkorgan des Menschen. Bekommen die Insekten in einer Art Training einen neutralen Geruch vorgesetzt und gleichzeitig einen kleinen Elektroschock verpasst, so gehen sie dem Duft bald aus dem Weg. Sie lernen, den zunächst unbedeutenden Reiz mit Gefahr zu assoziieren. "Während eines solchen Trainings haben wir mit mikroskopischen Methoden die Aktivität ganz bestimmter Nervenzellen im Gehirn der Fliegen beobachtet", erklärt Fiala. Diese Zellen, die den Botenstoff Dopamin ausschütten, sind bei einem Elektroschock besonders aktiv. Nachdem die Fliege gelernt hat, dass ein Duft diese gefährliche Situation vorhersagt, antworten die Zellen verstärkt auf den Duft hin: Dieser hat plötzlich eine Bedeutung erlangt, und die Nervenzellen schütten nun deutlich länger Dopamin aus als vorher. Menschengehirne arbeiten laut Fiala ganz ähnlich. Auch sie schütten Dopamin aus, wenn ein bedeutsamer Reiz auftritt. Allerdings seien es bei Säugetieren belohnende Reize, die diese Nervenzellen aktivieren. Dennoch scheinen die Prinzipien, wie Reize bewertet und im Gehirn verarbeitet werden, bei Fliegen ähnlich zu funktionieren wie bei Menschen. "Dieser Befund erlaubt uns nun, die Vorgänge im Fliegengehirn genauer unter die Lupe zu nehmen und dadurch etwas über unser eigenes Gehirn zu lernen." <% image name="Taufliege2" %><p> <small> Hier wurden bestimmte Nervenzellen der Taufliege durch grüne Fluoreszenz sichtbar gemacht. Sie alle enthalten den Transmitter Dopamin, der auch im Gehirn des Menschen an Lernvorgängen beteiligt ist. In der Fliege verstärkt sich die Antwort dieser Zellen auf einen bestimmten Duft, wenn dieser zuvor mit einem Elektroschock gepaart wurde (assoziatives Lernen). </small>

Neue Waffe im Kampf gegen Tbc in Sicht

Ein Kosmetikprodukt enthält einen Wirkstoff gegen den Tuberkulose-Erreger. Erste Labortests waren erfolgreich. Ein unerwarteter Erfolg ist der "Screening Unit" des Leibniz-Instituts für Molekulare Pharmakologie (<a href=http://www.fmp-berlin.de>FMP</a>) gelungen. Die Forscher um Jens Peter von Kries identifizierten eine Substanz, die das Wachstum von Tuberkulosebakterien hemmt. Tests belegten die Wirksamkeit in lebenden menschlichen Wirtszellen. Derzeit wird die Entdeckung patentiert. Es handelt sich um einen Stoff, der bereits für andere Zwecke klinisch getestet wurde. Neu ist, dass diese Substanz auch gegen Tuberkulose wirksam sein könnte. Sie greift die Tbc-Erreger in den Fresszellen des Immunsystems an. Diese stellen die primäre Abwehrfront gegen bakterielle Eindringlinge dar. In diesen Makrophagen wachsen die Krankheitskeime und blockieren zugleich die Fresszellen, um unerkannt zu bleiben. In der akademischen Forschung ist die systematische Nutzung synthetischer Substanzen neu. Eine Untersuchungsmethode ist die <b><u>Absorptions-Spektroskopie</u></b>, um Kennlinien von Substanzen mit Referenz-Kennlinien, die von bereits bekannten Wirkstoffen stammen, zu vergleichen. Die Spektrallinien entstehen, wenn Licht einer ganz bestimmten Wellenlänge auf die Probe trifft und dann von einer Spezialkamera aufgefangen wird. Für die Signalübertragung von außen in die Zelle und weiter in den Zellkern gibt es bereits bekannte Substanzen, die in diese Signalkaskade eingreifen und die Übertragung stoppen können. Zwei dieser Substanzen nahmen die FMP-Forscher als Referenzmaterial und verglichen per Absorptions-Spektroskopie deren Kennlinien mit all den anderen Stoffen aus der Substanzbibliothek. <% image name="Caliper" %><p> Hierfür verfügt die Screening Unit am FMP über ein neues Gerät von <a href=http://www.caliperls.com>Caliper Life Sciences</a> - ein vollautomatisches Screening-System, das bis zu 30.000 Proben am Tag untersuchen kann. Das FMP ist das erste Institut weltweit, das diese Lab-on-a-Chip-Technologie einsetzt. Das FMP hofft, damit auch schwach wirksame Substanzen identifizieren können, die bei herkömmlichen Screening-Verfahren unentdeckt bleiben würden. Neue Waffe im Kampf gegen Tbc in Sicht

CARM1 steuert die Schrittmacher der Zuckersynthese

Wissenschaftler des <a href=http://www.dkfz-heidelberg.de/en/metabolic_control/research/research_overview.html>DKFZ</a> haben herausgefunden, warum bestimmte Gene als Antwort auf Hunger-Signale wie Glukagon oder Glukokortikoide abgelesen werden und somit schließlich in der Leber die Freisetzung von Zucker vermitteln. CARM1 steuert die Schrittmacher der Zuckersynthese Das Forschungsteam um Anja Krones-Herzig identifizierte das Molekül CARM1 als Transkriptionsfaktor, der unter bestimmten Bedingungen Schlüsselenzyme der Zuckerneusynthese aktiviert und damit zu einem höheren Blutzuckerspiegel führt. Typisch für <b><u>Diabetes Typ II</u></b> ist, dass Leber, Muskeln und Fettgewebe nicht mehr auf das Hormon der Bauchspeicheldrüse Insulin ansprechen (Insulinresistenz), während Gegenspieler wie das Hormon Glukagon oder Glukokortikoide ihre Wirkung weiterhin entfalten. Folge ist, dass Zucker aus dem Blut nicht mehr in Muskelgewebe oder in die Leber transportiert und dort gespeichert wird. Im Gegenteil: Das Hungersignal Glukagon bzw. sein intrazellulärer "Vermittler" cAMP löst eine Signalkette in Leberzellen aus. Dies führt unter anderem dazu, dass die Gene für bestimmte Enzyme des Zuckerhaushalts abgelesen werden. Es handelt sich dabei um PEPCK und G6Pase - Biokatalysatoren, die dafür sorgen, dass Zucker in der Leber neu synthetisiert und anschließend ins Blut freigesetzt wird (Glukoneogenese). Das Geheimnis, wie PEPCK und G6Pase, die Schrittmacher der Zuckersynthese, reguliert werden, hat Anja Krones-Herzig aus der Arbeitsgruppe Molekulare Stoffwechselkontrolle nun gelüftet. Zusammen mit Forschern des Instituts für Genetik und Zentrum für Molekulare Medizin der Uni Köln fand sie heraus, dass der Transkriptionsfaktor CARM1 eine entscheidende Rolle bei der Aktivierung von Schlüsselenzymen der Glukoneogenese spielt. In Abhängigkeit vom Botenstoff cAMP heftet sich CARM1 an die Startsequenz der Bauanleitung für PEPCK und G6Pase und gibt damit das Signal für das Ablesen der Gene. Auch bei <b><u>Kachexie</u></b>, einer schweren Begleiterscheinung fortgeschrittener Krebserkrankungen, ist der Insulin-abhängige Stoffwechsel gestört. Es kommt zu Abmagerung, Kräfteverfall und zunehmendem Versagen der Organfunktionen. Jetzt soll überprüft werden, ob die gleichen Transkriptionsfaktoren, die bei Diabetes den Insulin-abhängigen Stoffwechsel beeinflussen, auch bei der Tumorkachexie eine Rolle spielen. Während bei der Zuckerkrankheit die Leber im Mittelpunkt steht, konzentrieren sich die Forscher beim Auszehrungssyndrom auf den Stoffwechsel des Muskelgewebes.

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