Archive - 2008

February 6th

Neues Verfahren verbessert künstliche Befruchtung

Ein neues mikroskopisches Verfahren verbessert die Erfolgsrate einer intracytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) deutlich. Das haben Wissenschaftler der Uni Bonn mit Kollegen aus China und Industriepartnern in einer <a href=http://www.rbmonline.com/Article/3161>Studie</a> mit 124 Frauen herausgefunden. <% image name="Markus_Montag_Bonn" %><p> <small> Markus Montag beurteilt am Mikroskop anhand der Helligkeitsverteilung der Eihülle, wie gut das Ei für die künstliche Befruchtung geeignet ist. &copy; F. Luerweg </small> <table> <td width="100"></td><td> Bisher geht nur für jedes dritte Paar, das sich zu einer ICSI entscheidet, der Kinderwunsch in Erfüllung. In der Studie führte die künstliche Befruchtungsmethode doppelt so häufig zum Erfolg. </td> </table> Eine ICSI empfiehlt sich, wenn der Mann zu wenig Samenzellen produziert: Aus dem Hodengewebe können die Ärzte meist noch einzelne funktionstüchtige Spermien gewinnen, die sie dann in die Eizelle einspritzen. Die Partnerin muss allerdings vor einer ICSI Hormonpräparate zu sich nehmen. Diese bewirken, dass in den Eierstöcken mehrere Eizellen gleichzeitig heranreifen. "In jede dieser Zellen injizieren wir ein Spermium", erklärt der Reproduktionsbiologe Markus Montag. "Dann dauert es gut 26 h, bis die Zellkerne von Ei- und Samenzelle verschmelzen und ein Embryo entsteht. In dieser Zeit müssen wir uns entscheiden, welche der befruchteten Eizellen wir in die Gebärmutter einsetzen." Denn das deutsche Embryonenschutzgesetz erlaubt es, maximal 3 befruchtete Eizellen/Versuch zu implantieren. "Wir beschränken uns sogar nur auf 2, um die Geburt von Drillingen auszuschließen", erklärt Montag. Bei Mehrlingsschwangerschaften erhöht sich das Risiko für Aborte und Fehlbildungen. Welche der befruchteten Zellen die Mediziner letztlich implantieren, blieb bisher meist dem Zufall überlassen. Aber nicht alle Eizellen haben dieselbe Qualität. Mit einem speziellen Verfahren können die Forscher die geeignetsten Kandidaten aussuchen. "Wir betrachten dazu die Eihülle unter dem Polarisationsmikroskop", erläutert Montag. "Sie erscheint dort als leuchtend orange-roter Ring. Je heller dieser Ring ist und je gleichmäßiger er leuchtet, desto höher die Chance, dass daraus ein Kind entsteht." Denn die Eihülle scheint immer dann eine besonders gleichmäßige Struktur zu haben, wenn die Zelle bei ihrer Reifung gute Bedingungen angetroffen hat. Normalerweise führt jede dritte ICSI zum Erfolg. Setzten die Mediziner in ihrer Studie jedoch 2 "gute" Eizellen in die Gebärmutter zurück, stieg diese Quote bei über 50 %. Bei einer "guten" und einer "schlechten" Eizelle lag die Erfolgsrate immer noch bei 40 %, bei 2 "schlechten" nur bei 20 %. "Allerdings sind 'gute' Eizellen rar", betont Montag. "Nur bei 2 von 10 Zellen ist die Eihülle kräftig und gleichmäßig orange gefärbt." <table> <td width="100"></td><td><small> Unter natürlichen Bedingungen erfolgt die Befruchtung im Eileiter. Danach beginnt sich die Eizelle zu teilen, während Kontraktionen des Eileiters sie zur Gebärmutter befördern. Knapp 2-3 Tage dauert diese Reise; bei der Einnistung in der Gebärmutterschleimhaut am Tag 6 nach der Befruchtung besteht das werdende Kind aus mehreren hundert Zellen. Während der gesamten Wanderung schützt die Eihülle den Embryo. </small></td> </table> Die Bonner Forscher haben inzwischen mit <a href=http://www.octax.de>Octax Microscience</a> eine Software entwickelt, die das Mikroskop-Bild objektiv analysiert und die geeignetsten Zellen vorschlägt. So lasse sich das Verfahren problemlos und ohne großen Aufwand in die klinische Routine implementieren. Neues Verfahren verbessert künstliche Befruchtung

Vielversprechende Studie zu Biomarkern aus Haaren

<a href=http://www.epistem.co.uk>Epistem</a> hat eine mit <a href=http://www.astrazeneca.com>AstraZeneca</a> durchgeführte Studie zur Anwendung seiner minimal-invasiven, auf einem ausgezupftem menschlichen Haar basierenden Biomarker erfolgreich abgeschlossen. Das Verfahren soll zur Lenkung der Arzneimittelentwicklung in der Onkologie beitragen. <% image name="Haare" %><p> Die Technologie beinhaltet die Analyse der Veränderung der Genexpression anhand von RNA, die von dem Bulbus genannten unteren Teil der Haarwurzel eines einzelnen ausgezupften menschlichen Haars gewonnen wird. Veränderungen der Genexpression können zur Identifizierung von Biomarkern (so genannten Core-Gene-Sets) herangezogen werden, um bei der Entscheidungsfindung im Rahmen der Arzneimittelentwicklung zu helfen. Im Rahmen der Studie konnte gezeigt werden, dass einzelne ausgezupfte Haare, die an mehreren Zeitpunkten gewonnen wurden, effektive Konzentrationen von RNA zur Messung der Genexpression bereit stellen können. Die Studie konnte auch zeigen, dass sich die Proben bei Transport und Lagerung als stabil erwiesen. Die weitere Analyse von einzelnen Haaren führte auch zu einem verlässlichen Nachweis von mehr als 13.000 Genen in einzelnen Haaren. <table> <td width="120"></td><td> Mit den Haar-Biomarkern wird es möglich, eine auf mehr Informationen basierende Entscheidung zur Weiterführung bzw. Nicht-Weiterführung der Entwicklung bereits an einem früheren Zeitpunkt zu treffen. Die Bestimmung geeigneter Biomarker hat an Bedeutung gewonnen, nachdem 2007 das <a href=http://www.biomarkersconsortium.org>Biomarkers Consortium</a> ins Leben gerufen wurden, das von NIH, FDA und PhRMA gegründet wurde. </td> </table> Epistem und AstraZeneca planen die auf medikamenteninduzierte Genexpression gestützte Erforschung von Haarfollikel-Zellkern-Sets bei für bestimmte Therapeutika interessanten Stoffwechselwegen. Nachgewiesene Veränderungen der Genexpression im Haarfollikel werden dabei mit Veränderungen in Tumoren in Beziehung gebracht, um Arzneimittelexposition, Toxizität und Wirkungsdosis zu bestimmen, was letztlich zur gezielten Auswahl von Patienten führen soll. <small> <b>Epistem</b> ist ein Biotech, das seine Kompetenz im Bereich der epithelialen Stammzellen in den Gebieten Onkologie, Magen-Darm-Erkrankungen und dermatologische Anwendungen vermarktet. Epistem entwickelt Therapeutika und Biomarker und bietet Dienstleistungen für im Bereich der Arzneimittelentwicklung tätige Unternehmen an. </small> Vielversprechende Studie zu Biomarkern aus Haaren

February 5th

Proteinfaltung verändert das Wasser in der Umgebung

Erst <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/7193>kürzlich</a> gelang mittels THz-Spektroskopie der Nachweis, dass ein Protein die Wassermoleküle in seiner Umgebung beeinflusst. Jetzt gelang es Forschern um Martina Havenith-Newen, diesem Phänomen weiter auf den Grund zu gehen. <% image name="Proteinauffaltung" %><p> <small> Protein in Faltung und leicht aufgefaltet (r.). Teils entfaltet sorgt das Protein für weniger Ordnung im Wasser. </small> Im Wasser werden die schwachen Wasserstoffbrückenbindungen ständig blitzschnell geöffnet und geschlossen - &Oslash; passiert das alle 1,3 Picosekunden. Schon eine kleine Konzentration von Proteinen im Wasser führt zu messbaren Änderungen in den kollektiven Bewegungen - die normalerweise wie Diskotänzer in chaotischer Bewegung befindlichen Wassermoleküle gehen sodann zu einer Art geordnetem Menuett über. <b>Auf die Faltung kommt es an.</b> Während das gefaltete Protein jedoch bis zu 1.000 Wassermoleküle in seiner Umgebung beeinflusst, gilt das für ein teilweise entfaltetes Protein nur in weit geringerem Ausmaß. Verändert man durch gezielte Mutation das Protein an einzelnen Stellen, so ist der Effekt ebenfalls weniger ausgeprägt. Das konnten die Forscher jetzt beobachten. "Das Wasser in der Umgebung gefalteter Proteine ist also verschieden von dem in der Umgebung eines entfalteten Proteins", so Havenith-Newen, "damit wird die Hypothese weiter gestützt, dass Protein und Wasser nicht voneinander unabhängig sind, sondern sich gegenseitig beeinflussen - ein Effekt, von dem man seit längerem annimmt, dass er für die Proteinfaltung entscheidend sein könnte, die wiederum für die Proteinfunktion von großer Bedeutung ist." <small> S. Ebbinghaus, S. J. Kim, M. Heyden, X. Yu, M. Gruebele, D.M. Leitner, and M. Havenith: Protein sequence- and pH-dependent hydration probed by Terahertz spectroscopy. In: Journal of the American Chemical Society, ASAP Article 10.1021/ja0746520 S0002-7863(07)04652-5 </small> Proteinfaltung verändert das Wasser in der Umgebung

Glykosolierung: Zuckermangel fördert Falten

Verschiedene Störungen können dazu führen, dass bereits Neugeborene Hautfalten aufweisen, wie sie normalerweise erst im Alter auftreten. Ein internationales Forscherteam hat nun die genetischen Grundlagen der schweren Hauterkrankung Cutis laxa (wrinkly skin-Syndrom) aufgeklärt. <% image name="Gurkenauflage" %><p> <table> <td width="120"></td><td><small> <b>Glykoproteine</b> sind Proteine, die nach ihrer Synthese mit einer oder mehreren Zuckergruppen verbunden werden. Der Zuckeranteil kann in seiner Größe stark variieren und von wenigen Prozent bis zu 85 % des gesamten Moleküls ausmachen. Im Organismus erfüllen Glykoproteine zahlreiche Funktionen, etwa als Bestandteil von Zellmembranen, Blutplasma oder dem Immunsystem. Das Anhängen der Zuckerreste an die Proteine (Glykosylierung) erfolgt in mehreren Stufen in bestimmten Regionen (Endoplasmatisches Reticulum und Golgi-Apparat) der Zelle. </small></td> </table> Zahlreiche Enzyme sind für die Fertigstellung eines Glykoproteins erforderlich. Bisher wurden überwiegend Mutationen beschrieben, die die Funktion einzelner Enzyme betreffen. Die jetzt identifizierte Veränderung betrifft jedoch ein Protein in der Wand des Golgi-Apparates. Diese Protonenpumpe ist für den Transport von H+-Ionen verantwortlich und reguliert so den ph-Wert innerhalb des Golgi-Apparates. Die Forscher untersuchten mehrere Kinder, die bereits kurz nach der Geburt starke Hautfaltenbildung und hängende Hautaussackungen im Gesicht und am Körper aufwiesen. Sie fanden heraus, dass bei allen Betroffenen die Glykosylierung der Plasmaproteine gestört war. Sie konnten nachweisen, dass diese Störung mit der Mutation des Genes <b>ATP6V0A2</b> einherging, welches für die a2-Untereinheit der ATPase in der Wand des Golgi-Apparates kodiert. Diese Untereinheit ist direkt verantwortlich für den Transport von Protonen ins Innere des Golgi-Apparates. Die Wissenschaftler vermuten, dass die gestörte ph-Regulation Auswirkungen auf den Transport der Glykoproteine zwischen Endoplasmatischem Retikulum und Golgi-Apparat hat und dadurch indirekt die Glykosylierung beeinträchtigt. Ob auch die natürliche Hautalterung, die bei allen Menschen stattfindet, auf Defekte der Glykosylierung zurück zu führen ist, und welche Mechanismen im Körper oder Einflüsse von außerhalb diese einleiten, können die Forscher noch nicht sagen. Stellt man sich jedoch Therapiemöglichkeiten gegen Faltenbildung auf molekularer Ebene vor, gilt für die heute verfügbaren Produkte: Alles nur Kosmetik! <small> Kornak, U., Reynders, E., Dimopoulou, A., van Reeuwijk, J., Fischer, B., Rajab, A., Budde, B., Nürnberg, P., Foulquier, F., ARCL Debré-type Study Group, Lefeber, D., Urban, Z., Gruenewald, S., Annaert, W., Brunner, H.G., van Bokhoven, H., Wevers, R., Morava, E., Matthijs, G., van Maldergem, L., Mundlos, S.: Impaired glycosylation and cutis laxa caused by mutations in the vesicular H+-ATPase subunit ATP6V0A2. Nature Genetics 40 (1), 32-34 (2008) </small> Glykosolierung: Zuckermangel fördert Falten

Nabucco-Projekt bekommt Verstärkung

Die <a href=http://www.rwe.de>RWE</a> hat sich mit 16,67 % am Nabucco-Konsortium beteiligt und ist damit zum gleichberechtigten, sechsten Partner geworden. Der Essener Konzern sprach von einem Meilenstein in seiner Gas-Wachstumsstrategie. Das Nabucco-Konsortium betont, dass RWE rund 10 Mio Gaskunden in Südost-, Zentral- und Nordwesteuropa hat. <% image name="Erdgasstation_Baumgarten" %><p> <small> Am Gashub Baumgarten soll die geplante Nabucco-Röhre andocken und Erdgas aus der Kaspischen Region anliefern. </small> Bulgarien und Rumänien, deren nationale Gas-Gesellschaften am Nabucco-Projekt beteiligt sind, unterstützen darüber hinaus auch eine Beteiligung der <a href=http://www.gazdefrance.com>Gaz de France</a> an Nabucco – dagegen sträubt sich allerdings die Türkei aus politischen Gründen (Paris stellte 2006 das Leugnen des Völkermordes an Armeniern im Ersten Weltkrieg unter Strafe, was die Türkei ablehnt). Bulgariens Wirtschaftsminister Petar Dimitrov betonte zudem, dass die geplante South-Stream-Leitung, mit der <a href=http://www.gazprom.com>Gazprom</a> und die italienischen <a href=http://www.eni.it>ENI</a> russisches Gas nach Europa bringen will, kein Gegensatz zu Nabucco sei. Vielmehr würde die zweite Quelle einem Monopolpreis entgegenstehen. Ein Teil von South Stream soll durch das Schwarze Meer und Bulgarien verlaufen. Die Vorarbeiten für Nabucco haben in den letzten Monaten Fortschritte gemacht: Im September wurde mit Aserbaidschan ein Memorandum of Understanding unterzeichnet; in Bezug auf mögliche Gasquellen habe man, so Österreichs Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, in den letzten Wochen positive Rückmeldungen aus der kaspischen Region erhalten. Zudem gebe es unterzeichnete Absichtserklärungen mit potenziellen Shippern (Unternehmen die Gas transportieren möchten) aus Norwegen, Österreich, Italien, Deutschland, der Schweiz, der Ukraine und Aserbaidschan. In Verhandlungen darüber stehe man mit Unternehmen in den Niederlanden, Frankreich, Italien und Tschechien. Nabucco-Projekt bekommt Verstärkung

2007: Österreichs Brauer ziehen positive Bierbilanz

Mit 8,5 Mio Hektoliter (+0,2 %) verkauftem Bier konnten Österreichs Brauereien 2007 die guten Werte von 2006 halten. Die <a href=http://www.bierserver.at>Branche</a> leidet jedoch unter einem hohen Kostendruck. <% image name="Sudhaus" %><p> Das helle, mild-hopfenbittere Lager-/Märzenbier ist mit Abstand die Lieblingssorte der Österreicher. Der zweite Platz geht an sonstige Vollbiere, dahinter folgen Schankbier, trotz stärkstem mengenmäßigen Absatzverlust (-8,1 %). Ungebrochen stark blieb der Trend zum Radler aus der Flasche - in den letzten 2 Jahren konnte das Biermischgetränk ein Plus von 30,2 % aufweisen. Lager-/Märzenbier verbuchte im Vergleich zu 2006 eine Steigerung des Inlandsausstoßes von 1,4 % und Weizenbier von 1,6 %. <b>Glasflasche dominiert.</b> Das Ranking der Gebindearten ist gleich geblieben und wird von der 0,5 l Glasflasche angeführt. Mit einem Wachstum von rund 20 % wird Bier verstärkt aus 0,33 l Flaschen getrunken. Bei der Dose konnte, wie bereits 2006, nur ein geringfügiger Zuwachs (1,2 %) verzeichnet werden. Die anderen Gebindearten stagnierten oder verzeichneten leichte Rückgänge. Bier in Glasflaschen hält am Inlandsmarkt 2007 einen Anteil von 51 %, 28 % des Marktanteils werden direkt vom Fass gezapft. <b>Steigender Kostendruck.</b> Stark gestiegen sind die Produktionskosten für die Bierproduzenten. Produktionsdefizite bei Gerste, starke Verteuerung von Hopfen sowie Preiserhöhungen bei Verpackungsmaterialien und steigende Energiekosten sind einige der Preistreiber. Beim Hopfen sind es vor allem die Importkosten, die für Vorverträge bis zu 100 % gestiegen sind. Auch Braumalz ist extremen Preissteigerungen unterworfen. Es sei generell davon auszugehen, dass die Beschaffung in den kommenden Jahren nicht mehr so problemlos wie in der Vergangenheit möglich sein werde. Hinzu kommt noch der Umstand, dass speziell in Zentral- und Osteuropa die Mälzungskapazitäten knapp sind, weshalb die Versorgung mit Vorverträgen sichergestellt werden soll. Auch die hohe österreichische Biersteuer mit einer Biersteuerlast von 24 € pro 100 l Bier belastet den Bierpreis. Im Vergleich dazu beträgt die Biersteuer in Deutschland 9,44 €/hl und in Tschechien 11,54 €/hl. 2007: Österreichs Brauer ziehen positive Bierbilanz

February 4th

Allergische Rhinitis: EU-Zulassung für Fluticason furoat

Avamys von <a href=http://www.gsk.com>GlaxoSmithKline</a>, ein 1 x täglich anzuwendender Nasenspray mit Fluticason furoat, hat die Zulassung durch die EU-Kommission erhalten. Es ist die erste intranasale Kortisonbehandlung, die Verbesserungen sowohl bei allergiebedingten Nasen- als auch Augensymptomen zeigt. <table> <td><% image name="GSK_Veramyst" %></td> <td> Die neue Behandlung ist für jene 60 Mio Europäer gedacht, deren Arbeits- und Privatleben durch die Symptome der allergischen Rhinitis massiv beeinträchtigt wird. In klinischen Studien zeigte das neue Steroid mit stärkerer Rezeptorbindung eine konsistente und anhaltende Erleichterung bei sowohl nasalen als auch okularen Symptomen, die durch eine saisonale Rhinitis auftraten.<p> <b>Avamys</b> hat einen neuartigen Pumpmechanismus, der auf der Seite des Gerätes angebracht wurde. Das erlaubt es insbesondere Kindern, den Pumpmechanismus einfach (mit einem Finger) und sicher auszulösen. Da das Gesamtvolumen pro Sprühstoß um einiges geringer ist als bei den bisher verfügbaren Sprays, sind die Patienten nicht mehr mit einem unangenehmen Rinnen der Substanz konfrontiert. </td> </table> <small> In den USA wurde Avamys durch die FDA bereits im April 2007 unter dem Handelsnamen Veramyst zugelassen. </small> Allergische Rhinitis: EU-Zulassung für Fluticason furoat

Wie aggressive Fliegen artig werden

Wenn 2 Taufliegen-Männchen aneinander geraten, kann es ganz schön heftig zur Sache gehen. Das aggressive Verhalten der Insekten lässt sich allerdings fast komplett dämpfen, wenn man im Nervensystem den Botenstoff Octopamin ausschaltet, berichten Forscher vom Biozentrum der Uni Würzburg. <% image name="Drosophila_Ausfallschritt" %><p> <small> So läuft der "aggressive Ausfallschritt" beim Kampf zweier Taufliegen-Männchen ab: Das dominante Tier stellt sich auf die Hinterbeine, saust mit aller Kraft auf seinen Gegner herunter und versucht ihn zu packen. Der Kopf der "zuschlagenden" Fliege erreicht dabei eine Beschleunigung von 30 m/sek im Quadrat. Eine Taufliege ist etwa 3 mm groß. &copy; Biozentrum, Uni Würzburg </small> Taufliegen können aus verschiedenen Gründen ausrasten. Drosophila-Männchen etwa werden angriffslustig, wenn sie ein Territorium verteidigen wollen. Setzt man 2 von ihnen in einen kleinen Behälter, in dem eine Futterstelle mit gezuckertem Apfelsaft lockt, so dauert es nur wenige Minuten, bis eines der Männchen dominant wird. Es hindert dann seinen Konkurrenten daran, an das Futter zu gehen - mit teils rabiaten Methoden. <table> <td width="120"></td><td><small> So bäumt sich das überlegene Tier auf und wirft sich mit voller Wucht auf seinen Gegner. Es versucht, ihn mit den Vorderbeinen zu packen und vom Futter wegzudrängen. Wenn dieser Ringkampf gut gelingt, kann das durchaus spektakulär aussehen: Das dominante Männchen wirft sich auf seinen Konkurrenten, der noch versucht mit einem Sprung zu entfliehen. Es wird von dessen Schwung mitgerissen, schlägt einen doppelten Salto und landet sicher auf den Füßen - das andere Tier dagegen prallt mit dem Rücken zuerst auf. Ein solcher <a href=http://www.uni-wuerzburg.de/sonstiges/meldungen/videos>Angriff</a> wird als "lunge" bezeichnet. Dieses Wort kommt aus dem Englischen und bezeichnet einen Ausfallschritt beim Fechten. </small></td> </table> Susanne Hoyer befasste sich mit der beschriebenen Verhaltensweise der Drosophila-Männchen: "Wir haben rund um die Futternäpfe Kämpfe inszeniert und gefilmt. Per Computer wurde dann ausgewertet, wie oft die Fliegen 'Lunges' zeigen." Ergebnis: Die dominanten Tiere wurden pro Minute im Schnitt 4 x "ausfällig" gegen ihre Konkurrenz. Die Biologin wiederholte sodann ihre Experimente mit Mutanten und transgenen Taufliegen, die Octopamin nicht mehr produzieren konnten oder bei denen er nicht mehr richtig wirkte. Dadurch verringerte sich die Angriffslust drastisch: Die Zahl der ausgeführten "Lunges" ging auf weniger als 1/min zurück. Dass die Zahl nicht 0 war, freut die Forscherin - denn das hätte auch bedeuten können, dass die manipulierten Fliegen rein körperlich nicht mehr dazu in der Lage sind, das Verhalten auszuführen. <b>Octopamin</b> entspricht einem chemisch nah verwandten Stoff beim Menschen, dem <b>Noradrenalin</b>, also einem Hormon, das bei uns mit Aggressionen in Verbindung gebracht wird. Es wird in ähnlichen Situationen freigesetzt wie das Noradrenalin beim Menschen: Bei Grillen etwa tritt es in Kampfsituationen in deutlich erhöhter Konzentration auf. <small> Susanne C. Hoyer, Andreas Eckart, Anthony Herrel, Troy Zars, Susanne A. Fischer, Shannon L. Hardie, Martin Heisenberg: "Octopamine in Male Aggression of Drosophila", Current Biology (2008), DOI 10.1016/j.cub.2007.12.052 </small> Wie aggressive Fliegen artig werden

Neue Ultradur-Anwendung: Lenkwinkelsensor von Bosch

Der Lenkwinkelsensor, den <a href=http://www.bosch.de>Bosch</a> für verschiedene internationale Automobilhersteller herstellt, wird nun aus Ultradur High Speed gefertigt, dem besonders gut fließfähigen PBT der <a href=http://www.basf.de>BASF</a>. Dieser Kunststoff erlaubt dem Spritzgießer nicht nur eine deutliche Zykluszeitverkürzung, sondern auch eine noch filigranere Gestaltung seiner Bauteile. Neue Ultradur-Anwendung: Lenkwinkelsensor von Bosch <% image name="Bosch_Lenkwinkelsensor" %><p> <small> Durch den immer enger werdenden Bauraum unter der Motorhaube steigen auch die Anforderungen an Steuerungs- und Sensorelektronik. Das Kunststoffgehäuse des neusten Lenkwinkelsensors von Bosch ist daher noch dünnwandiger und filigraner (rechts oben) und der Kunststoff, aus dem er gefertigt wird, muss deshalb sehr gut fließen. Bosch verwendet dazu Ultradur B4300 G4 LS High Speed, eine laserbeschriftbare und mit 20 % Glasfasern verstärkte Version des besonders fließfähigen PBT der BASF. </small> <table> <td width="120"></td><td> Der Lenkwinkelsensor ist ein wesentlicher Bestandteil für die Sicherheit im Fahrzeug, und gibt Informationen über die Position des Lenkrads an das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) weiter. Daher sitzt das Bauteil mit seiner Elektronik direkt an der Lenksäule. </td> </table> Nach der ersten Sensor-Generation aus Ultradur B4300 G4 LS High Speed hat Bosch nun für die aktuellsten Fahrzeuggenerationen einen neuen Sensor entwickelt, der vor Kurzem in Serie gegangen ist. Durch die immer weiter steigenden Anforderungen an den Bauraum musste der neue Lenkwinkelsensor noch dünnwandiger und filigraner sein als sein Vorgänger. Das anspruchsvolle Spritzgießwerkzeug kann mit Standard-PBT nur zu 1/3 gefüllt werden. Mit Ultradur High Speed, dessen gute Verarbeitbarkeit auf einer von BASF speziell entwickelten Nanotechnik beruht, ist der Sensor jedoch problemlos herzustellen. Darüber hinaus ist der Lenkwinkelsensor aus diesem Kunststoff mit hohem Kontrast laserbeschriftbar. Das ermöglicht es, die Bauteile mit sehr feinen, so genannten Data-Matrix-Codes zu kennzeichnen, die auf kleinster Fläche zahlreiche Bauteilinformationen enthalten. Während die Entwicklung bei Bosch in Abstatt stattfindet, werden die Bauteile bei der australischen Bosch-Tochter endoptimiert und montiert. Das Material ist für den weltweiten Einsatz bei Bosch zugelassen. <small> <b>Ultradur High Speed:</b> ist mittels eines speziellen Nano-Additivs modifiziertes Polybutylenterephthalat. Dessen verbesserte Fließfähigkeit lässt sich dazu nutzen, die Verarbeitungstemperatur und auch den Einspritz- und Haltedruck in der Spritzgießmaschine zu senken. Hier sind Energieeinsparungen bis zu 20 % möglich; die Zykluszeit lässt sich um bis zu 30 % reduzieren. Alternativ können Werkzeuge einfacher gestaltet und neue Bauteile dünnwandiger sein, so dass deutlich Material eingespart wird. </small>

2007: Rekordjahr für Gerresheimer

<a href=http://www.gerresheimer.de>Gerresheimer</a> hat nach vorläufigen Zahlen ein weiteres Rekordjahr abgeschlossen. Danach erzielte das Düsseldorfer Unternehmen 2007 einen Umsatz von 957,7 Mio €, ein Plus von 48,1 %; die bereinigte Konzern-EBITDA-Marge erreichte 19 %. <table> <td> Gerresheimer-Chef Axel Herberg sieht seine Strategie durch die Entwicklung bestätigt: "Mit Akquisitionen haben wir unsere globale Präsenz und unser Portfolio ausgebaut und die Weichen für weiteres Wachstum gestellt."<p> Kurz nach Übernahme der in Spanien und Argentinien produzierenden EDP gab das Unternehmen jetzt die Akquisition der Allplas Embalagens bekannt, die in Brasilien Marktführerin mit pharmazeutischen Kunststoffverpackungen ist. Mit Allplas, die in São Paulo 2 Produktionen betreibt, verfügt Gerresheimer nun über 3 bedeutende Standorte in Lateinamerika. </td> <td><% image name="Herberg_Gerresheimer" %></td> </table> Allplas fertigt hochwertige Fläschchen, Anwendungs- und Verschlusssysteme für flüssige und feste Arzneimittel, die sich mit dem Produktprogramm von Gerresheimer kombinieren lassen. Dabei soll auch das vorhandene, bisher vorwiegend in Europa vermarktete Kunststoffportfolio von Gerresheimer verstärkt Eingang in die südamerikanischen Pharmamärkte finden. Derzeit erwirtschaftet Allplas einen Umsatz von rund 16 Mio €. Wie EDP wird auch Allplas dem Segment Plastic Packaging zugeordnet, das mit Marken wie Duma, Dudek und EDP auf Pharma-Primärverpackungen und Anwendungssysteme spezialisiert ist. <small> Mit den beiden Akquisitionen erreichen die Kunststoffaktivitäten von Gerresheimer ein Umsatzvolumen von rund 350 Mio €, davon entfallen rund 100 Mio € auf das Plastic Packaging Segment. </small> 2007: Rekordjahr für Gerresheimer

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