Archive - Apr 30, 2014

ALS-Patienten gründen Investment-Fonds

Einen ungewöhnlichen Weg, um die therapeutischen Möglichkeiten für ihre Erkrankung voranzutreiben, haben Patienten mit der Diagnose „Amyotrophe Lateralsklerose“ (ALS) gewählt: Sie gründen einen <a href=http://www.alsinvestorsday.org target=“_blank“> gewinnorientierten Fonds</a>, der gezielt in marktfähige Behandlungsansätze investiert.

 

ALS ist eine derzeit nicht heilbare neurodegenerative Erkrankung, die das motorische Nervensystem betrifft und mit fortschreitenden Gang-, Sprech- und Schluckstörungen verbunden ist. Eine Gruppe von Betroffenen rund um den Niederländer Bernard Muller hat mit dem Projekt „MinE“ bereits eine weltweite Genanalyse-Studie unter ALS-Patienten initiiert. Nun will man gezielt bei Mechanismen ansetzen, die Entdeckungen aus der Grundlagenforschung in marktfähige Produkte übersetzen.

Der Investment-Fonds soll 100 Millionen Euro einwerben und zielt darauf ab, potentiellen Investoren interessante Renditen zu erwirtschaften und gleichzeitig ALS-Patienten Hoffnung auf eine marktfähige Behandlung zu geben. Das Konzept wird im Rahmen einer Veranstaltung am 19. Mai Amsterdamer Bürohaus des Sponsors Accenture vorgestellt.

 

 

Affiris koordiniert internationales Parkinson-Impfstoff-Projekt

Das österreichische Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.affiris.com target=“_blank“>Affiris</a> koordiniert im Rahmen des EU-Projekts „Sympath“ ein internationales Konsortium zur Entwicklung zweier Impfstoff-Kandidaten gegen Morbus Parkinson und Multiple Systematrophie (MSA).

 

MSA ist eine neurodegenerative Erkrankung, von der mehrere Teile des Nervensystems (das extrapyramidale System, das Kleinhirn und das autonome Nervensystem) betroffen sind. Mit einer Präferenz von 4.4 Fällen auf 100.000 Einwohner wird sie zu den seltenen Krankheiten gerechnet und hat mit dem wesentlich häufigeren Morbus Parkinson hat gemeinsam, dass das Protein Alpha-Synuclein eine entscheidende Rolle bei Entstehung und Fortschreiten spielt.

 

Tandem-Studien mit internationaler Beteiligung

Auf dieses Protein zielen zwei Impfstoffkandidaten ab, die mithilfe von Affiris´ Affitome-Technologie entwickelt wurde und in präklinischen Untersuchungen bereits zu vielversprechende n Ergebnisse geführt haben. Im Rahmen des Projekts „Sympath“, das aus Mitteln des siebenten EU-Rahmenprogramms mit 6 Millionen Euro gefördert wird, soll nun mit der klinischen Entwicklung begonnen werden. Dabei kommt eine Tandemstrategie zum Tragen, mit deren Hilfe beide Impfstoffe parallel in Phase I-Studien für beide Indikationen evaluiert werden sollen.

An dem Projekt sind das Forschungszentrum Jülich, das Inserm F-CRIN in Toulouse, die Departments für Neurologie an den Universitätshospitalen in Bordeaux und Toulouse, die Universitätsklinik für Neurologie der Medizinischen Universität Innsbruck und das Prosenex Studienzentrum an der Confraternität-Privatklinik Josefstadt in Wien beteiligt.