Archive - Nov 16, 2018

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Marinomed startet Börsengang

Das österreichische Biotech-Unternehmen Marinomed hat seinen Börsengang gestartet. Am 16. November erfolgte der Antrag auf Zulassung zum amtlichen Handel im Prime-Market-Segment der Wiener Börse. Die Angebotsfrist beginnt am 19. November und wird voraussichtlich bis 29. November laufen.

Marinomed wurde 2006 als Startup-Unternehmen auf dem Gebiet der marinen Biotechnologie gegründet und hat sich seither auf die Entwicklung und Kommerzialisierung von Therapien gegen Allergie-, Atemwegs- und Augenerkrankungen spezialisiert. Dem Team um CEO Andreas Grassauer und CSO Eva Prieschl-Grassauer gelang die Entwicklung von zwei Technologieplattformen und einer darauf aufbauenden Produkt-Pipeline. Die Plattform „Carragelose“ basiert auf einem aus Rotalgen gewonnenen Polymer, auf dessen Grundlage bereits sechs Produkte gegen virale Atemwegserkrankungen entwickelt und in 30 Ländern auf dem Markt platziert werden konnten. Dabei verfolgt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge ein „Asset light-Geschäftsmodell“, bei dem Produktion und Vertrieb der Produkte an externe Partner ausgelagert werden.

Mithilfe der „Marinosolv“-Plattform kann die Löslichkeit von in Wasser nahezu unlöslichen Verbindungen um ein Vielfaches erhöht werden. Dies wird für die Herstellung von Formulierungen genutzt, die Wirkstoffe in Nase und Augen besser verfügbar machen. Mit dem Erlös des Börsengangs will das Unternehmen klinische Studien zu „Budesolv“ (einer löslichen Formulierung des Corticosteroid Budesonid) gegen allergische Rhinitis und zu „Tacrosolv“ (einer löslichen Variante des Immunsuppressivums Tacrolimus) gegen allergische Bindehautentzündungen finanzieren. Zudem soll der Anwendungsbereich der Marinosolv-Technologie auf zusätzliche Indikationen erweitert und das Carragelose-Produktportfolio verbreitert sowie sein Bekanntheitsgrad gesteigert werden.

 

Angebotsvolumen von bis zu 50 Millionen Euro

Das Angebot umfasst bis zu 400.000 neuer Inhaberaktien, wobei eine Upsize-Option um bis zu 20 Prozent besteht, sodass bis zu 480.000 neue Inhaberaktien angeboten werden können. Darüber hinaus kann das Angebot durch eine Mehrzuteilungsoption („Greenshoe-Option“) um bis zu weitere 15 Prozent der Anzahl der im Rahmen des Angebots gezeichneten neuen Inhaberaktien erhöht werden, wodurch sich die Gesamtanzahl der angebotenen Aktien auf bis zu 552.000 erhöht. Die Preisspanne für das Angebot der Aktien wurde mit 75 bis 90 Euro pro neuer Aktie festgelegt. Der endgültige Preis Aktie wird während der Angebotsfrist im Rahmen eines Bookbuilding-Prozesses ermittelt werden. Das Angebotsvolumen beträgt somit zwischen 30 und 50 Millionen Euro.