Archive - Nov 21, 2018

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EU: OK für Takeda-Shire-Fusion

Die Europäische Kommission erteilte der Transaktion ihr Placet. Allerdings muss der Produktkandidat SHP647 verkauft werden, ein möglicher Konkurrent zu Takedas Entyvio.

 

Die EU-Kommission genehmigte am 20. November die Übernahme von Shire durch Takeda. Als Bedingung dafür legte sie fest, dass Shire seinen Produktkandidaten SHP647 verkauft. Dabei handelt es sich um ein in Entwicklung befindliches biologisches Medikament gegen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Takeda verfügt bereits über ein derartiges Arzneimittel, das unter der Bezeichnung Entyvio vermarktet wird. SHP647 könnte ein Konkurrenzprodukt dazu werden. Die EU-Kommission befürchtete, dass das Mittel bei einer Fusion von Shire und Takeda nicht auf Markt kommen könnte. Somit würde der Wettbewerb in diesem Bereich eingeschränkt.

 

Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager verlautete, mit der nunmehrigen Entscheidung werde „die Innovationstätigkeit auf dem Markt erhalten und – was noch wichtiger ist – ein größeres Angebot an Therapien für die Patienten geschaffen“. Die beiden Pharmakonzerne hatten die geplante Transaktion am 28. September bei der EU-Kommission zur Genehmigung angemeldet.

 

In einer Aussendung von Shire hieß es, der Zeitplan für die Übernahme durch Takeda bleibe aufrecht. Sie solle per 8. Jänner kommenden Jahres abgeschlossen werden. Nach monatelangem Hickhack hatten sich die die beiden Unternehmen Anfang Mai auf die Transaktion verständigt. Takeda lässt sich diese etwa 46 Milliarden britische Pfund (52,61 Milliarden Euro) kosten. Der jährliche Umsatz des neuen Konzerns soll ungefähr 31 Milliarden US-Dollar (26 Milliarden Euro) ausmachen, etwa doppelt so viel, wie Takeda derzeit erwirtschaftet. Beim EBITDA wird eine Verdreifachung auf 9,2 Milliarden US-Dollar (7,7 Milliarden Euro) in Aussicht gestellt.