Archive - Nov 6, 2018

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Marinomed plant Börsengang

Das österreichische Biotech-Unternehmen Marinomed, das sich auf die Entwicklung und Kommerzialisierung von Therapien gegen Allergie-, Atemwegs- und Augenerkrankungen spezialisiert hat, beabsichtigt die Ausgabe neuer Aktien und deren Handel im Prime-Market-Segment der Wiener Börse.

Marinomed wurde 2006 als Startup-Unternehmen auf dem Gebiet der marinen Biotechnologie gegründet. Seither gelang dem Team von CEO Andreas Grassauer und CSO Eva Prieschl-Grassauer die Entwicklung von zwei Technologieplattformen und einer darauf aufbauenden Produkt-Pipeline. Die Plattform „Carragelose“ basiert auf einem aus Rotalgen gewonnenen Polymer, auf dessen Grundlage bereits sechs Produkte gegen virale Atemwegserkrankungen entwickelt und in 30 Ländern auf dem Markt platziert werden konnten. Dabei verfolgt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge ein "Asset light-Geschäftsmodell“, bei dem Produktion und Vertrieb der Produkte an externen Partner ausgelagert werden.

Mithilfe der „Marinosolv“-Plattform kann die Löslichkeit von in Wasser nahezu unlöslichen Verbindungen um ein Vielfaches erhöht werden. Dies wird für die Herstellung von Formulierungen genutzt, die Wirkstoffe in Nase und Augen besser verfügbar machen. Das Leitprodukt Budesolv, bei dem das Corticosteroid Budesonid in Lösung gebracht wurde, wird derzeit in einer pivotalen klinischen Phase-III-Studie zur Behandlung von allergischer Rhinitis getestet. Tacrosolv, eine zweites Produkt in der auf der Marinosolv-Plattform basierenden Pipeline, beruht auf einer löslichen Variante des Immunsuppressivums Tacrolimus und soll gegen allergische Bindehautentzündungen zum Einsatz kommen.

 

Börsengang soll klinisches Studienprogramm finanzieren

Damit plant Marinomed den Einstieg in den riesigen Markt für Therapien gegen allergische Erkrankungen. Der Erlös des geplanten Börsengangs soll für die Finanzierung klinischer Studien von Budesolv und Tacrosolv sowie für die Erweiterung der Marinosolv-Technologie auf zusätzliche Indikationen verwendet werden. Die genaue Ausgestaltung der Aktienausgabe ist abhängig vom Marktumfeld und der Billigung des Prospekts durch die österreichische Finanzmarktaufsicht, heißt es seitens des Unternehmens. Das Angebot wird voraussichtlich aus einem öffentlichen Angebot an Privatanleger und institutionelle Anleger in Österreich, einer Privatplatzierung außerhalb Österreichs an ausgewählte institutionelle Anleger, einschließlich einer Privatplatzierung innerhalb der Vereinigten Staaten an qualifizierte institutionelle Anleger, sowie auf einer Privatplatzierung außerhalb der Vereinigten Staaten bestehen. Im Juli 2017 holte sich Marinomed bereits sieben Millionen Euro durch die Platzierung einer Wandelanleihe vom Wiener Kapitalmarkt.