Archive - Aug 21, 2018

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EU-Kommission genehmigt Fusion von Linde und Praxair

Nach umfangreichen Veräußerungszusagen liegt das Placet der europäischen Wettbewerbshüter vor. Nun fehlt noch die Zustimmung der US-amerikanischen Federal Trade Commission.

 

Laut Entscheidung der Europäischen Kommission dürfen der deutsche Linde-Konzern und die US-amerikanische Praxair fusionieren. Sie müssen allerdings „umfangreiche Veräußerungen“ vornehmen, verlautete die Kommission in einer Aussendung.

 

Angeboten haben die beiden Konzerne laut EU-Kommission folgendes: Erstens verkauft Praxair sein gesamtes Gasgeschäft im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), „einschließlich aller einschlägigen juristischen Einheiten‚ Vermögenswerte und Mitarbeiter an einen geeigneten Käufer. Diese Veräußerung erstreckt sich auf Industriegase, Medizingase, Spezialgase sowie Helium. Sie umfasst auch die Helium-Bezugsverträge, die zur Deckung der Nachfrage im EWR erforderlich sind“. Zweitens übertragen die Amerikaner ihre Anteile an dem italienischen Joint Venture SIAD an ihren Partner Flow Fin, der damit dessen Alleineigentümer wird. Drittens werden Helium-Bezugsverträge verkauft, die über die zur Deckung der Nachfrage im EWR erforderlichen Mengen hinausgehen.

 

Gelingt es, diese Pläne umzusetzen, sind die Bedenken der EU-Kommission nach deren Bekunden ausgeräumt. Es sei damit gewährleistet, „dass der Wettbewerb auf den europäischen Gasmärkten im Interesse der europäischen Kunden gewahrt wird“. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erläuterte, die Kommission stelle mit ihren Auflagen sicher, „dass der Zusammenschluss von Praxair und Linde keine weitere Konzentration in Europa bewirkt und dass die Kunden auf den einschlägigen Märkten weiterhin von den Vorteilen des Wettbewerbs profitieren können“.

 

Seitens der beiden Unternehmen liegt bis dato keine Stellungnahme vor. Der Zweck ihrer Fusion besteht darin, den weltweit größten Produzenten industrieller Gase zu schaffen. Sie würden damit die französische Air Liquide auf den zweiten Platz verweisen. Gemeinsam hätten Linde und Praxair etwa 28 Milliarden Euro Jahresumsatz sowie rund 80.000 Mitarbeiter. Ihr Anteil am Weltmarkt für industrielle Gase würde sich auf rund 25 Prozent belaufen.

 

Noch ausständig ist allerdings die Genehmigung der Transaktion durch die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC).