Archive - 2018

February 28th

Erber-Gruppe: Ausbau in Oberösterreich

In Haag am Hausruck wird um einen „zweistelligen Millionenbetrag“ eine neue Tierfutterfabrik gebaut.

 

Die Erber AG baut eine neue Tierfutterfabrik in Haag am Hausruck in Oberösterreich. Laut Angaben des Unternehmens ist der neue Standort etwa 20 Autominuten von der jetzigen Produktionsanlage in Zell an der Pram entfernt. Geplant ist, in Haag antibiotikafreie Mineralfuttermittel und Vormischungen zu erzeugen. Mit ihnen kann laut Erber AG „die Leistung von Schweinen, Geflügel sowie Milch- und Fleischrindern auf wirtschaftliche Art und Weise gesteigert werden“. Mit dem Bau beginnen möchte das Unternehmen im September des heurigen Jahres. Die Inbetriebnahme der Fabrik ist für Dezember 2019 vorgesehen. Investiert wird ein „zweistelliger Millionenbetrag“. „Diese Investitionsentscheidung ist ein starkes Bekenntnis zu unseren ambitionierten Zielen auf dem Markt und ein großer Schritt in eine erfolgreiche Zukunft der gesamten Erber Group“, verlautete der CEO der Gruppe, Jan Vanbrabant.
 

Die Erber-Gruppe wurde 1983 von Erich und Margarete Erber in Pottenbrunn in Niederösterreich gegründet und ist bis heute im Familienbesitz. Sie hat sich auf Lebens- und Futtermittelsicherheit spezialisiert. Die Schwerpunkten sind natürliche Futteradditive, Futter- und Lebensmittelanalytik sowie Pflanzenschutz. Besondere Expertise hat die Gruppe in ihrem ursprünglichen Kerngeschäft, dem Mykotoxin-Risiko-Management. Mittlerweile umfasst sie die Unternehmen Biomin, Romer Labs, Sanphar und EFB und ist in über 120 Ländern vertreten. Der Umsatz der Gruppe belief sich im Jahr 2017 auf mehr als 325 Millionen Euro.

 

 

February 27th

BASF: Jahresgewinn steigt um 50 Prozent

Kurt Bock hat seine letzte Bilanz als Vorstandschef des deutschen Chemiemultis präsentiert. Neben dem Gewinn wuchsen auf der Umsatz, das EBITDA und das EBIT „deutlich“, meldet er.

 

Seine letzte Jahresbilanz als BASF-Vorstandschef präsentierte am 27. Februar Kurt Bock, der den deutschen Chemiemulti seit 2011 leitet. Wie berichtet, soll er nach einer „Cooling-off“-Phase 2020 Aufsichtsratsvorsitzender werden und wird das Unternehmen deshalb mit Ablauf der Hauptversammlung am 4. Mai verlassen. Als Nachfolger ist sein derzeitiger Stellvertreter Martin Brudermüller designiert. Das Jahresergebnis 2017 beurteilte Bock positiv: „Wir sind im vergangenen Jahr deutlich gewachsen und konnten unsere Ertragskraft weiter ausbauen. Außerdem haben wir wichtige Weichen für die personelle und strategische Weiterentwicklung unseres Unternehmens gestellt.“

 

Im Detail heißt das: Der Umsatz wuchs verglichen mit 2016 um rund 12 Prozent auf 64,47 Milliarden Euro. Das EBITDA legte um 20,9 Prozent auf 12,72 Milliarden Euro zu, das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) um 35,8 Prozent auf 8,52 Milliarden. Den Jahresgewinn beziffert BASF mit 6,07 Milliarden Euro, was gegenüber 2016 einem Plus von 49,9 Prozent entspricht. Bock zufolge „verkaufte die BASF in allen Unternehmensbereichen höhere Mengen und steigerte ihre Profitabilität erheblich. Hierzu haben auch höhere Preise beigetragen, vor allem im Segment Chemicals“. Einen Beitrag zum Umsatzwachstum leistete ferner der Kauf des Metallbehandlungsgeschäfts von Chemetall, das BASF vom US-amerikanischen Chemiekonzern Albemarle übernahm. Dies betraf den Unternehmensbereich Coatings, dessen Umsatzsteigerung um 720 Millionen auf 3,97 Milliarden Euro „im Wesentlichen“ auf diese Akquisition zurückzuführen ist, heißt es im Geschäftsbericht.

 

Als „besonders erfreulich“ bezeichnete Bock das „starke Wachstum in Asien. Das Ergebnis konnten wir dank höherer Margen und gestiegener Mengen auf 2,21 Milliarden Euro verdoppeln. Damit wurde Asien zur renditestärksten Region der BASF“. Allerdings ist Europa nach wie vor der weitaus wichtigste Markt des Konzerns. Der dort erzielte Umsatz belief sich auf 30,77 Milliarden Euro (plus 13 Prozent), verglichen mit 13,66 Milliarden in der Region Asien-Pazifik (plus 19 Prozent). Was das EBIT betrifft, fiel dieses in Europa mit 4,74 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch aus wie im asiatisch-pazifischen Raum mit 2,21 Milliarden Euro. Und gering war das EBIT-Wachstum in Europa mit rund 31 Prozent auch in Europa nicht. Deutlich schwächer als in Asien und Europa fielen die Umsatz- und EBIT-Steigerung in Nordamerika inklusive USA aus. Der Umsatz wuchs dort um 9 Prozent auf 15,94 Milliarden Euro, das EBIT um 11 Prozent auf 1,24 Milliarden. In der Region Südamerika, Afrika und Naher Osten schließlich sank der Umsatz der BASF um 1 Prozent auf 4,10 Milliarden Euro. Das EBIT verringerte sich um 22 Prozent auf 335 Millionen Euro.

 

Was das angelaufene Geschäftsjahr 2018 betrifft, rechnet Bock mit leichten Steigerungen des Umsatzes sowie des EBITs vor Sondereinflüssen. Erreicht werden soll dies vor allem durch „das Absatzwachstum“. Im Lauf des ersten Halbjahres will BASF Teile des Agrargeschäfts von Bayer übernehmen. Diese muss Bayer im Zuge der geplanten Fusion mit Monsanto abstoßen. Vorgesehen ist weiters, im Öl- und Erdgasgeschäft mit LetterOne ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Bezeichnung Wintershall DEA zu gründen. Diese soll laut BASF „eines der größten unabhängigen Explorations- und Produktionsunternehmen in Europa werden. Mittelfristig ist vorgesehen, das Gemeinschaftsunternehmen an die Börse zu bringen“. LetterOne ist eine Investmentgesellschaft mit Sitz in Luxemburg, an der unter anderem der ukrainische Finanzmagnat Michail Fridman und der russländische Geschäftsmann Petr Aven beteiligt sind. „Non-Executive Chairman“ des Management Board ist der ehemalige britische Handelsminister Lord Davies of Abersoch. Als CEO fungiert David Gould, der zuvor unter anderem für die Alfa Group tätig war, an der Fridman und Aven nicht unwesentlich beteiligt sind.

 

Bleibt zu vermerken, dass Bock auch die Aktionäre von den Resultaten des Geschäftsjahres 2017 profitieren lassen will: Der Vorstand wird der Hauptversammlung empfehlen, die Dividende von 3,00 Euro je Aktie für 2016 auf 3,10 Euro je Aktie zu erhöhen.

 

AMAG meldet „Rekordergebnis“

Das EBITDA des Ranshofener Aluminiumkonzerns im Jahr 2017 war das höchste der Unternehmensgeschichte. Umsatz, EBIT und Ergebnis nach Ertragssteuern wuchsen im Vergleich zu 2016 sämtlich zweistellig.

 

Ein „Rekordergebnis“ verkündeten die AMAG-Vorstände Helmut Kaufmann (Technik) und Gerald Mayer (Finanzen): Der Umsatz des Aluminiumkonzerns lag 2017 bei 1,03 Milliarden Euro, um 14 Prozent mehr als 2016. Das EBITDA lag mit 164,5 Millionen Euro um 15 Prozent über dem von 2016 und erreichte damit einen „Rekordwert“, berichtete Kaufmann in Vertretung des erkrankten Vorstandsvorsitzenden Helmut Wieser. Laut Geschäftsbericht handelt es sich um das bisher höchste operative Ergebnis in der Unternehmensgeschichte. Um 19 Prozent auf 86,8 Millionen Euro gewachsen ist das Betriebsergebnis (EBIT). Das Ergebnis nach Ertragssteuern schließlich war mit 63,2 Millionen Euro um 36,4 Prozent höher als 2016. Als Gründe für diese Entwicklung nannte Kaufmann die „höhere Absatzmenge im Zuge des organischen Wachstumskurses“ sowie den „höhere Aluminiumpreis, der im Jahresdurchschnitt mit 1.980 US-Dollar pro Tonne um rund 23 Prozent über dem Vorjahresmittel lag“. Dass der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit mit 101,8 Millionen Euro um 11,3 Prozent unter dem Wert von 2016 (114,9) lag, erklärte Finanzvorstand Mayer „vor allem“ mit den höheren Alu-Einkaufspreisen sowie dem gestiegenen Steueraufkommen. An Ertragssteuern alleine bezahlte die AMAG 2017 mit 18,5 Millionen Euro allerdings nur um 1,8 Millionen Euro mehr als 2016.

 

Für heuer erwartet der AMAG-Vorstand, weiterhin „vom eingeschlagenen Wachstumskurs profitieren zu können“. Eine detaillierte Prognose wollte Mayer nicht stellen: „Dazu ist es noch zu früh im Jahr.“ Allerdings sei im wichtigsten Geschäftsbereich, den Walzprodukten, sowie bei Primäraluminium ein Wachstum von rund vier Prozent zu erwarten. Im Segment Metall hänge die Geschäftsentwicklung von den Preisen für Aluminium und Rohstoffe sowie von den Währungsschwankungen ab. Für den Bereich Gießen geht das AMAG-Management von einer „soliden Ergebnisentwicklung“ aus. Offen ist laut Mayer, wie sich die geplanten US-amerikanischen Zoll- bzw. Importbeschränkungsvorgaben auswirken. Eine reine Zollerhöhung, die alle Alu-Produzenten gleichermaßen trifft, wäre ihm zufolge „nicht so schlimm“. Unangenehmer würden sich Einfuhrkontingente bemerkbar machen: „Denn dann könnten wir weniger in die USA exportieren.“ Allerdings besteht die Möglichkeit, dass sich die USA mit solchen Maßnahmen auch selber schaden: Sie sind auf den Import speziell hochwertiger Alu-Erzeugnisse wie die der AMAG angewiesen.

 

Längerfristig sind die Aussichten laut Kaufmann nicht schlecht. So wird für die kommenden 20 Jahre ein Mehrbedarf an rund 41.000 neuen (Passagier-)Flugzeugen erwartet. Ferner sollte bis 2027 die Nachfrage der Automobilindustrie nach Aluminiumblechen um elf Prozent pro Jahr steigen und letztlich einen Wert von 3,8 Millionen Tonnen erreichen. Für beide Industriezweige ist die AMAG ein nicht zu unterschätzender Zulieferer. Zu den Kunden gehören im Luftfahrtsegment Airbus, Boeing, Cessna und Embraer ebenso wie Lockheed Martin, BAE Systems und Dassault, aber auch derHubschrauberproduzent Agusta Westland. Unter den Autoproduzenten stehen Audi, BMW, Daimler-Mercedes, Chrysler, General Motors und Renault-Nissan auf der Abnehmerliste. Für den Alfa Romeo Stelvio liefert die AMAG Kotflügel- und Türkomponenten. Kaufmann zufolge ist das „ein Herzeigeprodukt“.

 

February 21st

OMV mit „sehr erfolgreichem Jahr“

Das Öl- und Gasunternehmen fuhr 2017 rund 853 Millionen Euro Gewinn ein und ist für heuer ebenfalls zuversichtlich.

 

Die OMV verzeichnete 2017 einen Umsatz von rund 20,22 Milliarden Euro, um fünf Prozent mehr als 2016. Das um Lagerhaltungseffekte bereinigte operative Ergebnis vor Sondereffekten („CCS Operatives Ergebnis vor Sondereffekten“) fiel mit 2,96 Milliarden Euro fast doppelt so hoch aus wie 2016. Und statt einem Verlust von 183 Millionen Euro im Jahr 2016 konnte das Unternehmen 2017 einen Gewinn von 853 Millionen Euro verbuchen. Entsprechend aufgeräumt zeigte sich Generaldirektor Rainer Seele bei der Bilanzpressekonferenz: „Es war ein sehr erfolgreiches Jahr. Ein so gutes Ergebnis hatten wir zuletzt 2013. Aber damals waren die Ölpreise doppelt so hoch wie derzeit.“ Dank um 15 Prozent gesunkener Produktionskosten von rund 8,8 US-Dollar je Fass könne die OMV nun auch bei einem Öl-Verkaufspreis von 25 US-Dollar je Fass Gewinne machen. Vor wenigen Jahren habe sie dazu noch rund 70 US-Dollar je Fass gebraucht. Freuen können sich laut Seele auch die Aktionäre: Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung bekommen sie mit 1,50 Euro je Aktie die bisher höchste Dividende der Unternehmensgeschichte.

 

Zu dem Resultat trug mit höheren Absatzpreisen für Erdöl und Erdgas nicht zuletzt der Bereich Downstream bei, zu dem auch das Petrochemie-Geschäft gehört. Die Referenz-Raffineriemarge lag bei 6,0 US-Dollar je Fass und war damit um rund 21,7 Prozent höher als 2016 (4,7 US-Dollar je Fass). Etwa 110 Millionen Euro investierte die OMV vergangenes Jahr in die Generalüberholung der Raffinerie Schwechat. Trotz des dadurch bedingten geplanten zeitweiligen Produktionsstillstands erbrachte das Petrochemiegeschäft einen Ergebnisbeitrag von rund 245 Millionen Euro. Wie es seitens des Unternehmens hieß, war das unter anderem durch die Butadien-Margen bedingt, die „im ersten Halbjahr einen Höchststand erreichten“. Die Borealis, an der die OMV mit 36 Prozent beteiligt ist, unterstützte das operative Ergebnis ebenso wie 2016 mit rund 399 Millionen Euro. Laut dem für das Downstream-Geschäft verantwortlichen Vorstandsdirektor Manfred Leitner plant die OMV bis auf Weiteres nicht, den Anteil an der Borealis zu verändern. Im Lauf des vergangenen Jahres war gerüchteweise von einer möglichen Aufstockung die Rede gewesen.

 

Für heuer erwartet die OMV einen durchschnittlichen Verkaufspreis für Erdöl von rund 60 US-Dollar je Fass. Allerdings dürften dadurch die Raffineriemargen fallen. Die Petrochemiemargen sollen dagegen „auf einem ähnlichen Niveau wie im Jahr 2017“ liegen. Den voraussichtlichen Auslastungsgrad ihrer Raffinerien veranschlagt die OMV auf über 90 Prozent. Berücksichtigt ist dabei ein sechs Wochen langer Stillstand der rumänischen Raffinerie Petrobrazi, die im zweiten Quartal generalüberholt wird.

 

Generaldirektor Seele verlautete, er wolle „Die Erfolgsgeschichte 2018 fortschreiben. Es gibt viel zu tun. Die OMV packt es an“.

 

February 20th

Merck: Weitere CRISPR-Patente

Die „Genscheren-Technologie“ des deutschen Pharmakonzerns Merck steht bald auch in Südkorea und Israel unter Schutz.

 

Die Patentämter Südkoreas (Korean Intellectual Property Office) und Israels (Israel Patent Office) werden dem deutschen Pharmakonzern Merck Patente für seine „Genscheren-Technologie“ CRISPR erteilen. Das berichtet Merck unter Berufung auf entsprechende Mitteilungen der beiden Behörden. Dem Konzern zufolge handelt es sich um das fünfte und sechste Patent für die Technologie. Ähnliche Patente erteilten ihm zufolge das Intellectual Property Office von Singapur sowie das australische Patentamt. „Darüber hinaus wurden dem Unternehmen zugehörige Patente von den europäischen und kanadischen Patentämtern gewährt“, hieß es in einer Aussendung.

 

In Südkorea und Israel geht es um die sogenannte „chromosomale Integration“. Dabei wird die DNA durchtrennt und an der betreffende Stelle eine neue Gensequenz eingefügt. So lassen sich krankhafte Mutationen entfernen und „ durch eine vorteilhafte oder funktionale Gensequenz ersetzen“, verlautet Merck. Mit CRISPR könnten „mit Krebs oder seltenen Krankheiten assoziierte Gene ermittelt oder zu Blindheit führende Mutationen rückgängig gemacht werden“.

 

Nach eigenen Angaben beabsichtigt Merck, „interessierten Parteien“ Lizenzen für den Einsatz von CRISPR zu erteilen. Gehen könnte es dabei um „Anwendungen wie Grundlagenforschung, landwirtschaftliche Biotechnologie und therapeutische Verwendung“.

 

Covestro meldet „Rekordjahr“

Der Leverkusener Werkstoffkonzern hat sein Unternehmensergebnis von 2016 auf 2017 mehr als verdoppelt, das EBITDA wuchs um rund 71 Prozent.

 

Der Werkstoffkonzern Covestro meldet für das Geschäftsjahr 2017 ein Konzernergebnis von rund 2,0 Milliarden Euro, um 153 Prozent mehr als 2016. Das EBITDA wuchs um 70,6 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro, der Umsatz um 18,8 Prozent auf 14,1 Milliarden Euro. Ausschlaggebend dafür waren höhere Verkaufsmengen und -preise. Covestro plant, die Dividende von 1,35 Euro auf 2,20 Euro zu erhöhen.

Der scheidende Vorstandschef Patrick W. Thomas sprach von einem „beeindruckenden Ergebnis“. Die Unternehmensziele seien „deutlich übertroffen“ worden. Für 2018 ist nach Einschätzung der Unternehmensführung mit einer „positiven Entwicklung“ zu rechnen. Die Verkaufsmengen im Kerngeschäft sollen „im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich“ wachsen. Das EBITDA wird voraussichlich „auf dem Niveau des Vorjahres“ liegen, also bei etwa 2,0 Milliarden Euro.

 

Thomas´ Vorstandsvertrag läuft mit 30. September aus. Sein Nachfolger ist Markus Steilemann, derzeit Vertriebschef von Covestro. Ihm zufolge nimmt Covestro demnächst einen „digitalen Marktplatz“ in Betrieb. Dieser soll den Kunden den „Zugang zu Basis-Produkten vereinfachen und sie mit Covestro sowie weiteren Anbietern vernetzen“. Covestro plant, über die Plattform bis Ende 2019 insgesamt bis zu einer Milliarde Euro Umsatz zu erwirtschaften.

 

 

February 19th

Goldmedaillen-Lackierung

Die Schi, mit denen Marcel Hirscher in Pyeongchang derzeit seine Erfolge feiert, sind Hochleistungssportgeräte, bei denen es auf jedes Detail ankommt. Auch die Beschichtungstechnologie leistet dazu ihren Beitrag.

 

Österreich jubelt über die Gold-Medaillen von Marcel Hirscher bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang. Um derartige Erfolge zu ermöglichen, muss zu den Spitzenleistungen des Rennläufers auch ein Equipment kommen, das an die mechanischen Belastungen und äußeren Bedingungen eines solchen Rennens optimal angepasst ist. Dabei kommt es auf jedes Detail an, beispielweise auf eine geeignete Beschichtungstechnologie für die Hochleistungssportgeräte.

Hirscher fährt Schi der Marke Atomic, die mit Produkten des Herstellers Axalta Coating Systems beschichtet sind. Der Aufbau besteht aus Siebdruckfarben in verschiedenen Varianten, einem Vergusslack als Grundschicht sowie einen kratzfesten Klarlack. Diese Produkte wurden speziell für Schi und Snowboards entwickelt – ein Einsatzbereich, der eine besondere Kombination von Eigenschaften erforderlich macht. Die Lacke müssen auf verschiedenen Untergründen wie Holz, Plastikfolien, Titan oder Aluminium auch bei Temperaturen von minus 30° Celsius ohne Probleme haften, kompatibel mit verschiedenen Klebern sein und zudem eine hohe UV-Beständigkeit aufweisen.

February 13th

Chemische Spiralwellen im Elektronenmikroskop

In der Forschungsgruppe von Günther Rupprechter am Institut für Materialchemie der TU Wien konnten spiralförmige chemische Wellen auf einer Katalysatoroberfläche beobachtet werden.

Die Wissenschaftler untersuchten die Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff (also jene chemische Umwandlung, die auch einer Brennstoffzelle zugrundeliegt) an einem Rhodium-Katalysator. Der Mechanismus der Reaktion bewirkt ein auffälliges Verhalten: Es kommt zu Oszillationen der  Konzentrationen der an der Reaktion teilnehmenden Moleküle, die sich wellenförmig über die Katalysatoroberfläche ausbreiten.

Die Oberfläche des eingesetzten Materials besitzt nun aber eine polykristalline Struktur. Je nachdem, welche Kristallfläche an einer bestimmten Stelle der Wasserstoff-Sauerstoff-Atmosphäre ausgesetzt ist, verlaufen die Teilschritte der Gesamtreaktion unterschiedlich schnell. Trifft eine chemische Welle auf eine Korngrenze, ändert sich daher ihre Geschwindigkeit – es kommt zu Wellen mit komplizierten spiralförmigen Mustern, die das Team um Rupprechter und Erstautor Yuri Suchorski mithilfe eines Photoemissions-Elektronenmikroskops sichtbar machen konnten. Aus der Analyse dieser Muster können die Forscher wiederum schließen, welche Regionen der Oberfläche die besseren katalytischen Eigenschaften hat.

Die Arbeit, die unter dem Titel „Visualizing catalyst heterogeneity by a  multifrequential oscillating reaction” in Nature Communications erschienen ist, wurde  vom FWF im Rahmen des Spezialforschungsbereichs „FOXSI“ geförderten und in Kooperation mit der Chalmers Universität Göteborg (Schweden) durchgeführt.

February 12th

Anton Paar übernimmt US-Unternehmen auf dem Gebiet der Feststoffanalyse

Anton Paar, ein führender Anbieter von Analysegeräten mit Sitz in Graz, übernimmt Quantachrome Instruments. Das US-Unternehmen bringt Messtechnik rund um Partikeloberflächen, Porengrößen und die Dichte von Feststoffen in das Portfolio der Gruppe ein.

Ein entsprechendes Abkommen wurde am 9. Februar am Firmensitz von Quantachrome unterzeichnet, über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das US-Unternehmen, das rund 170 Mitarbeiter beschäftigt, wird als Teil der Anton-Paar-Gruppe von seinem Standort in Boynton Beach, Florida, aus operieren. Georg Supp-Cortolezis, bisher Leiter von Produktion und Einkauf bei Anton Paar, übernimmt das Management des neuen Produktionsstandorts. Der bisherige Präsident des Familienunternehmens, Scott Lowell, sowie Finanzchefin Lauren Spector „werden die Übergangsperiode unterstützend begleiten“, wie es in einer Aussendung von Anton Paar hieß.

Quantachrome wurde 1968 gegründet und hat sich auf Messgeräte zur Bestimmung von Oberfläche, Dichte, Porengröße und -verteilung sowie Wechselwirkungen zwischen Gasen und Feststoffen spezialisiert. Grundlage dafür ist die auf Stephen Brunauer, Paul Hugh Emmett und Edward Teller zurückgehende „BET-Methode“, bei der die Größe von Festkörper-Oberflächen mittels Gasadsorption bestimmt wird. Angewandt werden die Geräte des Unternehmens zur Untersuchung von porösen Materialien und Pulvern, wie sie beispielweise in Batterien, Katalysatoren, bei keramischen Materialien oder in der Pharma- und Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommen.

 

Ergänzung des Produktportfolios

Nach Aussage von Anton-Paar-CEO Friedrich Santner sind die Messgeräte von Quantachrome eine „perfekte Ergänzung“ des Produktportfolios der Gruppe, das bisher vor allem der Analytik von flüssigen Medien (Dichte, Brechungsindex, Viskosität, rheologische Eigenschaften, gelöste Gase) sowie der Bestimmung von Partikelgrößen diente. Der bisherige Quantachrome-Präsident Scott Lowell freut sich darüber, dass man mit Anton Paar einen Käufer gefunden habe, der auf eine „nachhaltige Unternehmensphilosophie“ setze, die das Bekenntnis zum Ausbau des Standortes in Boynton Beach einschließe.

February 8th

Planmäßiger Abschluss

Lanxess hat das Phosphoradditiv-Geschäft von Solvay übernommen.

 

Wie geplant, hat der deutsche Spezialchemie-Konzern Lanxess das Phosphorchemikalien-Geschäft des belgischen Chemiekonzerns Solvay übernommen. In den Kauf einbezogen ist auch der Produktionsstandort von Solvay in Charleston im US-amerikanischen Bundesstaat South Carolina. Etwa 90 Beschäftigte erzeugen dort Phosphorchlorid und eine Reihe von Folgeprodukten, darunter Flammschutz-Additive sowie Substanzen zur Erzeugung von Agrochemikalien.

 

Mitte November vergangenen Jahres hatten sich die beiden Unternehmen hinsichtlich der Akquisition geeinigt. Nun liegt das Placet aller zuständigen Behörden vor, verlautete Lanxess. Der Jahresumsatz der übernommenen Geschäftsbereiche von Solvay wird mit rund 65 Millionen Euro beziffert.

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