Archive - Mär 11, 2019

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Chemiebranche: „Wesentlicher Beitrag“ zum globalen BIP

Laut Schätzungen im Auftrag des weltweiten Verbands der Chemieindustrie erwirtschaftet diese allein rund 1.100 Milliarden US-Dollar pro Jahr, mit Vorlieferanten und nachgeordneten Branchen sogar 5.700 Milliarden.

 

Auf rund 5.708 Milliarden US-Dollar oder sieben Prozent soll sich der Beitrag Chemieindustrie zum globalen BIP belaufen und 120 Millionen Arbeitsplätze sichern. Das behauptet der Welt-Chemieindustrieverband ICCA (International Council of Chemical Associations) gestützt auf eine von ihm beauftragte Studie mit dem Titel „The Global Chemical Industry: Catalyzing Growth and Addressing Our World's Sustainability Challenges“. Erstellt wurde diese vom Beratungsunternehmen Oxford Economics. Die Berater rechnen darin die von ihnen geschätzten direkten, indirekten und induzierten wirtschaftlichen Auswirkungen der Tätigkeit der Chemiebranche zusammen. Unter indirekten Auswirkungen verstehen sie den Einkauf von Gütern und Dienstleistungen durch die betreffenden Unternehmen. Mit „induzierten“ Auswirkungen sind die Ausgaben ihrer Mitarbeiter für den privaten Konsum gemeint.

 

Auf die direkten Einflüsse entfallen laut Oxford Economics 1.098 Milliarden US-Dollar, auf die indirekten 2.616 Milliarden und auf die induzierten schließlich 1.995 Milliarden. Die Aufschlüsselung hinsichtlich der Arbeitsplätze nimmt Oxford Economics so vor: Rund 15 Millionen Menschen sollen in der Chemieindustrie direkt beschäftigt sein, 60 Millionen bei Vorlieferanten. Ferner werden dem Beratungsunternehmen zufolge 45 Millionen Jobs in Wirtschaftszweigen gesichert, mit deren Hilfe die Beschäftigten der Branche ihre Konsumbedürfnisse befriedigen.

 

Regional betrachtet, liegt der asiatisch-pazifische Raum mit einem Beitrag von 2.600 Milliarden US-Dollar und 83 Millionen Beschäftigten an der Spitze, gefolgt von Europa mit 1.300 Milliarden US-Dollar und 19 Millionen Jobs, Nordamerika mit 866 Milliarden US-Dollar und sechs Millionen Arbeitsplätzen sowie Afrika und dem Nahen Osten mit 550 Milliarden US-Dollar und fünf Millionen Jobs. Das Schlusslicht bildet Südamerika mit 374 Milliarden US-Dollar und sechs Millionen Jobs. Im asiatisch-pazifischen Raum soll die Chemieindustrie rund 45 Prozent ihres gesamten jährlichen Wirtschaftswertes erzielen. Etwa 69 Prozent der von ihr „unterstützten“ Arbeitsplätze entfallen laut dem Bericht von Oxford Economics auf diese Region. Keine Angaben machen die Berater darüber, ob es sich um Brutto- oder Nettoeffekte handelt.

 

Erfreut gab sich Marco Mensink, der Generaldirektor des europäischen Chemieindustrieverbands CEFIC: „Diese neue Analyse unterstreicht die wesentliche Rolle, die die chemische Industrie bei der Förderung des Wirtschaftswachstums und der Schaffung von Chancen für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt spielt. Die Auswirkungen der chemischen Industrie gehen jedoch über den wirtschaftlichen Wert hinaus.“ So habe die Branche über 230 Workshops in 45 Ländern druchgeführt, um den Menschen den „sicheren Umgang mit Chemikalien“ nahezubringen.

 

Ähnlich äußerte sich Cal Dooley, der Generalsekretär des ICCA und Chef des US-amerikanischen Branchenverbandes American Chemistry Council (ACC). Ihm zufolge haben die „Innovationen, die von der langjährigen weltweiten Präsenz der chemischen Industrie entwickelt und produziert werden, zu einer Wende in der Menschheitsgeschichte beigetragen. Im Laufe der Zeit sind die Chemieunternehmen zu einem integralen Bestandteil der Weltwirtschaft und zu einem entscheidenden Faktor für Technologien geworden, die das Leben der Menschen auf der ganzen Welt verbessern“.

 

Verfügbar ist der Bericht unter https://www.icca-chem.org/economicanalysis/.