Archive - Sep 23, 2020

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Brenntag mit neuer Struktur

Statt der geographischen Bereiche operieren künftig weltweit die Brenntag Essentials für Kunden und Zulieferer auf lokaler Ebene und die Brenntag Specialties für ausgewählte, besonders attraktive Industriezweige.

 

Ab 1. Jänner 2021 hat der deutsche Chemikalien-Distributionskonzern Brenntag eine neue Geschäftsstruktur. Der Bereich Brenntag Essentials unter Vorstandsmitglied Steven Terwindt kümmert sich auf lokaler Ebene weltweit um Kunden und Zulieferer aus einer Reihe von Industrien. Terwindt leitet diesen Bereich im Rang eines Chief Operating Officers (COO). Brenntag Specialties dagegen verkauft rund um den Globus Inhaltsstoffe und Dienstleistungen für folgende Industriezweige: Nutrition, Pharma, Personal Care/Home, Industrial & Institutional (HI&I), Material Sciences (Coatings & Constructions, Polymers, Rubber), Water Treatment und Lubricants. Geleitet wird der Bereich von Brenntag-Vorstand Henri Nejade, der wie Terwindt im Vorstand bleibt und künftig ebenfalls den Titel eines COO führt.

 

Bisher ist Brenntag im Wesentlichen geographisch aufgestellt. Unter der Brenntag AG als Holding bestehen die Bereiche EMEA, Nordamerika, Lateinamerika sowie Asien-Pazifik. Unter „Alle sonstigen Segmente“ sind laut Geschäftsbericht „die Zentralfunktionen für den Gesamtkonzern und die Aktivitäten im Hinblick auf die Digitalisierung unseres Geschäfts (DigiB) zusammengefasst. Außerdem ist hier das internationale Geschäft der Brenntag International Chemicals enthalten, die Chemikalien in großen Mengen auf internationaler Ebene ohne regionale Begrenzung ein- und verkauft“.

 

Vorstandschef Christian Kohlpaintner konstatierte, Brenntag etabliere mit der neuen Struktur „zwei globale Champions, die einen differenzierten Steuerungsansatz haben und auf die jeweiligen Marktbedürfnisse und -erwartungen eingehen. Damit entwickeln wir unser Unternehmen weiter und werden unsere Branche als der bevorzugte Partner für Kunden und Lieferanten anführen“. Mit neuen Geschäftsbereichen könne Brenntag „seine Stärken besser einsetzen und gleichzeitig sein Profil in relevanten Industriesegmenten schärfen“.

Kohlpaintner ist seit 1. Jänner 2020 Vorstandschef von Brenntag. Er folgte Steven Holland, der nach acht Jahren an der Konzernspitze nicht mehr zur Verfügung stand. In seinem Vorwort zum Geschäftsbericht für 2019 im vergangenen März konstatierte Kohlpaintner: „Meine Vorstandskollegen und ich sind uns bewusst, dass der Konzern in der Vergangenheit Maßnahmen und Initiativen zur Effizienzsteigerung besser hätte umsetzen müssen. Ich lege besonderen Fokus auf die konsequente Durchführung der Maßnahmen, die wir beschließen werden.“

 

Brenntag erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund 12,82 Milliarden Euro, um 2,2 Prozent mehr als 2018. Das EBITDA lag mit 1,0 Milliarden Euro um 14,4 Prozent über dem von 2018. Das Ergebnis nach Steuern schließlich wuchs von 2018 auf 2019 um 1,5 Prozent auf 469,2 Millionen Euro.