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Impfstofflieferungen: Pharmaindustrie wehrt sich

Der europäische Branchenverband EFPIA gibt EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides Konter. Lieferschwierigkeiten sind ihm zufolge bei so komplexen Produkten wie COVID-19-Vakzinen kaum zu vermeiden. 

 

Im Streit um die COVID-19-Impfstofflieferungen durch Astrazeneca ging EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides in die Vollen: Die Europäische Union habe „die rasche Entwicklung und Herstellung mehrerer Impfstoffe gegen COVID-19 mit insgesamt 2,7 Milliarden Euro unterstützt. Wir fordern klare Auskünfte über die Transaktionen und vollständige Transparenz hinsichtlich der Exporte von Impfstoffen aus der EU. Künftig müssen alle Unternehmen, die in der EU COVID-19-Impfstoffe herstellen, geplante Impfstoff-Exporte an Drittländer frühzeitig melden“. Ausgenommen seien lediglich humanitäre Lieferungen. Und, so fügte Kyriakides hinzu: „Die Europäische Union wird alle gebotenen Maßnahmen treffen, um ihre Bürger zu schützen und ihre Rechte zu wahren.“

 

Die Antwort der Pharmaindustrie ließ nicht lange auf sich warten. „Wir verstehen die Frustration, die die Berichte über die zeitweilige Liefereinschränkungen ausgelöst haben“ , beschied der europäische Pharmaindustrieverband EFPIA. Aber Lieferschwankungen ließen sich bei komplexen biologischen Arzneimitteln, bei deren Produktion mehrere Unternehmen zusammenarbeiten, nun einmal nicht vermeiden. Ohnehin arbeite die Branche Tag und Nacht daran, mit dieser Herausforderung zurecht zu kommen, die Herstellungskapazitäten zu erweitern und die Erzeugungsprozesse weiter zu verbessern. Es sei alles andere als einfach, Millionen von Europäern binnen kürzester Zeit mit sicheren und wirksamen Impfstoffen zu versorgen. Von der Entdeckung des Coronavirus SARS-CoV-2 bis zur Verfügbarkeit des ersten Vakzins seien gerade einmal zwölf Monate vergangen - „eine unglaubliche Errungenschaft“, was die Zusammenarbeit der forschenden Pharmaindustrie mit den EU-Institutionen, den Gesundheitssystemen und den Aufsichtsbehörden betreffe. Und seit der Zulassung des ersten Impfstoffs durch die European Medicines Agency (EMA) Ende Dezember 2020 habe die Pharmaindustrie nicht weniger als sieben Millionen Impfstoffdosen geliefert.

 

Zwar sei noch nicht klar, wie die EU ihre Exportbeschränkungen ausgestalten wolle. Keinesfalls aber dürften einschlägige Maßnahmen den Export oder auch den Import der Vakzine sowie der zu ihrer Herstellung notwendigen Sustanzen behindern, warnt die EFPIA. Denn dies wäre „wegen der globalen Lieferketten“ problematisch.