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Ärztekammer besorgt wegen Rückgang der Plasmaspenden

Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres besuchte die Plasmafraktionierung von Takeda in Wien 22. Plasmaspenden, die den dafür notwendigen "Rohstoff" zur Verfügung stellen, sind während der Pandemie deutlich zurückgegangen.

Menschen, die an Hämophilie B leiden, besitzen einen genetisch bedingten Mangel an Gerinnungsfaktor IX – einem Protein, das für gewöhnlich im Blut zu finden sind. Die Blutergerinnungskaskade, die die Verletzung eines Blutgefäßes schließt, ist bei ihnen gestört. Sie sind auf die Verabreichung der fehlenden Gerinnungsfaktoren angewiesen, die aus dem Plasma gesunder Menschen gewonnen werden kann.

Das ist nur ein Beispiel von vielen, die zeigen, dass menschliches Blutplasma ein wichtiger Rohstoff zur Herstellung wichtiger Arzneimittel ist. Ebenso könnte man Patienten anführen, die an primärer Immundefizienz leiden und daher selbst die für die Abwehr essenziellen Immunglobuline nicht ausbilden können. Patienten mit seltenen Erbkrankheiten wie dieser profitieren von der Fraktionierung der Körperflüssigkeit und der Gewinnung der darin enthaltenen Proteine.

In der Plasmafraktionierung von Takeda in Wien 22 werden insgesamt 17 Produkte für die Therapie von seltenen, chronischen und genetisch bedingten Erkrankungen gewonnen. Doch das funktioniert nur, wenn der Rohstoff Plasma auch in ausreichendem Maße zur Verfügung steht. „Leider ist die Zahl der Plasmaspenden in der Corona-Zeit deutlich zurückgegangen“, stellte demgegenüber Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer und Oberarzt am Klinischen Institut für Labormedizin der Medizinischen Universität Wien, fest. Szekeres besuchte am 15. Juli die Forschungs- und Produktionsstandorte von Takeda in Wien, um sich ein Bild von diesem Teil der heimischen Wertschöpfungskette zu machen. Diese sei seinen Worten zufolge ein „wichtige Säule“ des Gesundheitssystems, da sie für Versorgungssicherheit mit lebensrettenden und lebensverbessernden Arzneimitteln stehe. Karl-Heinz Hofbauer, Leiter der Takeda Produktionsstandorte in Wien, freute sich über den Besuch. „Hier werden plasmabasierte Therapien seit 65 Jahren erforscht und produziert. Wien gilt nicht ohne Grund als Plasmahauptstadt Europas", so Hofbauer.

 

Versorgung von Personen mit seltenen Erkrankungen

Takeda sorgt mit den Plasmazentren seines Tochterunternehmen BioLife selbst für Nachschub. Allein zwölf solcher Zentren werden in Österreich betrieben, weitere in Nachbarländern. „Verringert sich die Menge an Plasma, die wir in Österreich dank der hiesigen Spenden aufbringen, erhöht das die Abhängigkeit von US-Plasma“, warnt Matthias Gessner, Leiter der BioLife Plasmazentren. Das gefährde potenziell die Versorgungssicherheit der Patienten in Österreich.

Mit der Zusammenarbeit zwischen Takeda und der Ärzteschaft zeigten sich beide Seiten zufrieden: „Der Nationale Aktionsplan für seltene Erkrankungen ein gutes Beispiel für eine wichtige Initiative aller beteiligten Strukturen, um die Situation von Menschen mit seltenen Erkrankungen langfristig und nachhaltig zu verbessern“, sagte dazu Anthea Cherednichenko, MBA, Geschäftsführerin von Takeda Pharma Austria. „Gerade Menschen mit seltenen und komplexen Erkrankungen brauchen und verdienen ein solidarisches Gesundheitssystem, das ihre Bedürfnisse kennt, versteht und berücksichtigt“, ergänzte Ärztekammer-Präsident Szekeres.