Archive - Jul 26, 2021

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Forschungsachse Wien – Bratislava gestärkt

Im Zuge eines Projekts zum Aufbau einer virologischen Datenbank wurde eine Vereinbarung zu grenzüberschreitender Kooperation zwischen Wien und Bratislava getroffen.

Im Rahmen des grenzüberschreitenden Kooperationsprojekts CAPSID haben sich die Vienna Biocenter Core Facilities (VBCF) in Wien und das Biomedicínske centrum Slovenská akadémia vied (BMC SAV) in Bratislava mit elf Projektpartnern zusammengeschlossen und eine virologische Datenbank aufgebaut, die Informationen und Protokolle für die Herstellung von viralen Proteinen bereitstellt. Nun wurde das Projekt nach dreijähriger Laufzeit abgeschlossen und gleichzeitig die Grundlage für eine engere Zusammenarbeit der biomedizinischen Forschungszentren in der slowakisch-österreichischen Grenzregion gelegt. In einer Abschlusserklärung verpflichteten sich beide Projektpartner, mittels gemeinsamer Seminare, Forschungsaustausche und -arbeiten sowie koordinierter Drittmittelanträge die enge Zusammenarbeit über die Projektlaufzeit hinaus sicherzustellen.

 

Vesikel als Vehikel für Vakzine

Wissenschaftlern der Vetmed ist es gelungen, eukaryotische Proteine auf bakterielle Vesikel aufzubringen. Das könnte als Plattform für Impfstoffe Verwendung finden.

Alle Arten von Zellen geben Vesikel an ihre Umgebung ab. Wurden die kleinen membranumhüllten Abschnürungen früher meist als zellulärer Abfall betrachtet, erkennt die Molekularbiologie in den vergangenen Jahren immer deutlicher, dass sie in der Übertragung von Signalen zwischen verschiedenen Zellen eine wichtige Rolle spielen. Das ist auch bei denjenigen Bakterien so, die den menschlichen Darm besiedeln. Forschern um Christoph Metzner vom Institut für Virologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien ist es nun erstmals gelungen, derartige bakterielle Vesikel mit Proteinen aus Säugetierzellen zu markieren und damit Hybride aus eukaryotischen Proteinen auf prokaryotischen Membranen zu erzeugen.

Die Wissenschaftler bedienten sich dazu eines Verfahrens, das „Molecular Painting“ genannt wird. Dabei werden Proteinmoleküle mithilfe von Glycosylphosphatidylinositol (GPI) in der Lipid-Membran verankert. Und weil man dies nicht nur mit Fluoreszenz-markierten Proteinen (für die man die Verankerung sehr gut zeigen kann), sondern auch mit Zytokinen, Wachstumsfaktoren und Antigenen machen kann – und darüber hinaus auch zumindest zwei verschiedenen Proteine auf ein Vesikel aufgebracht werden können – ergibt sich eine flexibel einsetzbare Plattform. Eine solche könnte beispielsweise zur Konstruktion neuartiger Vakzine sehr nützlich sein: Die bakteriellen Membranvesikel stimulieren das menschliche Immunsystem, die durch die Modifikation abgelagerten Antigene dirigieren die Immunabwehr in die gewünschte Richtung. Die Originalarbeit wurde in der Zeitschrift „Membranes“ publiziert.