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June 22nd, 2012
Wissenschaftler stemmen sich gegen Gentechnik-Populismus
Mit ungewöhnlich eindringlichen Worten hat der <a href=http://www.vbio.de>VBIO</a> (Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland), der mehr als 30.000 Wissenschaftler vertritt, zu einer Versachlichung der Gentechnik-Debatte aufgerufen. Die Forscher fürchten, dass durch populistische Agitation die Pflanzenforschung gänzlich aus Deutschland vertrieben wird.
Dass diese Sorge nicht unbegründet ist, zeigt das Verhalten forschungsfreundlicherer Länder, die den Wissenschaftlern aus dem Bereich der grünen Gentechnik bereits eindeutige Angebote machen. Allein die Botschaft der Vereinigten Staaten in Deutschland hat in den vergangenen Wochen bundesweit drei Veranstaltungen durchgeführt, in denen den Forschern der Weg in die USA „beschrieben“ wurde.
Dass derzeit in acht deutschen Bundesländern gefordert wird, ganze Regionen zu „Gentechnikfreien Zonen“ zu machen, passt da gut ins Bild. VBIO-Präsident Wolfgang Nellen sieht darin reinen Populismus. So ignoriere eine solche Ausdrucksweise völlig, dass die Anwendung gentechnischer Methoden in der medizinischen Praxis heute unverzichtbar geworden ist. Auch das Argument der Wahlfreiheit werde höchst einseitig gebraucht. Wer aus persönlichen Gründen keine gentechnisch veränderten Nahrungsmittel essen möchte, dem sei das unbenommen. Umgekehrt sollte aber auch die Möglichkeit bestehen, gentechnisch erzeugten Bt-Mais zu bevorzugen, der weniger mit Mykotoxinen belastet sei als Mais aus konventioneller Landwirtschaft.
Von wegen Risiko
Das die Grüne Gentechnik heute noch immer als „Hochrisiko-Technologie“ betrachtet werde, stehe in krassem Gegensatz dazu, das in zwei Jahrzehnten der großflächigen Anwendung der Nachweis solcher Risiken ausgeblieben sei, so Nellen. Diesbezügliche Forschungsergebnisse würden aber nicht selten ignoriert, dafür aber widersprüchliche oder zum Teil bewusst falsche Argumentationsketten gebastelt. Schon mit Kenntnissen der einfachsten Kreuzungsgenetik könne gezeigt werden, dass konventionell gezüchtete Sorten ebenso in Wildformen auskreuzen wie auf gentechnischem Wege erzielte. Nach den Prinzipien der Evolution würden genetische Eigenschaften in Populationen aber ausgedünnt, wenn sie keinen Vorteil bringen.
Der VBIO plädiert vor diesem Hintergrund eindringlich dafür, Wissenschaftlern die Chance zu erhalten, durch ihre Forschungsarbeit nicht nur einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten sondern auch die Basis für entsprechende Allgemeinbildung und eine wissensbasierte Debatte zu liefern.
June 21st
BIO 2012, Teil 4: Die Veränderung der Forschungswertschöpfungskette
Nach drei Tagen des Networkings können viele der österreichischen Teilnehmer an der <a href=http://convention.bio.org>BIO International Convention</a> 2012 auf interessante internationale Kontakte zurückblicken. Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> berichtet auf www.chemiereport.at täglich von dem Großereignis der Biotech-Branche.
Für Andreas Pföstl von der Patentanwaltskanzlei Sonn & Partner waren „die Gespräche durchwegs ausgezeichnet. Ich komme mit einer Vielzahl neuer Kontakte von der BIO zurück und konnte Bestehende weiter vertiefen.“ Herwig Reichl von der Firma Hämosan gefiel die Möglichkeit, auch die Kontakte mit den österreichischen Ausstellern zu vertiefen: „Ich hatte erstaunlich vielfältige Meetings und finde es gut, dass auch soviel Zeit bleibt, sich mit den anderen österreichischen Firmen am Stand auszutauschen. Die Möglichkeit, die die AWO mit dem Austrian Experts Corner bietet, ist vor allem für kleine Firmen sehr wichtig.“
Wie sieht die Biotech-Szene 2012 aus?
Auch das Rahmenprogramm hatte am dritten Tag einiges zu bieten. Beim Keynote Luncheon hatte sich dieses Jahr Senator John Kerry, der ehemalige Präsidentschaftskandidat angekündigt, jedoch in letzter Minute jedoch abgesagt. In einer hochkarätigen Diskussionsrunde wurden Zukunftsszenarien für die Biotech-Industrie nach 2022 entworfen. Die einhellige Meinung der Diskutanten war, dass die Biotech-Szene in zehn Jahren wohl nicht mehr wiederzuerkennen sein werde. Die Forschungswertschöpfungskette werde sich in den nächsten Jahren verändern müssen, um nachhaltig zu bleiben. Es werde zusehends zu offenere Forschungsnetzwerke brauchen und es komplett neue Player in der Forschungslandschaft auftauchen. Auch die Kommerzialisierung der Produkte werde sich ändern müssen, da in zehn Jahren geschätzte 60 Prozent der Umsätze aus „Emerging Markets“ kommen würden.
In einem anderen Vortrag wurde über Alternativen zu VC-Finanzierung sowie deren Vor- und Nachteile gesprochen. Den Biotech-Firmen stehen einige Instrumente zur Verfügung, die von Business Angels, über Stiftungen bis hin zu öffentlichen Förderungen reichen.
Mit einer Gala Reception im beeindruckenden Museum of Fine Arts in Boston klang auch der dritte Tag der BIO aus. Die Sponsoren von „Biomaryland“ haben sich diesen Event einiges kosten lassen und konnten das Publikum mit einer Tanzshow und gutem Essen beeindrucken.
June 20th
BIO 2012, Teil 3: Österreichisches Networking und die Temperatur der Biotech-Branche
Der zweite Tag der BIO war traditionellerweise von heftigem Partnering und den sogenannten „Super Sessions“ der beiden großen Beratungsfirmen Ernst & Young und Burrill geprägt, in denen die großen Trends der Biotechnologie-Branche beleuchtet wurden. Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> berichtet auf www.chemiereport.at täglich von dem Großereignis der Biotech-Branche.
Beide Berichte malten eine eher düstere Zukunftsperspektive für Biotech-Unternehmen. Ernst & Young beleuchtete in einem „Beyond Borders“-Bericht vor allem die finanzielle Situation der Branche. Nach den Jahren der Krise sind nun die Finanzzahlen der Branche wieder auf dem davor gekannten Niveau, nach groben Einschnitten in Forschung und Entwicklung wird wieder in die Biotech-Industrie investiert. Die Konsolidierungsschritte, die aufgrund der Krise notwendig waren, werden jedoch vielfach nicht wieder rückgängig gemacht.
Immer noch schwierig ist es für Biotech Start-Ups, an Venture Capital heranzukommen, auch die im Zuge von „Upfront Payments“ bei Zustandekommen einer Lizenzvereinbarung fließenden Summen werden kleiner. Immer öfter entsteht daher die Notwendigkeit, Projekte schon in Frühphasen aufzugeben, um nicht zu einem späteren Zeitpunkt eine viel teurere Niederlage hinnehmen zu müssen.
Große Herausforderungen für Big Pharma
Die großen Pharma-Unternehmen stehen aufgrund der vielen auslaufenden Blockbuster-Patente in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen. Die Ernst & Young-Experten stellten in Frage, ob man das derzeitige Innovationssystem mit so teuren wie langwierigen Entwicklungsphasen in Zukunft wird halten können.
Steve Burrill begann seine schon berühmt-berüchtigte Präsentation mit den Worten „It's tough“. Es sei schwer, an Kapital zu kommen und Produkte auf den Markt zu bringen, für die man auch bezahlt werde. Neben der finanziellen Lage analysiert der Burrill-Bericht auch das sogenannte "Ökosystem" der Biotech-Szene. Burrill sieht zusätzliche Herausforderungen für die Industrie durch staatliche Einsparungen im Gesundheitsbereich, aber auch durch teure neue Technologie, die noch keine Einsparungen bringen.
Auch Burrill sieht das Auslaufen der Patente von Big Pharma, erkennt darin jedoch auch Chancen – für die Pharmafirmen, notwendige Veränderungen anzugehen, für Biotech-Unternehmen, die die Möglichkeit bekommen, die Forschungspipeline der Industrie zu erweitern.

Österreicher laden zu Networking-Empfang
Aus österreichischer Sicht war klarerweise der Networking-Empfang „The Sound of Austrian Science“ das Highlight der diesjährigen BIO. Life Science Austria lud zu österreichischem Wein und süßen Spezialitäten in den eleganten MIT Faculty Club. An die 100 Gäste lauschten den Erfahrungen der beiden erfolgreichen Biotech-Entrepreneure Hans Loibner (Apeiron Biologics) und Tillman Gerngross (Adimab) und konnten so mehr über die unterschiedlichen Herausforderungen der Biotech-Firmengründung auf beiden Seiten des Atlantiks erfahren. Nach dem offiziellen Programm tauschten sich die Teilnehmer (sowohl die österreichischen Firmen, die an der BIO teilnehmen, als auch internationale Geschäftspartner) in entspannter Atmosphäre aus und ließen den Abend ausklingen.
June 19th
BIO 2012, Teil 2: Österreicher beim Partnering und Networking
Nach dem ersten Tag der <a href=http://convention.bio.org>2012 BIO International Convention</a> kann eine erste Rückschau vorgenommen werden. Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> berichtet auf www.chemiereport.at täglich von dem Großereignis der Biotech-Branche.
Während die Ausstellung am Montag erst um 12 Uhr zugänglich war, konnten die rund 15.000 Besucher schon ab 8 Uhr 30 den Kongress und das Business Partnering besuchen. Der Österreich-Stand, der auch in diesem Jahr von der Außenwirtschaft Österreich (AWO) organisiert wird, erntete von allen österreichischen Ausstellern und vorbeigehenden Besuchern gute Kritiken.
Erstmals konnte dabei das neue Konzept des „Exhibition Booth Partnering“ – auch One-on-One-Meetings finden heuer an den jeweiligen Messeständen statt – in die Praxis umgesetzt werden. Das Fazit von Bernhard Fischer, CEO des Wiener Start-up-Unternehmens Apeptico: „Das neue Partnering-System hat nach Anlaufschwierigkeiten gut funktioniert. Die Meetings waren durchwegs informativ und es kam zu einem guten Erfahrungsaustausch.“ Auch für Life Science Austria bot dieser erste Tag viele gute Gespräche.
Der Abend gehört den Empfängen
Der erste Tag des Events ist mit zwei Networking Receptions ausgeklungen. Die offizielle, wieder von BIO Georgia gesponserte Welcome Reception fand im Seaport World Trade Center statt und bot tolle Ausblicke über den Bostoner Hafen. Die Region Berlin-Brandenburg veranstaltete ihre traditionelle Veranstaltung in Kooperation mit Bayer.
June 18th
BIO 2012, Teil 1: Neues Konzept stellt sich Bewährungsprobe
Am Montag, den 18.06.2012, ging in Boston mit der <a href=http://convention.bio.org>BIO International Convention 2012</a> der wichtigste Treffpunkt der globalen Biotech-Industrie in die nächste Runde. Sonja Polan von <a href=http://www.lifescienceaustria.at>Life Science Austria</a> wird auf www.chemiereport.at täglich von dem Großereignis berichten.
Zur BIO International Convention, die an wechselnden Orten in den USA stattfindet, pilgert Jahr für Jahr ein Tross von beinahe 15.000 Biotech-Spezialisten. Die Bandbreite reicht dabei von Big Pharma über Biotech-Start-Ups und Venture-Capital-Firmen bis hin zu Service-Providern und von roter über grüne und weiße bis zu blauer Biotechnologie. Alle wichtigen Namen in der Branche sind hier zu treffen.
An drei überaus dichten Tagen werden die Key-Player der Biotech-Industrie bei einem hochkarätigen Fachkongress, einer Industrieausstellung und im Rahmen von One-on-one-Meetings zusammenkommen, um die Temperatur der Branche für das nächste Jahr zu messen und zu versuchen, den einen oder anderen "Big Deal“ abzuschließen.
Partnering an den Ausstellungsständen
Die BIO 2012 bringt dabei viele Neuigkeiten mit sich. Da die Veranstalter das Hauptaugenmerk auf die Ausstellung legen wollen, werden im neuen BIO-Konzept die Partnering-Meetings in erster Linie direkt an den Ausstellungsständen stattfinden: eine zusätzliche Herausforderung an die Architekten und Organisatoren der Stände. Es bleibt abzuwarten, ob sich das neue Konzept, das in diesem Jahr zum ersten Mal umgesetzt wird, bewähren wird.
Die BIO 2012 International findet in Boston statt. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo durch den Austragungsort Washington der Fokus stark auf der Politik lag, wird in Boston vermehrt das Biotech-Business im Vordergrund stehen. Die Gastorganisation hat sich zudem mächtig ins Zeug gelegt, um den Besuchern ein fulminantes Programm zu bieten. Für früh Angereiste bot sich bereits am Sonntagabend die Möglichkeit eines ersten Kennenlernens bei einer Networking-Veranstaltung im New England Aquarium mit anschließender Tour des Aquariums.
Life Science Austria berichtet täglich
Es verspricht eine spannende BIO zu werden, natürlich auch für die österreichischen Teilnehmer. Auch dieses Jahr wird Österreich mit einer großen Delegation von 25 Firmen und Forschungsorganisationen dabei sein – Sonja Polan wird aus der Sicht von Life Science Austria täglich über diesen Industrieevent berichten.
June 16th
ECHA weist Vorschlag zur weiteren Beschränkung von Phthalaten zurück
Das <a href=http://echa.europa.eu/web/guest/about-us/who-we-are/committee-for-risk-assessment>„Commitee for Risk Assessment“</a> (RAC) der europäischen Chemikalienbehörde ECHA hat einen Vorschlag der dänischen Behörden zurückgewiesen, die Exposition von Menschen gegenüber den Phthalate DEHP, DBP, BBP und DIBP in Gebrauchsartikeln weiter zu beschränken. Das Gremium hält die Maßnahme für nicht gerechtfertigt.
Das RAC hat die Aufgabe, die Meinungsbildung der ECHA im Hinblick auf die Risiken, die von chemischen Verbindungen auf Menschen und Umwelt ausgehen, vorzubereiten. Dem Komitee gehören derzeit 41 Experten aus verschiedenen EU-Ländern an, die nun Konsens darüber erzielten, das Ansinnen der dänischen Behörden als „nicht gerechtfertigt innerhalb von REACH“ zurückzuweisen.
Den verfügbaren Daten seien keine Hinweise auf das Risiko einer kombinierten Exposition gegenüber den vier Phthalen zu entnehmen, hieß es in einer Aussendung der ECHA. Das RAC kam zu der Ansicht, dass die existierenden regulatorischen Maßnahmen ausreichen würden, um die Exposition weiter zu reduzieren.
Das wird auch vom Komitee für sozio-ökonomische Analysen (SEAC) der ECHA bestätigt, die eine kontinuierliche Abnahme der Verwendung der Phthalate über die letzten zehn Jahre hinweg beobachtet. Eine Fortsetzung und mögliche Verstärkung dieses Trends aufgrund der Zulassungsanforderungen nach REACH wird erwartet.
Pollenallergie: Impfung überzeugt in Studie
Das Wiener Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.biomay.com>Biomay</a> hat Ergebnisse einer klinischen Studie der Phase IIa für einen Impfstoff gegen Gräserpollen-Allergie präsentiert. Dabei zeigte sich eine signifikante Reduktion der nasalen Symptome.
Das Immunsystem darauf zu trainieren, auf ein Allergen nicht mehr durch jene überschießende Weise zu reagieren, die für Allergiker typisch ist, ist nicht neu. Unter dem Begriff „Hyposensibilisierung“ ist eine therapeutische Strategie bekannt geworden, die mithilfe eines wiederholten, aber kontrollierten Kontakts mit dem Allergen die bestehende Überempfindlichkeit abbauen will.
Eines der Hauptrisiken dieses Ansatzes liegt aber genau in seinem Wirkmechanismus: Jeder Kontakt mit dem Allergen kann zu starken Reaktionen des Immunsystems eines Allergikers führen. Die von Biomay entwickelte „Peptid-Carrier-Technologie“ versucht dieses Problem zu umgehen, indem für die Impfung Peptide herangezogen werden, die von Allergenen abgeleitet sind, aber keine Reaktion durch Immunglobuline der Klasse E (IgE, jene Klasse, die Allergien vermittelt) auslösen – und diese Peptide an ein immunogenes Trägerprotien gebunden werden.
„Proof of Concept“ erbracht
Auf der Basis dieser Technologie, die gemeinsam mit Rudolf Valenta vom CD-Labor für Allergieforschung an der Med-Uni-Wien entwickelt wurde, entstand auch jener Impfstoff BM32, der nun in Phase IIb an 70 Gräserpollen-Allergikern getestet wurde. Dabei zeigte sich, dass die nasalen Allergie-Symptome sowie die Hautreaktivität gegenüber Gräserpollen-Extrakten in Haut-Prick-Tests signifikant reduziert werden konnten. Mittlerweile wurde für BM32 eine Phase IIb-Studie initiiert, bei der die Wirkung des Impfstoffs an 180 Patienten während zweier Pollen-Saisonen getestet werden soll. Ergebnisse der Studie werden für Ende 2014 erwartet.
June 15th
ACR zieht Bilanz über 2011
Das Netzwerk <a href=http://www.acr.at>Austrian Cooperative Research</a> (ACR), in dem 17 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen sind, hat seinen Jahresbericht 2011 präsentiert. Mit insgesamt 602 Mitarbeitern konnten im vergangenen Jahr 25.660 Aufträge bearbeitet und ein Umsatz von 52,9 Millionen Euro erwirtschaftet werden.
88 Prozent davon stammen aus Einnahmen für Leistungen, die direkt an Unternehmen – vor allem an 8.116 Kunden aus dem Bereich mittlerer und kleinerer Unternehmungen – erbracht wurden. Im Jahr 2011 wurden mit dem Austria Solar Innovation Center (ASiC) und Güssing Energy Technologies (GET) zwei neue Institutionen in das Netzwerk aufgenommen, die Kompetenz auf den Gebieten Sonnenenergie, Biomasse, thermische Speichertechnik und innovative Haustechnik-Konzepte einbringen werden. Darüber hinaus wurde die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern intensiviert, 2012 soll auch die gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsstrategie weiter ausgebaut werden.
Neben den direkt erbrachten Leistungen beziffert ACR-Geschäftsführer Johann Jäger jene Transferleitungen der Institute, die über unverrechenbare Schulungen, Branchenveranstaltungen, Publikationen, Normensitzungen oder Erstberatungen an die Wirtschaft geflossen sind, mit 3,25 Millionen Euro. Mit dem Wirtschaftsministerium als Hauptfördergeber wurde 2011 zum ersten Mal ein Vier-Jahres-Vertrag erarbeitet.
Seibersdorfer Experten helfen bei Olympischer Doping-Kontrolle
Zu den Doping-Analysen der Olympischen und der drei Wochen später stattfindenden Paralympischen Spielen in London werden auch drei Experten des <a href=http://www.seibersdorf-laboratories.at/produkte-services/chemical-analytics/dopingkontroll-analytik/anti-doping.html>Österreichischen Doping-Kontrolllabors</a> in Seibersdorf beigezogen.
Die Seiberdsorf Labor GmbH hat das österreichweit einzige Kontrolllabor aufgebaut, das von der „World Anti-Doping Agency“ akkreditiert ist. In den vergangenen Jahren hat man sich dabei eine international sichtbare Position in der Doping-Analyse erarbeitet. Dies wird nun auch durch eine Einladung bestätigt, die von den ab 27. Juli in London stattfindenden Olympischen Sommerspielen ausgesprochen wurde. Mehr als 6.250 Proben werden während der Bewerbe zu untersuchen sein, mehr als je zuvor bei Olympischen Spielen.
Die bei der Olympiade vom Pharmakonzern Glaxo Smith Kline zur Verfügung gestellte Laborinfrastruktur spielt dabei alle Stückerl: Auf der Größe von sieben Tennisfeldern wird unter der Leitung von David Cowan vom Drug Control Centre des King´s College London 24 Stunden am Tag Analysebetrieb herrschen.
June 13th
Wittgenstein-Preise an Sariciftci und Henzinger
Der Physikochemiker Niyazi Serdar Sariciftci und der Computerwissenschaftler Thomas Henzinger sind die Wittgenstein-Preisträger 2012. Ihnen stehen in den kommenden fünf Jahren 1,5 Millionen Euro für ihre Forschung zur Verfügung.
Sariciftci wurde 1961 in der Türkei geboren und ist seit 1996 ordentlicher Professor für Physikalische Chemie an der Johannes-Kepler-Universität Linz. Im Zentrum seiner Forschungsarbeit stehen Solarzellen auf der Basis organischer Halbleiter. So gelang ihm die Entdeckung lichtinduzierter Elektronenübergänge in p-konjugierten halbleitenden Polymeren und Fullerenen. Sariciftci war auch der erste, der sogenannte „Bulk Heterojunction“-Solarzellen beschrieben hat, die aus einer Mischung von organischen Donatoren und Akzeptoren bestehen.
Aktuell arbeitet Sariciftci, der 1989 an der Universität Wien in Physik promovierte, gemeinsam mit seinem Team an neuen Architekturen für organische Solarzellen auf der Basis bio-abbaubarer Materialien. Das Geld des Wittgenstein-Preises soll aber insbesondere in ein vor kurzem neu eröffnetes Forschungsfeld fließen: Mithilfe von Methoden der chemischen Energieumwandlung soll Solarenergie gespeichert und dabei Kohlendioxid in Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden.
Der Informatiker Thomas Henzinger, der nach einer Karriere an der an der Universität of California in Berkeley sowie am EPFL in Lausanne heute Präsident des IST Austria in Klosterneuburg ist, beschäftigt sich mit Methoden, mit denen sich die Zuverlässigkeit von Software verbessern lässt.
Sieben Wissenschaftler in Start-Programm aufgenommen
Neben dem Wittgenstein-Preis wurden sieben Nachwuchsforscher in das Start-Programm des Forschungsfonds FWF aufgenommen, die mit finanzieller Absicherung für sechs Jahre (pro Start-Projekt werden bis zu 1,2 Millionen Euro ausgezahlt) ihre eigene Forschungsgruppe aufbauen können. Unter den prämierten Wissenschaftlern sind Kaan Boztug vom Center for Molecular Medicine (CeMM), der sich mit integrativer Genetik kongenitaler Defekte beschäftigt, Alexander Dammermann von den Max Perutz Laboratories, der Struktur und Funktionen von Zentriolen erforscht und Jürgen Hauser von der Fakultät für Physik der Uni Wien, dessen Forschungsgebiet die zweidimensionale Laserspektroskopie von natürlichen Lichtsammelkomplexen ist.
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