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September 8th, 2005

Sanochemia investiert im Burgenland

<a href=http://www.sanochemia.at>Sanochemia</a> baut für 7 Mio € den burgenländischen Standort Neufeld zum F&E-Zentrum aus. Anton Dallos, der Sanochemia-Vorstand für Produktion und Technik, will damit "die Marktposition als Komplettanbieter bei gleichzeitiger Aufwertung des F&E-Bereiches verbessern". Sanochemia investiert im Burgenland <table> <td><% image name="Dallos" %></td> <td align="right"> Nach bereits getätigten Investitionen in Synthese- und Produktionsanlagen ermöglicht diese Investition nun die Integration einer zentralen F&E-Einheit am 42.000 m² großen Produktionsstandort. Derzeit ermöglicht eine <b>IT auf hohem Niveau</b> bereits eine intensive Vernetzung in der Produktion, sodass in einer Schicht neben Hormonen und Vitaminen für den Veterinärbereich auch ein Kontrastmittel (dessen Konfektionierung für 24 Länder eine Herausforderung sei) auch etwa 15.000 Fläschchen Antibiotika erzeugt werden können. Herzstück dabei sind ein <b>Dampf-Ortograph</b> sowie eine Anlage für 650 l destilliertes Wasser/h.</td> </table> In der <b>Syntheseherstellung</b> werden in einem 3000 l-Edelstahlreaktor und in einem 4000 l-Emailbehälter in Stickstoff-Atmosphären die Lösemittel wie Wasser oder Alkohol angesetzt und sodann mit den entsprechenden Chemikalien angeheizt. So entsteht in einem zehnstufigen Syntheseprozess etwa das Kernprodukt der Sanochemia - der Wirkstoff Galantamin. Das mühselige Herauslösen der entstehenden Kristalle aus der Flüssigkeit sowie das anschließende Trocknen und Weiterverarbeiten erfordert für den Wirkstoff insgesamt rund ein Jahr an Herstellungszeit. <b>Galantamin</b> war die Wachstums-Story der 1990 gegründeten Sanochemia. Ursprünglich wurde der Wirkstoff aus einer Vielzahl an Schneeglöckchen gewonnen - aus einer Tonne konnten etwa acht Gramm Galantamin generiert werden. An der künstlichen Herstellung dieses Mittels hat die Sanochemia insgesamt elf Jahre lang geforscht, fünf Jahre lang alleine im Gramm-Bereich - erst dann war an die vollautomatische Produktion mit einem Leitsystem im Tonnen-Maßstab denkbar. Die rund 7 t Galantamin aus Neufeld an der Leitha wandern exklusiv zu Johnson & Johnson, die aus dem Wirkstoff Tabletten endfertigt und sodann weltweit vertreibt. Bis 2016 hält die Sanochemia das Patent auf das Syntheseverfahren. In den ersten Monaten 2005 konnte Sanochemia durch die hohe Nachfrage im Synthese-Bereich sowie der Vertriebsausweitung in der Radiologie den Umsatz um 12 % auf 22,3 Mio € erhöhen. Das Ergebnis vor Steuern erreichte mit 6,5 Mio € einen neuen Höchststand. Ebenso konnte das Ergebnis nach Steuern auf 5 Mio € verbessert werden. Der Turnaround sei damit nachhaltig geschafft, so Dallos, der auch auf eine Cashposition des Unternehmens von 25 Mio € verweisen kann. Seit dem Börsegang 1999 konnte die Sanochemia ihren Umsatz somit verzehnfachen und den Mitarbeiterstand fast verdreifachen. Seit 2004 ist die Pharma-Produktion der Sanochemia in den Vollbetrieb übergegangen. Hergestellt werden dabei sowohl eigene Medikamente als auch im Namen von Hexal/Novartis. Tätig ist die Sanochemia bei der Neurodegeneration, bei Rückenschmerzen und neuropathischem Schmerz, bei Herz/Kreislauf-Beschwerden, in der Radiologie und neuerdings auch in der Onkologie. Insgesamt investierte Sanochemia rund 16 Mio € in die Produktionsausweitung im Burgenland. Mit dem im 3. Quartal neu in die Pipeline aufgenommen Projekt <b>PVP-Hypericin</b> dehnt Sanochemia die Produktentwicklung von Kontrastmitteln auf die Diagnose von Harnblasenkarzinomen aus. Die Phase II-Studie konnte bereits gestartet werden. Der Eintritt in die Phase III soll in der ersten Hälfte 2006 erfolgen. Am weitesten vorangeschritten ist das Schlüsselprojekt <b>Tolperison</b> für die Indikation Rückenschmerz. So konnte in der Schweiz der Zulassungsantrag für Tolperison wie geplant im 3. Quartal gestellt werden. Damit sind – nach der Antragstellung in Deutschland – die Voraussetzungen für den baldigen Markteintritt in einem weiteren Land gegeben. Mit der Zulassung wird in 12 Monaten gerechnet. 2006 will Sanochemia in den US-Pharmamarkt einsteigen.

Wyeth eröffnet Biotech-Fertigung in Irland

<a href=http://www.wyeth.com>Wyeth</a> hat "Grange Castle" in South County Dublin fertig gestellt. Der neue Campus mit einer Fläche von über 100.000 Quadratmetern ist eine der weltweit größten integrierten Biotech-Fertigungseinrichtungen. <% image name="Wyeth_Grange_Castle" %><p> <small> Die Irland-Niederlassung soll als Zentrum der wachsenden Investitionen von Wyeth in Biotech-Verfahren und -Produkte dienen und die US-Präsenz in Andover, Massachusetts, komplementieren. © Wyeth </small> Wyeth investierte nahezu 2 Mrd $ in die Grange Castle-Einrichtung, deren Bauarbeiten im Oktober 2002 begannen. Der Bau des Campus erforderte 7 Mio Arbeitsstunden für Technik und Konstruktion und 15.000 t Baustahl. Der Grange Castle Campus, an dem über 1.000 Mitarbeiter beschäftigt sind, wird 3 separate Einrichtungen umfassen: Eine Entwicklungseinheit, eine Substanzeinheit sowie die Produktion. Diese Einrichtungen werden ihre Produktion phasenweise während der nächsten 4 Jahre aufnehmen. Mit Grange Castle wurde Wyeth in Irland zum größten Arbeitgeber im Pharmabereich. <% image name="Wyeth_Gefriertrockner" %><p> <small> Be- und Entladen eines Lyophylisators. </small> Zu den in Grange Castle produzierten Biotech-Produkten wird das Arthritis-Mittel <b>Enbrel</b> gehören, für das Wyeth im Besitz der Rechte außerhalb der USA ist. Weiters sollen in Grange Castle <b>Prevenar</b> sowie das kürzlich von der FDA genehmigte intravenöse antibiotische <b>Tygacil</b>, das zur Behandlung von schweren Hautinfektionen und im Krankenhaus zugezogenen Infektionen eingesetzt wird, hergestellt werden. Durch anhaltende Investitionen während des letzten Jahrzehnts ist Wyeth zu einem der weltweit größten Biotech-Unternehmen und zum Pharmazeutik-Unternehmen mit dem größten Wachstum in Europa geworden. Wyeth eröffnet Biotech-Fertigung in Irland

September 6th

EU gibt Stents von Medtronic und Boston Scientific frei

Das medikamentenbeschichtete Stentsystem "Endeavor" von Medtronic wurde in Europa zur Behandlung von Koronararterien-Erkrankungen bei perkutanen interventionellen Koronareingriffen zugelassen. Ebenso erhielt das "Taxus Liberté"-System von Boston Scientific das CE-Zeichen. <% image name="XIENCE_V" %><p> Der Endeavor-Stent vereint das patentierte Arzneimittel Zotarolismus von Abbott, die "Driver"-Koronarstentplattform von Medtronic sowie ein Polymer von Biocompatibles zu einem Drug Eluting Stent-System (DES). Das Herstellungsverfahren für Zotarolismus wurde von Abbott und der taiwanesischen <a href=http://www.scinopharm.com>ScinoPharm</a> gemeinsam entwickelt. Medikamentenbeschichtete Stents haben sich gegenüber unbeschichteten Metallstents als überlegen erwiesen und können die Rate an Wiederholungseingriffen aufgrund einer erneuten Arterienverstopfung bei Patienten mit Erkrankungen der Herzkranzgefäße reduzieren. Neben Medtronic drängt auch <a href=http://www.bostonscientific.com>Boston Scientific</a> auf den Europamarkt - das Unternehmen hat für das Paclitaxel-abgebende Taxus Liberté Stentsystem das CE-Zeichen erhalten. Das weltweit erste medikamentenabgebende Stentsystem der nächsten Generation. Das Stentsystem wurde in diesem Jahr bereits auf ausgewählten internationalen Märkten eingeführt, die Produkteinführung in den USA ist 2006 zu erwarten. Taxus Liberté ist das erste medikamentenabgebende Koronarstentsystem, das eine Stentplattform der nächsten Generation beinhaltet. Sein Design zeichnet sich durch eine äußerst flexible Zellengeometrie mit dünnen Struts und gleichmäßiger Strutverteilung aus. Er wurde für verbesserte Platzierbarkeit und Anpassungsfähigkeit in schwierigen Gefäßanatomien entwickelt. <small> Der weltweite Absatzmarkt für DES liegt bei etwa 5,5 Mrd $, ein rasch voranschreitendes Wachstum wird erwartet. Die Marktgröße außerhalb der USA und ohne Japan liegt zwischen 1 und 1,5 Mrd $. </small> EU gibt Stents von Medtronic und Boston Scientific frei

Erste ISO-Akkreditierung für Mikroarray-Test

<a href=http://www.agendia.com>Agendia</a> wurde die Akkreditierung nach ISO 17025 für sein "MammaPrint" erteilt, das im Labor des Unternehmens in Amsterdam durchgeführt wird. MammaPrint evaluiert das Risiko von Metastasen (Krebsausbreitung) bei Brustkrebspatientinnen. <% image name="Biochip" %><p> Agendia ist damit das erste Unternehmen weltweit, dem die ISO-Akkreditierung für einen diagnostischen Test auf Mikroarray-Basis erteilt wurde. ISO 17025 ist eine internationale Norm für die Kompetenz von Präflaboratorien und bis dato eine der strengsten Normen. Die Akkreditierung wurde dem Unternehmen für vier Jahre erteilt. Der Niederländische Akkreditierungsrat wird jedoch jährliche Überprüfungen der Agendia-Laboreinrichtungen vornehmen. MammaPrint arbeitet mit einem aus 70 Genen bestehenden Profil, um das Metastasenrisiko bei Brustkrebspatientinnen innerhalb eines Zeitraums von 10 Jahren als gering oder hoch einzustufen. Es bietet Onkologen und Patientinnen daher Informationen für den Folgebehandlungsplan, der bei Metastasenrisiko eventuell die Chemotherapie vorsieht. Studien haben gezeigt, dass MammaPrint herkömmliche Klassifizierungsverfahren bei Weitem übertrifft. MammaPrint liefert eine präzise Identifikation von Patientinnen, die bei einer Beurteilung durch herkömmliche Verfahren nicht behandelt würden und erspart gleichzeitig Patientinnen mit geringem Risiko die Auswirkungen einer Chemotherapie. Erste ISO-Akkreditierung für Mikroarray-Test

Studie empfiehlt neue Behandlung von Bluthochdruck

Die meisten Schlaganfälle und Herzinfarkte bei Bluthochdruck können vermieden werden, wenn neue Blutdruck-senkende Mittel mit einer Behandlung zur Senkung des Cholesterins kombiniert werden. Studie empfiehlt neue Behandlung von Bluthochdruck <% image name="ECG" %><p><p> Der Erfolg dieser Behandlungsmethode wurde bei der größten Studie über die Behandlung von Bluthochdruck gezeigt, die je in Europa durchgeführt wurde - dem Anglo-Scandinavian Cardiac Outcomes Trial (<a href=http://www.ascotstudy.org>ASCOT</a>). Dabei wurden 19.000 Männer und Frauen mit Bluthochdruck behandelt, die ein gemäßigtes Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko aufwiesen. Zur Kontrolle des Blutdrucks erhielten sie entweder die neueren Medikamente - den Calzium-Antagonisten <b>Amlodipine</b> und den ACE-Inhibitor <b>Perindopril</b> - oder die herkömmliche Kombination eines Beta-Blockers und eines Diuretikums. 10.000 Patienten wurden zusätzlich mit dem cholesterinsenkenden Medikament <b>Atorvastatin</b> oder einem Placebo behandelt. Die Studie bewies, dass die Kombination von Amlodipine und Perindopril das Schlaganfall-Risiko um etwa 25 %, von Herzinfarkten um 15 %, kardiovaskulären Tod um 25 % und neue Fälle von Diabetes um 30 % senkten - im Vergleich zur Standardbehandlung. Die zusätzliche Verabreichung des cholesterinsenkenden Mittels Atorvastatin reduzierte das verbleibende Risiko noch weiter, und zwar ungeachtet des ursprünglichen Cholesterinspiegels des Patienten. <u>Die Kombination von Amlodipine, Perindopril sowie Atorvastatin setzte das Risiko eines Schlaganfalles oder Herzinfarktes insgesamt also um rund die Hälfte herab.</u> Die Versuchsleiter sind der Meinung, dass nun die internationale Empfehlungen zur Behandlung von Bluthochdruck einer Überprüfung bedürfe. Sie schlagen vor, dass bei den meisten Patienten mit Bluthochdruck auch eine Behandlung mit einem cholesterinsenkenden Medikament in Betracht gezogen werden sollte. Perindopril ist Bestandteil von Coversyl, das von <a href=http://www.servier.com>Servier</a> entwickelt wurde. <small> Mehr als 330 Mio Erwachsene in Europa und Nordamerika leiden unter Bluthochdruck. Laut WHO sind unterliegen 80 % aller Menschen mit Bluthochdruck zusätzlichen unkontrollierten kardiovaskulären Risiken. </small>

September 5th

Ostsee-Pipeline für 2 Mrd € entsteht

Gazprom hat sich mit E.ON und Wintershall auf den gemeinsamen Bau einer Gaspipeline durch die Ostsee geeinigt. Gazprom werde in dem Projekt die Mehrheit bekommen. Der Vertrag sehe aber die Option einer Beteiligung eines weiteren ausländischen Energieunternehmens vor, berichtet Reuters. <% image name="Pipeline_OMV" %><p> Gazprom hatte bereits Grundsatzvereinbarungen mit den beiden deutschen Unternehmen über das Pipeline-Projekt getroffen. Die Vertragspartner veranschlagten die Kosten für den Pipelinebau auf 2 Mrd €. Die Partner seien entsprechend ihren Anteilen auch an der Finanzierung beteiligt. Ein großer Teil des Projekts werde voraussichtlich über Kredite fremdfinanziert. Die neue Pipeline soll südlich von Sankt Petersburg beginnen und in Greifswald enden. Sie soll zwischen 2010 und 2012 in Betrieb genommen werden. Ostsee-Pipeline für 2 Mrd € entsteht

Donau Chemie: Schwerer Schaden in Landeck

Im Zuge der heurigen Hochwasserkatastrophe in Österreich wurde auch ein Standort der <a href=http://www.donauchem.at>Donau Chemie</a> schwer in Mitleidenschaft gezogen: Nach 102 Jahren reibungslosem Betrieb vernichtete das Unwetter die Wehranlage und große Teile des Stollensystems am werkseigenen Kraftwerk in Landeck. Donau Chemie: Schwerer Schaden in Landeck <table><td><% image name="krassny" %></td> <td align="right"> Donau Chemie-Boss Alain de Krassny beziffert den Gesamtschaden mit "rund 10 Mio €", nachdem das Kraftwerk nicht auf Hochwasser versichert war. Aktuell wir das genaue Ausmaß der Überschwemmungen erhoben – von "mindestens sechs Monaten Wiederaufbau-Zeit" sei aber auf jeden Fall zu rechnen. Und das bedeutet für die Donau Chemie, "teuren Strom von außen zukaufen zu müssen".</td></table> De Krassny will jedenfalls alles tun, um das Werk zu erhalten. Er warnt allerdings auch die Politik, mit überzogenen Ökostrom-Abgaben seiner Industrie keine Chance mehr zu geben: "Als Donau Chemie bezahlen wir im Jahr rund 1 Mio € an Ökostrom-Steuern. Das ist auf Dauer nicht haltbar. Gerade jetzt würden wir uns eine Befreiung von der Ökostrom-Steuer schon wünschen." Sollte er wider Erwarten das Werk Landeck dennoch schließen müssen, werde er es andernorts nicht wieder aufbauen: "Ich bin niemand, der Arbeitsplätze transferiert." Mit dem Ende September zu Ende gehenden Geschäftsjahr wäre de Krassny überaus zufrieden, "wäre da nicht das Hochwasser gekommen" – trotz dem Abgang der Düngemittelsparte und noch ohne die Konsolidierung der tschechischen Urseta wäre beinahe das Vorjahresergebnis zu erreichen gewesen. So bleibe eingedenk des enormen Schadens in Tirol die Lage überaus angespannt: "Aber wir können das schaffen", bleibt der Firmenchef optimistisch.

Coversyl bei älteren Herzinfarktpatienten wirksam

Eine Studie zeigt, dass der ACE-Hemmer Coversyl (Perindopril) das Risiko von Tod, Krankenhausaufenthalt aufgrund Herzinsuffizienz und kardialem Remodelling für ältere Herzinfarktpatienten mit erhaltener linksventrikulärer Funktion signifikant reduziert. Coversyl bei älteren Herzinfarktpatienten wirksam <% image name="ECG" %><p> Bei der "PREAMI"-Studie wurde ein ACE-Hemmer zum ersten Mal in dieser älteren Patientenpopulation mit erhaltener linksventrikulärer Funktion, die in der klinischen Praxis weit verbreitet ist, untersucht. An der Studie nahmen 1.252 Patienten in 5 europäischen Ländern mit einem Durchschnittsalter von 73 Jahren teil. Perindopril wurde trotz fortgeschrittenen Alters bei einer Dosis von 8 mg/Tag gut toleriert. Zusätzlich wurde keine Interaktion mit begleitenden Behandlungen beobachtet. Akuter Herzinfarkt führt zu fortschreitenden Veränderungen der Herzkammergröße, -form und -funktion. Dieser Prozess wird als Remodelling bezeichnet und ist ein asymptomatischer Hinweis auf zur Herzinsuffizienz führende Herzschwäche. Vorhergehende Studien demonstrierten die vorteilhafte Wirkung von ACE-Hemmern, jedoch bei jüngeren Patienten mit eingeschränkter linksventrikulärer Funktion. Coversyl wurde von <a href=http://www.servier.com>Servier</a> entwickelt und ist weltweit bei einer Dosis zwischen 4 und 8 mg zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz zugelassen. In der EU hat die EMEA die Genehmigung zur Verwendung von Coversyl für eine neue Indikation bei stabiler Koronararterienerkrankung erteilt, um das Risiko von kardialen Ereignissen bei Patienten mit Herzinfarkt und/oder Revaskularisation in der Vorgeschichte zu reduzieren.

Vom Standortfaktor Müll

Der Verfahrenstechniker Franz Neubacher zeigt die letzten Hausaufgaben für Österreichs Abfallverwertung auf. In der industriellen Nutzung thermischer Abfallverwertung schlummert noch ein Potenzial von mindestens 110 Mio € jährlich. Und klärt auf über Kyoto-Wahn, Müllkriege und die Ent-Industrialisierung in Österreich. <% image name="Muell" %><p> Franz Neubacher ist mit seiner UV+P der heimische Vorkämpfer in Sachen Abfallverwertung. Als Pionier hat er die ersten Schritte Österreichs weg von der Deponierung jeglichen Mülls hin zu einem energetisch sinnvollen - und ökologischen - Stoff-Kreislauf begleitet. 20 Jahre Abfallbewirtschaftung in Österreich oder die Sturheit der Thermodynamik. <i>Österreich hat 1983 mit dem Sonderabfallgesetz und dem Umweltfonds die ersten Schritte gesetzt, um dem steigenden Müll-Problem Herr zu werden. Heute sind die Leitlinien der Abfallwirtschaft aus 1988 weitgehend wirksam geworden – Restmüll wird großteils verbrannt. Ihr Resümee aus 20 Jahren Abfallwirtschaft? </i> Hätte man stets die beiden Hauptsätze der Thermodynamik beachtet - man hätte sich viele Probleme im vorhinein ersparen können. Naturgesetze sind stur: Masse und Energie bleiben nun einmal erhalten in einem System, sodass kurzfristige und sehr sektorale Problemlösungen etwa für Abgase später in Grundwasserprobleme mündeten. Man hat also erst lernen müssen, vollständige Stoffströme in die Energie-Bilanzen einfließen zu lassen. Chlor-Probleme in der Papierindustrie sind heute gelöst, Quecksilber ist teilweise noch ein Problem in anderen Bereichen. Hauptsatz 2 schließlich – die Zunahme der Entropie, also das Maß für thermo-dynamische „Unordnung“ in Systemen – hat sich lehrbuchhaft am Wiener Rinterzelt und später auch in Graz gezeigt, wo man versucht hat, automatisiert den gesamten Hausmüll einer Verwertung zuzuführen. Das Resultat war Chaos und finanzielles Debakel. Heute wissen wir, dass die getrennte Erfassung von Stoffströme die Voraussetzung für eine sinnvolle Abfallwirtschaft ist. <i>Mit dem Umweltfonds gab es die ersten finanziellen Anreize, an industriellen Stoffkreisläufen Veränderungen vorzunehmen. Wie sieht die volkswirtschaftliche Bilanz dieser Bemühungen heute aus?</i> In Österreich können wir heute auf den Mix aus Förderungen, Abgaben (auf Deponien) und Vorschriften durchaus stolz sein. Der Umweltfonds mutiert allerdings immer mehr von einer Umwelt- zu einer Agrarwirtschaftsförderung. Heute wird die Verwertung von Biomasse in Verbrennungsanlagen forciert, ohne deren thermodynamische Sinnhaftigkeit zu hinterfragen. Hinzu kommt noch, dass die EU als übergeordnete Verwaltung ein hohes Maß an unübersichtlicher Bürokratie hervor bringt. Problematisch an der Gesetzgebung ist allgemein deren Sprunghaftigkeit. Obwohl in der Abfallwirtschaft ein langer Planungshorizont ein Muss ist, hat Österreich im Abfallwirtschaftsbereich bis dato mit mindestens 2 Novellen jährlich geglänzt. Eine seriöse Planung wurde damit unmöglich, das Vertrauen potenzieller Investoren nachhaltig zerstört. <i>Es ist Ihnen aber doch gelungen, Vorzeigeprojekte wie jene bei Lenzing oder Asamer zu realisieren? </i> Diese Projekte sind in der Tat richtungsweisend. Bei Lenzing konnte 1998 die Reststoffverwertung derart realisiert werden, dass ein Wirbelschichtkessel sowohl geruchsbelästigende Abluft aus der Produktion als auch 300.000 t Müll zwecks Dampferzeugung verbrennt. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Lenzing ersparte sich fortan jährlich rund 10 Mio € für Erdgas, AVE in etwa dieselbe Summe an Deponiekosten (inklusive Deponieabgaben). Bei Asamer konnten wir die Altreifen-Aufbereitung verwirklichen. Anstatt die Reifen zu verbrennen, werden diese zu Gummigranulat und Gummimehl verarbeitet und können so weiterverarbeitet werden: Zu Matten oder Formteilen etwa. Gummigranulat im Bitumen kann zudem die Lebensdauer einer Fahrbahndecke verdoppeln, indem im Winter Frostschäden und im Sommer Verwalkungen vermindert werden. Dieses Projekt zeigt auf, dass mitunter ein höherer Wertschöpfungsanteil erhalten werden kann, wenn Altstoffe einer Wiederverwertung zugeführt werden. <i>Die thermische Verwertung á la Lenzing hätte also noch Potenzial in österreichischen Industrie-Betrieben? Welche Mengen ließen sich thermisch nutzen?</i> Die fehlenden Verbrennungskapazitäten, bei denen auch eine effiziente Abgasreinigung stattfindet, belaufen sich auf zumindest 1,5 Mio t/Jahr – bei einem mittleren Heizwert von 10 MJ/kg entspricht das rund 500 MW Brennstoff-Wärmeleistung. Die Nutzung dieser Abfälle ist eine Herausforderung und Chance. Die aktuell favorisierten Biomassefeuerungen – ohne effiziente Rauchgasanlagen – verursachen dagegen höhere Emissionen und sind alles andere als grün. <i>Wie viele Anlagen müssten errichtet werden, um diese 1,5 Mio t jährlich verwerten zu können? </i> Vier bis fünf zusätzlichen Anlagen in der Größenordnung der 2003 errichteten Verbrennungsanlage der AVN in Zwentendorf oder der Wirbelschichtanlage in Lenzing. Das Müllaufkommen dafür ist angesichts der noch immer deponierten Mengen, emissionstechnisch fragwürdiger Verwertungen in ungeeigneten Anlagen und großer Abfallexporte nach Deutschland reichlich gegeben. <i>Wo könnten diese Anlagen errichtet werden? Welche Voraussetzungen sind dafür notwendig?</i> In Frage kämen etliche industrielle Standorte wie die Papierfabrik Nettingsdorf, die Glanzstoff Austria in St. Pölten, Sandoz in Kundl sowie einige Zellstoff- und Chemiewerke. Voraussetzung ist in jedem Fall die ganzjährige Wärmenutzung in Form von Kraft-Wärme-Kopplungen und ein leistungsfähiger Gleisanschluss. Neue Anlagen sollten keinesfalls an Standorten ohne Wärmenutzung situiert werden, so wie das vor Jahren in Wels erfolgte. <i>Lassen Sie uns Ihre Prognose in Zahlen gießen. Welche Investitionen wären dafür vonnöten? Und wie würde die volkswirtschaftliche Gesamtbilanz aussehen?</i> Ein Investitionsschub von etwa 500 Mio € wäre realistisch – Aufträge, die überwiegend von der österreichischen Anlagenbau- und Bauindustrie abgewickelt werden könnten, inklusive Ingenieurleistungen im Ausmaß von rund 30 Mio €. Eine Sicherung von Arbeitsplätzen – nicht zuletzt durch die Stärkung der Industriestandorte mit thermischer Abfallverwertung ergäbe sich zwangsläufig. Die Einsparung an industriell eingesetzten fossilen Energieträgern wie Erdgas oder Öl würde sich auf jährlich rund 50 Mio € belaufen. Die 1,5 Mio t Abfallbrennstoffe entsprechen einem Heizwertäquivalent von rund 500.000 t Steinkohle oder rund 2,5 Mio Fass Erdöl – bei aktuellen Spitzenpreisen von 50 € und mehr je Fass würde das bereits mehr als 125 Mio € jährlich ausmachen. <i>Plus Einsparungen für CO<small>2</small>-Zertifikate?</i> Ja, hier würden bis zu 3 Mio t CO<small>2</small>-Äquivalente jährlich zu Buche stehen - durch die Einsparung fossiler Energieträger sowie die Vermeidung von Deponiegasemissionen. Bei 20 €/t CO<small>2</small>–Äquivalent würde das pro Jahr einen Wert von zusätzlich 60 Mio € ausmachen. Thermische Abfallverwertung ist somit ein wesentlicher Beitrag zur – zumindest teilweisen - Erreichung der bindenden Vorgaben für Österreich zur Verringerung der Treibhausgasemissionen. <i>Sie glauben nicht an die Erreichung des österreichischen Kyoto-Zieles?</i> Das Kyoto-Protokoll hat Österreich aus politischer Eitelkeit heraus unterzeichnet. Letztlich war es aber eine unverantwortliche Zusage. Anstelle minus 13 % wären plus 13 % weitaus realistischer gewesen. <i>Ein Plus von 13 % - wäre das für die Umwelt überhaupt so ein Desaster? Wie wird die amerikanische Enthaltung in Sachen Kyoto-Protokoll nachvollziehbar? </i> Man muss in der Geschichte einige Jahre zurückgehen, um das zu verstehen. Nach dem Jom-Kippur-Krieg 1973 reagierte die arabische Welt mit dem Zurückschrauben der Ölexporte; die bekannten Ölschocks waren die Folge. Die Antwort der westlichen Welt darauf bestand in der massiven Forcierung der Nuklearenergie. Die Gegenstrategie daraufhin war wiederum die – insbesondere vom Revolutionsführer Gaddafi punktuell finanzierte – grüne Anti-Atom-Bewegung zur Unterminierung dieser Ambitionen. Mit Erfolg. Ein Comeback der Atomenergie sollte schließlich erreicht werden, indem den fossilen Energieträgern eine sehr hohe CO<small>2</small>-Belastung zugeschrieben wurde – aufgrund von Forschungsergebnissen, finanziert insbesondere von General Electric und dem US-Nuklear-Department. Was überaus problematisch ist: Zum einen sind die durch den Menschen verursachten CO<small>2</small>-Belastungen relativ gering zu anderen Naturereignissen. Hinzu kommt, dass Wetterberichte schon für die nächsten 10 Tage unmöglich sind – wieso sollen sie dann auf 200 Jahre punktgenau machbar sein? Wenn jedoch Heerscharen von hochbezahlten Wissenschaftlern es permanent versichern, dann wird es irgendwann glaubhaft. Jedenfalls hat die Agrar-dominierte Europa-Politik auf die CO<small>2</small>-Debatte mit einem enormen Subventions-Programm für Biotreibstoffe und Biomasse-Verwertungen reagiert und gleichzeitig der Kernkraft politisch den Rücken gekehrt. Und genau hier haben die Amerikaner die Europa-Pläne durchkreuzt: Das Ziel – mehr Kernkraft – werden sie auch ohne den "Club der Zahler" in Form von Kyoto erreichen. <i>Das Kyoto-Protokoll ist also eine für Europa völlig widersinnige Angelegenheit?</i> Zum einen rüsten jetzt auch zahlreiche EU-Staaten wieder nukleartechnisch auf: Finnland, Slowakei, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Rumänien, Bulgarien, Italien, aber auch Deutschland wird folgen, und Nicht-EU Staaten wie Ukraine und Schweiz; sie alle planen oder bauen bereits wieder AKWs. Zum anderen führt die reduzierte Zuteilung an CO<small>2</small>-Zertifikaten zu Ansiedlungsverzichten von neuer Industrie im "alten" Europa. In Österreich merken wir bereits eine regelrechte Ent-Industrialisierung - wir müssen aufpassen, dass wir nicht ganze Industriezweige verlieren. <i>So spannend kann also die thermische Verwertung sein. Im Einsatz um die Verbrennung – welche Gegenargumente wiegen eigentlich am schwersten?</i> Gestreute Falsch-Informationen, die eine Angst vor möglichen Überkapazitäten schüren: Diese Angst ist aber angesichts der Tatsache, dass die Abfallmengen deutlich weiter steigen und Österreich laufend große Mengen fossiler Energieträger importieren muss, völlig unbegründet. Außerdem sollte es wohl durchaus möglich sein, dass wir eben eine begrenzte Menge von Abfall aus angrenzenden EU-Ländern – gemäß EU-Recht gesetzeskonform und ohne rechtliche Möglichkeit einer Untersagung – als Energieträger nutzen. Ich denke, wenn wir keine moralischen Bedenken haben, Öl sogar aus Nigeria einzuführen, dann sollten wir auch keine falschen Skrupel haben, wenn wir umweltfreundlich verwertbare Abfallbrennstoffe aus nur wenigen 100 km Entfernung mittels Bahn importieren – samt erfreulicher Zuzahlung für Österreich. Vom Standortfaktor Müll

Neuer Mechanismus der Stammzellteilung

Wissenschaftler am Wiener <a href=http://www.imba.oeaw.ac.at/knoblich/index.html>IMBA</a> konnten einen bisher unbekannten Mechanismus beschreiben, der asymmetrische Zellteilungen und Stammzelldifferenzierung kontrolliert. Ein zentrales Ereignis im Lebenszyklus von Stammzellen ist die asymmetrische Zellteilung. Sie führt dazu, dass aus der Stammzelle zwei unterschiedliche Tochterzellen hervorgehen: eine spezialisierte (differenzierte) und eine weitere (proliferierende) Stammzelle, die sich unbegrenzt teilen kann. Die differenzierte Zelle erfüllt in der Folge bestimmte Aufgaben, etwa innerhalb eines Organs. Die Stammzelle liefert weiterhin Nachschub für neue Zellen und verändert sich dabei praktisch nicht. Diesen Ablauf zu verstehen, ist das Anliegen von Jürgen Knoblich, der seit 2004 am IMBA forscht. Bisher hatte er sich auf einen bereits bekannten Mechanismus konzentriert. Dabei werden bestimmte Proteine innerhalb der Zelle verlagert, bevor diese sich zu teilen beginnt. Die einseitige Verteilung von Zellinhaltsstoffen hat zur Folge, dass die beiden Tochterzellen unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. In den letzten Jahren häuften sich Hinweise, dass es noch einen anderen Weg geben muss, der ungleiche Tochterzellen aus Stammzellen entstehen lässt. Eine neue Methode erlaubt es seit kurzem, den Zellen bei der Teilung direkt zuzusehen. Die <b><u>Live Imaging-Technologie</u></b> nutzt fluoreszierende Proteine, mit denen Zellen im intakten Organismus markiert und an einem konfokalen Mikroskop in Echtzeit betrachtet werden können. Damit ließ sich nun ein bisher unvermuteter Mechanismus beobachten, der Zellen zur asymmetrischen Teilung befähigt. Dabei kommt es zu einer grundlegenden Umstellung des Zellstoffwechsels mit weitreichenden Folgen: Normalerweise reagieren Zellen auf Signale aus ihrer Umgebung mit Rezeptoren, die an der Zelloberfläche verankert sind. Diese Rezeptormoleküle werden, nach Empfang eines Signals, im Inneren der Zelle umgebaut und nach einem Recyclingprozess wieder an die Zelloberfläche zurückgeschleust. Der neu entdeckte Mechanismus ist dadurch charakterisiert, dass eine der beiden Tochterzellen diesen Recyclingapparat vorübergehend abstellt und die beteiligten Moleküle abbaut - also "Müllverbrennung statt Recycling". Vorerst sind die beschriebenen Vorgänge im Nervensystem der Fliege beobachtet worden. Asymmetrische Zellteilungen sind auch beim Menschen nachgewiesen. Man hat sie in der Haut, im Muskel- und Nervengewebe und im Auge beobachtet. Ob der neu entdeckte Mechanismus ebenfalls im menschlichen Körper abläuft, wollen die Forscher als nächstes herausfinden. Asymmetrische Zellteilungen spielen unter anderem bei der Tumorentstehung eine Rolle. Neuer Mechanismus der Stammzellteilung

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