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February 25th, 2011

Plastiksackerl: Diskussion um Thema mit verschwindender Umweltrelevanz

In der auch hierzulande heftig geführten Debatte um ein Verbot von Plastiksackerln nach italienischem Vorbild meldete sich nun ein Experte des Beratungsunternehmens <a href=http://www.denkstatt.at>Denkstatt</a> zu Wort. Nach einer Studie der Berater berührt die Thematik nur 0,1 Promille des jährlichen „Consumer Carbon Footprint“ in Österreich. Plastiksackerl: Diskussion um Thema mit verschwindender Umweltrelevanz <% image name="P2250382" %> <small><b>Das Plasiksackerl</b>: In Italien verboten, in Österreich heftig umstritten – zu Unrecht, wie eine aktuelle Studie zeigt.</small> „Es verwundert, dass ein Thema mit so geringer Umweltrelevanz solche Beachtung findet“, fasste Harald Pilz, Umweltexperte bei Denkstatt, sein Meinung zu der politisch intensiv geführten Diskussion zusammen. Der jährliche Plastiksackerl-Verbrauch eines österreichischen Konsumenten entspreche laut Pilz in seinen Umweltauswirkungen lediglich 0,66 Liter Diesel. In einer Studie beschäftigte sich das Unternehmen mit den Treibhausgasemissionen, die mit der Verwendung verschiedener Materialien verbunden sind. Verglichen wurden dabei Tragetaschen aus Polyethylen, bioabbaubarem Kunststoff auf Stärkebasis und Papier sowie kleine transparente Säckchen für Obst und Gemüse aus Plastik und Papier. Dabei fiel vor allem ins Gewicht, dass Sackerl aus Papier fas doppelt so schwer sind wie solche aus Kunststoff. Der Klimafußabdruck von Sackerln aus Kunststoff ist daher etwa gleich groß wie jener von Papiersäcken. Besser schneiden hier lediglich Säcke aus Biokunststoff ab, deren Carbon Footprint um 25 bis 40 Prozent niedriger lag. Bei Obstsackerln schnitten Papier sogar schlechter ab: Hier lag der Klimafußabdruck im Mittel um etwa 50 Prozent über jenem der Kunststoffsäcke.

February 24th

BASF-Bilanz 2011 mit konjunkturellem Rückenwind

<a href=http://www.basf.com>BASF</a> konnte 2010 einen Rekordumsatz von 63,9 Milliarden Euro und ein EBIT von 8,1 Milliarden Euro erzielen. Die gute konjunkturelle Lage der Chemiebranche macht das Ludwigshafener Unternehmen auch für das laufende Jahr zuversichtlich. <% image name="BASFBilanzpressekonferenz" %> <small><b>Bilanzpressekonferenz in Ludwigshafen</b>: Das BASF-Management präsentierte glänzende Ergebnisse. <i>Bild: BASF SE</i></small> BASF ist globaler Sponsor des für 2011 von der UNO ausgerufenen „Internationalen Jahrs der Chemie“. Doch für den deutschen Konzern war bereits 2010 ein Jahr der Chemie, wie Vorstandsvorsitzender Jürgen Hambrecht anlässlich der diesjährigen Bilanzpressekonferenz am 24. Februar einleitend bemerkte. Die Zahlen sprechen für sich: 63, 9 Milliarden Euro Umsatz bedeuten eine Steigerung von 26 Prozent gegenüber 2009, das EBIT vor Sondereinflüssen stieg gar um 68 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Diese Entwicklung wurde auch von den Kapitalmärkten honoriert, die dem Aktienkurs von BASF im Dezember 2010 ein Allzeithoch und im Verlauf des Jahres eine Wertentwicklung von +37 Prozent bescherten. <b>Für alle Stakeholder etwas dabei</b> Profitieren sollen davon, wie Hambrecht ausführte, nicht nur die Aktionäre, denen eine Dividende 2,20 Euro je Aktie in Aussicht gestellt wurde, sondern auch die Mitarbeiter. Im vierten Quartal 2010 wurden erhöhte Rückstellungen für das Long-Term-Incentive-Programm des Unternehmens sowie eine zusätzliche Sonderzahlung in Höhe von 50 Millionen Euro als Dank für die exzellente Krisenbewältigung in den vergangenen beiden Jahren verwendet. BASF konnte 20010 sein Portfolio durch die Integration von Ciba und die Akquisition von Cognis erweitern. Gemeinsam mit Ineos arbeitet man daran, die Styrol-Aktivitäten im Joint-Venture „Styrolution“ zusammenzuführen. BASF wuchs aber auch aus eigener Kraft, wie Hambrecht feststellte, und nutzte dabei die konjunkturelle Entwicklung, die für die gesamte Chemiewirtschaft „dynamischer verlief, als von uns erwartet.“ Gesteigerte Rohstoffkosten hätten größtenteils an die Kunden weitergegeben werden können, bei einigen Produkten sei es sogar zu Angebotsengpässen gekommen. <b>Volatil in die neuen Zeiten</b> Motor der Entwicklung waren auch für BASF die Länder Asiens, allen voran China, aber auch in Deutschland habe gesteigerter Konsum zum Wirtschaftswachstum beigetragen. Nachdem auch 2011 stark begonnen habe, ist das BASF-Management optimistisch, was den Gesamtverlauf des Jahres betrifft. Weltweit soll die Zahl der BASF-Mitarbeiter deshalb auch um ca. 2.900 ansteigen, 800 Arbeitsplätze sollen allein in Deutschland entstehen. Bei aller Zuversicht gelte es aber, so Hambrecht, auch die Risiken zu betrachten. Verglichen mit der Zeit vor der Krise habe die Prognosefähigkeit ab-, Volatilitäten dagegen stark zugenommen. BASF-Bilanz 2011 mit konjunkturellem Rückenwind

February 23rd

Europa droht in der Grünen Biotechnologie Anschluss zu verlieren

Die Anbaufläche für gentechnisch veränderte Pflanzen ist 2010 erneut deutlich angestiegen. Stefan Marcinowski, der Vorstandsvorsitzende der <a href=http://www.dib.org>Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie</a> fordert vor diesem Hintergrund Erleichterungen für den Marktzugang auch in Europa. <% image name="Marcinowski" %> <small><b>Stefan Marcinowski</b>, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie, fordert erleichterten Marktzugang für Produkte, die aus GMOs hergestellt wurden. <i>Bild: BASF SE</i></small> „Europa ist gefordert, den Anschluss an die grüne Hochtechnologie und das Innovationsfeld Pflanze nicht zu verlieren“, meinte Marcinowski, der im Hauptberuf als Vorstand der BASF SE unter anderem für die Bereiche „Plant Protection“ und „Plant Science“ zuständig ist, wörtlich. Zwar habe die EU-Kommission 2010 mit der Zulassung der Stärkekartoffel Amflora nach zwölf Jahren ihre Blockade gentechnisch veränderter Pflanzen beendet. Die europäischen Genehmigungsverfahren für gentechnisch veränderte Organismen und daraus erzeugte Produkte müssten dennoch erheblich beschleunigt werden, so Marcinowski. Die Zahlen des <a href=http://www.isaaa.org/resources/publications/briefs/42/default.asp>aktuellen Berichts</a> des „International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications“ (ISAAA) geben ihm recht: Weltweit stieg die Anbaufläche für gentechnisch veränderte Pflanzen im vergangenen Jahr um 10 Prozent auf 148 Millionen Hektar an. Seit dem erstmaligen Anbau im Jahr 1996 ist die mit GMOs bewirtschaftete Fläche um das 87-fache angestiegen, was die Gentechnik zu jener Zuchttechnologie macht, die sich in der Geschichte der Landwirtschaft am schnellsten durchgesetzt hat. <b>Europa spielt nicht mit</b> Gentechnisch verändertes Saatgut wurde in insgesamt 29 Staaten kommerziell eingesetzt. Jedes der Top Ten-Länder (USA, Brasilien, Argentinien, Indien, Kanada, China, Paraguay, Pakistan, Südafrika und Uruguay) erreicht für sich betrachtet eine Anbaufläche von mehr als 1 Million Hektar, die USA führt die Liste mit 66,8 Millionen Hektar mit Abstand an. Europa spielt in diesem Konzert aber so gut wie keine Rolle. Spanien ist – an der 17. Stelle liegend – das einzige europäische Land, das eine Anbaufläche von mehr als 50.000 Hektar erreicht. Soja nimmt unter den Kulturpflanzen, die in gentechnisch veränderter Form angebaut werden, nach wie vor die größte Fläche ein, gefolgt von Mais, Baumwolle und Raps. Die am häufigsten durch Gentechnik erzielte Eigenschaft ist Herbizidtoleranz, die größten Wachstumsraten erzielte 2010 die Resistenz gegenüber Schadinsekten. Europa droht in der Grünen Biotechnologie Anschluss zu verlieren

February 22nd

Wie sich ein Gen durch Rückkopplung selbst reguliert

Ein Team von Wissenschaftlern rund um Martin Eilers vom <a href=http://www.pch2.biozentrum.uni-wuerzburg.de/startseite>Biozentrum der Universität Würzburg</a> hat einen Rückkopplungs-Mechanismus beschrieben, der die Aktivität des Krebsgens MYC auf dem physiologisch richtigen Pegel hält. Wie sich ein Gen durch Rückkopplung selbst reguliert <% image name="800px-C-Myc-DNA_complex" %> <small><b>Regulation einer Vielzahl von Genen:</b> Komplex des Transkriptionsfaktors c-Myc (rot) mit DNA. <i>Illustration: en.wikipedia-User AbsturZ/Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported-Lizenz</small> Das MYC-Gen codiert für das Protein c-Myc, das zu den Transkriptionsfaktoren gehört und die Expression von ca. 15 Prozent aller menschlichen Gene reguliert. Verschiedene Krebsarten sind mit einer mutierten Version des Gens in Zusammenhang gebracht worden, die permanent exprimiert wird und dadurch zur Aktivierung von Genen führt, die in Wachstum und Vermehrung von Zellen involviert sind. MYC wird aus diesem Grund zu den Protoonkogenen (also denjenigen Genen, die durch Mutation zu Krebsgenen werden können) gerechnet. Mittels eines siRNA-Screens suchte die Würzburger Gruppe nun die die Gesamtheit der Proteinkinasen (jener Enzyme, die die Übertragung einer Phosphatgruppe auf eine Aminosäure katalysieren) daraufhin ab, welche ihrer Vertreter als Hemmer von c-Myc auftreten. Mit siRNAs, kleinen RNA-Stücken, die die Aktivität einzelner Gene herunterfahren können, lassen sich die Kinasen quasi der Reihe nach ausschalten und der Effekt auf c-Myc feststellen. Dabei konnte Eilers´ Gruppe die Proteinkinase MK5 als Hemmer von c-Myc identifizieren. <b>Rückkopplungsmechanismus entdeckt</b> Bei der Untersuchung des genauen Mechanismus dieser Hemmung zeigte sich, dass MK5 selbst wiederum von c-Myc aktiviert wird: der Transkriptionsfaktor aktiviert also seinen eigenen Hemmer und erzeugt auf diese Weise einen Rückkopplungsmechanismus, der für die Einstellung des physiologisch richtigen Aktivitätspegels verantwortlich ist. In Darmkrebszellen, mit denen sich die Wissenschaftler näher beschäftigten, ist diese Rückkopplung außer Kraft gesetzt, wodurch die ungebremste Vermehrung losgetreten wird. Die Arbeit wurde in der Zeitschrift „Molecular Cell“ veröffentlicht und ist im Rahmen des EU-Forschungsprojekts „Growthstop“ durchgeführt worden, das vom <a href=http://www.cemit.at>CEMIT</a> in Innsbruck koordiniert wird. <small>Originalarbeit: <a href=http://www.cell.com/molecular-cell/abstract/S1097-2765(11)00050-5?switch=standard>„The MK5/PRAK Kinase and Myc Form a Negative Feedback Loop that Is Disrupted during Colorectal Tumorigenesis“</a>, Molecular Cell, Volume 41, Issue 4, 18 February 2011, Pages 445-457</small>

Doktoratsstudium zwischen Wien und Singapur

Im Rahmen eines Staatsbesuchs von Bundespräsident Heinz Fischer und Wissenschaftsministerin Beatrix Karl in Singapur wurde am 22. Februar die „International Graduate School Bio-Nano-Technology“ eröffnet. In dieser Einrichtung arbeiten Forschungsstätten aus Österreich und Singapur zusammen. Doktoratsstudium zwischen Wien und Singapur <% image name="GraduateSchoolWeb" %> <small><b>Österreich trifft Singapur</b>: Im Rahmen eines Staatsbesuchs von Bundespräsident Heinz Fischer wurde die „International Graduate School Bio-Nano-Technology eröffnet“. <i>Bild: AIT / NTU Singapore</i></small> Im Rahmen der International Graduate School Bio-Nano-Technology wird ein Doktorratsstudium angeboten, dass sich in internationalem Umfeld an der interdisziplinären Schnittfläche zwischen Biotechnologie und Nanotechnologie bewegt. An der Durchführung sind das <a href=http://www.ait.ac.at>Austrian Institute of Technology</a> (AIT), die <a href=http://www.boku.ac.at>Universität für Bodenkultur</a> in Wien sowie die <a href=http://www.ntu.edu.sg>Nanyang Technological University</a> (NTU) und das <a href=http://www.imre.a-star.edu.sg>A-Star Institute of Materials Research and Engineering</a> (IMRE) aus Singapur beteiligt. In weiterer Folge ist auch die Einbindung von NAWI Graz (die gemeinschaftlich von Karl-Franzens-Uni Graz und TU Graz organisierte naturwissenschaftliche Ausbildung), der Paris-Lodron-Universität Salzburg sowie der Paracelsus Privatuniversität geplant. Der Grundgedanke ist dabei, dass Studierende aller beteiligten Einrichtungen am Lehr- und Forschungsangebot der jeweils anderen teilnehmen und so von den gesammelten Kompetenzen profitieren können. Wissenschaftsministerin Karl betonte in ihrem Statement, dass ein Studium in einem der führenden High-Tech-Länder einen enormen Erfahrungsschatz für österreichische Studenten berge In den kommenden neun Jahren sollen rund 20 bis 30 Doktoranden die jeweils drei Jahre dauernde Ausbildung absolvieren.

Zehn Jahre RIZ Nord in Krems

Das Regionale Innovationszentrum (RIZ) Nord in Krems feiert sein zehnjähriges Bestehen. Der Schwerpunkt der 26 eingemieteten Unternehmen liegt auf dem Sektor der medizinischen Biotechnologie und Gesundheitsservices. Zehn Jahre RIZ Nord in Krems <% image name="RIZ" %> <small><b>Feiern das zehnjährige Bestehen des RIZ Nord:</b> Ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki, die Kremser Bürgermeisterin Ingeborg Rinke, Wirtschafts- und Technologielandesrätin Petra Bohuslav und Gerhard Schmid, Geschäftsführer der RIZ Nord GmbH. <i>Bild: Breneis</i></small> Die niederösterreichische Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav bezeichnete anlässlich der Zehnjahresfeier das RIZ, an dem biotechnologische Produktions- und Laborinfrastruktur zur Verfügung steht, als wesentlichen Beitrag zur „Erfolgsgeschichte des Technopols Krems“. An der Donau-Universität und der Fachhochschule IMC Krems wird zu den Themen Blutreinigungssysteme, Tissue Engineering, Zelltherapien und Zellbiologie geforscht. Gemeinsam mit dem Biotechnologiezentrum Krems (BTZ) bildet das RIZ Nord den „Bio Science Park“ Krems, an dem auf 5.700 m2 Mietfläche 120 Mitarbeiter beschäftigt sind. Seit 1999 wurden am Technopol Krems 19,9 Millionen Euro für Infrastrukturprojekte aufgewendet.

February 21st

Hochzeit im zweiten Anlauf

<a href=http://www.sanofi-aventis.com target=“_blank“>Sanofi-Aventis</a> kann Genzyme nach monatelangen Streitereien endlich übernehmen. Die Chefs beider Unternehmen sind des Lobes voll. <% image name="Viehbacher01_Web" %> <small><b>Gut lachen:</b> Sanofi-Aventis-Chef Viehberger hat mit der Genzyme-Übernahme eines seiner Ziele erreicht. <i>Foto: Sanofi-Aventis</i></small> Noch vor einem halben Jahr flogen die Fetzen, aber jetzt herrscht eitel Wonne: Der französische Pharma-Riese <a href=http://www.sanofi-aventis.com target=“_blank“>Sanofi-Aventis</a> übernimmt um 20,1 Milliarden US-Dollar (14,7 Milliarden Euro) die US-amerikanische <a href=http://www.genzyme.com target=“_blank“>Genzyme</a>. Jeder Genzyme-Aktionär erhält 74 US-Dollar (54,1 Euro) pro Aktie in bar und überdies pro Aktie ein sogenanntes Contingent Value Right (CVR). Dieses berechtigt ihn, „Meilenstein“-Zahlungen zu erhalten, falls das Medikament Lemtrada gegen Multiple Sklerose in den USA zugelassen wird, noch heuer bestimmte Produktionsziele für die Medikamente Fabrazyme und Cerezyme erreicht oder Umsatzziele überschritten werden. Cerezyme ist ein Mittel gegen Morbus Gaucher, eine schwere Störung des Fett-Stoffwechsels. Fabrazyme wirkt gegen Morbus Fabry, eine genetisch bedingte Stoffwechsel-Erkrankung.<br> Die Vorstandsgremien und Aufsichtsräte beider Unternehmen hätten den Deal einstimmig abgesegnet, hieß es in einer gemeinsamen Aussendung. Vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden solle dieser Anfang des zweiten Quartals abgeschlossen werden. Sanofi-Aventis erwartet sich dadurch bis 2013 einen Anstieg seines Werts um 0,75 Cent bis 1,00 US-Dollar pro Aktie. Sanofi-Chef Christopher A. Viehbacher sagte, die Übernahme „schafft erhebliche langfristige Werte für unsere Aktionäre.“ Genzyme-Chef Henri A. Termeer sprach von einem „neuen Anfang für Genzyme.“ Er freue sich schon auf die Zusammenarbeit mit Viehbacher im „Integration Steering Committee“, das die Fusion unter Dach und Fach bringen soll. Termeer übernimmt darin die Rolle des stellvertretenden Vorsitzenden und tritt als Genzyme-Chef ab. <b>Handlungsbedarf</b><br> Unbestritten ist, dass die Pharma-Industrie insgesamt erheblichen Handlungsbedarf hat. Laut einer Studie des Beratungs-Unternehmen Accenture läuft bis 2015 der Patentschutz für Medikamente mit einem Marktwert von insgesamt 130 Milliarden US-Dollar ab. Schon heuer sind etwa 40 Prozent der weltweit am besten verkauften Medikamente sogenannte „reife Produkte“, also solche, deren Patentschutz abgelaufen ist oder innerhalb von zwei Jahren ausläuft. Accenture zufolge betrug der Anteil der reifen Produkte im Jahr 2007 erst rund 15 Prozent. Und: Laut Accenture war die Zulassungsrate neuer Medikamente in den Jahren 2002 bis 2004 um 43 Prozent niedriger als in den fünf Jahren zuvor. Dazu kommt, dass die durchschnittlichen Kosten für die Neuzulassung eines Produkts im selben Zeitraum auf rund eine Milliarde US-Dollar gestiegen sind. Dies wird auf strengere Vorgaben bezüglich Produktsicherheit und Wirksamkeit seitens der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) und ihres Gegenstücks in der EU, der EMEA, zurückgeführt. In der Folge müssten aufwendigere Studien mit mehr Patienten durchgeführt werden. <br> Das betrifft auch Sanofi-Aventis: Innerhalb der nächsten zwei Jahre laufen die Patente für den Gerinnungshemmer Lovenox sowie das Blutverdünnungsmittel Plavix aus. Umso willkommener dürfte die Fusion mit Genzyme sein. Sanofi-Aventis-Chef Viehbacher hatte bereits anlässlich seines gescheiterten Angebots im Herbst 2010 darauf hingewiesen, dass aus einer Fusion der beiden Unternehmen führendes Unternehmen für die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für seltene Krankheiten entstünde. Das bringe für beide erhebliche Wachstumschancen. Und er hatte der damals noch unwilligen Braut die Rute ins Fenster gestellt: Sollte keine Einigung mit dem Genzyme-Management erzielt werden, behalte sich Sanofi „sämtliche Alternativen“ zur bisherigen Vorgangsweise vor. Jetzt ging es doch auf die sanfte Tour. Hochzeit im zweiten Anlauf

Rekordjahr für Lenzing

Die <a href=http://www.lenzing.com>Lenzing-Gruppe</a>, der in Österreich beheimatete Weltmarktführer bei Cellulosefasern, hat 2011 mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. Die Steigerungen bei Umsatz, EBITDA und Konzern-Betriebsergebnis waren jeweils die höchsten der Unternehmensgeschichte. Rekordjahr für Lenzing <% image name="Lenzing1" %> <small><b>Faserhersteller im Glück</b>: Die Lenzing-Gruppe konnte von der weltweit gestiegenen Nachfrage nach Cellulosefasern profitieren. <i>Bild: Lenzing</i></small> Das Unternehmen konnte im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 1,77 Milliarden Euro (+ 45 Prozent), ein Konzern-EBITDA von 330,6 Mio. Euro (+ 76 Prozent) und ein Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) von 231,9 Millionen (+ 103 Prozent) erreichen. Nach Aussage von Lenzing-Vorstandsvorsitzendem Peter Untersperger war die zunehmende Unterversorgung des Weltmarkts mit Baumwolle, die immer mehr Textilhersteller nach Alterativen suchen ließen, der Hauptgrund für die fulminante Entwicklung. Vor diesem Hintergrund stieg die weltweite Faserproduktion um 8,7 Prozent % auf 73,2 Millionen. Tonnen an, womit die bisherige Rekordproduktion im Jahr 2007 (72,3 Millionen. Tonnen) nochmals übertroffen werden konnte. Zwar sei auch die Baumwollproduktion gestiegen, konnte aber die hohe Nachfrage nicht abdecken. Die Überschwemmungen in Pakistan, Indien und Australien hätten die Situation weiter verschärft und die Baumwollpreise in die Höhe getrieben. Nach Einschätzung Unterbergers konnte Lenzing nun die Früchte des Expansionskurses der letzten Jahre ernten, hätte aber noch immer mehr Fasern verkaufen können, als produziert wurden. Aus diesem Grund wird der Ausbau der Kapazitäten fortgesetzt: Bis Ende 2014 soll die Faserproduktion von rund 710.000 Tonnen auf über 1 Million Tonnen pro Jahr gesteigert werden. Zusätzlich plant Lenzing, den Eigenversorgungsgrad mit dem wichtigsten Rohstoff Zellstoff von derzeit 40 Prozent auf über zwei Drittel zu erweitern. Insgesamt möchte das Unternehmen bis 2014 ca. 1,5 Milliarden Euro investieren. Neben dem Fasergeschäft, das auch 2011 der Hauptwachstumsträger der Gruppe war, konnten auch die Segmente „Plastics Products“ und „Engineering“ aufgrund der guten Nachfrage ihre Umsätze steigern. <b>Kunststoff-Filament-Produktion wird abgestoßen</b> Verkauft werden soll nach einer Analyse des Portfolios hingegen das Geschäft mit Kunststoff-Filamenten werden, in dem vor allem Monofilamente und Borsten für den industriellen und den Konsumgüter-Bereich erzeugt werden. Ein Konsortium unter der Führung der Global Equity Partners-Gruppe wird direkt und indirekt jeweils 100 Prozent der Anteile an der Pedex GmbH (Standort Affolterbach, Deutschland), an der Hahl Filaments GmbH (Standort Munderkingen, Deutschland), an der Hahl Filaments s.r.o. (Standort Plana, Tschechien) und an der Hahl Inc. (Standort Lexington, USA) erwerben. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

February 19th

Neues Hochdruckverfahren zur Abtrennung von CO2 aus Erdgas

<a href=http://www.basf.de> BASF</a> hat gemeinsam mit den beiden japanischen Unternehmen <a href=http://www.jgc.co.jp>JGC Corporation</a> und <a href=http://www.inpex.co.jp>Inpex</a> die sogenannte Hochdruck-Sauergasabtrennung von Kohlendioxid aus Erdgas erprobt. Dabei wird ein Lösungsmittel verwendet, das man bei hohen Drücken regenerieren kann. <% image name="gastreatment" %> <small><b>BASF entwickelte ein Lösungsmittel</b>, mit dessen Hilfe der gesamte Prozess der Abtrennung und anschließenden Speicherung von CO2 unter hohem Druck geführt werden kann. <i>Bild: BASF SE</i></small> Aus seinen Lagerstätten gefördertes Erdgas enthält meist Kohlendioxid, das im Zuge der Erdgasaufbereitung aus dem Energieträger entfernt wird, beispielswies unter Verwendung von Amin-haltigen Lösungsmittelgemischen bei hohen Drücken. Zur Regeneration des Lösungsmittels muss dieses in der Regel entspannt werden. Das bei diesem relativ energieaufwendigen Prozess gewonnene CO2 kann entweder an die Atmosphäre abgegeben oder unterirdisch gespeichert werden, wozu es aber wieder auf hohen Druck verdichtet werden muss, was wiederum Energie verbraucht. Günstiger wäre es daher, einen Prozess zur Verfügung zu haben, bei dem das Lösungsmittel, das CO2 aufnimmt, gleich unter hohem Druck regeneriert werden könnte. <b>Erfolgreicher Testlauf</b> Ein dafür von BASF entwickeltes Lösungsmittel kommt in dem nun erprobten Hochdruck-Sauergasabtrennungsverfahren (abgekürzt HIPACT, vom englischen High Pressure Acid Gas Capture Technology) zum Einsatz. Der Testlauf für diese neue Technologie lief seit August 2010 in der Erdgasanlage Koshijihara des japanischen Öl- und Gasförderunternehmens Inpex in Nagaoka, einer der größten derartigen Anlagen Japans. Federführend war dabei das Anlagenbauunternehmen JGC, das langjährige Projekterfahrung im ÖL- und Gasgeschäft aufweisen kann. Andreas Northemann, Leiter des Gaswäschegeschäfts, das bei BASF zum Unternehmensbereich „Intermediates“ gehört, spricht von einem entscheidenden Meilenstein auf dem Weg zur Vermarktung der neuen Technologie, für die es seit geraumer Zeit Bedarf gebe. Neues Hochdruckverfahren zur Abtrennung von CO2 aus Erdgas

February 18th

Ölfeld-Erschließung: Auftrag für US-Tochter von Bilfinger Berger

BIS Tepsco, die US-Tochter von <a href=http://www.bis.bilfinger.com> Bilfinger Berger Industrial Services</a> (BIS), wird im Zuge der Erschließung des texanischen Ölfelds Eagle Ford Shale das Engineering, die Beschaffung und den Bau von Pumpstationen und Tanklagern für eine neue Pipeline durchführen. Der Auftrag hat ein Volumen von 130 Millionen Euro. Ölfeld-Erschließung: Auftrag für US-Tochter von Bilfinger Berger <% image name="GasDepositDiagram" %> <small><b>Die Gewinnung</b>von Erdgas aus Schiefergestein ist technisch aufwendiger als aus konventionellen Lagerstätten. <i>Bild: US Energy Information Administration</small> Die von Enterprise Products, einem langjährigen Kunden der BIS Tepsco, beauftragten Leistungen beinhalten neben der Gesamtkoordination der Errichtung auch den Rohrleitungsbau sowie die Elektro-, Mess-, Steuer- und Reglungstechnik. Die rund 240 km lange Pipeline mit Pumpstationen und Tanklagern ist Teil jener Infrastruktur, mit der eines der größten US-amerikanischen Öl- und Gasvorkommen im Schiefergestein, das Eagle Ford Shale in Texas, erschlossen werden soll. Es erstreckt sich auf einer Breite von 80 km über die rund 650 km lange Strecke von der mexikanischen Grenze bis in den Osten von Houston. Zu den Investoren zählen große US-amerikanische und britische, aber auch norwegische, chinesische und indische Ölgesellschaften. <small> <b>Öl- und Gaslagerstätten in Sedimentgesteinen</b> In geschichteten Sedimentgesteinen, beispielswiese in Tonsteinen, finden sich häufig Vorkommen von Erdgas und Erdöl. Bei steigenden Ölpreisen wird die wirtschaftliche Nutzung dieser Lagerstätten profitabler. Schiefergas zählt zu jenen Erdgasvorkommen, die nicht durch Prospektion geologisch untersucht werden müssen, da das Vorhandensein von Gas in einer Tonsteinschicht wahrscheinlich ist. Die gespeicherte Menge an Gas ist jedoch üblicherweise geringer als in konventionellen Lagerstätten. Von der Förderung von Erdöl und Erdgas in den Schiefergesteinen des Eagle Ford erwarten Investoren aufgrund der Größe der Vorkommen in tiefen Schichten hohe Renditen. </small>

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