Kanadische Wissenschaftler haben eine Möglichkeit gefunden, die Verwendbarkeit von Christbäumen zu verlängern. Chemische Verbindungen, die das Pflanzenhormon Ethylen hemmen, könnten für grüne Nadeln bis Mitte März sorgen.
Grüne Christbäume bis Mitte März – die Chemie macht´s möglich<% image name="JULETR~1" %>
<small><b>Mit Verbindungen</b>, die die Wirkung des Pflanzenhormons Eythylen hemmen, kann bei Christbäumen der Verlust von Nadeln verzögert werden. Bild: Malene Thyssen/GNU-Lizenz, Version 1.2</small>
Die an der Université Laval und am Nova Scotia Agricultural College beheimateten Forschungsgruppen fanden heraus, dass Ethylen für den Verlust der Nadeln verantwortlich ist. Nach ihren Untersuchungen begannen Tannenzweige nach etwa zehn Tagen die in diesem Fall als Pflanzenhormon wirkende Verbindung zu produzieren. Drei Tage später fielen die ersten Nadeln, nach etwa 40 Tagen waren die Zweige praktisch nackt.
Verbindungen, die die Wirkung von Ethylen hemmen können, brachten eine Verzögerung des Prozesses mit sich: So konnte das grüne Kleid mit 1-MCP bis zu 73, mit AVG bis zu 87 Tagen erhalten werden. Steeve Pépin von der Université Laval schlägt daher vor, das gasförmige 1-MCP zur Begasung der LKWs einzusetzen, mit denen die Bäume transportiert werden. AVG wiederum könnte, in Wasser gelöst, von Konsumenten verwendet werden, um die Haltbarkeit der Weihnachtsbäume in Innenräumen zu erhöhen.
Dezember 22nd
Kohlenstoff-Nanoröhrchen können Licht senden und empfangen
In einer aktuellen Publikation in der Zeitschrift „Nature Nanotechnology“ beschreiben Wissenschaftler der <a href=http://www.cornell.edu>Cornell University</a> (Ithaca, New York), die Wechselwirkung von elektromagnetischer Strahlung mit Kohlenstoff-Nanoröhrchen. Dabei zeigte sich, dass sich diese gegenüber sichtbarem Licht so verhalten wie Antennen gegenüber Radiowellen.
Kohlenstoff-Nanoröhrchen können Licht senden und empfangen<% image name="NanotubesvonShivankGarg" %>
<small><b>Kohlenstoff-Nanoröhrchen</b> könnten als Antennen für sichtbares Licht fungieren. Rendering: Cornell University/Shivank Garg</small>
Wissenschaftler der Labors von Jiwoong Park und Garnet Chan untersuchten die Rayleigh-Streuung von Licht, die durch Kohlenstoff-Nanoröhrchen verursacht wird. Dabei fanden sie, dass zwar die räumliche Charakteristik der Abstrahlung von der Geometrie der Röhrchen abhängt, dass aber die spektrale Verteilung und die Intensität des Streulichts unabhängig von ihrer tatsächlichen Form und ausschließlich von intrinsischen Quanten-Eigenschaften (etwa Exzitonen-Dynamik, Quantenpunkt-artige optische Resonanzen) bestimmt ist.
Zur Untersuchung der optischen Eigenschaften der Nanotubes verwendeten die Forscher eine von ihnen verwendete Methode, mit der man Hintergrundsignale durch Beschichtung eines Substrats mit einem Material desselben Brechungsindex zum Verschwinden bringen kann.
Die Forscher sprechen davon, dass man die von ihnen beobachteten Effekte in der Signalübertragung zwischen zwei voneinander entfernten Nanoröhrchen anwenden könnte.
<small>Originalpublikation: <a href=http://www.nature.com/nnano/journal/vaop/ncurrent/full/nnano.2010.248.html>Single-walled carbon nanotubes as excitonic optical wires</a></small>
Wissenschaftler des <a href=http://www.kcl.ac.uk>King's College</a> London haben ein Protein entdeckt, das die Entwicklung von Leukämie vorantreibt und sie resistent gegen therapeutische Interventionen macht. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Cancer Cell“ publiziert.
Schlüsselprotein der Leukämie-Entwicklung bei Kleinkindern identifiziert<% image name="Leukaemie" %>
<small><b>Leukämie: </b>Englische Wissenschaftler entdeckten einen molekularen Mechanismus des Krankheitsverlaufs bei Kleinkindern. Bild: Wikimedia/Christaras</small>
Chromosomale Translokationen des MLL-Gens sind für 70 Prozent der Leukämie-Erkrankungen bei Kleinkindern unter zwei Jahren verantwortlich. Die Hälfte dieser Kinder stirbt innerhalb von zwei Jahren. Ein Team um Eric So vom Londoner Kings´s College hat nun einen Transkriptionsfaktor entdeckt, der eine Schlüsselrolle im Krankheitsverlauf spielt: das Beta-Catenin. Bei Experimenten mit normalen und MLL-Zellen von Mäusen und Menschen wiesen die Wissenschaftler nach, dass Beta-Catenin bei jenen Krebsstammzellen aktiviert wird, die leukämische Blutzellen dazu bringen, sich zu vermehren.
Als das Team Fragmente interferierender RNA einsetzte um die Produktion von Beta-Catenin zu sabotieren, kehrten die Blutzellen zu einem frühen leukämischen Stadium zurück. Die Zellen hörten auf sich zu vermehren und wurden für die Behandlung mit Medikamenten angreifbar. In einem nächsten Schritt planen die Wissenschaftler Tests mit Medikamenten, die die Funktion von Beta-Catenin blockieren.
Dezember 18th
Simulation nährt Zweifel an Wirksamkeit von Nacktscannern
Physiker der <a href=http://ucsf.edu>University of California in San Francisco</a> bezweifeln in einer aktuellen Publikation im „Journal of Transportation Security“ die Wirksamkeit der derzeit im Gebrauch befindlichen Nacktscanner. Die dabei zum Einsatz kommende Röntgen-Rückstreuungstechnik sei vor allem durch große, dünne Objekte leicht zu überlisten.
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<small><b>Bilder können täuschen:</b> Die Pistole links an der Hüfte der Frau ist nur durch den Schatten am Arm gut zu sehen. Eigentlich sollten die Arme bei einem Scan aber gehoben sein. Bild: Transportation Security Administration</small>
Leon Kaufman und Joseph W. Carlson simulierten, ausgehend von bekannten Daten über Röntgenspektren und Gerätespezifikationen sowie verfügbaren Bildern, die mit Nacktscannern gemacht wurden, sowohl die Strahlenbelastung als auch die Empfindlichkeit der Methode gegenüber verdächtigen Gegenständen. Dabei zeigte sich, dass bei den von den Betreibern angegebenen Expositionen Gegenstände, je nach Material, besser an den Seiten oder aber vor dem Körper besser zu detektieren sind. Auch bei signifikanter Erhöhung der Strahlenbelastung können bei bestimmten verwendeten Geometrien (beispielsweise große, flach am Körper getragene Volumina), gefährliche Mengen an Sprengstoff unentdeckt bleiben. In derartigen Fällen wäre eine Abtastung durch geschultes Personal bei Weitem überlegen.
<small>Originalpublikation: <a href=http://springerlink.com/content/g6620thk08679160> An evaluation of airport x-ray backscatter units based on image characteristics</a>
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Simulation nährt Zweifel an Wirksamkeit von Nacktscannern
In Wien entsteht neues Zentrum der Quantenforschung
Die Universität Wien, die Technische Universität Wien und die Österreichische Akademie der Wissenschaften bündeln ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der Quantenphysik. Das <a href=http://vcq.quantum.at> „Vienna Center of Quantum Science and Technology“</a> (VCQ) wird als virtuelles Zentrum die Quantenforscher aller drei Institutionen vereinen und ein Forschungsspektrum bearbeiten, dass von der Grundlagenforschung bis zu neuen Quantentechnologien reicht.
In Wien entsteht neues Zentrum der Quantenforschung<% image name="Monroe_web" %>
<small><b>Christopher Monroe</b>, University of Maryland, sprach anlässlich der Vertragsunterzeichnung über den Brückenschlag von der Grundlagenforschung zur Quantentechnologie. Bild: C. Monroe</small>
Die Initiatoren und Gründungsmitglieder der strategischen Allianz sind Markus Arndt, Markus Aspelmeyer, Frank Verstraete und Anton Zeilinger vom <a href=http://www.quantum.at>Institut für Quantenoptik, Quantennanophysik und Quanteninformation</a> der Universität Wien sowie Arno Rauschenbeutel und Jörg Schmiedmayer vom <a href=http://www.ati.ac.at>Atominstitut</a> der TU Wien. Zeilinger leitet darüber hinaus den Wiener Zweig des <a href=http://iqoqi.at>IQOQI</a> (Institut für Quantenoptik und Quanteninformation) der Akademie der Wissenschaften.
<b>Von der Beforschung der „Seltsamkeit“ zur unternehmerischen Umsetzung</b>
Die Bündelung der Kompetenzen dieser Einrichtungen soll die „internationale Strahlkraft“ des Forschungsstandorts Wien erhöhen und nicht nur gute Jungwissenschaftler aus aller Welt anlocken, sondern auch Unternehmen zum Einstieg in die Quantentechnologie animieren. Vorbilder fand das VCQ im Center for Ultracold Atoms, einer gemeinsamen Initiative der Harvard University und des MIT in Cambridge, Massachusetts, und im Joint Quantum Institute, einem ähnlichen Zusammenschluss von Forschungsinstitutionen in Maryland.
Von dort holte man sich anlässlich der Vertragsunterzeichnung durch die Rektoren und Präsidenten der beteiligten Einrichtungen auch Anregungen: In einem Gastvortrag sprach Christopher Monroe über Quantentechnologie als Brückenschlag zwischen „Seltsamkeit“ und Anwendung.
Dezember 17th
Gunytronic entwickelte Sensor für explosionsgefährdete Bereiche weiter
Die im niederösterreichischen St. Valentin beheimatete Firma <a href=http://www.gunytronic.com>Gunytronic</a> hat den von ihr hergestellten Gasströmungssensor nun für den Einsatz in explosionsgefährdeter Umgebungen weiterentwickelt. Das Unternehmen spricht mit diesem Produkt Märkte wie Petrochemie, Pharmaproduktion oder Kunststofferzeugung sowie die Betreiber von Kraftwerken, Biogas- und Müllverbrennungsanlagen an.
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<small><b>Die Sensorelektronik</b> des Gasströmungssensors „Gunyflow V-10 ATEX“ wurde so verarbeitet, dass alle explosionsgefährdenden Teile innerhalb eines Vergusses liegen. Bild: Gunytronic </small>
Sensoren des Typus „Gunyflow V-10“ messen Geschwindigkeit, Richtung, Turbulenzgrad und Temperatur von Gasströmungen berührungslos auf der Grundlage eines Ionisierungsverfahrens. Hersteller Gunytronic ist nun der verstärkten Nachfrage nach Messungen in explosionsgefährdeten Umgebungen nachgekommen und hat die ATEX-konforme Variante „Gunyflow V-10 ATEX“ des Sensors auf den Markt gebracht. Dazu wurde die Elektronik so verarbeitet, dass alle explosionsgefährdenden Teile innerhalb eines Vergusses liegen. Alle Leitungen außerhalb dieses Vergusses und solche, die zur Stromversorgung und zum Sensorkopf führen, sind eigensicher. Dadurch können nach Angaben von Gunytronic Strom und Spannung so weit reduziert werden, dass auch eventuell auftretende Funken in explosionsfähiger Umgebung keine Explosion auslösen können.
Eine speziell entwickelte Sicherheitsbarriere sorgt darüber hinaus für eine eigensichere Spannungsversorgung und Datenübertragung. Diese Sicherheitsbarriere wird außerhalb der explosionsgefährdeten Zone installiert und kann auch für andere Geräte oder Sensoren, die eine eigensichere Versorgung benötigen, eingesetzt werden. Diese Sicherheitsbarriere erlaubt zusätzlich zur Spannungsversorgung auch eine digitale Datenübermittlung in beide Richtungen und eine analoge Signalübertragung. Der Nutzer könne so auf die Daten des Sensors zugreifen oder ein Software-Update installieren, ohne sich in die explosionsgefährdete Zone begeben zu müssen, argumentiert das Unternehmen.
Gunytronic entwickelte Sensor für explosionsgefährdete Bereiche weiter
Dezember 15th
Ab Herbst 2011: Studium der Molekularen Medizin in Innsbruck
An der Medizinischen Universität Innsbruck startet mit dem Wintersemester 2011/2012 der österreichweit erste Studiengang für <a href=http://mol-med.i-med.ac.at>Molekulare Medizin</a>. Das nach dem Bologna-System strukturierte Ausbildungsprogramm will medizinisch interessierte Menschen ansprechen, die nach ihrer Ausbildung nicht klinisch arbeiten wollen.
Ab Herbst 2011: Studium der Molekularen Medizin in Innsbruck<% image name="MolekulareMedizin" %>
<small><b>Ausbildung für die medizinische Forschung:</b> Nach den Plänen der Medizin-Uni Innsbruck soll die neue Studienrichtung auf die Erforschung der molekularen Grundlagen von Erkrankungen vorbereiten. Bild: Medizinische Universität Innsbruck</small>
Damit wird in der österreichischen Universitätslandschaft – abgesehen vom Bachelor-/Masterstudium „Biomedizin und Biotechnologie“ an der Veterinärmedizinischen Universität Wien – zum ersten Mal der Entwicklung Rechnung getragen, dass immer mehr Menschen mit der Aufklärung der molekularen Mechanismen der Krankheitsentstehung beschäftigt sind. Nach Aussage von Studiengangsleiter Peter Loidl ist das Curriculum so konzipiert, dass sowohl medizinische als auch fundierte naturwissenschaftliche Kompetenzen vermittelt werden sollen.
Der Aufbau des Studiums folgt dem Bologna-Modell und besteht aus einem sechssemestrigen Bachelor-Studium, dem man ein viersemestriges Master und ein sechssemestriges PhD-Studium folgen lassen kann. Die Bachelor-Ausbildung ist dabei ausdrücklich so gestaltet, dass sie auch ohne aufbauendes Studium auf eine praktisch-berufliche Tätigkeit im medizinischen Umfeld und in der biotechnologischen und pharmazeutischen Industrie vorbereiten soll.
Bei der ersten Vorstellung des Studiums im Rahmen der Berufsinformationsmesse „Best“ sollen die Jugendlichen großes Interesse gezeigt haben.