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Dezember 15th, 2010

Bayer und Evogene kooperieren in der Weizenzüchtung

<a href=http://www.bayercropscience.com>Bayer Crop Science AG</a>und <a href=http://www.evogene.com>Evogene</a> haben eine auf fünf Jahre angelegte Zusammenarbeit zur Entwicklung und Markteinführung verbesserter Weizensorten vereinbart. Angestrebt werden unter anderem Ertragssteigerungen bei Weizen, Toleranz gegen Trockenheit und eine effizientere Verwertung von Düngemittel. <% image name="BCS-Weizen" %> <small><b>Weizen</b> ist die Kulturpflanze mit der weltweit größten Anbaufläche und zählt zu den wichtigsten Pflanzen für die Nahrungsmittelproduktion. Bild: Bayer Crop Science</small> Dabei kommt eine Kombination von modernen Züchtungsmethoden und Grüner Gentechnik zum Einsatz. Bayer erhält das exklusive Recht, die aus der Zusammenarbeit hervorgehenden Pflanzeneigenschaften für Weizen zu vermarkten. Die Kooperation baut auf einer bestehenden Partnerschaft zwischen Bayer Crop Science und Evogene zur Ertragssteigerung bei Reis auf, die im Jahr 2007 initiiert und 2009 ausgeweitet wurde. Zudem wurde vereinbart, dass Bayer Crop Science eine Aktienbeteiligung an Evogene in Höhe von zwölf Millionen US-Dollar zu einem Preis von rund sieben US-Dollar pro Stammaktie erwirbt. Im Rahmen der Kooperation werden computergestützte Technologien von Evogene (Athlete, Repack und Evo-Breed) eingesetzt, um native Weizengene oder Gene anderer Pflanzenarten zu identifizieren, die höhere Erträge, Dürretoleranz und eine effiziente Düngerverwertung bei Weizen bewirken. Bayer CropScience wird seine Kompetenz in den Bereichen Züchtung und Produktentwicklung einbringen, um die von Evogene identifizierten Gene in seine Weizen-Pipeline einzubauen und so leistungsfähigere Weizensorten zu entwickeln. Diese sollen auch von Bayer CropScience vermarktet werden. Evogene wird während der Laufzeit der Vereinbarung rund 20 Millionen US-Dollar in Form von Vorauszahlungen und jährlichen Forschungszahlungen erhalten. Darüber hinaus wird das Unternehmen Einmalzahlungen bei der Erreichung bestimmter Entwicklungsziele sowie Lizenzgebühren aus der Produktvermarktung erhalten. Weitere Einzelheiten der Vereinbarungen wurden nicht bekannt gegeben. Bayer und Evogene kooperieren in der Weizenzüchtung

Dezember 14th

Medizin-Uni-Rektoren zeigen Konsequenzen der Sparmaßnahmen auf

Die Rektoren der medizinischen Universitäten von Wien, Graz und Innsbruck zeichneten in einer gemeinsamen Pressekonferenz ein recht düsteres Bild der Auswirkungen der Sparmaßnahmen auf die von ihnen geleiteten Institutionen. Medizin-Uni-Rektoren zeigen Konsequenzen der Sparmaßnahmen auf <% image name="Pressegespraech_Med_Unis_13122010" %> <small><b>Die Medizin-Uni-Rektoren</b> Josef Smolle (Graz), Herbert Lochs (Innsbruck) und Wolfgang Schütz (Wien) sprachen in einer gemeinsamen Pressekonferenz von dramatischen Auswirkungen der Sparmaßnahmen. Bild: Medizinische Universität Innsbruck</small> Der „Uni-Gipfel“ zwischen den Rektoren und der Regierung a 22. November sei mehr oder weniger ohne Ergebnis zu Ende gegangen, durch die „Defacto-Kürzungen“ werde die Zukunft Österreichs „zerspart“. Die Konsequenzen des Sparpakets seien in der Medizin besonders dramatisch, so Herbert Lochs, der Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck. Lochs fürchtet, dass Forschungseinrichtungen geschlossen werden müssten und die medizinischen Universitäten ihre Attraktivität als Partner der Wirtschaft verlieren könnten. Josef Smolle, Rektor der Medizinischen Universität Graz, sprach davon, dass die Medizin-Unis in den letzten zehn Jahren große Anstrengungen unternommen hätten, die Studiengänge den aktuellen Herausforderungen anzupassen. Zusätzlich zur naturwissenschaftlichen Ausbildung sei in die Curricula ein früher und intensiver Patientenbezug eingebaut worden, der einen hohen Anteil an Kleingruppenunterricht, interaktiven Seminare und praktischen Übungen erforderlich mache. Dieses Niveau könne aber nur bei entsprechender finanzieller Bedeckung gehalten und weiterentwickelt werden. Die zusätzlichen Gelder, die die Bundesregierung für die Universitäten beschlossen habe, seien ein erster, kleiner Schritt in die richtige Richtung. Es werde aber notwendig sein, einen entsprechenden Anteil davon den Medizinischen Universitäten zukommen zu lassen. <b>Wiener Medizin-Uni muss Personal abbauen</b> Einen Einblick in die hinter diesen Entwicklungen stehenden Zahlen gab Wolfgang Schütz, Rektor der Medizinischen Universität Wien: Auch ein ab 2013 bloß fortgeschriebenes Budget würde bedeuten, dass an den medizinischen Universitäten ein massiver Personalabbau notwendig würde. Die Med-Uni Wien habe damit schon begonnen. Das Personalbudget mache an medizinischen Universitäten mehr als 80 % der öffentlichen Mittel aus und sei massiv durch Valorisierungen und Biennalsprünge belastet. Eine Gehaltssteigerung um 2 % wäre an der Med-Uni Wien mit einem jährlichen Mehrbedarf von 6 Mio. Euro verbunden, rechne man die Biennalsprünge für die Beamten sowie die allgemeine Teuerung bei Mieten, Sachausgaben und Investitionen hinzu, würden der Med-Uni Wien für 2013 allein zum Fortbestand des Status quo 10 Mio. Euro fehlen. Bis zum 1. 1. 2013 müssten also zumindest 180 Personalstellen abgebaut sein, um danach den Fortbestand zu finanzieren, für 2014 und 2015 müsste sich derselbe Vorgang wiederholen.

Evelyn Schödl (GSK) wird neue FOPI-Präsidentin

Simone Thomsen, CEO von Eli Lilly Österreich, wechselt mit Jahreswechsel zur japanischen Tochter des Unternehmens. Ihre Nachfolge als Präsidentin des Forums der <a href=http://www.fopi.at>Forschenden Pharmazeutischen Industrie</a> (FOPI) tritt Evelyn Schödl, Geschäftsführerin von Glaxo Smith Kline Österreich an. Evelyn Schödl (GSK) wird neue FOPI-Präsidentin <% image name="EvelyneSchoedlWeb" %> <small><b>Evelyn Schödl</b> möchte als neuen FOPI-Präsidentin den Weg des Dialogs mit allen Mitspielern im Gesundheitssystem fortführen. Bild: Glaxo Smith Kline Pharma GmbH.</small> Neuer Generalsekretär des FOPI wird – in Nachfolge von Sven Sauer (Eli Lilly) – Ronald Pichler, der External Affairs Director bei GSK ist. Ingo Raimon (Abbott) wird weiterhin das Amt des Vizepräsidenten innehaben. Evelyn Schödl ist seit 20 Jahren in der forschenden Pharma-Industrie tätig, davon zwölf Jahre bei GSK. Ende 2009 übernahm sie nach dreijähriger Verantwortung für das Geschäft in Slowenien die Aufgabe eines General Manager und Vice President für Österreich. Als FOPI-Präsidentin strebt sie einen konstruktiven Dialog aller Partner im Gesundheitswesen an und möchte in diesem Sinne den von ihrer Vorgängerin eingeschlagenen Weg fortsetzen. <small> <b>Über das FOPI</b> FOPI, das Forum der Forschenden Pharmazeutischen Industrie, ist ein Verband von 20 forschungsorientierten Unternehmen der Pharmabranche in Österreich, und vertritt deren Interessen im öffentlichen Gesundheitswesen gegenüber Patienten, Verschreibern und Kostenträgern. Das Forum will die Gesundheitsreform in Österreich aktiv mitgestalten, ihre Erfahrungen in die aktuelle Debatte einbringen und in Lösungsprozesse eingebunden werden. </small>

Dezember 13th

Wacker errichtet Silicium-Fabrik in Tennessee

Die <a href=http://www.wacker.com>Wacker Chemie AG</a> wird in der Nähe von Cleveland, Tennessee (USA), einen neuen Produktionsstandort für polykristallines Silicium errichten. Der Komplex soll eine Jahreskapazität von 15.000 Tonnen aufweisen. Wacker errichtet Silicium-Fabrik in Tennessee <% image name="Polysilicium" %> <small><b>Wachsender Markt:</b> Sowohl die Solar- als auch die Elektronikindustrie haben steigenden Bedarf an polykristallinem Reinstsilicium. Bild: Wacker Chemie AG</small> Das deutsche Unternehmen wird in Cleveland auf Basis geschlossener Stoffkreisläufe Anlagen für die gesamte Wertschöpfungskette der Polysilicium-Herstellung errichten, die von der Produktion des Ausgangsstoffs Trichlorsilan über die Abscheidung des Reinstsiliciums bis hin zum Recycling anfallender Nebenprodukte und Hilfsstoffe reicht. Die Fertigstellung der Anlagen ist für Ende 2013 geplant. Der Konzern hat für diesen Ausbau seiner Produktionskapazitäten Investitionen von rund 1,1 Mrd. Euro vorgesehen und will rund 650 neue Arbeitsplätze schaffen. Ausschlaggebend für die Standortwahl waren zum einen die guten infrastrukturellen Voraussetzungen sowie die kostengünstige Energieversorgung. Die Verfügbarkeit von Chlor direkt vor Ort sowie die sehr gute Verkehrsanbindung seien wichtige Faktoren für die Attraktivität von Cleveland, wie es in einer Aussendung hieß. <b>Zweistellig Wachstumsraten erwartet</b> Wacker erwartet zweistellige jährliche Wachstumsraten beim Polysiliciumbedarf der Solarindustrie. Auch der Verbrauch an polykristallinem Silicium durch die Elektronikindustrie wird nach Einschätzung des Unternehmens weiter steigen. Nach Aussage von Rudolf Staudigl, dem Vorstandsvorsitzenden der Wacker Chemie AG, würden zusätzliche Produktionskapazitäten außerhalb der Eurozone die Unabhängigkeit von Wechselkursschwankungen erhöhen. Mit einer Gesamtproduktion von rund 30.000 Tonnen im Jahr 2010 ist Wacker der weltweit zweitgrößte Hersteller von polykristallinem Reinstsilicium. Gegenwärtig wird auch in Nünchritz (Sachsen) eine Polysilicium-Produktion aufgebaut.

Dezember 10th

Batterieproduktion für Elektrofahrzeuge: eine Industrie im Aufbau

Die Bausteine einer funktionsfähigen Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge werden derzeit von deutschen Branchenvertretern diskutiert. Das Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen-Batterien (KLiB) plädiert dabei für den Aufbau einer wettbewerbsfähigen Zellfertigung. Batterieproduktion für Elektrofahrzeuge: eine Industrie im Aufbau <% image name="KliB" %> <small><b>KLiB-Vorstandsvorsitzender Hubert Jäger</b> setzt sich für den Aufbau einer industrialisierten Fertigung von galvanischen Zellen ein. Bild: KLiB</small> Das Herzstück einer Autobatterie, zu dem dann Systemkomponenten wie Elektronik, Sensorik, Sicherheits- und Kühltechnik hinzukommen, sind galvanische Zellen. Den größten Anteil an der Wertschöpfung der Batterie macht mit 60 bis 80 Prozent die Fertigung diese Zellen aus, so die Ergebnisse eines Zwischenberichtes der „Nationalen Plattform Elektromobilität“. Für eine Autobatterie werden zum Teil über 100 einzelne Zellen benötigt. Und während es in Deutschland nach Ansicht des KLiB hohe Kompetenz in der Materialentwicklung und in der Systemintegration gebe, müsse eine leistungsfähige Zellfertigungsindustrie erst aufgebaut werden. Nur wenn man dieses Schlüsselelement beherrsche, könne eine integrierte Batteriesystemproduktion entstehen. Diesem Ziel diente auch die Gründung des Kompetenznetzwerks im April 2010: Durch den Dialog der einzelnen, entlang der Wertschöpfungskette angesiedelten Mitglieder der Plattform, soll der Aufbau einer industrialisierten Produktion von Batteriekomponenten ermöglicht werden. Ziel ist insbesondere, der chemischen Industrie, der Zellfertigung und dem Anlagenbau rasch zu automatisierten Produktionsprozessen zu verhelfen. Bislang sind 20 deutsche Unternehmen in der KLiB engagiert.

BASF beginnt mit Integration von Cognis

<a href=http://www.basf.com>BASF</a> hat die Akquisition der <a href=http://www.cognis.com>Cognis Holding GmbH</a> abgeschlossen, die bis dahin zu der von Permira Fonds, GS Capital Partners und SV Life Sciences kontrollierten Cognis Holding Luxembourg S.à r.l. gehörte. Die erworbenen Geschäftsfelder werden vor allem das BASF-Segment Performance Products erweitern. BASF beginnt mit Integration von Cognis <% image name="JuergenHambrechtWeb11" %> <small><b>BASF-Vorstandsvorsitzender Jürgen Hambrecht</b> hält das Produktangebot von Cognis für eine gute Ergänzung für das Spezialchemikalien-Portfolio des Unternehmens. Bild: BASF SE</small> Der Kaufpreis für das Eigenkapital lag bei 700 Millionen Euro. Nettofinanzschulden und Pensionsverpflichtungen eingeschlossen ergibt das einen Unternehmenswert von 3,1 Milliarden Euro. Durch den Erwerb von Cognis erweitert BASF sein Angebot an Inhaltsstoffen für die Kosmetik-Industrie sowie für Wasch- und Reinigungsmittel und kann seine Position in der Humanernährung und im Bereich pharmazeutischer Hilfsstoffe verbessern. Besonders das große Angebot an Produkten, die auf nachwachsenden Rohstoffen basieren, dürfte für den traditionell petrochemisch orientierten Konzern interessant gewesen sein. <b>Integration bis Ende 2011</b> BASF wird Cognis vollständig in die BASF-Gruppe integrieren. Detaillierte Integrationspläne werden bis zum Ende des 1. Quartals 2011 entwickelt. Die strukturelle Integration soll Ende 2011 abgeschlossen sein. Die meisten Cognis-Geschäfte werden dabei in die Unternehmens¬bereiche dieses Segments integriert. John Feldmann, Vorstandsmitglied der BASF und zuständig für das Segment Performance Products, erwartet einen wichtigen Beitrag von Cognis für die Wachstumsstrategie dieses Segments, die vorsieht, um zwei Prozentpunkte stärker zu wachsen als die relevanten Märkte und ab 2013 eine EBITDA-Marge von mindestens 20 % erzielen.

Dezember 9th

FWF genehmigt neurologischen Spezialforschungsbereich in Innsbruck

Die beiden <a href=http://www.uibk.ac.at>Innsbrucker</a> <a href=http://www.i-med.ac.at>Universitäten</a> werden einen neuen gemeinsamen Spezialforschungsbereich einrichten, der sich mit chronischen Erkrankungen des zentralen Nervensystems beschäftigen wird. Gleichzeitig genehmigt der Wissenschaftsfonds FWF die Verlängerung des bereits seit sieben Jahren bestehenden Spezialforschungsbereichs auf dem Gebiet der Krebsforschung. FWF genehmigt neurologischen Spezialforschungsbereich in Innsbruck <% image name="neuron" %> <small><b>Die Nervenzelle</b> ist Gegenstand der Forschung des neuen Spezialforschungsbereichs in Innsbruck. Bild: Gerald Obermaier</small> Neurodegenerative Erkrankungen wie Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson oder Multisystematotrophie rücken in jüngerer Zeit verstärkt ins öffentliche Bewusstsein. Dem steht aber oft eine wenig zufriedenstellende therapeutische Situation gegenüber, Wissenschaftler sprechen davon, dass das molekulare Bild der Entstehung der pathologischen Erscheinungen unvollständig ist. Genau diese Lücke möchte der nun genehmigte Spezialforschungsbereich schließen, zu dem neben der Universität Innsbruck und der medizinischen Universität Innsbruck auch die Paracelsus-Privatuniversität in Salzburg sowie die Universität Ulm beitragen wird. „Wir bündeln die am Standort vorhandenen Kompetenzen, um in diesem wichtigen Bereich wesentliche Fortschritte zu erzielen“, gibt Jörg Striessnig, Professor am Institut für Pharmazie der Uni Innsbruck und Sprecher des neuen Spezialforschungsbereichs, das Programm vor. Ziel sei es, die Krankheitsprozesse besser zu verstehen und Strategien für die Entwicklung neuer Arzneistoffe zu entwickeln. Die neun beteiligten Forschungsgruppen werden sich auf verschiedenen Ebenen mit chronischen Erkrankungen des Nervensystems auseinandersetzen: durch Beschreibung des molekularen Geschehens, durch Beobachtungen an einzelnen Zellen und durch die Untersuchung konkreter Modellorganismen. Im Zentrum des Interesses stehen dabei biochemischen Signalwege, die einerseits über bestimmte Ionenkanäle in der Zellmembran (sogenannte spannungsabhängige L-Typ-Calciumkanäle), andererseits über die Enzymgruppe der Histon-Deacetylasen, die die Verpackung des Erbguts verändern können, vermittelt werden. Beide Weg könnten nach Ansicht von Gregor Wenning, Leiter der Abteilung für klinische Neurobiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck und stellvertretender Sprecher des Forschungsbereichs, Angriffspunkte für neue Therapien bieten. Neben den Forschungsgruppen der neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung sind auch die Universitätskliniken für Neurologie und Psychiatrie an dem Spezialforschungsschwerpunkt beteiligt. Die finanziellen Mittel kommen von FWF und Land Tirol. <small> <b>Was ist ein Sonderforschungsbereich?</b> Der österreichische Wissenschaftsfonds FWF fördert im Rahmen von Spezialforschungsbereichen die Schaffung von Forschungsnetzwerken nach internationalem Maßstab. Eng vernetzte Forschungseinrichtungen erhalten so die Möglichkeit, aufwendige Forschungsthemen interdisziplinär und langfristig zu bearbeiten. Ein Spezialforschungsbereich wird für maximal acht Jahre eingerichtet, wobei nach vier Jahren eine Zwischenevaluation erfolgt. Im Durchschnitt fördert der FWF einen solches Forschungsnetzwerk mit 900.000 Euro pro Jahr. Grundlage für die Genehmigung ist die Begutachtung durch eine internationale Expertenjury. </small>

Dezember 7th

Roche pusht labordiagnostische Methoden

Neue Tests für Gebärmutterhalskrebs und Hepatitis-C – Gesundheitsökonom Schröck: Vorsorge rechnet sich – Roche-Diagnostics-Chefin Kashan: nicht Kassen direkt ansprechen, sondern auf Meinung der Fachärzte setzen. <% image name="Roche_Web" %> <small><b>Freie Fahrt für Labordiagnostik:</b> Roche-Diagnostics-Zentrale in Rotkreuz/CH <i>Bild: Roche</i></small><p> Schon im Mai hatte <a href=http://www.roche.com target=_blank>Roche</a> bei einer Pressekonferenz auf die Wichtigkeit labordiagnostischer Methoden hingewiesen und seinen S100-Test für leichte Gehirnerschütterungen präsentiert. Heute hieß es bei einer Pressekonferenz, mit derartigen Tests sei auch die Identifizierung von Viren möglich, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Überdies lasse sich der Genotypus von Hepatitis-C-Viren bestimmen.<br> Von einer Vermarktungskampagne wollte die Geschäftsführerin der Roche Diagnostics GmbH in Wien, Andrijka Kashan, auf Anfrage allerdings nicht gesprochen wissen. Auch zum Businessplan hinsichtlich der Tests äußerte sie sich gegenüber dem Chemiereport nicht: „Ich habe dazu keine Zahlen.“ Außerdem gehe es weniger ums Geschäft als „um die Früherkennung lebensbedrohlicher Erkrankungen.“<br> Was den auf Gebärmutterhalskrebs bezogenen „cobas HPV 4800“-Test betrifft, verwies Kashan auf die im Juli präsentierte Athena-Zulassungsstudie im Auftrag ihres Unternehmens. In deren Rahmen wurden von Mai 2008 bis August 2009 rund 47.000 US-Amerikanerinnen im Alter von mindestens 30 Jahren auf die Krankheit untersucht. Laut Kashan zeigte sich dabei die Überlegenheit des Roche-Tests gegenüber dem zurzeit gebräuchlichen Papanicolaou-Test (PAP-Test). In den Presseunterlagen las sich das so: „Eine von zehn Patientinnen im Alter von 30 Jahren oder älter, bei der der HPV-Genotypisierungstest für die HPV-Risikotypen 16 oder 18 positiv ausfiel, zeigte eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs, obwohl ihr PAP-Abstrich unauffällig war.“ <p> <b>„Vorsorge rechnet sich“</b><p> In Österreich werden jährlich rund 380 Fälle von Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert, 2009 wurden 141 Todesfälle infolge der Krankheit verzeichnet. Der Gesundheitsökonom Thomas Schröck sagte, die Behandlung von Krebsarten, die durch HPV-Viren ausgelöst werden können, koste hierzulande rund 25 Millionen Euro pro Jahr. Da sei es billiger, alle drei Jahre Screenings mit Methoden wie dem „cobas HPV 4800“-Test durchzuführen. Die schlügen nämlich nur mit 15 Millionen Euro zu Buche und seien damit um immerhin zehn Millionen Euro billiger: „Sie verhindern aber etwa 90 Prozent der Sterbefälle und rund 345 Krebsfälle pro Jahr.“ Die Vorsorge im Allgemeinen und derartige Tests im Besonderen rechneten sich daher. <p> <b>Auf Fachärzte setzen</b><p> Von den Krankenkassen bezahlt werden die Tests zurzeit nicht. Kashan sagte, es sei nicht die Aufgabe ihres Unternehmens, „die Kassen direkt anzusprechen.“ Vielmehr setze Roche „in erster Linie“ auf die Meinung der Fachärzte. Und die fiel zumindest bei der Pressekonferenz einhellig aus: Hinsichtlich Gebärmutterhalskrebs sinnvoll sei eine Kombination des PAP-Tests mit HPV-Genotypsierungstests, betonten der Gynäkologe Sepp Leodolter von der medizinischen Universität Wien sowie der Labormediziner Thomas Szekeres vom Allgemeinen Krankenhaus Wien. Szekeres ergänzte, in Österreich entfielen nur rund 1,9 Prozent der Kosten für das Gesundheitssystem auf Präventionsmaßnahmen: „Im EU-Durchschnitt sind es drei Prozent.“ <br> Das Volumen des österreichischen Labordiagnostik-Marktes wurde von Roche im Mai auf Anfrage des Chemiereport im Übrigen mit rund 237 Millionen Euro beziffert, der eigene Anteil daran mit etwa 44 Prozent. Roche pusht labordiagnostische Methoden

Dezember 6th

REACH: Erste Registrierungsphase abgeschlossen

Rund 24.700 Dossiers eingereicht – Überprüfung durch Chemikalienagentur <a href=http://echa.europa.eu target=_blank>ECHA</a> in den kommenden Monaten REACH: Erste Registrierungsphase abgeschlossen <% image name="BASF_01_Web" %> <small><b>Nächstes Mal ab 100 Tonnen Jahresproduktion:</b> Am 31. Mai 2013 endet die zweite REACH-Registrierungsphase.<i>Foto: BASF</i></small> Die erste Phase der Registrierung im Rahmen des EU-Chemikalienmanagementsystems REACH ist abgeschlossen. Insgesamt 24.675 Dossiers wurden der europäischen Chemikalienagentur <a href=http://echa.europa.eu target=_blank>ECHA</a> zum Ablauf der ersten Registrierungsfrist am 30. November vorgelegt, teilte die Agentur mit. Die Dossiers beziehen sich auf rund 4.300 Stoffe, davon etwa 3.400 „Phase-in-Stoffe“. Das sind im Wesentlichen Substanzen, die bereits vor 1981 auf dem Markt waren und für die eine Vorregistrierung möglich war. In den kommenden Wochen wird die ECHA die eingereichten Dossiers überprüfen. Bis 28. Feber soll der Großteil der Überprüfungen abgeschlossen werden, der Rest im Lauf des kommenden Jahres, teilte die ECHA mit. <br> Bis 30. November registriert werden mussten insbesondere Stoffe, die jährlich in einer Menge von mindestens 1.000 Tonnen in der EU hergestellt oder in die EU importiert werden. Registrierungspflichtig waren weiters Stoffe mit gefährlichen Auswirkungen auf die aquatische Umwelt, die pro Unternehmen in Mengen von 100 Tonnen oder mehr pro Jahr hergestellt oder importiert werden. Betroffen waren überdies gefährliche (vor allem krebserregende, erbgutverändernde oder fortpflanzungsgefährdende) Stoffe, von denen jährlich mindestens eine Tonne importiert oder von einem einzelnen Unternehmen erzeugt wird. <p> <b>Ein Fünftel aus Drittstaaten</b><p> Rund 86 Prozent der Registrierungen erfolgten durch Industrieunternehmen, 14 Prozent entfielen auf Klein- und Mittelbetriebe. Geographisch betrachtet, kamen 81 Prozent der Registrierungen von Unternehmen mit Sitz innerhalb der EU. Der Rest entfiel auf sogenannte „Representatives“, das heißt, Vertreter von Unternehmen mit Sitz in Drittstaaten. <br> Bei der Zahl der Registrierungen lag Deutschland mit 4.727 an der Spitze, gefolgt von Großbritannien mit 2.430, den Niederlanden mit 1.922 und Frankreich mit 1.838. Aus Österreich langten 392 Registrierungen ein. Die nächste Registrierungsfrist endet am 31. Mai 2013. Sie bezieht sich auf Stoffe, von denen seit 2007 mehr als 100 Tonnen pro Jahr und Unternehmen hergestellt oder importiert werden.

Neue Ergebnisse zu Rituximab bei symptomlosem follikulärem Lymphom

<a href=http://www.gene.com>Genentech</a> und <a href=http://www.biogenidec.com>Biogen Idec</a> haben Ergebnisse einer Phase III-Studie zur Behandlung von symptomlosem follikulärem Lymphom mit Rituximab (Handelsnamen Rituxan/MabThera) veröffentlicht. Demnach kann durch Verabreichung des therapeutischen Antikörpers das Risiko, dass die Krankheit sich verschlechtert, verringert werden. Neue Ergebnisse zu Rituximab bei symptomlosem follikulärem Lymphom <% image name="Lymphoma_macro" %> <small><b> Das follikuläre Lymphom</b> ist das häufigste aller niedrigmalignen Non-Hodgkin-Lymphome. Im Bild ein follikuläres Lymphom, das einen Lymphknoten ersetzt hat. Bild: Wikipedia-User emmanuelm/Creative Commons Attribution 3.0 Unported-Lizenz </small> Bislang wurden dem follikulärem Lymphom in der Regel mit „kontrolliertem Zuwarten“ begegnet, bevor sich spezifische Symptome zeigten, weil frühere Studien keinen Vorteil einer Chemotherapie unmittelbar nach der Diagnose ergaben. In der nun durchgeführten Phase-III-Studie konnte hingegen gezeigt werden, dass die unmittelbare Verabreichung von Rituximab, gefolgt von der kontinuierlicheren Einnahme des Präparats in geringerer Dosis, die Notwendigkeit einer Chemo- oder Strahlentherapie hinauszögern und die Wahrscheinlichkeit für progressionsfreies Überleben erhöhen kann. Das Sicherheitsprofil des Medikaments erwies sich dabei als konsistent mit früheren Ergebnissen. <b>Eine Form von Non-Hodgkin-Lymphom</b> Das follikuläre Lymphom ist das häufigste aller niedrigmalignen Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) und macht etwa 20–35 % aller NHLs aus. Klinisch zeigen sich Lymphknotenschwellungen, aber auch andere lymphatische Organe, wie die Milz oder das lymphatische Gewebe im Rachenraum oder im Gastrointestinaltrakt können betroffen sein. Häufig ist auch ein mehr oder weniger ausgeprägter Knochenmarkbefall durch das Lymphom vorhanden. Meist haben die Patienten bei Diagnosestellung keine wesentlichen Beschwerden, lediglich Lymphknotenschwellungen, die aber (wie z. B. bei einer akuten bakteriellen Infektion) nicht schmerzhaft sind. <b>Über Rituximab</b> Rituximab ist ein therapeutischer Antikörper, der spezifisch an das Protein CD20 bindet, das an der Oberfläche von entarteten und normalen B-Zellen gefunden wurde. Bei NHL und rheumatoider Arthritis unterstützt der Wirkstoff das körpereigene Immunsystem dabei, CD-20-positive B-Zellen zu eliminieren. In der Regel regenerieren sich die B-Zellen nach einer Rituximab-Behandlung und erreichen innerhalb von zwölf Monaten ihre ursprüngliche Anzahl. Rituximab wurde von Biogen Idec entdeckt und 1997 zum ersten Mal von der FDA zur Behandlung von NHL zugelassen. Mittlerweile ist es bei einer ganzen Reihe an NHL- und Rheumatoide Arthritis-Indikationen in Gebrauch. Das Präparat wird in den USA, unter dem Handelsnamen „Rituxan“, in Japan von Chugai & Zenyaku Kogyo Co. Ltd. und im Rest der Welt von Roche unter dem Namen „MabThera“ vermarktet.

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