<a href=http://www.qiagen.com>Qiagen</a> hat einen neuen molekulardiagnostischen Test eingeführt, mit dem das HLA-B*5701-Allel – eine genetische Variation im humanen Leukozytenantigen-System (HLA) – nachgewiesen werden kann. <table>
<td><% image name="Qiagen_Logo" %></td>
<td align="right"><small> HIV-Patienten mit dem HLA-B*5701-Marker haben ein um 60 % höheres Risiko, eine Überempfindlichkeit gegen Abacavir zu entwickeln. Dieser Wirkstoff ist Bestandteil mehrerer Medikamente zur Hemmung der reversen Transkriptase. Diese Überempfindlichkeit manifestiert sich als ein schweres, zum Teil sogar tödliches Syndrom, das mehrere Organe betrifft und unter anderem von Symptomen wie Fieber, Atembeschwerden oder allgemeinem Unwohlsein begleitet wird. </small></td>
</table>
Im Juli veröffentlichte die FDA eine Empfehlung, nach der alle HIV-Patienten vor der Abacavir-Behandlung auf das Vorhandensein des HLA-B*5701-Allels gestestet werden sollen. Auch in Deutschland sowie in anderen Ländern wurden ähnliche Empfehlungen publiziert. Damit reagieren die Aufsichtsbehörden auf die PREDICT-1-Studie der Uni Perth, die 1.956 Patienten aus 19 Staaten einschloss.
"Durch die gemeinsame Nutzung des HLA-B*5701-Tests in Verbund mit Abacavir können Patienten mit einer HIV-Infektion somit besser vor zusätzlichen Leiden geschützt werden", erläutert Magnus Ingelman-Sundberg, Leiter der Abteilung Pharmakogenomik am Karolinska Institut in Stockholm und Verfasser der Studienbewertung im New England Journal of Medicine. Er erwartet, dass bald weitere Tests für pharmakogenetische Marker eingeführt werden: "Ein Beispiel ist Carbamazepine, das zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt wird und bei Patienten asiatischer Abstammung mit dem HLA-B*1502-Allel zu gefährlichen Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut führen kann."
Der neue Olerup SSP PCR-basierte Test wurde von der Olerup SSP AB entwickelt und produziert. Es ist in Europa offiziell für die In Vitro Diagnostik CE-markiert, in anderen Ländern darf er ausschließlich zu Forschungszwecken eingesetzt werden.Neuer Qiagen-Test unterstützt AIDS-Therapie
Bayer startet Bau der neuen TDI-Anlage in Shanghai
<a href=http://www.bayermaterialscience.de>Bayer MaterialScience</a> will noch heuer in Shanghai mit der Errichtung einer hochmodernen World-Scale-Anlage für den PUR-Rohstoff Toluylen-Diisocyanat (TDI) beginnen. Für den Bau dieser Anlage, die nach heutiger Planung 2010 in Betrieb genommen werden soll, haben Chinas Behörden die Genehmigung für eine Jahreskapazität von zunächst 250.000 t erteilt. Bayer startet Bau der neuen TDI-Anlage in Shanghai<% image name="Bayer_Shanghai_MDI_Tanks" %>
<p>
<small> Das Bayer-Werk im Shanghaier Chemieindustriepark. Zu sehen ist der Tank für die MDI-Lagerung. </small>
Bayers weltweite TDI-Kapazität erhöht sich damit auf mehr als 700.000 Jahrestonnen. Die Produktionskapazität der neuen Anlage soll zu einem späteren Zeitpunkt auf - die <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5075>ursprünglich geplanten</a> - 300.000 Jahrestonnen erweitert werden.
Beim Bau der TDI-Anlage wird die von Bayer entwickelte Gasphasenphosgenierung erstmals im Weltmaßstab eingesetzt. In einer Produktion dieser Größe erreicht sie Einsparungen beim Lösungsmittelverbrauch von etwa 80 % und in Folge einen um bis zu 60 % verringerten Energieeinsatz. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Produktion vergleichbarer Größe können die CO<small>2</small>-Emissionen um rund 60.000 t p.a. gesenkt werden. Zudem macht die neue Prozesstechnik die Großanlage um etwa 20 % billiger.
<table>
<td width="110"></td><td><small> Das TDI-Projekt ist Teil eines umfangreichen Investitionsprogramms von Bayer am integrierten Standort Shanghai. Insgesamt sind hier bis 2012 Investitionen von rund 2,1 Mrd € geplant, von denen noch rund 0,7 Mrd € für den Zeitraum zwischen 2009 und 2012 vorgesehen sind. Damit sind die Erweiterungen gegenüber ursprünglich geplanten Produktionskapazitäten sowie der entsprechenden Vorstufen ebenso abgedeckt wie gestiegene Baukosten – etwa beim Stahl. </small></td>
</table>
Der Standort Shanghai wird derzeit von Bayer zum größten und technisch anspruchsvollsten Produktionsstandort des Konzerns in Asien ausgebaut. Noch heuer soll die World-Scale-Anlage für Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI) mit einer Jahreskapazität von 350.000 t in Betrieb genommen werden - sie wird die größte ihrer Art sein. Bereits 2006 hatte Bayer in Shanghai einen Splitter eingeweiht, der Roh-MDI in monomeres und polymeres MDI trennt und über eine Kapazität von 80.000 Jahrestonnen verfügt.
Kupfer: Für resistente Krankenhauskeime unbekömmlich
In einem Feldversuch wurde in der <a href=http://www.asklepios.com/hamburg>Asklepios Klinik Wandsbek</a> in Hamburg eine komplette Krankenhausstation mit Türgriffen, Türplatten und Lichtschaltern aus Kupfer ausgestattet. Erste Untersuchungsergebnisse haben "signifikant geringere Überlebenschancen" von Mikroben auf diesen Kupfer-Oberflächen gezeigt. Mit einer Gesamtauswertung wird Anfang 2009 gerechnet. <% image name="Kupferklinke" %><p>
<small> Keime werden auch über das Berühren von Klinken und Schaltern übertragen. In der Asklepios Klinik Wandsbek werden Kupferoberflächen getestet, die die Übertragung verhindern. </small>
Antibiotika-resistente Bakterien (MRSA) werden nicht nur von Hand zu Hand, sondern in vielen Fällen auch über das Berühren von Klinken und Schaltern übertragen. Klassische Hygienemaßnahmen reichen offenbar nicht aus, die weitere Ausbreitung zu stoppen.
Die Hamburger Klinik ist mit ihrem Feldversuch (2 x 8 Wochen mit wöchentlichen Beprobungen) in ein weltweites Untersuchungs-Programm eingebunden. Vergleichbare Studien unter klinischen Bedingungen sind geplant oder laufen derzeit zeitgleich in Großbritannien, Südafrika, USA und Japan. In Wandsbek wurden dabei in den vergangenen Wochen auf 2 Stationen Proben von Türgriffen, Türplatten und Lichtschaltern genommen: Einmal von den herkömmlichen Oberflächen etwa aus Edelstahl, einmal von denen mit Kupferlegierungen. Türklinken und Lichtschalter sind erfahrungsgemäß die häufigsten Übertragungsflächen für Keime.
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<td width="110"></td><td><small> <b>Europaweit</b> treten laut ECDC jährlich rund 3 Mio nosokomiale Infektionen auf, wovon 50.000 tödlich verlaufen. Patienten, die sich in der Klinik mit MRSA infizieren, liegen Ø bis zu 4 Tage länger im Krankenbett und verursachen Mehrkosten von 4.000 €, in Einzelfällen sogar bis zu 20.000 €. Zu den häufigsten Komplikationen geschwächter Patienten nach einer MRSA-Infektion zählen Wundinfektionen, Lungenentzündungen, Blutvergiftungen und Harnwegsinfektionen. </small></td>
</table>
Anlass zu den Untersuchungen haben Laboruntersuchungen gegeben, bei denen 99,9 % der Bakterien, darunter auch die MRSA-Erreger, innerhalb eines Zeitraumes von wenigen Minuten bis 2 h auf Kupferoberflächen eliminiert wurden. Auf Edelstahloberflächen wurden dagegen Überlebensraten derselben Mikroben von bis zu 3 Tagen gemessen. Erst im März hat deshalb die US-Umweltbehörde EPA die antimikrobakterielle Wirksamkeit von Kupfer bescheinigt.Kupfer: Für resistente Krankenhauskeime unbekömmlich
Die <a href=http://www.polymer-chemie.de>Polymer-Gruppe</a> strebt für 2009 erstmals ein Gesamt-Compoundiervolumen von 200.000 t/a an. Heuer wird das Compoundiervolumen am Standort Bad Sobernheim voraussichtlich 180.000 t betragen. <% image name="Polymer_Prognose" %><p>
Neben der Muttergesellschaft Polymer-Chemie tragen dazu die Tochtergesellschaften TechnoCompound und Sun Alloys Europe bei, die zusammen mit der dritten Tochter Polymer-Tec Halbzeuge am Stammsitz Bad Sobernheim rund 500 Mitarbeiter beschäftigen.
Dort wird die Gruppe – zur Bewältigung des neben der Siloware überproportional wachsenden Warenstroms an Säcken, Oktabins und Bigbags – ein neues Logistikzentrum errichten, zu dem ein 10.000 m² großes Hochregallager gehört. Die Inbetriebnahme ist Anfang 2009 geplant.
Die Compoundieraktivitäten der Polymer-Gruppe gliedern sich in die Lohncompoundierung und in Compounds auf Basis eigener Rohstoffe. Die Lohncompoundierung trägt etwa 1/3 zur gesamten Compoundiermenge bei. Neben den bei Polymer-Chemie im Lohn compoundierten Polyolefinen zählen hierzu auch die von dem Joint-Venture Sun Alloys Europe hergestellten TPE-Compounds.
Bei den Eigenmaterialien überwiegen mit knapp 80.000 t weiterhin die PVC-Compounds. Dieser Bereich, das Gründungssegment von Polymer-Chemie, zeigte in den letzten 3 Jahren auch die höchsten Wachstumsraten. Zur Erfüllung des in Osteuropa und den Staaten der GUS besonders stark wachsenden Bedarfs für PVC-Compounds wird die Polymer-Gruppe Ende 2008 im russischen Tula (170 km südlich von Moskau) ihre erste Produktionsstätte außerhalb von Bad Sobernheim in Betrieb nehmen.Polymer-Gruppe strebt 200.000-t-Marke an
Michael Phelps trägt ihn genauso wie Grant Hackett und Lisbeth Trickett. Nahezu alle Rekorde der diesjährigen Olympia-Schwimmwettkämpfe wurden mit dem Speedo LZR Racer Schwimmanzug gewonnen. Dieser Schwimmanzug stammt aus Englands <a href=http://www.eastmidlands.de>East Midlands</a>, die entsprechende Technologie wurde an der der Uni Nottingham entwickelt.Vom schnellsten Schwimmanzug der Welt<% image name="Speedo_Schwimmanzug" %><p>
Das Spezialgebiet des Teams in Nottingham ist die computergestützte Modellierung von Strömungsverläufen (CFD, Computational Fluid Dynamics). CFD wird üblicherweise zur Analyse in der Luft- und Raumfahrtindustrie eingesetzt, etwa im Rolls Royce University Technology Centre Nottingham.
In Speedos AQUALAB wurden mehr als 400 Sportler gescannt, darunter eine Reihe von Top-Schwimmern. Mit Hilfe der CFD-Analyse gelang es Herve Morvan von der Uni Nottingham, Bereiche hoher Reibungskräfte am Körper der Sportler zu lokalisieren. Diese Information wurde dann von den Designern genutzt, um ein exklusiv von Speedo entwickeltes, reibungsarmes Gewebe an den relevanten Stellen zu positionieren.
"CFD hat es uns ermöglicht, die Kompressions-Eigenschaften des Anzugs zu nutzen um, unter Rücksichtnahme auf die physiologischen und biomechanischen Erfordernisse des Sportlers, dem Körper eine möglichst ideale Form zu geben", erklärt Morvan.
Seit seiner Einführung im Februar wurden mehr als 50 Weltrekorde von Schwimmern aufgestellt, die den Speedo LZR Racer trugen. Damit alle an den Spielen teilnehmenden Schwimmer gleiche Ausgangsbedingungen haben, wurde Speedo vom Dachverband des Schwimmsports FINA aufgefordert, die Anzüge allen Teilnehmern der Olympiade zugänglich zu machen. Deshalb brachte das Unternehmen mehr als 3.000 dieser Anzüge nach Peking. Zeitweise standen mehr als 100 Schwimmer Schlange, um sich ausstatten zu lassen.
Morvan sieht in der Zwischenzeit mit Speedo den Olympischen Spielen 2012 in London entgegen. "Wir arbeiten nun am dynamischen Widerstand, welcher die Bewegung der Sportler und dessen Interaktion mit dem Wasser berücksichtigt. Hierdurch müsste es uns gelingen, das Design des Anzugs mit Blick auf die Olympischen Spiele 2012 noch weiter zu validieren."
<small> Die East Midlands Development Agency (EMDA) ist eine von 9 Entwicklungsagenturen, die die britische Regierung eingesetzt hat, um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes auf regionaler Ebene voranzutreiben. Ziel der EMDA ist es, die East Midlands - eine Autostunde von London entfernt - bis 2020 zu einem der attraktivsten Wirtschaftsstandorte Europas zu machen. </small>
Präzises Drug Monitoring:<br>Entscheidend bei Nierentransplantationen
Studien belegen die Leistungsdaten des Transplantationsmarkers von <a href=http://www.abbottdiagnostics.at>Abbott</a>: Der ARCHITECT Tacrolimus Assay entspricht als einziger automatisierter Test den internationalen Anforderungen zum Monitoring niedriger Dosierungen.Präzises Drug Monitoring:<br>Entscheidend bei Nierentransplantationen<% image name="Abbott_Architect" %><p>
Die Fähigkeit, Blutproben bei sehr niedrig dosierten Immunsuppresiva präzise zu messen, kann das Überleben von Nierentransplantations-Patienten erheblich verlängern, belegen Forschungsergebnisse, die anlässlich der heurigen Tagung der American Association for Clinical Chemistry präsentiert wurden.
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<td width="80"></td><td><small> Die meisten Nieren-Transplantationspatienten werden nach 8-10 Jahren wieder dialysiert, zum Teil aufgrund der Toxizität der Medikamente, die zur Verhinderung einer Organabstoßung eingesetzt werden. Derzeit versucht die Transplantations-Medizin, eine reduzierte Dosis von Immunsuppressiva nach Nieren-Transplantationen einzusetzen, um deren Überlebenschancen auf lange Zeit zu verbessern. </small></td>
</table>
Dazu braucht es aber Assays zur Medikamentenüberwachung mit sehr hoher Sensitivität. Denn selbst die kleinste Abweichung in den Blutspiegel-Messwerten kann verheerend für Transplantations-Patienten sein.
Abbotts ARCHITECT Assay dient der Bestimmung von Tacrolimus, des am häufigsten angewendeten Immunsuppressivums. Die übliche Dosierung für dieses Medikament liegt zwischen 2 und 15 ng/mL, bevorzugt werden aber niedrigere Dosen. Die Herausforderung im Labor besteht darin, dem Kliniker gegenüber sicherzustellen, dass ein gemessener Tacrolimus-Blutspiegel mit einer Konzentration von 3 ng/mL korrekt ist und nicht einer Konzentration von 5 ng/mL entspricht.
In den nun veröffentlichten Studien betrug die gemessene funktionelle Sensitivität mit dem ARCHITECT 0,9 ng/mL, das ist noch wesentlich besser als die Angabe mit 2 ng/mL in der Packungsbeilage.
Ultrapolymers erweitert Portfolio um neue Polyolefine
Zur Fakuma 2008 setzt der Augsburger Distributor <a href=http://www.ultrapolymers.de>Ultrapolymers Deutschland</a> Schwerpunkte bei hoch steifen, sehr transparenten oder hochreinen Polyolefinen von LyondellBasell, bei Biopolymeren von FKuR sowie bei neuen halogenfrei flammwidrigen Polyamiden von Solutia.<% image name="Ultrapolymers_Fakuma2008" %><p>
<small> Ultrapolymers erweitert das Portfolio unter anderem mit Spritzgießtypen der Biopolymere von FKuR sowie dem neuen LBI RM2073 von LyondellBasell. </small>
<b>Die neuen Polyolefine von LyondellBasell bei Ultrapolymers:</b>
• Speziell für Getränkeverschlüsse und Tuben eignet sich der neue, durch hohe Reinheit und sehr gute organoleptische Eigenschaften, hohe Fließfähigkeit und Spannungsrissbeständigkeit gekennzeichnete, multimodale PE-HD-Typ <u>Purell ACP 6541A</u>.
• Eine außergewöhnliche Kombination aus hoher Transparenz, Fließfähigkeit, Steifigkeit und Tieftemperatur-Schlagzähigkeit bietet der neue PP-Spritzgießtyp <u>Clyrell EC340R</u>l. Er ist für den Lebensmittelkontakt zugelassen und eignet sich etwa für dünnwandige Verpackungen für Tiefkühlost sowie für Mikrowellengerichte, die in der Verpackung erhitzt werden.
• Hohe Steifigkeit und Zähigkeit kennzeichnen auch das nukleierte, hochkristalline Polypropylen <u>Adstif HA740J</u>. Es eignet sich für dünnwandige, transparente ebenso wie opake Extrusions- und Tiefziehanwendungen sowie für das Sterilisieren und Heißabfüllen.
• Das auf Metallocentechnologie basierende Polymer <u>LBI RM2073</u> wurde speziell für Spritzgießanwendungen entwickelt, bei denen glasklare Transparenz, hohe Steifigkeit und herausragende organoleptische Eigenschaften gefordert sind. Typische Anwendungen sind dünnwandige Lebensmittel- und Getränkeverpackungen sowie Trinkbecher, DVD-Hüllen und technische Teile. Dank seiner Eigenschaftskombination steht es in direktem Wettbewerb mit Polycarbonat, Polymethylmethacrylat oder Styrol-Polymeren.
<b>Bioppolymere von FKuR für Spritzguss und Profilextrusion:</b>
• <u>Bio-Flex Compounds</u> sind biologisch abbaubare PLA/Copolyester-Blends mit hoher Steifigkeit und zugleich guter Schlagzähigkeit und Dehnung bis hin zu sehr flexiblen Typen. Sie sind problemlos mit Masterbatch einfärbbar. Bio-Flex F 682 CF ist für den Lebensmittelkontakt zugelassen.
• <u>Biograde Compounds</u> sind innovative, biologisch abbaubare Cellulose-Blends, insbesondere zur Herstellung von Spritzgussteilen. Ihr E-Modul liegt auf dem Niveau von Polystyrol und höher. Zudem bieten sie eine für Biopolymere ungewöhnlich hohe Wärmeformbeständigkeit.
• <u>Fibrolon</u> sind naturfaserverstärkte Compounds, die sich – im Gegensatz zu vielen anderen Naturfaser-Compounds – auch im Spritzguss verarbeiten lassen. Dabei sind selbst große Formteile, z. B. für den Automobilinnenraum, herstellbar.
<b>Neues flammgeschütztes Polyamid:</b>
• Von Solutia stammt das neue flammwidrige <u>PA66 Vydyne GW350</u>, das sich durch eine hohe Schlagzähigkeit und Reißfestigkeit auszeichnet, nach UL94 in die Klasse V-2 eingeordnet ist, nach IEC 60695 eine GWIT von 900 °C (960 °C bei 0,38 mm) erreicht und sich damit etwa für den Einsatz in elektrischen Haushaltsgeräten eignet. Zudem bietet GW350 ein sehr gutes Fließverhalten für hohe Produktivität in der Verarbeitung.Ultrapolymers erweitert Portfolio um neue Polyolefine
<a href=http://www.dupont.com>DuPont</a> präsentiert auf der Fakuma 2008 eigenschaftsoptimierte technische Thermoplaste sowie neue Kunststoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Im Fokus stehen zudem Anwendungen von halogenfrei flammgeschützten Kunststoffen in der Elektronik-Industrie sowie von hitze- und hydrolysestabilisierten Typen im Motorraum.DuPont zeigt neue maßgeschneiderte Thermoplaste<% image name="DuPont_Fakuma208" %><p>
Zu den Neuheiten im Bereich der technischen Kunststoffe gehört das Polyacetal (POM) <u>Delrin 300 CP</u>, das hohe Schlagzähigkeit auch bei tiefen Temperaturen, hohe Steifigkeit, Festigkeit und Streckgrenze mit einer relativ niedrigen Schmelzeviskosität verbindet und besonders effizient verarbeitbar ist. Dabei liegt es kostenmäßig im Bereich von Standard-POM. Entsprechend breit ist die Palette möglicher Anwendungen, die von Automobilteilen über Produkte für die Fördertechnik, für Sport und Freizeit bis zu Massenartikeln wie Schnallen, Clips oder Federelemente reicht.
Für die Elektronikindustrie hat DuPont eine Reihe neuer, halogenfrei flammgeschützter technischer Kunststoffe entwickelt, die alle den Anforderungen der Klasse V-0 nach UL94 entsprechen:
• <u>Zytel FR7025V0F</u> und <u>Zytel FR7026V0F</u> sind unverstärkte PA66-Typen mit hoher Duktilität und hoher Kriechstromfestigkeit (CTI), etwa für Steckverbinder in Haushaltsgeräten.
• <u>Zytel FR70G25NHV0</u> ist ein entsprechendes glasfaserverstärktes PA66, dessen CTI fast doppelt so hoch ist wie bei vergleichbaren Standardtypen.
• <u>Zytel HTNFR52G30NH</u> ist ein halogenfrei flammgeschütztes, mit 30 Gew.-% Glasfasern verstärktes Polyphthalamid von DuPont, dessen Duktilität, thermische Stabilität und CTI die von HTN-Standardtypen übertreffen, ergänzt durch eine hohe chemische, Feuchte- und Temperaturbeständigkeit sowie eine sehr gute Verarbeitbarkeit. Damit eignet sich dieses Material etwa für miniaturisierte Teile für bleifreie SMT-Lötverfahren.
• <u>Rynite RE19041</u> ist ein leicht fließendes, halogenfrei flammgeschütztes Polyethylenterephthalat (PET), dessen Eigenschaften denen von herkömmlichem FR PET entsprechen. Zu seinen Vorteilen gehören verminderte Ablagerungen im Werkzeug sowie eine gute Eignung für selbstschneidende Schrauben.
Zum Teil auf nachwachsenden Rohstoffen basieren die thermoplastischen Polyesterelastomere <u>Hytrel RS</u>. Die einzelnen Typen bestehen zu Anteilen zwischen 20 und 60 % aus dem Polyol Cerenol, das auf Maisstärkebasis hergestellt wird. Sie bieten alle für diese Werkstoffklasse typischen Eigenschaften und Verarbeitungsmöglichkeiten, und entsprechend vielfältig sind ihre Anwendungsmöglichkeiten, die von Kfz-Schläuchen und -Leitungen über Manschetten für Gelenkwellen und Dämpfer bis zu Airbagabdeckungen reichen.
Nach mehreren erfolgreichen Anwendungen im europäischen Ausland erlebten Eisenbahnschwellen aus Polyurethan jetzt ihre Deutschland-Premiere: Im CHEMPARK Leverkusen wurde eine Weichenverbindung montiert, die den Gleisanschluss des Produktionsstandorts ans Netz der Deutschen Bahn verbessern soll. Deutschland-Premiere für PUR-Bahnschwellen<% image name="Bayer_Baydur" %><p>
<small> Das knapp 74 m lange Bauteil wurde von der <a href=http://www.voestalpine.com/bwg.de.html>voestalpine BWG</a> hergestellt, Lieferant der 136 Schwellen ist <a href=http://www.sekisui.de>SEKISUI CHEMICAL</a>, das PUR-System auf Basis eines langglasfaserverstärkten Baydur 60 Integralschaumstoffs stammt von Sumika Bayer Urethane, dem japanischen PUR-Systemhaus von Bayer MaterialScience. </small>
Wenn es um Materialien für Eisenbahnschwellen geht, setzen europäische Gleisnetzbetreiber seit vielen Jahren auf Holz oder Beton. Insbesondere für Holzschwellen bietet sich für die Zukunft jedoch eine Weichenstellung zugunsten des PUR-Verbundwerkstoffs <u>Eslon Neo Lumber FFU</u> von SEKISUI CHEMICAL an, denn dieser zeichnet sich durch eine deutlich größere Haltbarkeit der Schwellen und niedrigere Lebenszykluskosten aus.
In Japan haben sich die Kunststoffschwellen bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert bewährt. Sie wurden dort unter anderem auf Trassen des Hochgeschwindigkeitszugs Shinkansen verlegt.
<% image name="Bayer_Baydur2" %><p>
<small> Häufige Temperaturwechsel, UV-Strahlung und permanente Luftfeuchtigkeit setzen vor allem Holzschwellen schon nach relativ kurzer Zeit zu. SEKISUI CHEMICAL geht bei den PUR-Schwellen von einer Lebensdauer von mindestens 50 Jahren aus. Sie Schwellen lassen sich in nahezu beliebigen Längen und Querschnitten fertigen. </small>
Die Biegefestigkeit der PUR-Schwellen ist selbst nach 15 Jahren noch deutlich höher als bei Holz. Dies zeigte sich auch bei einem zyklischen Biege- und Dauerbelastungstest: Während bei einem Druck von 40 Megapascal bei etwa 50.000 Zyklen bereits mehrere Naturholzschwellen brachen, überstanden alle geprüften PUR-Schwellen sogar 1 Mio Zyklen bei der mehr als doppelt so hohen Belastung von 94 Megapascal. Die PUR-Schwellen lassen sich mit den von der Holzverarbeitung her bekannten Werkzeugen sägen, fräsen, schrauben, nageln und verkleben – sogar noch dauerhafter als Holz.
Aufgrund der geschlossenzelligen Struktur von Eslon Neo Lumber FFU (FFU steht für Fiber reinforced Foamed Urethane) kommt es auch bei größeren Niederschlagsmengen nur zu einer äußerst geringen Wasseraufnahme. Die günstigen elektrischen Isolationseigenschaften werden deshalb nicht beeinträchtigt. Sie sind vor allem beim winterlichen Einsatz wichtig, wenn die Weichen gegebenenfalls aufgeheizt werden sollen. Der Werkstoff ist darüber hinaus beständig gegen Hydrolyse, Fette und Öle sowie gegen Streusalz.
Vorteilhaft ist auch die ökologische Verträglichkeit der PUR-Schwellen. Ihre Herstellung ist ohne die bei Holzschwellen übliche Imprägnierung möglich. Einmal benutzte Elemente lassen sich in der Regel wieder verwenden. Nicht mehr benötigte Schwellen können dem Recycling zugeführt werden, so wie es bereits jetzt mit Materialresten aus der Produktion geschieht.
<table>
<td width="110"></td><td><small> Der Einsatz der PUR-Schwellen empfiehlt sich vor allem für Weichen, in Tunnelstrecken, auf Brücken, aber auch im Streckengleisbau. In Japan werden zurzeit mehr als 90.000 PUR-Schwellen im Jahr verlegt, insgesamt sind es dort bisher mehr als 1,3 Mio Einheiten. </small></td>
</table>
Bei der Herstellung der Schwellen, die bei SEKISUI CHEMICAL nach dem Pultrusions- oder Strangziehverfahren erfolgt, werden die Verstärkungsfasern mit dem PUR-System getränkt und der Verbund dann bei erhöhter Temperatur ausgehärtet. Der gesamte Prozess wird durch ein Ziehwerkzeug in Gang gehalten, das das fertige Profil aus dem Härtungswerkzeug herauszieht. Dies ermöglicht eine wirtschaftliche Produktion bei konstanter Qualität.
August 19th
Klimawandel? Toilettenkrise!<br>Von Problemen und ihrer Lösung im Wassersektor
Der Chemie Report war zu Gast bei der <a href=http://www.worldwaterweek.org>World Water Week 2008</a> in Stockholm. Fundraiser aus aller Welt sind dort auf der Suche nach potenten Geldgebern. Solche sind auch dringend vonnöten, all die Troubles im globalen Wasserhaushalt zu lösen. Alleine in Europa gilt es, rund 20 Mio Menschen Zugang zu adäquaten Sanitäreinrichtungen zu ermöglichen. Weltweit hat jeder vierte Mensch keine Toilette.Klimawandel? Toilettenkrise!<br>Von Problemen und ihrer Lösung im Wassersektor<% image name="Wasserhahn" %><p>
Viele vage Aussagen, jede Menge Prophezeiungen. Trendprognosen, die so lange wiederholt werden, bis sie allgemeine Gültigkeit erlangen. Wenn rund 2.500 Wissenschaftler, NGOs, Beamte und eine Handvoll Journalisten zusammenkommen, um über weltweite Wasserprobleme zu diskutieren, dann herrscht nicht der Spirit eines knallharten Business-Alltags. Selten Excel-Sheets, kaum Rendite-Rechnungen, nur manchmal ROI-Argumente.
Wissenschaftler, Grüne, NGOs und sonstige Fundraiser vereinen sich hier, um früher anzusetzen: Leicht übertriebene Zukunfts-Szenarien sollen Regierungen überzeugen, ihre Entwicklungshilfe-Budgets in ihrem Sinne zu öffnen. In ihrem Sinn ist, ähnlich viel Aufmerksamkeit zu schaffen für die weltweit fehlenden Sanitäreinrichtungen sowie mangelnde oder zu teure Trinkwasserversorgung wie der millionenfach repetierte Klimawandel bereits erhalten hat.
<b>Das Problem.</b> Laut UNO haben rund 20 % der Weltbevölkerung in 30 Ländern ein Wasserproblem. Bis 2025 könnten es 30 % der Weltbevölkerung in 50 Ländern sein. Die Faustformel lautet hier: Die heutige Wasserproduktivität sowie heutiges Konsumverhalten vorausgesetzt, wird es 2050 rund 50 % mehr Trinkwasser benötigen, um alle Menschen auf Erden zu ernähren - inklusive der Unternährten sowie der dann zusätzlichen 3 Mrd Menschen.
Dabei könnte nicht nur die Energieerzeugung aus Energiepflanzen zum Problem werden: 2025 - so die Prognose - werden 1,8 Mrd Menschen in Regionen mit absoluter Wasserknappheit leben - die Menge an Wasser, die aus Seen, Flüssen oder dem Grundwasser entnommen wird, reicht dort für eine nachhaltige Versorgung nicht mehr aus. Wasserknappheit könnte daher in diesem Jahrhundert zu einer globalen Krise führen - wie bei Erdöl wird eine Art "Peak Water" vermutet.
<table>
<td width="110"></td><td><small> <b>Der Sanitär-Skandal:</b> Beschämende 2,5 Mrd Menschen haben keinen adäquaten Zugang zu sanitären Einrichtungen. Mit existierenden Technologien und knapp 10 Mrd $ p.a. (das ist etwa ein Drittel jenes Betrages, der jährlich für abgefülltes Wasser ausgegeben wird) könnte die Welt bis 2015 den Anteil jener Menschen ohne Zugang zu sanitären Einrichtungen halbieren und bis 2025 wenigstens eine Toilette zur Verfügung stellen.
Zu bedenken gilt es dabei, dass 88 % aller Krankheiten durch unsauberes Trinkwasser, inadäquate Sanitäreinrichtungen sowie wenig Hygiene verursacht werden - und das verursacht in der Dritten Welt Krankheitskosten von 5 Mrd Arbeitstagen p.a. (WSSCC) und weltweit 443 Mio verlorene Schultage. Mehr als 1,4 Mio Sterbefälle im Kindesalter - bedingt durch Diarrhö - könnten jährlich verhindert werden. In Hygiene-Einrichtungen zu investieren, ist die kosteneffektivste Maßnahme, um hier gegenzusteuern. </small></td>
</table>
Derzeit herrscht ein physischer Wassermangel vorrangig in Mittelamerika, Nordafrika und Südostasien. In der Regel zu teuer ist der Zugang zur Trink- und Abwasserversorgung im restlichen Afrika.
In Asien lebt heute jeder zweite - rund 2 Mrd Menschen - ohne eine nachhaltige Wasserversorgung. Pro Einwohner beträgt die Wasserverfügbarkeit dort zwischen 15 und 30 % des Niveaus der 1950er Jahre. Industrie, Landwirtschaft und Bevölkerung wachsen indessen weiter. In Asien sind laut UNESCO auch alle Flüsse, die durch Städte verlaufen, stark verschmutzt.
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<td width="110"></td><td><small> <b>97,5 % alles Wassers</b> auf Erden ist Salzwasser und von den restlichen 2,5 % sind rund 70 % in den Polkappen eingefroren. Das verfügbare Trinkwasser liegt meistens als Bodenwasser oder in Untergrund-Aquiferen vor. Gerade einmal 0,007 % des Wassers kann unmittelbar vom Menschen getrunken werden. Der Ø Europäer verbraucht laut WSSCC 200 l Wasser pro Tag, ein Nordamerikaner 400 l. Ein Einwohner der Dritten Welt hat hingegen nur 10 l Wasser zur Verfügung, um sich zu waschen, zu trinken und zu kochen. </small></td>
</table>
<b>Europas Nachholbedarf.</b> Die Probleme im Wassersektor beschränken sich indessen nicht auf Entwicklungsländer: Die EU findet sie vielmehr innerhalb der eigenen Grenzen vor. Vor allem in den 12 neuen Mitgliedsstaaten - allen voran in Rumänien und Bulgarien - herrscht enormer Aufholbedarf in der Abwasserversorgung. Sascha Gabizon von der Frauenorganisation <a href=http://www.wecf.eu>WECF</a> erklärt: "In den nächsten 8 bis 10 Jahren werden Rumänien und Bulgarien rund 23 Mrd € in große Kläranlagen investieren, um die EU-Standards zu erfüllen. Dennoch verbleiben in den ländlichen Gebieten noch 20 Mio Menschen ohne Zugang zu vertretbaren sanitären Einrichtungen." Beispielsweise sammeln in Bulgarien gerade einmal 2 % aller Dörfer ihr Abwasser und reinigen es.
<% image name="Rohre" %><p>
<small> Immerhin: Bis 2013 werden mehr als 11.000 km an Wasser- und Abwasserrohren in den neuen Mitgliedsstaaten von der EU mitfinanziert werden. </small>
Weltweit müssten täglich 500.000 Toiletten errichtet werden, um bis 2015 die Millenniums-Ziele der UNO zu erreichen (die Anzahl jener zu halbieren, die über keine Toilette verfügen), in der EU müssten rund 1.000 Toiletten pro Tag installiert werden. Bei rund 600 € je Haushalt würde das für die EU etwa 428 Mio € pro Jahr ausmachen.
Laut Helmut Bloech, der Österreicher arbeitet im DG Environment der EU-Kommission, wären die Funds auch ausreichend gefüllt, jedoch: "Jeder Staat muss die Verbesserung der sanitären Einrichtungen selbst als prioritär einstufen." Problematisch bleibt jedoch, dass von der EU nur Projekte für Städte mit mehr als 2.000 Einwohnern finanziert werden.
<b>Lösungen für den ländlichen Raum.</b> Für den nichturbanen Raum braucht es daher alternative Ansätze, da die Kosten einer Hightech-Klärung der Abwässer - etwa 1 bis 2 € je m³ - für die neuen EU-Staaten nicht leistbar sind. Denkbar sind hier etwa Trockenklos, Abwasserfilter und Kompostierungs-Maßnahmen oder Vakuumtoiletten in Kombination mit einer Biogasproduktion sowie die Separierung von Urin und dessen Verwendung als Düngemittel. Insbesondere letzteres ist in der EU aber verboten - dabei wäre vor allem die Verwendung des im Urin vorhandenen Phosphors in der Landwirtschaft durchaus gewünscht. Das WECF hat errechnet, dass der Urin von 30 Personen ausreicht, um 1 ha Agrarland ausreichend zu düngen. Bei 20 Mio Europäern ergäbe das eine Fläche von 600.000 ha.
<% image name="Festo_Pneumatikantriebe" %><p>
<b>Hohes Marktpotenzial.</b> Für die Wasser-Industrie bedeutet der Nachholbedarf in vielen Ländern auch eine Chance auf gute Geschäfte. Weltweit ist diese Industrie mehr als 300 Mrd $ schwer und wächst schnell: Es wird erwartet, dass die städtische Wasser- und Abwasser-Infrastruktur in 59 führenden Ländern bis 2025 einen Investitionsbedarf von 2,3 Billionen $ haben. Alleine die OECD-Staaten haben einen Investitionsbedarf von mindestens 200 Mrd $ p.a. In Europa wird derzeit in 60 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern das Grundwasser schneller abgeschöpft, als es aufgefüllt wird.
<table>
<td width="110"></td><td><small> <b>70 % des Industrie-Abfalls</b> in den Entwicklungsstaaten wird unbehandelt in Gewässer gekippt, wo diese die Wasserversorgung verschmutzen. Insgesamt werden jeden Tag 2 Mio t menschlichen Abfalls in Flüssen entsorgt. </small></td>
</table>
Die Wasser-Industrie Kaliforniens profitiert beispielsweise davon, dass der US-Bundesstaat in seiner Verfassung verankert hat, Wasser nach Möglichkeit wieder zu verwenden. Eine Recycling-Quote von 1.200 Mio m³ Wasser jährlich wollen die Kalifornier bis 2010 erreichen.
James Clark von Black & Veatsch erklärt: "Zur Anwendung kommt das wiederverwendete Wasser etwa auf Golfplätzen, in der Blumenzüchtung, in Erholungsgebieten, in Zoos, in Papierfabriken usw. Herausragendes Projekt ist die 480 Mio $ teure <a href=http://www.ocsd.com>Orange County</a> Factory 21, wo das Wasser - nachdem es von zahlreichen UV-Reaktoren gereinigt wurde - zurück in die Aquiferen injiziert wird, um das Eindringen von Meerwasser in das Grundwasser zu verhindern."
Zudem würden sich zahlreiche Möglichkeiten ergeben, die bei der Aufreinigung des Wassers anfallenden "Biosolids" zu verwerten: Als Düngemittel, in der Biogasproduktion oder als Biofuels in der Zementherstellung etwa. Insgesamt sei das Recycling des Abwassers um die Hälfte billiger bis gleich teuer als die Entsalzung von Meerwasser - letztere sei aber aufgrund der Energieintensität wenig erwünscht in den USA.
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<td width="110"></td><td><small> <b>Korruption</b> erhöht allgemein die Kosten, einen Haushalt an das Wassernetz anzuschließen, um mehr als 30 %. Laut Global Corruption Report 2008 von Transparency International fallen so jährliche Zusatzkosten von mindestens 50 Mrd $ p.a. an, vor allem bei größeren Infrastrukturprojekten. Die Korruption zu reduziere, wäre somit eine der effektivsten Maßnahmen, die Wasserversorgung zu verbessern. Sie ist allerdings sehr schwer einzudämmen, wenn sie einmal stattgefunden hat. </small></td>
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<% image name="Pestizidausbringung" %><p>
<b>Virtuelle Wasser-Footprints.</b> Um der befürchteten globalen Wasserkrise entgegenzusteuern, würde sich auch anbieten, vermehrt wasserintensive Commodities in regenreichen Regionen anzubauen, um sie den niederschlagsärmeren Regionen im Handel zur Verfügung zu stellen. Bereits heute exportieren die USA, Brasilien und Argentinien Milliarden Liter Wasser jährlich, während Japan, Ägypten und Italien umgekehrt Milliarden Liter Wasser importieren. Beispielsweise werden laut UNCTAD 40 Mrd m³ Wasser jährlich für den Maisexport verwendet.
Dazu lohnt es, einen Blick auf die "Wasserintensität" zu werfen: 1 kg Fleisch herzustellen erfordert etwa genau so viel Wasser wie ein Ø Haushalt in 10 Monaten verbraucht (50 l/Tag/Person). 140 l Wasser wird für jede Tasse Kaffee aufgewendet - etwa jene Menge, die von einem Ø Engländer täglich im Haushalt und zum Trinken verwendet wird. 2.400 l werden für einen Burger, 10.000 l für eine Jeans verwendet.
<a href=http://www.waterfootprint.org>Virtuelle Wasser-Footprints</a>:
- Weizen: 1.300 l per kg
- Reis: 3.400 l per kg
- Rind: 15.500 l per kg
- Schwein: 3.900 l per kg
- Wein: 120 l per Glas
- Baumwolle: 2.700 l je Shirt
- Papier: 10 l je A4-Blatt
- Automobile: 400.000 l je Wagen
In den USA werden etwa 30 % der Lebensmittel einfach weggeworfen - ein Äquivalent zu 40 Billionen Liter Wasser, genug, um die Haushalte von 500 Mio Menschen mit Wasser zu versorgen, hat das SIWI errechnet. Ein Amerikaner konsumiert laut UNESCO-IHE etwa 6.800 l virtuelles Wasser täglich - mehr als 3 x so viel wie ein Chinese.
<a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a> und der finnische Rohrhersteller <a href=http://www.uponor.com>Uponor</a> haben im Rahmen der Initiative <a href=http://www.waterfortheworld.net>Water for the World</a> den eigenen "Water-Footprint" berechnet. Untersucht wurde dabei die gesamte Wertschöpfungskette - vom Rohmaterial der Rohre bis zur Installation in den Haushalten. Ergebnis: Eine typische Installation in er 100 m² Wohnung mit rund 500 m PEX-Verrohrung erfordert den Wasser-Input von 29 m³. Der Kunststoff selbst schlägt sich dabei mit nur 3 m³ je Tonne zu Buche. Insgesamt sind der Rohstoff und die Rohrproduktion etwa für ein Drittel des gesamten Wasserverbrauchs einer wie oben definierten Haushaltsinstallation verantwortlich.
<b>Wasser für den Agrarbereich.</b> Colin Chartres vom <a href=http://www.iwmi.org>IWMI</a> schätzt, dass bis 2050 mehr als 2.000 km³ Wasser zusätzlich für Bewässerungsanlagen vonnöten sein werden (2.000 bis 3.000 l Wasser pro Person x 2,5 Mrd neue Erdenbewohner). Bereits heute stammen rund 45 % aller Nahrungsmittel aus bewässerten Kulturen. Als Lösungsansätze würden sich hier vor allem mehr Wasserspeicher (zum Vergleich: Australien verfügt 5.000 m³ pro Person, Äthiopien gerade einmal 38 m³), verbesserte Bewässerungsanlagen sowie einer höhere Produktivität bzw. Toleranz im Anbau anbieten.
Bis 2030 würden sich laut Chartres 5 Mrd Menschen im städtischen Bereich aufhalten. Bereits heute sind rund 800 Mio Farmer rund um Städte angesiedelt. Beispielsweise kommen in Hanoi 80 % der Gemüseproduktion aus solchem Anbau, in Dakar sind es 70 %, in Dar Es Salaam sind es gar 90 %. Für diese Bauern sei die Verwendung des Abwassers auch eine Chance, weil hier die kostenlose Düngung ihrer Äcker erfolge. Allerdings gibt es hier auch enorme Risken: Dem Grundwasser, den angebauten Pflanzen und nicht zuletzt den Konsumenten dieser Pflanzen droht eine Kontamination.
Dass bei all dem auch der "Klimawandel" den Haushalt beeinträchtige lasse sich derzeit weder bestätigen noch verneinen. Die Verfasser des dritten, derzeit im Entstehen begriffenen UN Water Reports sehen sich noch selbst bei der Hypothesenbildung. Jedenfalls sei die Menge Wasser auf Erden in den vergangenen zigtausend Jahren gleichgeblieben, ein augenscheinlicher Einfluss des Menschen auf Wasserzyklen nur bei Großprojekten wie Staudämmen beobachtbar. Den Forschern fehlen aber noch Messdaten für seriöse Aussagen. Für den WWF-Chef James P. Leape steht indessen fest, "dass Veränderungen in den ,Regenmustern' die Wasserversorgung dramatisch beeinflussen werden."