<a href=http://www.angst-pfister.com>Angst + Pfister</a> vertreibt zwei speziell auf die Pharma- und Lebensmittelindustrie zugeschnittenen Compounds von DuPont Performance Elastomers.Compounds für die PharmabrancheDie beiden Mischungen <b>KALREZ 6221 FDA</b> und <b>6230 FDA</b> erfüllen die FDA-Anforderungen, die den Kontakt mit Pharmaka und Lebensmitteln regeln. Zudem entsprechen sie der US Pharmacopeia und der 3A Sanitary Standard (Milch).
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Teile aus KALREZ 6221 FDA und 6230 FDA bieten sehr hohe chemische Beständigkeit und eine kaum nachweisbare Kontamination durch Extraktionen in Anwendungen in der Pharma- und Lebensmittelindustrie, die den Anforderungen der FDA genügen müssen. Sie eignen sich besonders für den Einsatz in WFI-Systemen (Water for Injection), die SIP-Reinigung (Steam-in-Place) sowie andere kritische Prozesssysteme mit agressiven Wässern.
Wegen des besonderen Werkstoffprofils eignen sie sich auch für den Einsatz im Kontakt mit ozonhaltigem, deionisiertem Wasser. Wiederholte Einwirkung von Heißdampf zeigt keine Beeinträchtigung der Werkstoffeigenschaften.
Die oberen Temperatureinsatzgrenzen liegen bei +260 °C, dies ermöglicht die Anwendung in Sterilisationsprozessen mit höheren Temperaturen.
Der deutsche Anlagenplaner <a href=http://www.triplan.com>Triplan</a> hat mehrere Aufträge im Ausmaß von insgesamt rund 10 Mio € verbuchen können. Das Auftragsvolumen wird über 2 Jahre abgearbeitet.Triplan baut in der Schweiz<table><td><% image name="abfuellanlage" %></td>
<td align="right"> Im Einzelnen sind dies ein Auftrag zur Erbringung von Ingenieurleistungen für eine Mehrproduktanlage zur Herstellung von Biotech-Produkten, 2 Planungsaufträge mit Bauleitung für die Erweiterung von zwei Produktionsanlagen eines Blockbuster-Medikaments und ein Auftrag zur Optimierung von Mehrproduktanlagen im Rahmen des Allianz-Partnervertrages mit Novartis.
Des Weiteren wurde ein Großauftrag bei der Errichtung einer neuen Mehrproduktanlage gewonnen. Auftraggeber sind die <a href=http://www.lonza.com>Lonza AG</a> und <a href=http://www.novartis.com>Novartis</a> in Basel.</td></table>
Wissenschaftler an der <a href=http://www.vtp.rub.de>Ruhr-Universität Bochum</a> untersuchen derzeit die Möglichkeiten von Mikrokapseln aus dem PGSS-Verfahren. Volleres Aroma bei Schokoladen ist nur eine von vielen Anwendungen.Geschmacksexplosion im SchokoladenpulverDie Qualität von Aromen, Farbstoffen, Gewürzextrakten und Geschmacksstoffen wird durch Kontakt mit Luft, Licht, Feuchtigkeit und Mikroorganismen beeinträchtigt. Einen Schutz von Lebensmitteln gegen diese Stressfaktoren bildet ihre Verkapselung. Bereits umgesetzt sind Makrokapseln in Form von Coating, Gelatine-Kapseln, Sachets und Einschweißen in Folien.
Mikroverkapselungen eröffnen nun neue Möglichkeiten zur <b><u>Steuerung der Freisetzung von eingekapselten Wirkstoffen</u></b>. Kapsel-Materialien stellen vor allem bei niedrigem Schmelzpunkt (10-40 °C) eine Herausforderung dar, da hier eine starke Unterkühlung nötig ist.
Beim <u>Hochdrucksprühverfahren mit CO2</u> werden niedrigschmelzende Substanzen durch schnelle und starke Abkühlung eingefroren, was durch klassische Verfahren wie die Sprühtrocknung nicht erreicht wird. Gleichzeitig hat komprimiertes CO2 eine stark keimabtötende Wirkung.
Industrielle Anwendung findet häufig das <b><u>PGSS-Verfahren</u></b> (<b>P</b>articles from <b>G</b>as <b>S</b>aturated <b>S</b>olutions) - ein Hochdruckmikronisier-Verfahren zur Herstellung von Pulvern aus Feststoffen. Dabei werden überkritische Fluide dazu verwendet, niedrig- bis hochviskose Substanzen wie Polymere zu versprühen und zu erstarren.
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In beheizbaren Vorlagebehältern werden dabei die Ausgangsstoffe (etwa Schokolade und Kirschwasser) getrennt vorgelegt, temperiert und gegebenenfalls aufgeschmolzen. Mit Hochdruckpumpen werden die Substanzen verdichtet und mit einem zumeist überkritischen Gas vermischt. Dies kann in einem statischen Mischer geschehen. Dabei löst sich ein Teil des Gases in die beiden Stoffströme ein. Das Gemisch gelangt nach der Vermischung zu einer Verdüseeinrichtung, wo es auf Umgebungsdruck oder leichten Unterdruck in einen Sprühturm entspannt wird.
Durch die starke Scherung in der Verdüse-Einrichtung kommt es zur Tröpfchenbildung im Sprühturm. Diese Tröpfchen werden durch expandiertes und entlösendes Fluid schlagartig in noch feinere Tröpfchen zerrissen. Durch den bei der Entspannung des Gases auftretenden Joule-Thomson Effekt werden die Tröpfchen effektiv und schnell abgekühlt. Wird hierbei die Erstarrungstemperatur des Kapselungsmaterials unterschritten, kommt es zur Kompositbildung. Das entstandene Komposit wird im Sprühturm durch Schwerkrafteinflüsse abgeschieden.
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Durch die Variation der Prozessparameter (Druck, Temperatur, Massenströme) kann das Komposit maßgeschneidert hergestellt werden. Die <u>Anwendungen</u> für durch Schokolade eingekapselte Aromen wie Kirschwasser sind vielfältig: Die in Bochum hergestellten Schokoladenpulver könnten etwa den Geschmack von Cappuccino veredeln und um einige Aromen ergänzen.
Durch das rasche Schmelzen der kleinen Partikel im Mund können Geschmack und Aroma direkt von den Geschmackspapillen aufgenommen werden: Im Gegensatz zu normaler Tafelschokolade schmilzt das Pulver direkt auf der Zunge. Dies liegt an der geringen Größe der Einzelpartikel von nur 100 µm, vergleichbar mit der Dicke eines menschlichen Haars.
Im Rahmen eines „bevorzugten strategischen Bündnisses“ wollen <a href=http://www2.automation.siemens.com>Siemens</a> und <a href=http://www.sap.com>SAP</a> den Informationsfluss zwischen den Produktionsanlagen und der Unternehmensleitebene verbessern. SAP und Siemens verzahnen MES und ERPVor allem die mangelnde Integration von Management Execution Systems (MES) auf Produktionsebene mit den Softwarelösungen auf Unternehmensebene (den ERP-Systemen) soll durch die Partnerschaft behoben werden.
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Zur einfachen Integration und effizienten Änderungsverwaltung sollen die Schnittstellen von <u>Simatic IT</u> für das <u>mySAP-Portal</u> zertifiziert werden.
Die gemeinsame Lösung wird auf dem Standard <b><u>ISA-95</u></b> basieren. Beide Unternehmen unterstützen diesen Industriestandard, wobei SAP über Know-how auf Ebene der Geschäftsprozesse verfügt (ISA-95 Level 4), Siemens bei MES und „Control Systems“ (ISA-95 Level 3). Der Standard ist der Schlüssel, um die Prozesse zwischen Produktions- und Unternehmensleitebene nahtlos zu verzahnen.
Wissenschaftlern des schwedischen <a href=http://www.upsc.se>Umea Plant Science Centre</a> ist in der Erforschung der Blüten von Pflanzen ein Durchbruch gelungen.Wissenschaftler entdecken Blüte-Gen Laut Alpha Galileo haben sie ein Molekül entdeckt, das Pflanzen in ihren Blättern produzieren. Dieses wird in die Spitze eines Pflanzenschösslings transportiert, wo es dann das Wachstum einer Blüte veranlasst. Für eine Pflanze ist die richtige Blütezeit überlebenswichtig, denn nur wenn sie zur richtigen Zeit blüht, kann sie bestäubt werden bzw. andere Pflanzen bestäuben.
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Bereits um 1930 fand man heraus, dass Pflanzen ihre Blütezeit bestimmen, indem sie die Länge der Tage messen. Es konnte sogar bewiesen werden, dass sie dazu ihre Blätter benutzen. Außerdem glaubten die Forscher an die Existenz eines so genannten <u>Florigens</u>, einer Flüssigkeit, welche die Blüte einer Pflanze einleitet. Wird nämlich eine nicht blühende Pflanze mit Blättern einer blühenden Pflanze veredelt, beginnt auch die veredelte Pflanze zu blühen.
Die Wissenschaftler gingen daher davon aus, dass das Florigen in den Blättern blühender Pflanzen enthalten ist und von dort auch in die Wirtspflanze transportiert wird.
Forscher haben nun einen Botenstoff identifizieren können, der die klassischen Eigenschaften des Florigens aufweist. Ein Gen mit dem Namen FT produziert diesen Botenstoff, der in der Pflanzenspitze das Blütenwachstum anregt. Es ist in den Pflanzenblättern aktiv und wird durch die Länge der Tage bestimmt. "Mit diesem Wissen geben wir Pflanzenzüchtern ein Werkzeug in die Hand, um die Blütezeit von Pflanzen zu kontrollieren und schließlich zu übernehmen", so die Forscher.
Die Fibrex Medical Research & Development GmbH erhält 380.000 € von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Das Geld fließt in die Entwicklung eines neuen Medikamentes zur Sepsis-Behandlung.Finanzspritze für Wiener Biotech FibrexDie Ursache für den häufig fatalen Verlauf einer Sepsis ist nicht die Infektion, sondern eine überschießende Entzündungsreaktion. "Bei vielen Erkrankungen gerät das Immunsystem außer Kontrolle und gesundes Gewebe wird zerstört", erläutert Peter Petzelbauer, der die <a href=http://www.fibrexmedical.com>Fibrex</a> mit Hilfe einer Seedfinanzierung des AWS als Spin-off der Medizinischen Universität Wien 2001 gegründet hat.
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Trotz antibiotischer Therapie und chirurgischer Entfernung des Infektionsherdes verstirbt fast die Hälfte der Betroffenen. Fibrex hat dagegen das <b><u>Peptid FX06</u></b> entwickelt. Es verhindert entzündungsbedingte Gewebs- und Organschäden. In Modellversuchen konnte FX06 die Überlebensrate bei einer Sepsis bis auf 85% steigern.
Bereits im März schloss Fibrex eine A-Finanzierung über 10 Mio $ mit Atlas Venture, Global Life Sciences Venture, EMBL Ventures und Mulligan BioCapital AG ab. Die Finanzierung dient hauptsächlich der Entwicklung von FX06 für die Indikation des myokardialen Reperfusionsschadens nach einem Herzinfarkt. Phase I dafür ist für Ende 2005 am AKH-Wien geplant.
"Die zusätzlichen Gelder von der FFG erlauben uns, vier neue Mitarbeiter einzustellen und unsere Zusammenarbeit mit österreichischen Biotechs und Uni-Departments zu verstärken", freut sich Geschäftsführer Rainer Henning. Die FFG unterstützt das Projekt von der präklinischen Forschung bis zur ersten Erprobung am Menschen. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt.
Bei erfolgreichem Verlauf kann Fibrex mit insgesamt 1,3 Mio € Förderzuschuss rechnen. Die erste klinische Erprobung des neuen Sepsismedikamentes ist 2008 geplant.
<small>Täglich sterben weltweit 1400 Menschen an einer Sepsis. In Österreich erkranken geschätzte 14.000 Menschen/Jahr an Sepsis. Durch die Zunahme Antibiotika-resistenter Keime gehen Wissenschaftler von einer Steigerung der Sepsisfälle um 1,5 %/Jahr aus.</small>
Wissenschaftler der Uniklinik Heidelberg haben erstmals ein viel versprechendes Medikament gegen chronische Dickdarmentzündung (Colitis ulcerosa) getestet. Das in Lecithin enthaltene Fett Phosphatidylcholin hat dabei nicht nur Beschwerden gelindert, sondern teilweise zur vollständigen Heilung geführt, so das Fachmagazin "Gut".
Colitis ulcerosa beginnt meist im jungen Erwachsenenalter - mit blutigen Durchfällen und heftigen Schmerzen durch Geschwüre im Dickdarm. Die Ursache der Krankheit, die zum Teil ein Leben lang dauert, ist nicht bekannt. Durch Colitis ulcerosa erhöht sich zudem das Risiko für Darmkrebs. Medikamente wie Kortison haben erhebliche Nebenwirkungen.
Die Forscher haben entdeckt, dass <b><u>Phosphatidylcholin</u></b> ein wesentlicher Bestandteil der intakten Schleimbarriere im Darm ist. Patienten mit Colitis ulcerosa haben aber weniger von diesem speziellen Fett. In der Studie wurde Lecithin künstlich verpackt, so dass es von Verdauungsenzymen nicht angegriffen werden konnte und langsam im unteren Dünndarm freigesetzt wurde. Dort wurde es in den Schleim eingewoben und bot einen effektiven Schutz in hoher Konzentration.
Bei 90 % der mit Lecithin behandelten Patienten besserten sich innerhalb von drei Monaten die Beschwerden deutlich. 60 % gesundeten sogar unter der Therapie ohne Nebenwirkungen. Das Heidelberger Team will nun die Ergebnisse in einer größeren Studie überprüfen. Möglicherweise könnten die Schleimhaut schützenden Fette auch bei anderen Darmerkrankungen wirken und zur Vorbeugung gegen Darmkrebs eingesetzt werden.Lecithin gegen chronische Dickdarmentzündung
Die Agrana forciert mit einem Millionen-Investment die Bioethanol-Erzeugung. 3 Großanlangen werden die OMV ab 2006 mit Biodiesel in Österreich versorgen. Experten sind zudem überzeugt, dass heimisches Biomethan 1/4 des Kraftstoffbedarfs in Österreich abdecken kann. Biosprit bleibt dennoch eine extrem knapp kalkulierte Ware. Die WTO hat entschieden: Ein Ende hat es mit dem Export der überschüssigen Zucker-Ernten zu Welthandelspreisen. Auch der Ankauf und Export von subventioniertem Zucker aus Afrika, der Karibik und dem pazifischen Raum wird untersagt. Die WTO hat damit am 28. April einer Klage von Brasilien, Australien und Thailand stattgegeben: Versteckte Subvention hat am Weltmarkt nichts verloren.
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Was das mit Biosprit zu tun hat? Eine ganze Menge: Denn weder ist die nun forcierte Substitution von Diesel oder Benzin primär von Umweltgedanken getragen noch sind die benötigten Biokraftstoffe unterschiedlichster Art besonders wirtschaftlich - nein, es ist vorrangig ein Landwirtschafts-Problem. Einmal mehr muss Europa umstrukturieren und den freien Gedanken des Welthandels genüge tun. Und diesen freien Welthandel fordert dieser Tage vordergründig Brasilien für ihren Zucker ein.
Um dem WTO-Entscheid genügen zu können, soll der Zuckerpreis in zwei Jahresschritten um 39 % und der Rübenpreis um 42,6 % gesenkt werden. Damit würde der EU-Zuckerpreis bei 385 statt bisher 632 €/t landen. Das Ende für 30 Zuckerfabriken und der Verlust von 400.000 ha Zuckerrüben-Anbaufläche werden in Europa befürchtet - das entspricht der zehnfachen österreichischen Produktion.
Längere Übergangsfristen bei Preis- und Mengenreduktionen und Restrukturierungshilfen für österreichische Zuckerfabriken werden daher eingefordert. Hermann Schultes, Präsident der Vereinigung "Die Rübenbauern" kritisiert: "Brasiliens Plantagenwirtschaft beschäftigt rechtlose Arbeiter und hat keinerlei Umweltgewissen. Gerade dieses Land lege die Tiefpreislatte für Zucker aber nun vor." Er will jedenfalls gegen "die Abhängigkeit der Vollversorgung von der südamerikanischer Revolverlandwirtschaft" weiter ankämpfen.
<b>Lex Agrana.</b> Jedenfalls können die Vorprodukte des Zuckers - in Österreich von nicht weniger als 9.600 Rübenbauern an die Verwerter der Agrana angeliefert - auch zu Bioethanol verwertet werden. Und eben darum werden die Rübenbauern die Investitionen der für 2007 geplanten Bioethanol-Anlage der Agrana in Pischelsdorf zu 1/4 mittragen. 105 Mio € wird die für jährlich 200.000 Kubikmeter ausgelegte Bioethanol-Anlage auf dem Gelände der Donauchemie - nächst günstigem Dürnrohr-Strom - kosten.
Zur Herstellung des Bioethanols werden jährlich nebst Getreide und Mais auch 550.000 t Rüben verarbeitet werden können, was einer Anbaufläche von 80.000 ha entspricht. 8.000-10.000 Bauern sollen davon profitieren können. Und Agrana-General Hans Marihart verhehlt denn auch nicht, dass die Anlage punktgenau auf das "Steuerzuckerl" hin geplant ist: „Wir wollen noch im Herbst mit dem Bau beginnen, damit die Fabrik Mitte 2007 - also vor Inkrafttreten der steuerlichen Begünstigung der Ethanol-Beimischung ab 1. Oktober 2007 - betriebsbereit ist.“ Anders ausgedrückt: Um dem freien Welthandel genügen zu können, muss die heimische Landwirtschaft nun versuchen, ihre Ernteflächen mit kreativer Steuergesetzgebung zu schützen - wäre es nur um die Umwelt gegangen, hätte die Steuerbefreiung für Bioethanol auch heuer schon zum Tragen kommen können. Das hätte allerdings den Markt für Fremdlieferanten geöffnet.
Die Agrana selbst erzeugt bereits heute in Ungarn neben Stärke- und Isoglukose auch Alkohol, den die OMV für den deutschen Markt verwertet. Für die neue Anlage in Pischelsdorf gibt es bis dato noch keine Abnahmeverträge. Offen ist derzeit auch noch, ob die OMV den Bioethanol selbst destillieren oder das fertige ETBE zukaufen wird (letzteres wird bevorzugt). Mehrere Feinheiten bezüglich des Branntweinsteuergesetzes gilt es ebenso noch aufzuräumen: Dieses schreibt derzeit noch vor, über Alkohol literweise Buch zu führen - bei der Destillation von 120.000 t alleine in Schwechat könnten Ungenauigkeiten hier für enorme Steuernachzahlungen führen.
<b>Biopower.</b> Die ab 1. Oktober in Österreich schlagend werdende Biofuels-Richtlinie wird sich praktisch aber erst einmal in Form von Biodiesel auswirken. Und hier gilt: "Die Anlagen-Kontingente für eine fünfprozentige Diesel-Substitution durch heimischen Biodiesel werden 2006 fertig sein." Walter Böhme, OMV's Head of Innovation, meint damit vorrangig drei Anlagen: Eine von Neckermann betriebene Anlage am Ennshafen, eine von Biodiesel Vienna (Münzer) in der Wiener Lobau sowie die Ölmühle Bruck von Nova Oil. Zusammen werden diese drei Anlagen die benötigten rund 300.000 t Biodiesel jährlich liefern können. Bis dahin wird die OMV ihren Biodiesel in Deutschland zukaufen. Kleinere Biodieselhersteller befinden sich in Österreich auch noch in Arnoldstein, Zistersdorf und Wöllersdorf, für 13 Mio € wird in den nächsten Monaten eine für jährlich 42.000 t ausgelegte Biodiesel-Anlage eines deutschen Betreibers im Kremser Hafen angesiedelt.
Deutschland ist in Sachen Biodiesel bereits etwas fortschrittlicher. Und Deutschland diktiert - aufgrund der höheren Mineralölsteuer als in Österreich - auch den Markt. Böhme erklärt den komplizierten Marktmechanismus, der hier zum Wirken kommt: "Wir können keine nationalen Treibstoff-Märkte mehr für sich allein behandeln. Daher ist die Beimischung von Biosprit erst ab dem Zeitpunkt wirtschaftlich sinnvoll, wo sichergestellt ist, dass ein herkömmlicher Diesel in ganz Mitteleuropa teurer ist als ein mit Biodiesel vermischter. Und das erreichen wir, indem wir Biodiesel von der MÖSt befreien. Also ist das Land mit dem höchsten MÖSt-Satz der Preisbildner."
Anders ausgedrückt: Biosprit ist in der Herstellung deutlich teurer als herkömmlicher Diesel oder Benzin. Ein marktfähiges Produkt kann daher nur über die Befreiung der MÖSt-Pflicht beim anteiligen Biokraftstoff erfolgen. Und je höher die Mineralölsteuer, um so niedriger der Biosprit. "Österreich musste daher, um mit den Deutschen konkurrenzfähig zu bleiben, den MÖSt-Satz für den Dieselanteil leicht anheben." Eine Steuerersparnis von 28 € je 1.000 l Diesel und 33 € je 1.000 l Benzin lautet daher die österreichische Steuerverordnung. Und noch deutlicher ausgesprochen: "Wenn wir schon etwas teureres als Diesel dem Diesel beimischen, müssen wir das eben auch teurer zahlen."
<b>Zahnloses Gesetz.</b> Aufgrund der hohen MÖSt muss in Deutschland die Biodiesel-Beimischung nicht verpflichtend gemacht werden. Anders in Österreich: Hier schreibt das Gesetz eine Substitutions-Verpflichtung vor. "Eine Verpflichtung", so Böhme, "die aber praktisch so gut wie keine Relevanz hat, weil sie nicht kontrollierbar ist." Denn der Zwang zur Beimischung würde den freien Handel beeinträchtigen: "Es kann niemand vorschreiben, ein Produkt anzubieten, das über den üblichen Marktpreisen liegen würde: Solange der unvermischte Diesel in einzelnen Ländern billiger als der Biosprit ist - und vor allem in den neuen EU-Staaten wie Tschechien und Ungarn ist dem so - bleibt die Verordnung mehr Empfehlung denn Gesetz."
Die Substitutionspflicht werde also primär vom Goodwill der Großkonzerne getragen, die am besten Wege sind, ein möglichst einheitliches 5 %-Biodiesel-Produkt zu etablieren. Böhme skizziert die OMV-Strategie in Sachen Biosprit: "Da der Dieselmarkt im Gegensatz zum Benzinmarkt noch ein wachsender ist, haben wir uns entschlossen, vorerst ausschließlich Diesel zu substituieren." Bereits heute hat die OMV enorme Überschüsse aus der Benzin-Produktion, die bereits "schwierig zu vernünftigen Preisen" absetzbar sind. Da in den USA keine Dieselfahrzeuge verwendet werden, fließen mittlerweile enorme Benzin-Mengen der OMV nach Amerika.
<b>OMV-Pläne.</b> Jedenfalls wird sich "die OMV nicht direkt an Biodiesel-Anlagen beteiligen, sondern mit lokalen Produzenten Langfristverträge abschließen". Voraussetzung dafür: Anlieferung per Bahn oder Schiff. Mindestens 100.000 t/Jahr. Alleine der Umbau der Raffinerie-Anlagen in der Lobau wird die OMV rund 8 Mio € kosten, um den Biodiesel beimischen zu können. Welche Kosten anfallen werden, um ab 2007 auch Bioethanol beimischen zu können, wird derzeit erst erhoben.
Insgesamt bekennt sich die OMV freilich nur der gesetzlichen Direktive wegen zum Biosprit: "Wirtschaftlich ist er nur dank Steuerbefreiung - und auch da nur sehr knapp kalkuliert - sinnvoll einsetzbar. Rechnen Sie nicht in Volumina, sondern energetisch, ist er überhaupt maximal ein Nullsummenspiel mit höherem technischen Risiko und mehr Verschleißanfälligkeit", so das eher nüchterne Resümee von OMV-Manager Böhme.
Ab 1. Oktober wird auch die Nummer Zwei am österreichischen Mineralölmarkt - die BP Austria AG - "ausschließlich 4,4%igen Biodiesel" in Österreich anbieten, wobei vorgemischte Produkte bevorzugt werden. Den Großteil davon wird BP in Deutschland, einen Teil auch in Österreich selbst einkaufen. "Wenn wir das Rapsöl selbst beimischen, kaufen wir den Rapsmethylester in den Ostmärkten ein. Ein entsprechendes Großlager wurde in Linz eingerichtet", so BP Austria-Vorstand Hans Strassl.
Biodiesel ist pur - und damit vollständig MÖSt-frei - gerade einmal in Kleinstmengen in der Landwirtschaft selbst - der politischen Klientel, von der die Rede ist - von Bedeutung. Ein "munteres Verestern" würde allerdings bei einer Reihe an kleineren Frächtern vor sich gehen, die sich die Mühe machen, in kleineren Mengen den Biosprit zu destillieren und so - durchaus legal - an der MÖSt vorbeifahren.
<b>Chancen für Biogas.</b> Nebst Biodiesel und Bioethanol könnte künftig vor allem zu Erdgas gereinigtes Biogas als Biosprit eingesetzt werden. Das Potenzial von Biogas im Verkehr: Josef Plank von der steirischen Kammer für Land- und Forstwirtschaft kommt ins Schwärmen. Er sieht in Fahrzeugen, die mit einem 50:50-Gemisch aus Erdgas und gereinigtem Biogas betrieben werden, eine große Chance, "die heimische Wertschöpfung zu stimulieren und gleichzeitig CO2-neutrale Energie zu nutzen". Als Lenker solcher Erdgas-Fahrzeuge sieht er die Fahrer von öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxler, Zusteller, Entsorger, Service-Leute und Lieferanten im Gewerbefuhrpark.
Und nicht nur die: "Sollte sich die Politik dazu aufraffen, Biogas als willkommene Treibstoff-Variante dauerhaft steuerfrei zu stellen, ist es sehr realistisch, dass binnen zehn Jahren ein Viertel aller Fahrzeuge auf den Erdgas-Betrieb umgerüstet werden." Seine Vision für 2012 lautet also neben einer ausreichenden Erdgas-Infrastruktur, die das Einspeisen von entsprechend vorbehandeltem Biogas ermöglicht, rund 250.000 PKW, 90.000 Kombi-Fahrzeuge, 30.000 LKW und einige Tausend Busse, die auf Erdgas setzen. Etwas mehr als 700 Mio Normkubikmeter Biogas wären dafür notwendig.
Der Anreiz wäre da: Mit einem 50:50-Gemisch von Biomethan und Erdgas ließe sich rund 30-40 % billiger als mit Diesel fahren. Ein ausreichendes Argument, um á la longue auch private Lenker zu überzeugen.
<b>Politik gefordert.</b> Bis dahin sieht Plank aber noch genügenden Handlungsbedarf: "Zunächst müssen wir bundesweit einen Erdgas-Kraftstoff definieren, der als 50:50-Gemisch zu Biogas und Erdgas besteht. Dieser müsste sodann dauerhaft von der MÖSt befreit sein und das Erdgas-Netz kostenlos nutzen dürfen." Erdgas-Fahrzeuge sollten darüber hinaus auch noch von der - in Österreich einzigartigen - Normverbrauchsabgabe (NOVA) befreit sein und von einer niedrigeren KFZ-Steuer profitieren.
Optimale Substrate zur Biogasproduktion sind vor allem Mais und Schweinegülle. Deponiegas würde dagegen unverhältnismäßigen Mehraufwand durch das notwendige Beseitigen vorhandener Spurenelementen - der so genannten Siloxane - bescheren. Werner Pölz vom Umweltbundesamt hat dabei in verschiedenen Szenarien vor allem für "dezentrale Biogas-Anlagen mit stromgeführten KWK-Anlagen, welche unmittelbar in das Erdgasnetz einspeisen, günstige Werte bezüglich Treibhausgasen und Luftschadstoffen" errechnet: "Bei Biogas aus solch idealen Anlagen könnten gegenüber Diesel-PKW bis zu drei Viertel der Treibhausgase eingespart werden."
<b>Pioniere.</b> In Oberösterreich hat Anfang Mai das Unternehmen Profactor gemeinsam mit der Erdgas Oberösterreich eine erste Stichleitung zur Biogas-Einspeisung in Betrieb genommen. 3 Jahre lang sollen hier 10 Kubikmeter Biogas/h einige Haushalte versorgen und so Erfahrungswerte über die Einspeisung sammeln. Einspeisungen ins öffentliche Erdgasnetz sind demnächst von der EVN geplant.
Um das Biogas als Kraftstoff verwenden zu können, muss es bestimmte Werte an Methan, Kohlendioxid, Sauerstoff, Stickstoff sowie Schwefelwasserstoff über- bzw. unterschreiten. Praktisch bedeutet das: H2S-Reinigung, CO2-Abtrennung und anschließende Trocknung.
<b>Netzausbau.</b> "Eine Durchfahrt mit einem Erdgasauto wurde bereits 2003 ermöglicht", so Hartmut Heidinger von OMV Gas. Österreich hält aktuell bei 28 Erdgastankstellen. "Ende 2005 soll in allen Ballungsräumen bereits eine ausreichende Betankungsinfrastruktur gegeben sein." Zum Vergleich: Italien hält derzeit bei 430 Erdgastankstellen, Deutschland bei 410, die Schweiz bei 50. Erdgas sei jedenfalls, so Heidinger, "der einzige alternative Kraftstoff, der mehr als fünf Volumensprozent des gesamten Kraftstoffverbrauchs aufbringen kann". 1,5 % weniger CO2 und 8-10 Prozent der nötigen NOx-Reduktion könnten durch Erdgas erzielt werden.
Neben dem Tankstellen-Netz wächst auch das Angebot an Erdgasautos, die derzeit als Fahrzeuge mit bivalentem Antrieb ausgeliefert werden. Vorreiter sind hier vor allem Ford, Opel, Fiat und Volvo.
<b><u>PRO & CONTRA: </u></b><br>
• Biodiesel und Pflanzenöl ist nur begrenzt verfügbar: 1.000-1.200 l Dieseläquivalent/ha stehen zur Verfügung.
• Bioethanol ist in der Beimengung begrenzt: 1.000-2.500 l Dieseläquivalent/ha können genutzt werden.
• Sowohl bei Bioethanol als auch bei Biodiesel wirken die Koppelprodukte - also Eiweißfuttermittel - als Mengenbegrenzer.
• Biomethan nutzt dagegen die ganze Pflanze und kommt so auf 3.000-5.000 l Dieseläquivalent/ha.
<b><u>Das Gesetz sieht vor, ab Oktober 2,5 % aller Otto- und Dieselkraftstoffe für den Verkehrssektor, 4,3 % bis Oktober 2007 und bis Oktober 2010 5,75 % durch Biokraftstoffe zu ersetzen. Als solche gelten:</u></b><br>
• Bioethanol mit einem Alkoholanteil von mindestens 99 Volumensprozent. Auf dessen Grundlage wird Bio-ETBE (Ethyl-Tertiär-Butylether) hergestellt - bei einem Biokraftstoffvolumenprozentanteil von 47 %.
• Fettsäuremethylester (Biodiesel) - ein aus pflanzlichen oder tierischen Ölen (bevorzugt Raps) oder Fetten hergestellter Methylester.
• Biogas - mit Pyrolyse oder Gärung hergestelltes und mit dem Ziel, Erdgasqualität zu erreichen, gereinigtes Gas.
• Biomethanol und Biodimethylether sowie Biowasserstoff und reines Pflanzenöl.
<b><u>Bis 2010 werden sich neue Standards neben Bioethanol und Biogas auf folgende Kraftstoffe konzentrieren:</u></b><br>
• Reiner Fettsäureethylester (FAEE) und FAEE-Mischungen in Diesel
• Ethanol vermischt bis zu 15 % in Benzin
• Alkohole und Alkoholderivate in Diesel
• Synthetischer Diesel aus Erdgas
• Reines Ethanol (E95 mit Additiven für Dieselmotoren)
<b><u>Später sind auch denkbar:</u></b><br>
• 30prozentiger Biodiesel
• Synthetischer Diesel aus Biomassevergasung
• Reines Methanol (M100)
• Komprimiertes Erdgas
• Methanolmischungen in Benzin (M85)Biosprit: "Wir Bauern sind bereit!"