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Chemiereport_2016-3

26 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.3 MÄRKTE & MANAGEMENT E ine Schnapsidee“ – so und ähnlich lauteten die Reaktionen, als Jo- hann Haider in den 1990er-Jahren damit begann, auf seinem Roggenhof, den die Familie seit 1905 bewirtschaftete, Whisky zu destillieren. Learning by doing war angesagt, lag doch der ursprüngliche Schwerpunkt des Roggenhofs auf Milch- und Zuchtvieh und somit Meilen vom Whisky entfernt. Doch Johann Haider blieb seiner Vision treu, gründete 1995 die erste Whiskydestillerie Österreichs und präsentierte drei Jahre später sei- nen ersten Whisky. Mittlerweile umfasst das Basissortiment fünf Sorten der Marke Waldviertler Whisky J.H. Dazu kommen Sonderabfüllungen, getorfte Whiskys und Rare Selections sowie Fruchtbrände, Li- köre, Wodka und Gin. Sukzessive wurde also der Land- wirtschaftsbetrieb zurückgefahren, die Whiskydestillerie J. Haider erweitert. So wurden im Laufe der Jahre eine Hoch- leistungsbrennerei angeschafft sowie neue Lagerhallen und Getreidesilos, eine eigene Wasserversorgungsanlage, und es wurde die „Whisky-Erlebniswelt“ errich- tet, die den Besuchern Geschichte und Entstehung des Whiskys, unter anderem im Whisky-Kino, näherbringt. Im soge- nannten Feuer-Wasser-Garten wiede- rum werden auf rund 7.000 Quadratme- tern die vier Bestandteile des Whiskys symbolisch dargestellt. Auch eine Whis- ky-Lounge für Spezialverkostungen und Tastings sowie ein Helikopterlandeplatz sind in der Erlebniswelt zu finden. „Wir haben pro Jahr rund 70.000 Besucher“, berichtet Jasmin Haider, die gemeinsam mit ihrer Mutter Monika den Betrieb führt. Rund 70 Prozent des Umsatzes wer- den derzeit im Ab-Hof-Verkauf erwirt- schaftet, auch wenn der Wiederverkauf im Fachhandel und der Spitzengastrono- mie zunehmend an Bedeutung gewinnt. „Da gibt es ein jährliches Wachstum von rund fünf Prozent“, erläutert Monika Hai- der. Und auch ins Ausland, vor allem nach Deutschland, aber auch in andere EUStaa- ten, fließt der Waldviertler Whisky. Aktu- ell bahne sich darüber hinaus ein großer Auftrag aus Russland an und Aufträge aus China und den USA seien in Sicht. „In Amerika ist Roggenwhisky ein gro- ßes Thema“, sagt Jasmin Haider. Und auch der Umsatz kann sich sehen lassen: „Wir haben im Vorjahr wieder die Mil- lion-Euro-Marke geknackt“, so die bei- den Chefinnen, die dazu jedoch keine genaueren Angaben machen wollten. Langfristig denken Das Wachstum sowie die Intensivie- rung des Exportgeschäfts ermöglichen, dass nun auch die entsprechenden Men- gen an Whisky reif würden. „Man muss langfristig denken“, sagt Monika Haider, die viel Wert auf gesundes Wachstum Whisky in the jar: Die Familie Haider destilliert rund 40.000 Liter pro Jahr. Unternehmensporträt Von der Schnapsidee zur Erfolgsstory Als Johann Haider 1995 mit der Destillation von Whisky begann, wurde er belächelt. Heute gilt der Betrieb als Vorzeigeunternehmen und wächst kontinuierlich. Von Ursula Rischanek Bild:Whisky-Erlebniswelt/StefanKlemenjak „

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