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Chemiereport_2016-3

65 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.3 CHEMIE & TECHNIK sich jeder Anwender über die Notwendigkeit der benötig- ten Messgenauigkeit in seiner Anlage Gedanken macht. Denn nicht immer ist „so genau wie möglich“, wie das zuweilen von Herstellern suggeriert wird, eine sinnvolle Devise. „Auch wenn ein Messgerät laut Daten- blatt eine Messgenauigkeit von +-0,05 % hat, kann es trotzdem der Fall sein, dass für die vor- genommene Messung in der Anlage eine Messgenauigkeit von +-0,5 % ausreichend ist. Dann würde es aber auch genügen, bei der Rekalibrierung eine Toleranz von +-0,15 % als Grenzwert anzugeben, bis zu dem keine Justage notwendig ist“, gibt Knapp zu bedenken. Auf diese Weise könnten langfristig Kosten gespart werden. Kalibrierung vor Ort In vielen Fällen (beispielsweise im Downstream-Bereich einer biotechnologischen Produktion) ist es schwierig, Messge- räte aus einer kompletten prozesstechnischen Anlage zum Zwe- cke der Kalibrierung eigens auszubauen. Für solche Fälle bietet TIS auch Vor-Ort-Kalibrierung als Dienstleistung an. Im Fall von Durchflussmessern müssen aber zwei Faktoren beachtet werden, wie Knapp darlegt: „Die Messunsicherheiten bei einer Vor-Ort-Kalibrierung sind tendenziell höher als bei einer Laborkalibrierung, und die Anlage ist unter Umständen nicht dazu gerüstet, eine Vor-Ort-Kalibrierung durchführen zu können.“ So muss, wenn der zu kalibrierende Durchflussmes- ser nicht aus der Anlage ausgebaut werden soll, die Referenz, mit der verglichen wird, in die Anlage eingebaut werden. Das geht aber nur, wenn die Anlage entsprechend ausgestattet ist. „Hierfür genügen meist schon einfache Ventile, um Einspeisestellen zu schaf- fen, die es ermöglichen, das Referenzgerät in Reihe zu dem zu kalibrierenden Durchflussmesser zu setzen. Alternativ bieten sich an einfachen Messstellen auch Clamp-On-Verfahren an, die Vergleichsmessungen ermögli- chen“, führt Knapp aus. Umfassendes Angebot zur Validierung und Qualifizierung Gerade für die Chemie-, Pharma- und Biotechnologie-Bran- che geht das Angebot von TIS aber weit über die Kalibrie- rung selbst hinaus. „TIS übernimmt für den Kunden auch das gesamte Prüfmittelmanagement. Dabei wird jedes im Prozess erforderliche Messgerät in einer Softwarelösung dokumentiert und garantiert, dass alle notwendigen Anforderungen an ein modernes und effizientes Prüfmittelmanagement erfüllt wer- den“, erläutert TIS-Geschäftsführer Herbert Zeindler. Bei gro- ßen Kunden sind dafür TIS-Mitarbeiter ständig am Standort des Auftraggebers tätig. Zudem bietet man umfassende Bera- tungs-und Engineering-Lösungen zu allen Fragen der Risiko- analyse, Qualifizierung und Validierung an. „Gerade für die Chemie- und Pharma- branche geht das Angebot weit über die Kalibrierung selbst hinaus.“ M ikroalgen gelten als einer der Hoffnungsträger, wenn es um die Herstellung von Biokunst- stoffen und neuartigen Biokraftstoffen geht. Dies gilt umso mehr, als sie mit CO2 „gefüttert“ werden können, das aus Kraftwerksabgasen gefiltert wird. Mit derartigen Technologien (Carbon Cap- ture and Utilization, CCU) lässt sich nach Einschätzung mancher Experten ein nicht zuletzt auch ökonomisch sinnvoller Beitrag zum Erreichen klimapolitischer Ziele leisten und gleichzeitig die Roh- stoffbasis für Schlüsselindustrien ver- breitern. Kürzlich nun trafen mehr als 100 füh- rende europäische Mikroalgen-Forscher sowie Vertreter einschlägiger Unterneh- men auf Einladung der European Algae Biomass Association (EABA) an der por- tugiesischen Algarve zusam- men, um die strategischen Zielrichtungen der kommen- den Jahre festzulegen. Vor- aussichtlich noch vor dem Sommer wollen die Teilneh- mer an dem Treffen ein diesbezügliches Weißbuch herausbringen. Die wich- tigsten Ergebnisse wurden aber bereits vorab publiziert. So steht fest, dass die Mikroalgenforschung in den vergan- genen Jahren „signifikante“ Resultate erbrachte. Mittlerweile bestehen Ver- suchsanlagen mit bis zu einem Hektar durchschnittlicher Anbaufläche. Das Wissen um die Biomasseproduktion mit Hilfe der grünen Winzlinge hat sich kräf- tig verbessert. Nun geht es darum, hoch- wertige Produkte zu erzeugen, und das im industriellen Maßstab. Dabei sollen sowohl gentechnisch veränderte als auch unveränderte Organismen zum Ein- satz kommen. Auch wird als notwendig erachtet, die Anbaufläche auf rund fünf Hektar zu erweitern. Nicht zuletzt wird auch die Zusammenarbeit zwischen der Algenindustrie und anderen Branchen angestrebt. Der Vizepräsident der Tagung, René Wijffels, ließ wissen, Mikroalgen könn- ten zur Produktion von Nah- rungsergänzungsmitteln ebenso dienen wie von Bio- kunststoffen und Energie. Der Vorteil dabei sei, den Druck auf landwirtschaftli- che Anbauflächen niedrig halten zu kön- nen, weil der Mirkoalgenanbau in Fabri- ken erfolgt. Fleißige Winzlinge: Mikroalgen können Kunststoffe, Nahrungsergänzungsmittel und Energie erzeugen. Mikroalgen im Anmarsch Rohstoffe für die Zukunft Bild:iStocphoto.com/annedde „5 ha Anbaufläche wären erstrebenswert.“

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