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Chemiereport_2016-3

44 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.3 LIFE SCIENCES IN DER PIPELINE Bilder:iStockphoto.com/Eraxion,MedUniWien/ChristianHoudek E in an der Medizinischen Universität Wien (MedUni Wien) entwickeltes synthetisches Pflanzenpeptid (Zyklo- tid) verhindert möglicherweise den Aus- bruch Multipler Sklerose (MS). Das teilte die MedUni in einer Aussendung mit. In Tierversuchen habe sich gezeigt, dass die einmalige Verabreichung des Wirkstoffs die MS-Symptome „sehr stark ver- bessert“. Es seien keine Erkrankungs- schübe mehr auf- getreten. Der Wirk- stoff „könnte den Verlauf der Erkran- kung generell deutlich verlangsamen“, wurde Christian Gruber, Forschungsgrup- penleiter am Zentrum für Physiologie und Pharmakologie, zitiert. Gruber arbeitet mit seinem Team und einer Forschungsgruppe um Gernot Schabbauer sowie internatio- nalen Partnern aus Australien, Deutsch- land und Schweden an dem Peptid. Laut MedUni wurden mit dem Universi- tätsklinikum Freiburg Patente in mehreren Ländern angemeldet. Überdies gründeten die beiden Institutionen die Firma Cyxone, die für die Weiterentwicklung des Pep- tids zuständig ist. Sie hat auch die Patent- rechte inne. Eine klinische Phase-1-Studie mit dem Wirkstoff, der oral verabreicht werden soll, könnte laut Gruber Ende 2018 beginnen. Bisherige MS-Medikamente müssen intravenös verabreicht werden. Laut Gruber bietet sich an, das potenzielle neue Medikament als Basistherapie einzusetzen, sobald M S - s p e z i f i s c h e Ve rä n d e r u n g e n im Zentralnerven- system festgestellt werden. Gruber und Schabbauer zufolge könnte es sein, „dass sich die Zeitspanne zwischen den Schüben verlängert oder möglicherweise ein Ausbruch der Erkrankung verhindert werden kann“. An Multipler Sklerose sind in Österreich derzeit etwa 8.000 Personen erkrankt, weltweit sind es etwa 2,5 Millionen. Die Erkrankung zerstört die Isolierschichten der Nervenfasern. Laut der Aussendung der MedUni verläuft sie „in Schüben und ist derzeit nicht heilbar“. Nierenzellenkrebs Zulassung für Opdivo Die Europäische Kommission hat das Medikament Opdivo für Nierenzellen- krebspatienten zugelassen, die zuvor eine andere Therapie erhielten. Das teilte der Hersteller von Opdivo, der US-ameri- kanische Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb, mit. Ihm zufolge ist das Mittel der bisher einzige PD-1-Inhibitor, der für diese Indikation zugelassen ist. Laut Bris- tol-Myers Squibb stützte sich die EU-Kom- mission bei ihrer Entscheidung auf Ergeb- nisse der Phase-III-Studie CheckMate -025. In deren Verlauf zeigten Erkrankte eine durchschnittliche Überlebensdauer von 25 Monaten, verglichen mit 19,6 Monaten bei einem bisher gebräuchlichen Mittel. Auch verbesserte sich der Studie zufolge die Lebensqualität der Betroffenen. Allerdings traten bei 47 Prozent der mit Opdivo Behandelten mehr oder minder schwere Nebenwirkungen auf. Bei etwa zwei Prozent zeigten sich insbesondere Nierenschädigungen, Pneumonie und Durchfall. Rund ein Drittel der Patienten litt unter Husten und Übelkeit, jeweils etwa ein Fünftel unter schlechterem Appetit und Rückenschmerzen. Nierenzellenkrebs gilt als häufigste Nierenkrebsart bei Erwach- senen. Weltweit etwa 100.000 Todesfälle pro Jahr werden auf diese Erkrankung zurückgeführt. Die Krankheitsrate ist bei Männern etwa doppelt so hoch wie bei Frauen. Besonders häufig tritt Nierenzel- lenkrebs in Nordamerika und in Europa auf. An fortgeschrittenem oder metas- tasierendem Nierenzellenkrebs erkrankte Personen haben eine Fünf-Jahres-Überle- benschance von etwa 12,1 Prozent. Chance: Opdivo soll die Überlebens- dauer von Nierenzellenkrebspatienten verlängern. 8.000 Personen in Österreich leiden an MS MedUni Wien: Mit Spitzenforschung gegen Multiple Sklerose MedUni Wien Erfolg gegen MS

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