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Chemiereport_2016-3

68 AustrianLifeScienceschemiereport.at 2016.3 CHEMIE & TECHNIK Bilder:MitfreundlicherGenehmigungvonDr.HansMol(RIKILT) A ktuelle Regulatorien beziehen sich, neben den Ionenverhältnissen in der MS, die im nächsten Beitrag des Autors ausführlich behandelt werden, auch auf die notwendigen Retentions- zeit-Toleranzen bei der chromatographi- schen Peak-Zuordnung. Die Unterschiede betreffen nicht nur die Höhe der Abwei- chungen, sondern auch, ob diese absolut oder relativ anzuwenden sind. Für verschiedene Applikationen gel- ten unterschiedliche Vorgaben, von denen nur einige exemplarisch einbezogen wer- den sollen. Die „Entscheidung der Kom- mission 2002/657/EC“ gibt für verbotene bzw. unerwünschte Stoffe (z.B. Tierarz- neimittel bzw. Mykotoxine) genauso wie die alte SANCO/12495/2011-Regelung für die Pestizidanalytik in der EU eine Tole- ranz für die relative Retentionszeit (RRT) von großzügigen ± 2,5 Prozent vor. Mit ± 5 Prozent doppelt so große Abweichun- gen, jedoch für absolute Retentionszeiten (RT), toleriert die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) für Pesti- zide („ORA-LAB.10“) und Tierarzneimittel („FDA 118 Guidance for Industry – Mass Spectrometry for Confirmation of the Identity of Animal Drug Residues“). Eine völlig andere Kombination aus absolu- ten Toleranzangaben (± 0,5 Minuten) für absolut gemessene Retentionszeiten (RT) und absoluten Toleranzen (± 0,1 Minu- ten) für relative Retentionszeiten (RRT) bestimmt das USDA PDP (United State Department of Agriculture, Pesticide Data Program). Die World Anti-Doping Agency (WADA TD2010IDCR) verlangt die Einhal- tung von Differenzen unter ± 2 Prozent Retentionsfenster in der Chromatographie Alles relativ bei der Peakzuordnung? Die Retentionszeit ist sowohl in der GC als auch in der HPLC das primäre Erkennungsmerkmal für alle Zielanalyten. Sie bleibt auch bei Verwendung massenspektrometrischer Hochleistungsdetektoren ein wichtiges Kriterium bei der Identifizierung. Entsprechend sorgfältig sollte mit Retentionszeit-Toleranzen umgegangen werden. Von Wolfgang Brodacz, AGES Lebensmittelsicherheit – Kontaminantenanalytik Linz 2 Variabilität der relativen Retentionszeit-Abweichungen von Referenzmittelwerten in zwei Pestizid-Labors, aufgetragen gegen die relative LC-Retentionszeit (RRT). Die relative Toleranz von +/– 2,5 % (lt. Regelung 2002/657/EC) ist in Rot dargestellt. 1 Variabilität der absoluten Retentionszeit-Abweichungen von den Referenzmittelwerten in zwei Pestizid-Labors, aufgetragen gegen die LC-Retentionszeit (RT). Absolutes Abweichungskriterium (SANCO/12571/2013 in Rot) im Vergleich zu einer zu großzügigen Regelung mit relativen Toleranzen (+/– 2,5 % in Grün). 0.00 -0.05 -0.10 -0.15 -0.20 0.05 0.10 0.15 0.20 RT dev (min)Lab 1 RRT dev %Lab 1 RT dev (min)Lab 5 RRT dev %Lab 5 0 -1 -3 -5 1 3 5 7 9 11 13 -0.1 -0.2 -0.3 0.1 0.2 0.3 0.4 AbweichungRTvonRef-RTinmin RT (min) RRT 0 -0.5 -1 -1.5 -2 -2.5 0.5 1 1.5 2 2.5 AbweichungRRTvonRef-RRTin% 0.00 -0.05 -0.10 -0.15 -0.20 0.05 0.10 0.15 0.20 RT dev (min)Lab 1 RRT dev %Lab 1 RT dev (min)Lab 5 RRT dev %Lab 5 0 -1 -3 -5 1 3 5 7 9 11 13 -0.1 -0.2 -0.3 0.1 0.2 0.3 0.4 AbweichungRTvonRef-RTinmin RT (min) RRT 0 -0.5 -1 -1.5 -2 -2.5 0.5 1 1.5 2 2.5 AbweichungRRTvonRef-RRTin%

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