Archive - Dez 13, 2005

Datum

IWLAN verbessert Produktion in Industrie

<a href=http://www.siemens.de>Siemens</a> hat die Funktechnik WLAN für einen Einsatz in der Industrie zum Industrial Wireless Local Area Network weiter entwickelt. <% image name="IWLAN_Siemens" %><p> Der Vorteil: Das aufwändige Verkabeln entfällt, die Produktion wird dadurch schneller und günstiger, und auch die Arbeitsbedingungen sowie die Qualität werden verbessert. Die neue Technik ist unter anderem bereits im norddeutschen VW-Werk Emden im Einsatz. Siemens gibt einen Technologievorsprung von mehr als einem Jahr an. WLAN funktioniert in industriellen Anwendungen nicht, da die per Funk angesteuerten Geräte bei hohem Datenverkehr warten müssen, bis sie "an der Reihe" sind. Das würde etwa bedeuten, dass ein fahrerloser Gabelstapler statt an einer bestimmten Stelle anzuhalten einfach weiterfahren würde - weil er den Stopp-Befehl nicht rechtzeitig bekommt. Genauso könnte ein Roboter, der Werkstücke bearbeitet, wichtige Steuerbefehle zu spät bekommen. Siemens hat deshalb eine Software entwickelt, die feste Übertragungsbandbreiten reserviert - etwa für Steuerbefehle. Mehrere Antennen machen die Funkverbindung stabil, ein Verschlüsselungssystem schützt die Daten. Weil die Maschinen ihre Daten nicht mehr über Kabel oder Schleifkontakte erhalten, gibt es hier keinen Verschleiß mehr. In Gebäuden beträgt die Reichweite von IWLAN etwa 30, im Freien 100 m. Die Bauteile funktionieren bis -20 &deg;C und selbst bei Nässe, eignen sich also auch für Bahnhöfe oder Containerumschlagplätze. IWLAN verbessert Produktion in Industrie

Leukämie-Mittel MabCampath in Innsbruck bestätigt

Eine Studie der <a href=http://www.i-med.ac.at>Medizinischen Universität Innsbruck</a> bestätigt die höhere Lebenserwartung durch MabCampath bei Patienten mit fortgeschrittener, vorab behandelter chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) vom B-Zelltyp. Leukämie-Mittel MabCampath in Innsbruck bestätigt <% image name="mabcampath" %><p> Die Studie umfasste 108 B-CLL-Patienten aus 25 medizinischen Zentren in Österreich, die sich zuvor &Oslash; 3 anderen Behandlungen unterzogen hatten. Das &Oslash; Alter der Patienten betrug 66 Jahre, die Mehrzahl davon befand sich bereits im fortgeschrittenen Krankheitsstadium. MabCampath wurde den Vorgaben entsprechend verabreicht, wobei jeder Fall individuell behandelt wurde. Nach einem &Oslash; Dosierungszeitraum von 7 Wochen zeigten 5 % der 106 Patienten ein vollständiges Ansprechen, 17 % partielles Ansprechen, und 34 % erfuhren eine Stabilisierung der Krankheit. Die Gesamtansprechrate bei der Studie betrug 22 %. Außerdem lag die mediane Überlebenszeit bei allen Patienten bei rund 20 Monaten; 15 Monate bei Fludarabin-refraktären Patienten und 31 Monate bei Fludarabin-empfänglichen Patienten. Das Überleben hing vom Ansprechen ab, der Anzahl der vorherigen Behandlungen, sowie bestehender Lymphknotenschwellung. Diese Überlebenszeiten stimmen mit anderen Studien überein. Die negativen Auswirkungen bei diesen Patienten lagen im zu erwartenden Bereich: 37 % der Patienten wiesen Infektionen vom Grad 3/4 auf, je 25 % und 23 % Grad 4 Neutropenie und Thrombozytopenie, 13 % der Patienten Zytomegalovirus-Reaktivation und 12 % starben einen frühen Tod. <b><u>MabCampath</u></b> (Alemtuzumab) ist der einzige für CLL zugelassene humanisierte monoklonale Antikörper und das erste Medikament mit bewährter Wirkung bei CLL-Patienten, die weder auf Alkylantien noch die Behandlung mit Fludarabinposphaten ansprechen. Die Wirkungsweise von MabCampath und herkömmlichen Behandlungsmethoden sind vollkommen unterschiedlich, da sich ersteres gezielt gegen das CD52-Antigen der malignen Lymphozyten richtet. Die hierdurch in Gang gesetzten Prozesse führen zum Tod oder der Auflösung der bösartigen Zellen. <small> <b><u>CLL</u></b> ist die häufigste Form der Leukämie bei Erwachsenen und befällt jährlich etwa 120.000 Menschen in Europa und den USA, wobei Patienten im Alter von 50 Jahren und darüber am häufigsten betroffen sind. Charakteristisch für CLL ist die Ansammlung funktionell nicht ausgereifter weißer Blutkörperchen (Lymphozyten) im Knochenmark, dem Blut, Lymphgewebe und anderen Organen. Es befinden sich 2 Arten von Lymphozyten im Blut, die B-Zellen und die T-Zellen. Bei 95 % der CLL-Fälle sind krebsartige B-Zellen im Spiel. Da diese eine längere Lebensdauer als normal haben, beginnen sie, die gesunden Blutkörperchen zu verdrängen. </small>

Metagenomik im Kuh-Pansen

Mit den Methoden der Metagenomik haben Forscher jetzt die biochemischen Abläufe im Kuhmagen untersucht. Dabei entdeckten sie 22 bisher unbekannte Enzyme - Biomoleküle, die gezielt bestimmte chemische Reaktionen auslösen und etwa für den Abbau von Pflanzenfasern wichtig sind. Einige dieser Enzyme, die von Mikroorganismen produziert werden, könnten für industrielle Verfahren genutzt und etwa in der Futtermittelproduktion oder der Medikamentenentwicklung eingesetzt werden. Im Pansen beherbergen Wiederkäuer eine große Zahl verschiedenartiger Bakterien und Pilze. Deren Aufgabe ist es vor allem, lange, schwer verdauliche Pflanzenfasern zu zersetzen, was die Tiere ohne die Hilfe von Mikroorganismen nicht könnten. Welche Bakterien hier genau am Werke sind, ist allerdings nur zu einem kleinen Teil bekannt. Der Grund: Die meisten der Kleinstlebewesen im Kuhmagen lassen sich nicht im Labor züchten und folglich auch nicht studieren. Als Lebensraum ist der Pansen der Kuh ähnlich schwer zu untersuchen wie der Meeresboden. <% image name="Pflanzenfaser" %><p> <small> Elektronenmikroskop-Aufnahme einer abgebrochenen Pflanzenfaser. Die Bruchstelle wimmelt von Pansenbakterien, die als kleine Knöllchen zu erkennen sind. Die Bakterien bauen das Pflanzenfaser-Material ab, so dass die Kuh dessen Nährstoffe verwerten kann. Foto: GBF </small> Seit die Forschung über gentechnische Methoden verfügt, kann sie jedoch zumindest die Erbinformation der Mikroorganismen näher unter die Lupe nehmen. Als <b><u>Metagenomik</u></b> bezeichnet man dabei das Vorgehen, die gesamte Erbsubstanz, die man in einer Probe aus einem bestimmten Lebensraum findet, zu isolieren. Die DNA, die man dabei erhält, stammt von den unterschiedlichsten Organismen, bekannten wie unbekannten. Diese gesammelte Erbsubstanz wird in Fragmente zerlegt, die man in "gezähmte" Bakterien einschleust und von diesen ablesen lässt. Biochemische Testverfahren geben dann Aufschluss darüber, welche Gene auf den betreffenden DNA-Schnipseln liegen und was sie bewirken. So verfuhren die Forscher mit einer Probe, die sie dem Pansen einer Milchkuh entnommen hatten. Unter dem DNA-Material aus Dutzenden teilweise noch unbekannten Bakterien fanden sie dabei auch Gene für einige neue Enzyme, mit denen die Kleinstorganismen Pflanzenfasern auflösen können. Enzyme steuern Reaktionen sehr spezifisch und mit wenigen Nebenwirkungen. Manche von ihnen lassen sich deshalb gezielt für chemische Verfahren einsetzen. Die neu gefundenen Enzyme aus dem Pansen könnten möglicherweise genutzt werden, um Pflanzen besser in Rohmaterial für industrielle Prozesse umzuwandeln. Die Forschungen wurden ausgeführt von der <a href=http://www.gbf.de>GBF</a>, der TU Braunschweig, dem Institute of Catalysis in Madrid und der neuseeländischen ViaLactia Biosciences. Metagenomik im Kuh-Pansen

EU einigt sich über REACH

Der Rat der Wettbewerbsminister hat sich in Brüssel auf die neue Chemikalienhandhabe geeinigt. Sowohl Umweltschutz- als auch Wirtschaftsministerium sind damit zufrieden. EU einigt sich über REACH <% image name="Euopaflaggen" %><p> Umweltminister Josef Pröll begrüßt das Ergebnis als "Quantensprung" für den Gesundheits- und Umweltschutz in Europa: "Erstmals in der Geschichte der EU und weltweit einzigartig haben wir nun ein umfassendes Kontrollinstrument, das Verbraucher und Umwelt besser vor den Risiken gefährlicher Chemikalien schützt." Es liege ein Ergebnis vor, das als "gelungenen Ausgleich von Gesundheits- und Umweltschutz einerseits und Wirtschafts- und Arbeitsplatzinteressen andererseits" bezeichnet werden könne. Wirtschaftsminister Martin Bartenstein freut sich ebenso - über eine Verringerung des bürokratischen Aufwands und der damit verbunden Reduktion der Kosten für Unternehmen. Diese sei insbesondere im Bereich der Zulassung und der gemeinsamen Vorlage von Daten sowie bei der Registrierung von Chemikalien in der Mengenschwelle 1 - 10 t gelungen. Von den rund 30.000 Stoffen, die mit REACH erfasst werden sollen, fallen knapp zwei Drittel in diese Größenordnung, machen aber nur einen geringen Teil des Gesamtvolumens aus. Die Datenanforderungen für die Registrierung eines Stoffes werden nun nicht nur mengenabhängig, sondern vor allem nach dem Risiko des Stoffes bemessen. Für "ungefährliche" Stoffe reduzieren sich damit die Kosten. Im Gegenzug dazu müssen bei "risikoreicheren" Stoffen mehr Daten vorgelegt werden. Zur reibungslosen Umsetzung von REACH wird das Lebensministerium einen eigenen "Help Desk" einrichten. Dieser soll den österreichischen Betrieben den Einstieg in das REACH-System so friktionsfrei wie möglich machen und absichern, dass die Betriebe die neuen Informationen und Kommunikationsstrukturen auch zu ihrem Vorteil und zum Vorteil des Standorts Österreich nutzen können.

Seiten