Archive - Dez 16, 2005

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Österreichs Chemie-Industrie für 2006 verhalten

Die chemische Industrie in Österreich hat in den ersten drei Quartalen 2005 ein Umsatzplus von 5,9 % auf 7,3 Mrd € erwirtschaftet. Trotz hoher Rohstoffpreise und Energiekosten. Und vor allem dank der Exporte, die um 11 % zulegten. 2006 soll ein Umsatzplus zwischen 3,5 und 5 % erreicht werden. Österreichs Chemie-Industrie für 2006 verhalten <table><tr><td>Fachverbands-Obmann Peter Untersperger spricht „eingedenk eines sehr schwierigen Marktumfeldes" von zufriedenstellenden Ergebnissen, welche die Chemiebranche 2005 einfahren konnte. Nachdem Grundstoffe und Zwischenprodukte wie Polyethylen und Polypropylen etwa auf historischen Preis-Höchstständen notieren würden, könnten nachgelagerte Bereiche diese Preiserhöhungen "bei weitem nicht in den Markt hineintragen".<br>Profitieren kann die heimische Chemie-Industrie indessen nach wie vor von einem sehr guten <b>Exportgeschäft nach Osteuropa</b> sowie von Zukäufen billiger Grundstoffe aus Asien oder Osteuropa. </td><td><% image name="Untersperger" %></td></tr></table> Die Warnung, "nicht zur Chemie-Handelsplattform zu verkommen", bleibt also aufrecht, die Investitionsproblematik eingedenk hoher Lohnsteigerungen weiterhin problematisch: "Eine Kollektivvertrags-Erhöhungen um 3 % bedeutet Mehrkosten für die chemische Industrie von 70 Mio €." Eingedenk dessen von einem Personalanteil von 25 % an den Gesamtkosten bleibe nur die Flucht in Richtung Produktivitätssteigerung - sprich Jobabbau. Summa summarum "kann nur <b>Wachstum die einzige Chance</b> sein <b>gegen den Dauerläufer Lohnerhöhung</b>", sagt Untersperger, der den &Oslash; Stundenlohn eines Schichtarbeiters in Österreich von derzeit 29 auf 41 € im Jahr 2020 hochschnellen sieht. Für 2006 ist Untersperger verhalten zuversichtlich: Er stellt ein Umsatzplus zwischen 3,5 und 5 % in Aussicht. Derzeit würden vor allem in Deutschland die Investitionsgüter wieder stärker nachgefragt, was für 2006 "insgesamt eine positive Grundstimmung erzeugen könnte". Gut erholt hat sich der <b>Pharmasektor</b>: Nach einem Tief 2004 konnte die Branche 2005 wieder Zuwachsraten über 20 % - vor allem durch gestiegene Exporte nach Russland und Asien - erzielen. Mit + 8 % verzeichnet auch die <b>Kunststoffindustrie</b> hohe Zuwächse. Immerhin im Plus bewegten sich auch Industriegase, Grund- und Feinchemikalien, Chemiefasern, Kautschukwaren sowie technische Kunststoffteile und Verpackungen. Dagegen mussten Lacke & Farben, Duftstoffe % Körperpflegemittel sowie der Baubedarf aus Kunststoffen eine Rückgang im Produktionswert hinnehmen. Zufrieden ist der Fachverband <b>REACH</b>. Mit eingebrachten Verbesserungen sei "der Spagat zwischen Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit geglückt", sagte Untersperger. Ebenso sei mit der <b>Ökostrom</b>-Novelle "der richtige Schritt für eine faire und effiziente Verteilung der Fördergelder" eingeschlagen worden. An den restlichen politischen Rahmenbedingungen findet sich für die Chemie-Industrie gleich eine ganze Reihe an Kritikpunkten: &#8226; Die <b>Wasserrahmenrichtlinie</b> sei in der derzeitigen Form ein "Anschlag auf den Industrie-Standort Österreich. Das Ziel, die ursprüngliche Wasserqualität wie vor der Besiedelung zu erreichen, ist utopisch. Wenn die Richtlinie in der jetzigen Form umgesetzt würde, müssten alle Wasserkraftwerke zurückgebaut werden, was der Idee der nachhaltig umweltfreundlichen Erzeugung von Energie und deren Förderung widerspricht". Bedenklich sei insbesondere, dass Berglandgewässer genauso wie Flachlandgewässer behandelt werden sollen. Zudem soll von einem Emissionsansatz auf einen Imissionsansatz umgestellt werden, was umfangreiche Messverpflichtungen nach sich ziehen könnte: "Unternehmen müssen im schlimmsten Fall nun schon ein Jahr vorher mit der Datenerhebung beginnen, bevor überhaupt ein Genehmigungsantrag für neue Anlagen und Technologien gestellt werden kann." Untersperger sagt es noch markanter: "Ein Aktenzeichen für jeden Fisch ist für den Wirtschaftsstandort Österreich mit Sicherheit kontraproduktiv. Wenn wir uns vermehrt darum kümmern, ob bestimmte Fischarten bei 25 &deg;C noch neuronal einwandfrei funktionieren, gegen 300.000 Arbeitslose dagegen ideenlos bleiben, läuft etwas schief." Von den "lebenden Biosensoren", die der Industrie ihren Wirkungsgrad vorschreiben, hält der Fachverbandsobmann also wenig. &#8226; Hinzu komme der <b>problematische Emissionshandel</b>: "Hier wurde nicht berücksichtigt, dass Österreichs Industrie bereits die hochwertigsten Anlagen einsetzt und eine Effizienz-Steigerung daher so gut wie ausgeschlossen ist. Der CO<small>2</small>-Handel ist letztlich eine Verschwendung von Volksvermögen." Um insbesondere KMUs zu entlasten, fordert der Fachverband, dass Anlagen mit weniger als 50.000 t CO<small>2</small>-Ausstoß vom Emissionshandelsregime ausgenommen werden. Zudem sollten auch alle anderen klimarelevanten Treibhausgase berücksichtigt werden können - angedacht wird eine Art "opt in", das etwa Lachgas mit CO<small>2</small> gegenrechnen ließ. Und dass auch der Hausbrand und der Verkehr einen "Klima-Beitrag" zu leisten habe, bleibe derzeit eine noch ungehörte Forderung. &#8226; Massive Kritik übt Untersperger auch am allgemeinen <b>Forschungszustand</b> Österreichs und der Ideenlosigkeit des Forschungsrates: "Wir brauchen eine Perspektive für die nächsten 20 Jahre, nicht nur für die nächste Legislaturperiode. Hinzu kommt, dass Universitäts-Professoren heute keine Zeit mehr haben, nach draußen zu schnuppern, weil sie primär mit ihrem spärlichen Instituts-Budget beschäftigt sind." Die Chemie-Industrie Österreichs liegt mit einer Forschungsquote von 3,5 % derzeit deutlich über der allgemeinen Quote von 2,5 % in Österreich. &#8226; 2006 soll schließlich auch vermehrt genutzt werden, um die verfehlte Einstellung zur <b>Gentechnik</b> sowie das rigorose Verbot der <b>Stammzellenforschung</b> zu überdenken. Mittlerweile hätten im Hintergrund bereits zahlreiche Politiker begriffen, was sie mit überzogenem Populismus für die heimische Wirtschaft angerichtet hätten. Denn: "Einmal abgewanderte Forschung kommt nie wieder."

Fortschritte bei Anämie-Mittel CERA

<a href=http://www.roche.com>Roche</a> hat alle vier zulassungsrelevanten Phase-III-Studien über die Erhaltungstherapie der renalen Anämie mit CERA erfolgreich abgeschlossen. <% image name="Roche_Logo" %> CERA ist ein neues Medikament zur Behandlung der Anämie bei Patienten mit chronischer Nierenkrankheit. Es ist der erste kontinuierliche Aktivator der Rezeptoren für die Bildung roter Blutkörperchen. Das bedeutet, dass sich die Wirkung von CERA an den für die Stimulation der Bildung roter Blutkörperchen beteiligten Rezeptoren vom Effekt unterscheidet, den man bei Erythropoietin beobachtet. Man nimmt an, dass diese andersartige molekulare Wechselwirkung wesentlich zur gezielten, stabilen und anhaltenden Kontrolle der Anämie beiträgt. Das Medikament gegen die Blutarmut hat Langzeitwirkung und ist für lange Dosierungsintervalle (alle 4 Wochen) gedacht. Normalerweise wird zusätzliches Erythropoietin (ein in den Nieren gebildetes Protein) produziert, wenn der Körper einen Rückgang des verfügbaren Sauerstoffs registriert. Dieses Protein stimuliert die Bildung roter Blutkörperchen im Knochenmark, wodurch die Zahl dieser Sauerstoff transportierenden Zellen erhöht wird. Ist dieser natürliche Mechanismus beeinträchtigt, müssen die Rezeptoren im Knochenmark zur Bildung roter Blutkörperchen stimuliert werden. Diesem Zweck dienen Medikamente wie CERA. Die Studien haben gezeigt, dass sowohl intravenös als auch subkutan verabreichtes CERA in großen Dosierungsabständen die Hb-Spiegel wirksam unter Kontrolle hielt. Die vollständige Auswertung der Nutzen-Risiko-Analyse von CERA wird nach Einreichung des Zulassungsgesuchs 2006 von den Gesundheitsbehörden vorgenommen werden. <small> <b><u>Anämie</u></b> ist eine Komplikation, die bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung auftritt. Sie setzt mitunter schon in der frühen Krankheitsphase ein und bleibt bis zum Endstadium der Niereninsuffizienz, die eine Dialysebehandlung erfordert, bestehen. Von Anämie spricht man dann, wenn die Zahl der roten Blutkörperchen bzw. das in ihnen enthaltene Hämoglobin unter den normalen Wert sinkt. Hämoglobin ermöglicht es den roten Blutkörperchen, den ganzen Organismus mit Sauerstoff zu versorgen. </small> Fortschritte bei Anämie-Mittel CERA

Photometer für flüssige und gasförmige Stoffe

Das neue Transmissions-Photometer TMK 550 von <a href=http://www.pier-electronic.de>Pier-Electronic</a> eignet sich vor allem zur Bestimmung geringer Wassermengen in Chemikalien: Zuviel Feuchte kann bei vielen Prozessen mangelnde Produktqualität, Energiemehraufwand oder kritische Prozesszustände zur Folge haben. Photometer für flüssige und gasförmige Stoffe Typische Anwendungen sind die Messung der Feuchte in Aceton, Ethanol und Butanol, Methanol, Glykol oder in Toluol und Vinylchlorid. Weltweit eingesetzt sind die Photometer von Pier-Electronic zudem zur Überwachung von Salpeter-, Salz- oder Schwefelsäure und zur Wasserbestimmung in Bremsflüssigkeiten. <% image name="Photometer_TMK_500" %><p> <small> Transmissions-Photometer TMK 550. © Pier-Electronic </small> Ein Vorteil des Messverfahrens liegt darin, dass sich mit der Transmissionsmessung unterschiedliche Komponenten entsprechend der werkseitig vorgegebenen Messwellenlänge untersuchen lassen. Die an die jeweilige Messaufgabe angepassten Photometer arbeiten bei Standard-Applikationen mit einer Genauigkeit von 1 % vom Messbereich und einer Reproduzierbarkeit von 0,05 %. Beim Messvorgang durchstrahlt Licht eine Küvette. Diese wird vom Messmedium durchströmt. Die Geräteelektronik nutzt bestimmte Wellenlängen – aufgeteilt in UV-Licht, sichtbares Licht und nahes Infrarot – aus dem Spektrum von 200 bis 2500 nm zur Messung der Absorption des Lichts bei den jeweiligen Wellenlängen. Das spezielle Wechsellichtverfahren ermöglicht eine hohe zeitliche Konstanz, so dass viele Störeinflüsse praktisch keinen Einfluss auf die Messung haben. Da Messmedium und Messkopf keinen direkten Kontakt haben, lassen sich Wartungen ohne Anlagenstillstand leicht vornehmen. Messungen sind sowohl im ppm-, vpm- und %-Bereich möglich. Der Messverstärker ist per Folientastatur bedienbar und in einem Wandgehäuse untergebracht. Er verarbeitet die vom Messkopf kommenden Signale sowie die für eine Druck- oder Temperaturkompensation notwendigen Messwerte digital. Eine RS232-Schnittstelle ist serienmäßig. Serienmäßig ist auch der Min-/Max-Speicher sowie der Schaltausgang mit zwei Kontakten.

Röntgendetektoren aus Graz

Die Grazer <a href=http://www.hecus.at>HECUS X-Ray Systems</a> - ein Spin-Off aus dem Institut für Biophysik und Röntgenstrukturforschung - erwarb die Produktlinie der als Braun-Detektoren bekannten Röntgenzählrohre von der deutschen M. Braun Inertgas Systeme GmbH. <% image name="Hecus_Micro-back-x" %><p> Die Produktion wurde im Oktober von Garching bei München nach Graz übersiedelt. Bereits im Dezember wurde die erste Lieferung an einen internationalen Abnehmer abgewickelt. Die derzeitige Auftragslage übersteigt schon jetzt die Schätzungen für 2006. Bereits vor zehn Jahren hat HECUS X-Ray Systems die wesentlichen elektronischen Komponenten für die nun erworbene Produktlinie entwickelt und kooperierte seither als Entwicklungs- und Zulieferpartner mit M. Braun in Garching. Hunderte jener Geräte mit einem Stückpreis von etwa 20.000 € sind heute weltweit an Forschungs- und Industrielaboratorien im Einsatz. Benötigt werden sie vor allem in der Nanotechnologie zur Röntgenstrukturuntersuchung und Materialprüfung. Für HECUS bietet die Übernahme der Braun-Detektoren eine ideale Ergänzung zum bestehenden Angebot - bisher waren Röntgenkamerasysteme das Hauptprodukt. Mit der neuen Betriebsstätte im Start-up Center Graz-West schuf HECUS auch die räumlichen Voraussetzungen zu dynamischem Wachstum als globaler Player in der Röntgentechnologie. <small> Zu den Kunden von HECUS zählen etwa GE, Aventis, DuPont oder die University of California. HECUS beschäftigt 8 Mitarbeiter und erwirtschaftet rund 1,5 Mio €. </small> Röntgendetektoren aus Graz