Archive - 2007

November 29th

Biolytix setzt auf Affymetrix GeneChip-Technologie

<a href=http://www.biolytix.ch>Biolytix</a> ist eine Zusammenarbeit mit <a href=http://www.affymetrix.com>Affymetrix</a> eingegangen und bietet nun genomische Analysen nach einem strengen Qualitätsmanagement für die akademische und industrielle Forschungsgemeinschaft an. Biolytix setzt auf Affymetrix GeneChip-Technologie <table> <td><% image name="Biolytix_Logo" %></td> <td><% image name="Affymetrix_Logo" %></td> </table><p> Durch den Erwerb eines kompletten Affymetrix GeneChip Gerätesystems erweitert Biolytix - es ist das führende Auftragsforschungsinstitut für molekularbiologische Analysen - das Spektrum seiner Dienstleistungen. Das Angebot umfasst Exon und Tiling Arrays sowie SNP Genotypisierung und Gene Mapping Arrays. Weitere potenzielle Anwendungsgebiete sind das Transkriptom Mapping, die Analyse von Genregulation sowie auch das genomweite SNP Mapping und die Re- Sequenzierungen mit Standardarrays sowie maßgefertigten, kundenspezifischen Arrays. Über die Dienstleistungen von Biolytix haben nun alle gegenwärtigen und künftigen Kunden von Biolytix den Zugang zum Angebot von Affymetrix.

Zyanidvergiftung: Cyanokit in der EU zugelassen

<a href=http://www.merck.de>Merck Serono</a> hat von der EU-Kommission die Marktzulassung für Cyanokit (Hydroxocobalamin) zur Behandlung erwiesener oder vermuteter Zyanidvergiftung sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern erhalten. Cyanokit ist das erste Zyanid-Gegenmittel, das in Europa über das zentralisierte Verfahren zugelassen wurde. <% image name="Cyanokit" %><p> Der einzigartige Wirkmechanismus von Cyanokit beruht auf seiner Fähigkeit, Zyanid-Ionen fest zu binden. Es kann im Krankenhaus oder bei einem Notfall vor Ort eingesetzt werden. Cyanokit soll gemeinsam mit einer geeigneten Dekontamination oder anderen unterstützenden Maßnahmen angewendet werden. Zyanidvergiftungen werden hauptsächlich durch das Einatmen von Rauch bei Bränden in geschlossenen Räumen verursacht. Weitere Ursachen können die versehentliche oder absichtliche Einnahme, das Einatmen, ein Hautkontakt bei Industrieunfällen oder terroristische Anschläge mit Zyanid sein. Die Marktzulassung von Cyanokit basiert auf Daten zur Sicherheit, die bei gesunden Erwachsenen gewonnen wurden, sowie Daten zur Wirksamkeit, die bei Erwachsenen und Kindern erhoben wurden. Dazu gehören unter anderem Daten aus 3 Studien bei Personen, die bei Bränden Rauchgas eingeatmet hatten. Aus ethischen Erwägungen wurden keine kontrollierten Studien zur Wirksamkeit beim Menschen durchgeführt. 4 unkontrollierte klinische Studien mit insgesamt 245 Patienten wurden bei Opfern erwiesener oder vermuteter Zyanidvergiftung durchgeführt. Von den 213 Patienten, bei denen der Ausgang bekannt war, lag die Überlebensrate bei 58 %. Von den 89 verstorbenen Patienten waren 63 zunächst mit Herzstillstand aufgefunden worden, was nahe legt, dass viele dieser Patienten höchstwahrscheinlich vor der Verabreichung von Cyanokit irreparable Hirnschäden erlitten hatten. Von den 144 Patienten, die keinen Herzstillstand erlitten hatten und bei denen der Ausgang bekannt ist, überlebten 82 %. Darüber hinaus überlebten von 34 Patienten, bei denen die Zyanidkonzentration über dem tödlichem Grenzwert (&#8805;100 &#956;mol/l) lagen, 62 % nach Behandlung mit Cyanokit. Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen, die mit Cyanokit in Verbindung gebracht werden, sind eine Rotfärbung der Haut, der Schleimhäute und des Urins, die aber alle wieder verschwinden. Cyanokit erhielt im Dezember 2006 die Zulassung der FDA und im September 2007 die der japanischen Gesundheitsbehörde. <% image name="Hydroxocobalamin" %><p> <small> <b>Hydroxocobalamin</b> ist eine Vorstufe von Vitamin B12 und wirkt durch direkte Bindung an die Zyanid-Ionen. Dabei entsteht Cyanocobalamin, eine natürliche Form von Vitamin B12, die über den Urin ausgeschieden wird. Vorteile dieses Ansatzes liegen darin, dass kein Methämoglobin gebildet wird und die Fähigkeit zum Sauerstofftransport im Blut des Opfers nicht vermindert wird. Daher ist Cyanokit für den Einsatz bei Patienten geeignet, die Rauchgas eingeatmet haben. Die intravenöse Anfangsdosis für Cyanokit bei Erwachsenen liegt bei 5 g. </small> Zyanidvergiftung: Cyanokit in der EU zugelassen

Fresenius Medical Care erwirbt Renal Solutions

<a href=http://www.fmc-ag.de>Fresenius Medical Care</a> übernimmt das US-Unternehmen Renal Solutions (<a href=http://www.renalsolutionsinc.com>RSI</a>). Damit erwirbt Fresenius Medical Care eine wesentliche Technologie für den Ausbau der Heim-Hämodialyse. Darüber hinaus bietet diese Technologie eine Grundlage für die Entwicklung einer tragbaren künstlichen Niere. Fresenius Medical Care erwirbt Renal Solutions <% image name="Fresenius_Dialyse" %><p> Die Vereinbarung umfasst die Zahlung von insgesamt bis zu 190 Mio $, davon 100 Mio $ beim Kaufabschluss, weitere 60 Mio $ nach 1 Jahr sowie Meilensteinzahlungen von bis zu 30 Mio $ über die nächsten 3 Jahre. Die Verbindlichkeiten von RSI zum Zeitpunkt des Kaufabschlusses betrugen 10 Mio $. Die SORB-Technologie des Hämodialysesystems Allient Sorbent von RSI ermöglicht es, Leitungswasser für die Dialyse aufzubereiten und die Dialyseflüssigkeit wiederzuverwenden. Der SORB-Filter hat sich auf dem Hämodialysemarkt bewährt und wurde bereits 6 Mio Mal verkauft. RSI hält auf dem Gebiet der SORB-Technologie Schlüsselpatente. Für eine Dialysebehandlung werden damit nur noch 6 l Trinkwasser statt bisher etwa 120 l Reinstwasser aus Umkehrosmoseanlagen benötigt. Die raum- und wassersparende Technologie eignet sich deshalb besonders gut für die Heim-Hämodialyse. Die Kombination der Hämodialysetechnologie von Fresenius mit der SORB-Technologie von RSI ermöglicht es, eine neue Generation von Heim-Hämodialyseprodukten zu entwickeln. Darüber hinaus trägt die SORB-Technologie mit ihrem deutlich verringerten Wasserverbrauch wesentlich zur Miniaturisierung bei – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer tragbaren künstlichen Niere. In Zusammenhang mit der Akquisition rechnet Fresenius Medical Care mit einer Steigerung der jährlichen F&E-Ausgaben ab 2008 um 10 Mio US-$. Die mittelfristigen Finanzziele für 2007 bis 2010 bleiben unverändert. <small> Fresenius beziffert das Marktvolumen für Heimdialyse (Bauchfelldialyse und Heim-Hämodialyse) auf etwa 2 Mrd $. Dies entspricht etwa 11 % des weltweiten Dialysemarkts. Der Markt für Heimdialyse hat das Potenzial, in den nächsten 10 Jahren auf 4 Mrd $ zu wachsen. Der Marktanteil von Fresenius beträgt in diesem Marktsegment derzeit etwa 30 %. Die Heim-Hämodialyse war in den vergangenen Jahren ein Nischenmarkt, dessen Bedeutung jüngst zugenommen hat. Ende 2006 lag der Anteil der Heim-Hämodialysepatienten an der Gesamtzahl der Dialysepatienten in Nordamerika bei etwa 0,5 %. Mit zunehmender Verfügbarkeit adäquater Therapieoptionen könnte dieser Anteil in den nächsten 10 Jahren auf etwa 4 % steigen. </small>

November 28th

Stallergenes: Postive Daten mit Oralair Grasses

Die Ergebnisse einer mit Kindern durchgeführten Studie bestätigten die Wirksamkeit des sublingualen Desensibilisierungsmittels Oralair Grasses der französischen <a href=http://www.stallergenes.com>Stallergenes</a>, dessen Marktzulassung in Deutschland in Kürze erwartet wird. <% image name="Stallergenes_Logo" %><p> Die pädiatrische Studie der Phase III (VO52.06), die mit 280 unter einer allergischen Rhino-Konjunktivitis ("Heuschnupfen") leidenden Patienten in 5 Ländern Europas durchgeführt wurde, zeigte eine signifikante Verringerung der Symptome, die mit derjenigen vergleichbar war, die in der Studie VO34.04 mit Erwachsenen beobachtet wurde. Aufgrund dieser Studie wird Stallergenes beantragen, die Marktzulassung von Oralair Grasses auf die Indikation bei Kindern auszuweiten. Zusätzlich werden Ende 2007 die Ergebnisse der ersten Langzeitstudie (VO53) mit Erwachsenen erwartet. <small> Parallel wurde im Rahmen der US-Expansion von Stallergenes der Vorschlag für 2 für 2009 geplante Phase-III-Studien (Erwachsene und Kinder) von der FDA und amerikanischen Fachleuten befürwortet. Derzeit laufen Gespräche mit eventuellen Partnern. </small> <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Mit Oralair Grasses</b> erfahren Patienten eine Linderung all ihrer Nasen- und Bindehaut-Symptome und können ihre symptomatische Medikation deutlich reduzieren. Oralair Grasses muss 4 Monate vor der Pollen-Saison beginnen, während der gesamten Pollen-Saison weitergeführt und danach bis zur nächsten Saison ausgesetzt werden. Es enthält eine Mischung der folgenden 5 standardisierten Grasallergene: Deutsches Weidelgras (Lolium perenne), Wiesen-Rispengras (Poa pratensis), Wiesenlieschgras (Phleum pratense), gewöhnliches Knäuelgras (Dactylis glomerata) und gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), mit einer Tagesdosis von 300 IR, was eine natürliche Einwirkung simuliert. </small></td> </table> Stallergenes: Postive Daten mit Oralair Grasses

Spatenstich am I.S.T. Austria Campus

Unmittelbar vor Beginn der Abbrucharbeiten und der Bautätigkeit ab 4. Dezember markierten Vizekanzler Willi Molterer, Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll, Claus Raidl und Haim Harari den Beginn einer neuen Entwicklungsphase des <a href=http://www.ist-austria.ac.at>I.S.T. Austria</a> Campus mit einer Spatenstichzeremonie. Spatenstich am I.S.T. Austria Campus <% image name="ISTA_Spatenstich" %><p> <small> Molterer, Pröll, Raidl und Harari geben Startsignal für Bauarbeiten. </small> Claus Raidl, Vorsitzender des Kuratoriums des I.S.T. Austria, erläuterte die bisherigen Aktivitäten im organisatorischen Bereich: Strukturen seien geschaffen und Regeln für den erfolgreichen Betrieb von I.S.T. Austria definiert worden. Die Industrie habe sich beispielhaft in das Projekt eingebracht. Sie werde den Betrieb von I.S.T. Austria auch in Zukunft finanziell unterstützen, ohne sich daraus kurzfristige Gewinne zu erwarten. Haim Harari, Vorsitzender des Exekutivkomitees des I.S.T. Austria fasste den Status Quo bei der Suche nach dem ersten Präsidenten zusammen: Bisher gebe es 70 Bewerbungen bzw. Empfehlungen für die Leitungsfunktion, 500 Bewerbungen für die Positionen als Professor bzw. als Jungforscher und 100 weitere Namen, die die wissenschaftlichen Suchteams von I.S.T. Austria erhoben hätten. Harari zeigte sich beeindruckt von dem Engagement der Politik und der Industrie für ein Institut, das sich ausschließlich der Grundlagenforschung widme und deswegen keine Einmischung in Organisation, Ausrichtung und Betrieb zulassen könne. Vizekanzler und Finanzminister Willi Molterer definierte das I.S.T. Austria als zentralen Bestandteil der Entwicklung zu einer forschungs- und wissensbasierten Volkswirtschaft und Gesellschaft. Der Bund stelle Mittel von insgesamt knapp 300 Mio € für die nächsten 10 Jahre zur Verfügung; das sei viel Geld, aber für ein derart hoch ambitioniertes Ziel einfach nötig. Und es sei "fresh money", werde also keiner bestehenden Universität entzogen. Landeshauptmann Erwin Pröll ist jedenfalls überzeugt, "das Niederösterreich durch das I.S.T. Austria nicht nur den internationalen Anschluss an die besten Wissenschaftsregionen schaffen, sondern zum internationalen Trendsetter wird". <small> <b>Das Bauvorhaben:</b> In einem ersten Schritt werden 16 der insgesamt 33 Gebäude in Maria Gugging auf dem 18 ha großen Areal abgerissen. Im Frühjahr 2008 werden der Neubau eines Hörsaales, der Bau der Energiezentrale und der Umbau des Zentralgebäudes in Angriff genommen. Diese Arbeiten sollen im Frühjahr 2009 abgeschlossen sein. Verbesserungen der Verkehrsanbindung sind in Arbeit. Der unverbaute Grüngürtel sowie die aufgelockerte, parkartige Gestaltung des Campus wirke sich auch positiv auf die Lebensqualität der Anrainer aus. Insgesamt investiert das Land Niederösterreich rund 130 Mio € in die Entwicklung des Campus. </small>

DuPont: Mehr Kunststoffe auf Nawaro-Basis

Mit Sorona EP thermoplastischen Kunststoffen, den thermoplastischen Polyester-Elastomeren Hytrel RS, Biomax RS Verpackungskunststoffen sowie Selar VP atmungsaktiven Folien präsentiert <a href=http://www.dupont.com>DuPont</a> eine Reihe neuer Kunststoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Die neuen Typen bieten vergleichbare oder sogar bessere Eigenschaften als ihre auf petrochemischem Weg hergestellten Pendants. <% image name="DuPont_Nawaros" %><p> <small> Kunststoffen aus Nawaros sowie Kunststoffe zur Metallsubstitution: Ihre Einsatzgebiete erstrecken sich vom Automobilbau über das Gesundheitswesen, die Verpackungs-, Elektro- und chemische Industrie bis hin zu Sport- und Freizeitartikeln. </small> <b>Sorona EP</b> besteht vorranig aus Bio-PDO, das in der von DuPont und Tate & Lyle kürzlich in Betrieb genommenen gemeinsamen Fertigungsstätte in Loudon, Tennessee, produziert wird. Bio-PDO ist ein Austauschstoff für 1,3-Propandiol (PDO) bzw. 1,4-Butandiol (BDO) und kommt in den beiden zunächst erhältlichen glasfaserverstärkten Sorona EP Typen zum Einsatz. Im Vergleich zu Polybutylenterephthalat (PBT) bietet Sorona EP Eigenschaftsverbesserungen wie höhere Dimensionsstabilität und bessere Oberflächeneigenschaften. Erste Testmuster sind verfügbar, mit einer breiteren Verfügbarkeit ist 2008 zu rechnen. <b>Hytrel RS</b> enthält Weichsegmente aus Cerenol, einem bio-basierten Polyol, das aus Bio-PDO gewonnen wird, an Stelle von petrochemischen Polyolen. Die ersten Hytrel RS Typen bestehen zu 25-30 % aus Nawaros und besitzen vergleichbare Eigenschaften wie ihre konventionell hergestellte Pendants. Erste Testmuster sind verfügbar, mit einer breiteren Verfügbarkeit ist 2008 zu rechnen. <b>Biomax RS 1001</b> ist ein Polytrimethylenterephalat (PTT) auf Nawaro-Basis für die Herstellung steifer Verpackungen wie spritzgegossene Behälter und Verschlusskappen. Zudem eignet es sich zur Substitution von Polypropylen (PP) für CD-Hüllen. Erste Anwendungen sind Verpackungen für Kosmetika, Lebensmittel und Konsumgüter. Der Nawaro-Anteil von Biomax RS 1001 liegt bei 35 %, Hauptbestandteil ist Bio-PDO. <b>Selar VP</b> ist eine atmungsaktive Folie aus Nawaros. Einsatzgebiete sind Verpackungen für Lebensmittel, die "atmen" müssen, z. B. frischer Fisch, Obst und Gemüse. Durch Einbau einer pflanzlichen Fettsäure besteht Selar VP bis zu 40 % aus nachwachsenden Rohstoffen. Fisch und Meeresfrüchte können nun mit versiegelten Verpackungen versehen werden, während dafür heute üblicherweise unversiegelte Polyethylen-Verpackungen zum Einsatz kommen. Bei Obst und Gemüse ist Selar VP eine Alternative zu mikroperforierten Folien. DuPont will den Umsatz mit Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen bis 2015 auf mindestens 8 Mrd $ verdoppeln. DuPont: Mehr Kunststoffe auf Nawaro-Basis

<small>Elektronische Bauteile aus dem Drucker:</small><br>Sensoren aus anorganischem Material hergestellt

Das Grundprinzip klingt einfach: Ein Drucker bringt statt Farbe elektronische Bauteile aus Nano-Kristallen auf einen Untergrund auf. In der Halbleitertechnologie hat sich die Methode bereits bewährt, jetzt ist es einem Team rund um die Physiker Emil List (TU Graz) und Wolfgang Heiss (JKU Linz) gelungen, erstmals mit anorganischem Material Bauelemente zu drucken. <% image name="Infrarotbild" %><p> <small> Verbesserte Infrarotbilder dank neuer Nano-Bauteile. &copy; FH Düsseldorf</small> Damit eröffnet sich ein breites Anwendungsfeld neuer elektronischer Bauteile, die einfach zu erzeugen sind. Die Forscher der TU Graz, des CD-Labors für "Advanced Functional Materials" und der JKU Linz veröffentlichten ihre Ergebnisse in der November-Ausgabe von <i>Advanced Materials</i>. Eine Infrarotkamera macht sichtbar, was dem menschlichen Auge verborgen bleibt. Noch mehr erkennen könnten die Geräte, die Strahlung im Mikrometer-Bereich nutzen, mit Hilfe neuer Nano-Bauteile, die österreichische Forscher nun entwickelt haben: "Wir haben mit anorganischem Material ein Bauelement gedruckt, das gut funktioniert und mit 3 Mikrometern - das entspricht 1/30 des &Oslash; eines Haares - Wellenlänge sehr weit in den Infrarot-Bereich reicht", erklärt Emil List vom Institut für Festkörperphysik der TU Graz. Infrarotkameras etwa könnten damit weiter in den Infrarotbereich vordringen und mehr Objekte erkennen. Aber auch für Gasanalysen zur Umweltüberwachung oder die medizinische Diagnostik reichen mögliche Anwendungsfelder der neuen Bauelemente. "Wir entwickeln uns damit einen entscheidenden Schritt weiter in Richtung gedruckter Hybrid-Elektronik, können also mehr unterschiedliche Bauelemente herstellen als bisher, indem wir in Lösung verarbeitbare Materialien einsetzen", so der Linzer Physiker Wolfgang Heiss. Winzige Elektronik-Bauteile aus dem Drucker bringen überzeugende Vorteile: "Mittlerweile ist es möglich, alle Einheiten einer elektronischen Schaltung im Stempeldruck-Verfahren herzustellen. Die Elemente sind durch das einfache Verfahren günstig zu produzieren", erläutert List. Die neuen anorganischen Bauelemente könnten auch bei Wegwerf-Sensoren zum Einsatz kommen: "Die Schnell-Diagnostik zu Hause zur Kontrolle bestimmter Körperwerte ist ein Hoffnungsfeld", bestätigt List, der die neue Methode in der NanoTecCenter Weiz Forschungsgesellschaft mbH, einer gemeinsamen Einrichtung von TU Graz und Joanneum Research, weiter entwickeln will. <small>Elektronische Bauteile aus dem Drucker:</small><br>Sensoren aus anorganischem Material hergestellt

Clemens Achmüller gewinnt ALSA 2007

Im Wiener MuseumsQuartier fand die Preisverleihung des Austrian Life Science Award 2007 statt. Clemens Achmüller, 31 Jahre jung und Post-Doc am Institut für Biochemie der Uni Innsbruck, wurde dabei zum ALSA-Preisträger 2007 gekürt. <% image name="ALSA07_Siegerbild" %><p> <small> Das ALSA-Siegerfoto: (v.l.) Josef Brodacz (Herausgeber Chemie Report), Kurt Konopitzky (Jurysprecher), Georg Reischer (nominiert), Clemens Achmüller (Gewinner des ALSA 2007), Brigitte Gasser (nominiert), Monika Racek (Head of Public Affairs Novomatic) und Nikolaus Zacherl (Jury). </small> Seine überzeugende Arbeit sowie 2 Patentanmeldungen beeindruckten die Jury - bestehend aus Sabine Herlitschka (FFG), Kurt Konopitzky (Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Biotechnologie), Peter Swetly (Vizerektor der Veterinärmedizinuni Wien) und Nikolaus Zacherl (ADFIN – Advisers for Financing of Innovation). <table> <td> <b>Clemens Achmüller</b> hat ein prokaryotisches Expressions-System entwickelt, das die autoproteolytische Funktion (N<small>pro</small>) des Schweinepest-Virus verwendet. Proteine oder Peptide, die solcherart zur Expression gelangen, werden als Inclusion bodies abgelagert. Beim in vitro Refolding wird deren Fusions-Partner vom C-Terminal-Ende der Autoprotease via Selbst-Spaltung abgetrennt, was das Zielprotein mit einem authentischen N-Terminus zurücklässt. Mit einem maßgeschneiderten N<small>pro</small>-Mutanten namens "EDDIE" gelang es, Proinsulin, Hepcidin, Interferon-1, inhibitorische Peptide des Senescence-Evasion-Faktors sowie weiter Proteine zu exprimieren. </td> <td><% image name="ALSA_Achmueller" %></td> </table> Das Expressionssystem kann als generisches Tool in der High-level-Produktion rekombinanter, toxischer Peptide und Proteine in E.coli verwendet werden, ohne das Fusion-Tag chemisch oder enzymatisch entfernen zu müssen. Das entwickelte Verfahren wird bereits bei Sandoz und Boehringer Ingelheim eingesetzt. Als Nominierte wurden zudem <b>Brigitte Gasser</b> vom Institut für Angewandte Mikrobiologie der Wiener BOKU sowie <b>Georg Reischer</b> vom Institut für Technische Chemie der TU Wien jeweils mit einer Urkunde geehrt. Veranstalter Josef Brodacz, Herausgeber des Branchenmagazins Chemie Report, zeigte sich begeistert: "Der Austrian Life Science Award erweist sich einmal mehr als Sammelplatz für Österreichs Jungforscher. Wir hatten heuer mit 38 Einreichungen gleich um 10 mehr als im letzten Jahr. Auch der Frauenanteil war mit fast 33 % deutlich höher (2006: 21 %)." <% image name="ALSA_Khinast" %><p> <small> Keynote-Speaker Johannes Khinast - er etabliert in Graz das K1-Zentrum für Pharmaceutical Engineering - ist überzeugt: "Die Rahmenbedingungen für Top-Forschung sind in Österreich durchaus gegeben." </small> Etwa die Hälfte der Bewerber arbeitet an Wiener Universitätsinstituten, doch auch Innsbruck, Graz und Linz waren gut vertreten. Bei der feierlichen Preisverleihung im Wiener MusemsQuartier, die sich mittlerweile als "In-Treff" der Branche etabliert hat, waren mehr als 200 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zu Gast. Sie genossen bei außergewöhnlichem Essen aus der "Alchemie der Küche" auch das kulinarische Programm. <% image name="ALSA_Konopitzky" %><p> <small> ALSA-Juror Kurt Konopitzky fordert dennoch: "Insbesondere die Forschung in den Biotechnologien braucht noch wesentlich mehr finanzielle Unterstützung in Österreich." Ebenso sei ein Umdenken in der Grünen Biotechnologie gefragt. </small> Die Sponsoren Novomatic, VWR International, Niederösterreichs Wirtschaftsagentur ecoplus sowie der Chemie Report als Veranstalter waren sichtlich zufrieden über den Erfolg ihres Engagements zur sichtbaren Stärkung des Forschungsstandorts Österreich und freuen sich schon heute auf eine erfolgreiche Fortsetzung im nächsten Jahr. Clemens Achmüller gewinnt ALSA 2007

Weitere 3 Mio € für Wiener Biotech f-star

<a href=http://www.novo.dk>Novo A/S</a> hat sich im Rahmen der <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/6489>Serie A</a> Finanzierungsrunde der Wiener <a href=http://www.f-star.com>f-star</a> mit 3 Mio € an der Antikörper-Schmiede beteiligt. Aescap Venture und Atlas Venture sind bereits an Bord - insgesamt hat f-star seit der Unternehmensgründung 2006 bereits 13 Mio € an Venture Capital angelockt. <% image name="f-starlogo" %><p><p> f-star-CEO Gottfried Himmler spricht von einem "signifikanten Boost" in der Langzeit-Perspektive, "f-star zu einem bedeutenden Player im Feld der Next-Generation-Antikörper" zu machen. Die Finanzkraft von Novo A/S gebe die Möglichkeit, ein "dauerhaftes Unternehmen zu formen". Kim Dueholm, Partner bei Novo A/S, schätzt "die starke IP-Position von f-star im spannenden Feld neuer Antikörper-Fragmente, das einzigartige Antikörper-Fragment Fcab sowie das Know-how des Managements". Dueholm wird einen Sitz im Board von f-star erhalten. Mit dem aktuellen Kapitalstock ist f-star in der Lage, die Modulare Antikörper Technologie noch schneller zu entwickeln und nach Industrie-Partnerschaften Ausschau zu halten. <table> <td width="110"></td><td> Die <b>Modulare Antikörper-Technologie</b> ermöglicht Antikörper-Fragmente mit Antikörper-Funktionalität und langer Halbwertszeit, aber wesentlich kleiner Größe (Fcab) oder ganzen Antikörpern mit zusätzlichen Funktionen (mAb squared). Möglich wird das, indem in die Antikörper bzw. Antikörper-Fragmente zusätzliche Bindungsstellen eingebaut werden. Diese Bindungsstellen sind von zentraler Bedeutung für die therapeutische Wirksamkeit dieser Proteine. f-star beschäftigt derzeit 17 Mitarbeiter an seinem Forschungsstandort an der Wiener BOKU. </td> </table> <small> <b>Novo A/S</b> verwaltet die Assets der Danish Novo Nordisk Foundation - ein Gegenwert von mehr als 7 Mrd € - und ist die Holding der Novo Group. In den Life Sciences ist Novo A/S ein bedeutender Risikokapitalgeber mit Büros in Kopenhagen, London und San Francisco, jährlichen Investments von rund 70 Mio € und einem weltweites Portfolio, das mehr als 40 Biotechs umfasst. </small> Weitere 3 Mio € für Wiener Biotech f-star

HIV-Medikament Celsentri in Österreich erhältlich

<a href=http://www.pfizer.at>Pfizer</a> bringt sein neues HIV-Medikament auch auf den österreichischen Markt. Celsentri (<a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/6288>Maraviroc</a>) ist der erste Wirkstoff einer neuen Substanzklasse, die den Eintritt des HI-Virus in die gesunde Zelle blockieren und dadurch die Ausbreitung der Infektion im Körper unterbinden kann. <% image name="Vetter_Norbert" %><p> <small> HIV-Experte Norbert Vetter: "Maraviroc stellt eine wichtige zusätzliche Therapieoption in der Behandlung von HIV-Patienten dar." </small> Seit der Entdeckung des HI-Virus in den 1980er-Jahren sind mehr als 27 Mio Menschen an Aids gestorben. Laut WHO lebten 2006 weltweit 39,5 Mio Menschen mit HIV. "Allein in Österreich infizieren sich täglich 1-2 Menschen - mehr als 400 Neuinfektionen pro Jahr", so Norbert Vetter vom Sozialmedizinischen Zentrum Baumgartner Höhe Otto Wagner Spital in Wien. Vor rund 20 Jahren war die Diagnose HIV ein Todesurteil. Heute ist AIDS zwar nach wie vor nicht heilbar, jedoch gut behandelbar. Mit der Kombitherapie HAART (Highly Active Antiretroviral Treatment), gelang Mitte der 1990er-Jahre ein therapeutischer Durchbruch. <b>Ein Problem der lebenslangen HIV-Therapie:</b> Schwere Nebenwirkungen. Unregelmäßige Einnahme und Therapieunterbrechungen sind die nachvollziehbare Konsequenz der Patienten, eine Resistenzentwicklung der HI-Viren die häufige Folge. Problematisch ist dabei vor allem, dass das Virus nicht nur gegen ein Medikament, sondern sogar gegen eine ganze Substanzklasse resistent werden kann. Deshalb setzt die Behandlung erst in einem späteren Stadium ein - wenn das Immunsystem schon deutlich geschwächt ist. Weitere Probleme sind eine ungenügende Virus-Unterdrückung sowie die Mutationsfähigkeit der Viren. "Es besteht daher die Notwendigkeit, kontinuierlich neue Medikamente zu entwickeln. Zum einen, um die Vermehrung der Viren im Körper erfolgreich zu bekämpfen. Andererseits, um die Nebenwirkungen in den Griff zu bekommen", sagt Vetter. <b>Die neuen CCR5-Hemmer</b>, zu denen auch Celsentri gehört, kann nun schon zu Beginn einer HIV-Infektion oder für Patienten, bei denen die bisherige medikamentöse Behandlung nicht ausreichend erfolgreich war, therapeutischen Nutzen bringen. Bisherige HIV-Medikamente bekämpfen die virale Vermehrung im Inneren der weißen Blutzellen, die das Virus zur eigenen Vervielfältigung benötigt. Im Gegensatz dazu kann mit Celsentri erstmals verhindert werden, dass die HI-Viren überhaupt in gesunde Zellen eindringen. "HI-Viren nutzen Eiweißstrukturen auf der Zelloberfläche für das Eindringen in die menschliche Immunzelle: CCR5- und X4-Rezeptoren. Maraviroc blockiert den CCR5-Korezeptor, den das HI-Virus für das Eindringen in die Zelle benötigt", erklärt Vetter. "Ein Virus, das nicht in die Zelle eindringen kann, stirbt binnen 2 Tagen ab." Mit diesem neuen Prinzip lässt sich die Anzahl an HI-Viren im Blut effektiv senken. <small> <b>Maraviroc</b> wurde 1997 entdeckt und binnen 10 Jahren fertig entwickelt. An den beiden Zulassungsstudien MOTVIATE 1 und 2 nahmen insgesamt 1.076 Patienten teil. Untersucht wurde primär die Viruslast nach 24 und 48 Wochen Behandlungsdauer. Resultat: Nach 24 Wochen sank die Viruslast in der Maraviroc-Gruppe um das fast Hundertfache. Nach 48 Wochen war der Unterschied zu Placebo noch deutlicher. Vetter: "Bei 45,5 % der Maraviroc-Patienten sank die Viruslast unter die Nachweisgrenze. Das waren 3 x so viele Patienten wie in der Vergleichsgruppe, die mit der Basistherapie alleine behandelt wurden." Insgesamt war die Behandlung mit Maraviroc gut verträglich. </small> HIV-Medikament Celsentri in Österreich erhältlich

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