Archive - Jun 3, 2011

Ein Mikrochip aus einem einzelnen Molekül

In einem EU-geförderten Projekt mit dem Namen <a href=http://atmol.phantomsnet.net/index.php?project=7>„AtMol“</a> arbeiten Wissenschaftler aus fünf europäischen Ländern und Singapur an einem molekularen Chip – einer Recheneinheit, die nur aus einem einzigen Molekül, verbunden mit externen mesoskopischen Elektroden besteht. Ein Mikrochip aus einem einzelnen Molekül <% image name="Atmol" %> <small><b>Große Maschinen für kleine Strukturen</b>: Das Forschungsvorhaben im AtMol-Projekt benötigt Maschinen, wie die abgebildete an der Jagiellonen-Universität in Krakau, mit denen man Strukturen im Hochvakuum Atom für Atom aufbauen kann. <i>Bild: Jagiellonian University Kraków</small> In der Elektronik schreitet die Miniaturisierung immer weiter voran und hat mittlerweile molekulare Maßstäbe erreicht. Zehn Institutionen aus Europa und Singapur sind an einem Projekt beteiligt, das sich „Atomic Scale and Single Molecule Logic Gate Technologies“ (abgekürzt AtMol) nennt und logische Funktionen durch Gatter aus einzelnen Molekülen oder Schaltkreise im atomaren Maßstab realisieren will. Dabei soll auch getestet werden, inwieweit die Verbindung von klassischer und Quanten-Information in ein und demselben Schaltkreis die Rechenleistung erhöhen kann. Der Vorstoß der Wissenschaftler ist auch ein schönes Beispiel für einen Bottom-up-Approach in der Nanotechnologie: Die Eigenschaften eines Systems im Nanometermaßstab werden durch direktes Aneinanderfügen der atomaren Bausteine erzielt. Notwendig dafür sind Ultrahochvakuum-Einrichtungen, die derartige Operationen erlauben und die nur wenige Institute der Welt bislang ihr Eigen nennen.

Je mehr Lithium, desto weniger Selbstmorde

Forscher der <a href=http://www.meduniwien.ac.at/hp/psychoanalyse>Uni-Klinik für Psychoanalyse und Psychotherapie</a> an der Med-Uni Wien konnten nachweisen, dass im Trinkwasser natürlich enthaltenes Lithium die Selbstmordraten senkt. Der Wirk-Mechanismus liegt dabei noch weitgehend im Dunkeln. Je mehr Lithium, desto weniger Selbstmorde <% image name="NestorKapusta" %> <small><b>Nestor Kapusta</b> konnte den Zusammenhang zwischen Selbstmordrate und Lithium im Trinkwasser wissenschaftlich nachweisen. <i>Bild: Medizinische Universität Wien</i></small> 2009 hatte eine Studie aus Japan ein ähnliches Ergebnis erzielt, war wegen methodischer Mängel aber rasch in Zweifel gezogen worden. Unter Federführung von Nestor Kapusta, Assistenzarzt an der Universitätsklinik für Psychoanalyse und Psychotherapie in Wien konnte der Einfluss von Lithium aber nun wissenschaftlich zuverlässig bestätigt werden. Für die Studie wurden in ganz Österreich insgesamt 6.460 Trinkwasserproben gezogen und mit den Suizidraten in den jeweiligen politischen Bezirken verglichen. Dabei zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang: Je höher die Lithium-Konzentration im Trinkwasser desto niedriger die Selbstmordrate. Selbst die Berücksichtigung sozioökonomischer Faktoren, von denen man weiß, dass sie Einfluss auf die Selbstmordrate haben, änderte nichts an der Eindeutigkeit der Korrelation. <b>Lithium schon in sehr schwacher Dosis wirksam</b> Die suizidprotektive Wirkung von Lithium ist zwar seit Langem belegt, allerdings ist die Dosierung bei einer Therapie rund 100-mal höher als das natürliche Vorkommen im Trinkwasser. Dass die geringe natürliche Konzentration eine derartig strake physiologische Wirkung entfalten kann, ist das wirklich Neue an der Studie, meint Kapusta. Dem dahinterliegenden Mechanismus auf die Spur zu kommen, wird nun eine spannende Aufgabe für die Forscher. Vor der künstlichen Anreicherung von Lithium im Trinkwasser warnen die Wissenschaftler der Med-Uni aber: Eine solche Empfehlung könne erst nach aufwendigen klinischen Studien abgegeben werden, noch wisse man auch über mögliche Nebenwirkungen nicht Bescheid.