Archive - Mai 2011

EHEC-Infektionen: Die Dynamik eines Ausbruchs

Noch tappen die Behöden bezüglich der genauen Ursache im Dunkeln – doch der Anstieg der Fälle an hämolytisch-urämischem Syndrom (HUS) in Norddeutschland ist evident. Dem <a href=http://www.rki.de>Robert-Koch-Institut</a> (RKI) in Berlin wurden seit Anfang Mai 470 Erkrankungsfälle übermittelt, bis 31. Mai, 15 Uhr, sind neun Personen daran verstorben. <% image name="EHEC" %> <small><b>Enterohämorrhagische Escherichia coli-Bakterien</b> verursachen die derzeit in Norddeutschland zu beobachtende Welle schwerer Durchfallerkrankungen. <i>Bild: Manfred Rohde, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung</i></small> HUS ist eine schwere, unter Umständen tödliche Komplikation, die bei bakteriellen Darminfektionen mit sogenannten enterohämorrhagischen Escherichia coli (EHEC) auftreten kann. Die Zahl der gemeldeten EHEC-Infektionen ist noch höher, seit Anfang Mai sind dem Robert-Koch-Institut 1.064 Fälle bekannt geworden. Auffällig bei dem nun beobachteten Ausbruchsgeschehen ist der Anstieg der Erkrankungsfälle: Vom 2. bis 8. Mai lag die Fallzahl zwischen 0 und 2 Fällen täglich. Am 9. Mai stieg die Fallzahl auf 5 Fälle an und erhöhte sich kontinuierlich weiter bis zu einem bisherigen Maximum von jeweils 39 Fällen am 16., 19. und 21. Mai. Zwischen 16. und 22. Mai lag die tägliche Fallzahl bei mindestens 30 Fällen. Der Rückgang der Meldezahlen nach dem 22. Mai darf laut RKI aufgrund des Melde- und Übermittlungsverzugs noch nicht als Rückgang der Erkrankungszahlen gewertet werden. <b>Ursache noch nicht gefunden</b> Eine vom RKI gemeinsam mit den Hamburger Gesundheitsbehörden durchgeführte epidemiologische Studie zeigt, dass vom aktuellen EHEC-Ausbruch betroffene Patienten signifikant häufiger rohe Tomaten, Salatgurken und Blattsalate verzehrt hatten als gesunde Studienteilnehmer. Vorläufig ist dies aber reine Statistik, es stehe noch nicht fest, ob nur eines oder mehrere dieser drei Lebensmittel mit dem Ausbruchsgeschehen in Zusammenhang stehen, betonte das RKI in einer Aussendung. Bei dem aktuellen Geschehen handelt es sich nach Aussage des RKI um einen der weltweit größten bislang beschriebenen Ausbrüche von EHEC bzw. HUS und den bislang größten Ausbruch in Deutschland, wobei insbesondere die Alters- und Geschlechterverteilung ungewöhnlich ist, wie die Experten betonen. Nach wie vor sind vor allem Erwachsene, überwiegend Frauen, betroffen. Zu anderen Zeiten entwickelten vorwiegend Kinder dieses schwere Krankheitsbild. Für gewöhnlich werden dem RKI pro Jahr etwa 1.000 EHEC-Fälle übermittelt, im Jahr 2010 waren darunter zwei Todesfälle. Die das HUS verursachenden EHEC-Bakterien werden direkt oder indirekt vom Tier auf den Menschen übertragen. Als Reservoir gelten Wiederkäuer, vor allem Rinder, Schafe, Ziegen. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt fäkal-oral, wobei die Erregeraufnahme über den Kontakt mit Tierkot, über kontaminierte Lebensmittel oder Wasser erfolgt, aber auch durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch (Schmierinfektion). Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass rohes Fleisch oder Rohmilch, die in Zusammenhang mit EHEC häufig als Überträger-Lebensmittel identifiziert werden, die Ursache des aktuellen Ausbruchs darstellen. <small> <b>Das Robert-Koch-Institut</b> Das RKI ist die zentrale Einrichtung der deutschenBundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention und damit auch die zentrale Einrichtung auf dem Gebiet der anwendungs- und maßnahmenorientierten biomedizinischen Forschung. Die Kernaufgaben des RKI sind die Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere der Infektionskrankheiten. </small> EHEC-Infektionen: Die Dynamik eines Ausbruchs

May 31st

Gendiagnose für Reptilien

Kryptosporidiose, eine durch Parasiten ausgelöste Entzündung des Verdauungstrakts, verläuft beim Menschen meist harmlos, ist bei Reptilien aber hoch ansteckend und oft tödlich. Forscher an der <a href=http://www.vetmeduni.ac.at>Veterinärmedizinischen Universität Wien</a> haben nun eine auf Genanalysen aufbauende Methode entwickelt, mit der die Diagnose der Kryptosporidiose bei Reptilien früher und viel genauer möglich ist. Gendiagnose für Reptilien <% image name="Gecko_1" %> <small><b>Leopardgeckos waren unter jenen Reptilien</b>, die an der Vetmed in Wien untersucht wurden. <i>Bild: Joscha Arenz/GNU-Lizenz 1.2</i></small> Obwohl die Kryptosporidiose schon seit mehr als hundert Jahren bekannt ist, nahm man lange an, dass sie eine äußerst seltene Krankheit sei. Erst mit der Entdeckung, dass sie auch Menschen betreffen und besonders bei Personen mit geschwächtem Immunsystem auch problematisch verlaufen kann, bekam die Erkrankung breitere Aufmerksamkeit. Die Krankheit wird von einem einzelligen Parasiten verursacht, der zur Familie der Kryptosporidia gehört. Einige ihrer Vertreter infizieren auch Reptilien, die nach einer unterschiedlich langen Inkubationszeit bei sonst gesund erscheinenden Tieren Erkrankungen des Verdauungstrakts auslösen. Bei Reptilien verläuft die Kryptosporidiose chronisch und ist unheilbar. Um Infektionsraten niedrig zu halten, werden verlässliche Diagnosetechniken gebraucht. Die Krankheit wird über den Nachweis des Parasiten im Reptilienkot diagnostiziert. Schwierig wird die Sache dadurch, dass besonders Schlangen auch Parasiten ausscheiden, die sie zuvor mit ihren Beutetieren aufgenommen haben. Deshalb lässt sich auch bei Nachweis von Kryptosporidien im Kot nicht sagen, ob die Tiere auch tatsächlich mit der für sie gefährlichen Parasitenart infiziert sind. Es ist deshalb wichtig, zwischen den Parasiten der Schlangen und denen ihrer Beutetiere unterscheiden zu können. Barbara Richter und ihre Kollegen vom Institut für Pathologie und Gerichtliche Veterinärmedizin der Veterinärmedizinischen Universität Wien haben eine auf DNA-Analysen basierende Methode entwickelt, die nicht nur Kryptosporidien allgemein nachweist, sondern auch zwischen den spezifischen Parasitenarten von Reptilien und Säugetieren unterscheiden kann. <b>Sehr hohe Ansteckungsgefahr</b> Mit dem neuen Test konnte Richter erstmals zeigen, dass eine von sechs der als Haustiere beliebten Kornnattern und einer von zwölf Leopardgeckos eine bestimmte, für die Tiere gefährliche Kryptosporidienart in sich tragen. Diese Zahlen sind weit höher als bisher vermutet und lassen auf eine weite Verbreitung des Erregers bei bestimmten Reptilienarten schließen, die als Haustiere gehalten werden. Kornnattern scheinen besonders häufig infiziert zu sein. Leopardgeckos tragen verschiedene Arten von Kryptosporidien. Auch wenn diese Tiere möglicherweise nicht selbst erkranken, können sie doch andere Reptilienarten anstecken, mit denen sie in Kontakt kommen. Viele Reptilienfreunde halten mehrere Arten in Gemeinschaft, deshalb besteht ein hohes Ansteckungsrisiko zwischen den einzelnen Reptilienarten. Das neue Diagnoseverfahren ermöglicht eine frühe und präzise Bestimmung von Kryptosporidien bei Echsen und Schlangen, noch bevor die Tiere Krankheitssymptome zeigen. Dennoch mahnt Pathologin Richter zur Vorsicht: „Ein weiteres Problem ist, dass Kryptosporidien im Tierkot oft nur in sehr kleinen Mengen vorkommen, so dass man sie nur schwer nachweisen kann. Wir arbeiten daran, unsere Methode noch empfindlicher zu machen, man sollte die Tiere aber regelmäßig testen. Ein einzelner negativer Test bedeutet nicht, dass das Tier sicher frei von Parasiten ist.“ <small> Der Artikel “Detection of Cryptosporidium species in feces or gastric contents from snakes and lizards as determined by polymerase chain reaction analysis and partial sequencing of the 18S ribosomal RNA gene” von Barbara Richter, Nora Nedorost, Anton Maderner und Herbert Weissenböck wurde in der Maiausgabe der Zeitschrift “Journal of Veterinary Diagnostic Investigation” (Vol. 23 pp. 430–435) veröffentlicht. Der wissenschaftliche Artikel im Volltext: http://vdi.sagepub.com/content/23/3/430.full </small>

Diabetes-Impfung? Neues CD-Labor erforscht die Grundlagen

Das Wiener Impfstoff-Unternehmen <a href=http://www.affiris.com>Affiris</a> ist Industriepartner des neu gegründeten Christian-Doppler-Labors für Kardiometabolische Immuntherapie. Das von Thomas Stulnig (Universitätsklinik für Innere Medizin III am AKH Wien) geleitete Labor wird die Grundlagen einer Impfung gegen Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erforschen. <% image name="ThomasStulnig" %> <small><b>Thomas Stulnig</b> leitet das neu gegründete Christian-Doppler-Labor für Kardiometabolische Immuntherapie. <i>Bild: Thomas Stulnig/Foto Wilke</i></small> Entzündliche Prozesse des Fettgewebes und der Gefäßwand werden immer mehr als Mitverursacher von chronischen Erkrankungen erkannt. Durch die Erforschung der Schlüsselmechanismen derartiger Prozesse möchte das nun gegründete CD-Labor die wissenschaftlichen Grundlagen für die Bekämpfung der chronischen Krankheiten mit Impfstoffen schaffen. <b>Neuer Entwicklungsschwerpunkt für Affiris</b> Für Affiris, das bisher an Impfstoffen gegen Alzheimer-Demenz, Atherosklerose, Morbus Parkinson und Bluthochdruck arbeitete, bedeutet das Engagement den Aufbau eines zweiten Entwicklungsschwerpunkts. Auch auf diesem Gebiet setzt das 2003 von CEO Walter Schmidt und CSO Frank Mattner gegründete Unternehmen die schon im Bereich der neurodegenerativen Erkrankungen bewährte Affitom-Technologie ein. Mit diesem Ansatz wird nicht nur ein einzelner Impfstoffkandidat für eine bestimmte Krankheit erzeugt, sondern gleich ein ganzer Pool davon. Dies wird durch sogenannte „molekulare Mimikry“ möglich: Nicht das jeweilige Zielmolekül oder Fragmente davon werden als Antigen im Impfstoff eingesetzt, sondern eine davon verschiedene Aminosäuresequenz. In der aktuellen Leitindikation Alzheimer konnte im Oktober 2008 eine vielbeachtete Lizenzvereinbarung mit Glaxo Smith Kline erzielt werden, die meilensteinabhängige Zahlungen von bis zu 430 Millionen Euro vorsieht, von denen bislang schon 13,5 Millionen ausgelöst wurden. Derzeit läuft eine Phase-II-Studie mit dem Leitprodukt „Affitop AD02“. Diabetes-Impfung? Neues CD-Labor erforscht die Grundlagen

May 30th

Großer amerikanischer Allergie-Bericht veröffentlicht

Der Diagnose-Dienstleister Quest Diagnostics hat gemeinsam mit <a href=http://www.phadia.com>Phadia</a>, dem Hersteller des IV-Bluttests „Immuno CAP“, eine Studie an mehr als zwei Millionen US-amerikanischen Allergie-Patienten durchgeführt und im Report <a href=http://www.questdiagnostics.com/brand/business/healthtrends/allergies/index.html>„Allergies Across America“</a> veröffentlicht. Großer amerikanischer Allergie-Bericht veröffentlicht <% image name="MainImage_Phadia" %> <small><b>Das Unternehmen Phadia</b> stellt „Immuno CAP“, einen IV-Bluttest auf Allergiemarker, her und nahm mit diesem an einer großangelegten US-Querschnittstudie zum Thema Allergien teil. <i>Bild: Phadia</i></small> In der Studie wurden 14 Millionen anonymisierte Testergebnisse untersucht. Getestet wurde auf Allergisierung gegen mindestens eines von elf gängigen Allergenen, darunter fünf Nahrungsmittel (Eiweiss, Milch, Erdnüsse, Sojabohnen und Weizen), beifußblättriges Traubenkraut, Schimmel, zwei Arten von Hausstaubmilben sowie Katzen- und Hundehaare. Der Report bestätigt den Befund sogenannter „Allergikerkarrieren“, bei denen schon in der frühen Kindheit Nahrungsmittelallergien das Risiko, später an weiteren, schwereren Allergien zu erkranken, erhöhen. Der Bericht zeigt darüber hinaus, dass Asthmapatienten eine um 20 Prozent erhöhte Disposition für allergische Erkrankungen aufweisen. <b>Nicht alles, was nach Allergie aussieht, ist auch eine</b> Die Untersuchung ergab aber auch, dass etwa die Hälfte der getesteten Patienten (fünf von neun) bei keinem der getesteten elf Allergene eine Allergisierung zeigte. Die Forscher vermuten, dass wohl einige dieser Patienten auf eine nicht in dieser Studie untersuchte Substanz allergisch reagieren, nehmen aber an, dass etliche Vertreter dieser Gruppe mit allergieähnlichen Symptomen zum Arzt gegangen sind, die von einer anderen Erkrankung hervorgerufen wurden. Eine entsprechende Diagnose und der Ausschluss einer Allergie scheinen daher wichtig, da sie für etliche Patienten eine Verbesserung der Lebensqualität bedeuten können.

Deutscher Atomausstieg: Chemie-Führungskräfte fürchten Versorgungslücken

Der <a href=http://www.vaa.de>Führungskräfteverband Chemie VAA</a> mahnt den konsequenten Ausbau der Stromnetze ein, damit angesichts des von der deutschen Bundesregierung beschlossenen Ausstiegs aus der Kernenergie keine Engpässe für die Industrie entstehen. <% image name="KernkraftwerkGrohnde1" %> <small><b>Kernkraftwerke</b> (im Bild das Kraftwerk Grohnde in Niedersachsen): Ist die Stromversorgung der Industrie ohne sie gesichert? <i>Bild: Heinz-Josef Lücking/<a href=http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Nuclear_Power_Plant_-_Grohnde_-_Germany_-_1-2.JPG&filetimestamp=20090714121020>Creative Commons Lizenz</a></i></small> Die deutsche Bundesregierung hat sich auf einen Ausstieg aus der Atomenergie bis zum Jahr 2022 geeinigt, die Reaktionen darauf fallen recht unterschiedlich aus. Mit dem VAA hat sich auch ein Vertreter der Chemie-Branche zu Wort gemeldet. „Wenn der Atomausstieg nicht zur Abwanderung von Industrie führen soll, kommt alles darauf an, den Um- und Ausbau der Stromnetze mit höchster Dringlichkeit voranzutreiben“, meinte VAA-Hauptgeschäftsführer Gerhard Kronisch. Der Bedarf an neuen Leitungen sei enorm und es bleibe nur wenig Zeit für den Netzausbau. Gerade bei der Anbindung der Chemiestandorte in Süddeutschland an erneuerbare Energiequellen im Norden klaffe zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine riesige Lücke. Kronisch forderte einen „konkreten, detaillierten und verlässlichen Zeitplan“ für das seiner Meinung nach ambitionierte Umstiegs-Szenario. Andernfalls drohe der deutschen Industrie die Möglichkeit verloren zu gehen, Strom zu langfristig kalkulierbaren und konkurrenzfähigen Preisen zu beziehen. Besorgt äußerte sich Kronisch auch über mögliche Verzögerungen des Netzausbaus durch Widerstände in der Bevölkerung. Deutscher Atomausstieg: Chemie-Führungskräfte fürchten Versorgungslücken

May 27th

Martin Schima verlässt Med-Austron

Martin Schima, der bisherige Geschäftsführer von <a href=http://www.ebgmedaustron.at>EBG Med-Austron</a>, der Errichtergesellschaft des neu entstehenden Ionentherapiezentrums in Wiener Neustadt, geht neue berufliche Wege. Es sei von Anfang geplant gewesen, dass Schima das Projekt nur bis zur „unmittelbaren Umsetzung“ begleiten werde, hieß es dazu vom Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Schneeberger. Martin Schima verlässt Med-Austron <% image name="MartinSchima" %> <small><b>Martin Schima</b> hat das Projekt Med-Austron bis zum Baubeginn begleitet. <i>Bild: EBG Med-Austron </small> Da nach der Grundsteinlegung am 16. März nun mit dem Bau begonnen wurde, ist dieser Zeitpunkt nun offenbar erreicht. Schneeberger würdigte in einer Aussendung die Leistungen Schimas und hob namentlich die „Herkulesaufgabe der Abwicklung des UVP-Verfahrens“ hervor. Dem zweiten Geschäftsführer des Unternehmens, Bernd Mößlacher, fällt nun um das weitere Bau- und Projektmanagement zu. Geht alles nach Plan, sollen im Winter der Rohbau fertiggestellt sein und 2012 die Einbauten beginnen. Ab 2015 sollten dann die ersten Patienten behandelt werden können. <b>Über Med-Austron</b> Med-Austron ist ein Projekt zur Errichtung eines Behandlungszentrums für die Tumortherapie sowie eines Forschungszentrums für klinische und nichtklinische Forschung mit Ionenstrahlen. Für die Bestrahlung kommen Protonen und Kohlenstoffionen zum Einsatz. Im Vollbetrieb werden pro Jahr etwa 1.200 Patienten behandelt werden können. Dafür ist ein Synchrotron (Kreisbeschleuniger) als Teilchenbeschleuniger vorgesehen, der mehrere Behandlungsräume und einen Raum für die nichtklinische Forschung mit Strahlen beliefern wird.

Quantared kommt mit Statoil ins Geschäft

Ein vom Wiener Startup-Unternehmen <a href=http://www.quantared.com>Quantared</a> entwickeltes Messgerät, mit dem man die Kohlenwasserstoffkonzentration in Wasser messen kann, kommt bei der norwegische Ölgesellschaft Statoil zum Einsatz. Das Unternehmen hat sich nach einer intensiven Evaluierungsphase zum Kauf entschieden. Quantared kommt mit Statoil ins Geschäft <% image name="pic_products2" %> <small><b>Das Messgerät „Eracheck“</b> konnte den Ölriesen Statoil überzeugen. <i>Bild: Quantared</i></small> Das Messgerät „Eracheck“ ermöglicht es, Messungen der Verunreinigung des Abwassers einer Bohrinsel direkt vor Ort zu messen, anstatt wie bisher Proben zu nehmen und an Land per Gas-Chromatographie zu analysieren. Dadurch kann der Betreiber einer Bohrinsel nicht nur Kosten sparen, sondern im Falle einer gefundenen Verunreinigung auch rascher die notwendigen Maßnahmen einleiten. Grundlage der Methodik ist ein Quantenkaskadenlaser, der eine wesentlich kompaktere Bauweise des Messgeräts gestattet und den Infrarot-Wellenlängenbereich mit bisher ungekannter Intensität erschließt. <b>Spin-off der TU Wien</b> Entwickelt wurde das Messverfahren vom Wiener Unternehmen Quantared, das 2006 als Spin-off der Technischen Universität Wien gegründet wurde und seither vom universitären Gründerservice Inits unterstützt wird. Das Kernteam arbeitet aber bereits seit 1999 an der Nutzung des Prinzips des Quantenkaskadenlasers für die Untersuchung der Zusammensetzung von Flüssigkeiten und Gasen. Statoil hat sich nach eingehender Evaluierung für „Eracheck“ entschieden. Der damit erzielte geschäftliche Durchbruch soll für Quantared der Auftakt für intensivierte Vertriebsaktivitäten in 15 Ländern sein.

May 25th

Potenzstörungen können Vorbote für Herzerkrankung sein

In einem am 25. Mai präsentierten Konsensusbericht sprechen sich Experten der Allgemeinmedizin, Urologie und Kardiologie dafür aus, Erektile Dysfunktion als Vorzeichen einer kardiovaskulären Erkrankung ernst zu nehmen. In dem Bericht werden die Ärzte dazu aufgerufen, Männer aktiv auf Potenzprobleme anzusprechen. Potenzstörungen können Vorbote für Herzerkrankung sein <% image name="Male_anatomy_de" %> <small><b>Das Gefäßsystem des Penis</b> ist auf Grund des kleineren Durchmessers seiner Arterien ein sensitiver Indikator für systemische vaskuläre Erkrankungen. <i>Bild: Wikpedia-User Lennert B/GNU-Lizenz, Version 1.2</i></small> Potenzstörungen (medizinisch erektile Dysfunktion, abgekürzt ED) sind eine weit verbreitete Erkrankung. Schätzungen gehen von einer Prävalenz von 52 Prozent bei Männern im Alter zwischen 40 und 70 Jahren aus. Dennoch fällt es vielen Patienten schwer, Probleme, die sie bei sich wahrnehmen, gegenüber einem Arzt anzusprechen. <b>Potenzstörungen als vaskuläre Erkrankung</b> Nicht selten ist erektile Dysfunktion aber Vorbote einer beginnenden Erkrankung der Herzkranzgefäße. Das Gefäßsystem des Penis ist auf Grund des kleineren Durchmessers seiner Arterien ein sensitiver Indikator für systemische vaskuläre Erkrankungen. Der Zeitraum zwischen dem Auftreten der ED und dem eines kardiovaskulären Ereignisses beträgt im Durchschnitt drei bis fünf Jahre. Männer mit ED entwickeln häufiger schwere Formen von koronaren Herzkrankheiten und stehen einem um 80 Prozent erhöhten Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis gegenüber. Bei Männern mit ED im Alter zwischen 40 und 60 Jahren ist diese Risikoerhöhung besonders ausgeprägt. Hermann Toplak von der Universitätsklinik für Innere Medizin des Klinikum Graz und Mitautor des Konsensusberichts betont daher die Relevanz der Anamnese: „Ein großer Teil der Patienten mit Metabolischen Risiken im mittleren Lebensalter haben unerkannt eine Erektile Dysfunktion. Da hilft uns nur eine gezielte Anamnese, mit der wir vaskuläre Risiken rechtzeitig erkennen. Durch frühzeitige Therapie erreichen wir auch mehr Lebensqualität für unsere Patienten.“ Überschneidende Risikofaktoren für ED und KHK sind Alter, Rauchen, Dyslipidämie, Diabetes, Hypertonie, Adipositas und Bewegungsmangel.

DIB: Gentechnikfreie Regionen behindern Bioökonomie

Die <a href=http://www.dib.org>Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie</a> (DIB) rief heute die Regierung der Bundesrepublik dazu auf, sich gegen regionale Anbauverbote gentechnisch veränderter Pflanzen auszusprechen, wie sie in den aktuellen Koalitionsverträgen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie in Plänen der EU-Kommission vorgesehen sind. <% image name="Stefan-Marcinowski" %> <small><b>Stefan Marcinowksi</b>, BASF-Vorstand und Vorsitzender des DIB, spricht sich gegen die politische Bevormundung der Landwirte aus. <i>Bild: BASF</i></small> Derartige Zonen würden der von der Bundesregierung angestrebten Bioökonomie zuwiderlaufen, argumentiert der DIB. Die deutsche Regierung hatte Ende 2010 eine nationale Forschungsstrategie Bioökonomie formuliert, die den Weg zu einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion, zur Bereitstellung alternativer Energieträger und zur Versorgung der Industrie mit nachwachsenden Rohstoffen ebnen soll. Eine solche Bioökonomie werde Wunschtraum bleiben, wenn das „Innovationsfeld Pflanze“ weiterhin durch politische und ideologische Motive blockiert werde, meinte der DIB-Vorsitzende Stefan Marcinowski. Der DIB setzt sich dafür ein, dass Landwirte aufgrund ihrer Erfahrung selbst entscheiden können sollten, welche Pflanzensorten sie anbauen. Nur so könne gewährleistet werden, dass echte Wahlfreiheit anstelle politischer Bevormundung über die Akzeptanz sicherer und behördlich genehmigter Produkte entscheide. Die Haltung Deutschlands, sich gegen die EU-Pläne zu nationalen Anbauzulassungen zu wenden, wird vom DIB ausdrücklich begrüßt. Marcinowski: „Der Vorschlag der EU-Kommission schafft einen Präzedenzfall, nach dem die EU-Mitgliedsstaaten in ihren Grenzten nur aufgrund gefühlter Risiken und populistischer Gründe jede Technologie und ihre Produkte verbieten könnten.“ Wer Bioökonomie wolle, müsse eine schlüssige Antwort auf die entscheidende Frage parat haben: „Wir schaffen wir es, bei gelichbleibender Fläche die Produktivität zu erhöhen?“, so der DIB-Vorsitzende. DIB: Gentechnikfreie Regionen behindern Bioökonomie

May 24th

Löst Helicobacter Morbus Parkinson aus?

Eine überraschende Entdeckung haben Wissenschaftler um Traci Testerman vom <a href=http://www.lsuhsc.edu>Louisiana State University Health Sciences Center</a> gemacht: Versuche mit Mäusen legen nahe, dass das Bakterium Helicobacter pylori Morbus Parkinson auslösen könnte. <% image name="Helicobacter" %> <small><b>Helicobacter pylori:</b> Neue Untersuchungen legen nahe, dass der Verursacher des Magengeschwürs auch eine Rolle bei der Entstehung der Parkinson-Krankheit spielen könnte. <i>Bild: bioweb.uwlax.edu</i></small> Die Bakterienart ist eigentlich dafür bekannt, an der Entstehung von Magengeschwüren mitzuwirken. Bei Versuchen mit Mäusen stellten die Wissenschaftler nun aber fest, dass die Mikroorganismen auch bei der Entstehung einer ganz anders gearteten Krankheit eine wichtige Rolle spielen könnten. Mäuse mittleren Alters, die mit Helicobacter pylori infiziert wurden, wiesen sechs Monate später Symptome auf, die jenen von Parkinson-Patienten entsprachen. Auch konnten niedrigere Werte des Neurotransmitters Dopamin nachgewiesen werden, wie sie für die Parkinson-Krankheit typisch sind. Bei jüngeren Tieren konnten derartige Veränderungen nicht nachgewiesen werden. Dass Morbus Parkinson mit einer höheren Prävalenz für Magengeschwüre verbunden ist, war schon seit Längerem bekannt. Einen direkten Hinweis auf ein Mitwirken von Helicobacter bei der Entstehung der Krankheit gab es bislang aber nicht. <b>Ein möglicher Mechanismus</b> Als Ursache des Effekts nimmt Testerman an, dass die Bakterien eine chemische Verbindung produzieren, die das Gehirn schädigt. Diese Verbindung könnte Ähnlichkeiten mit jener Substanz haben, die in Samen des Palmfarns vorkommt und bei Menschen in Guam nachweislich eine Parkinson-ähnliche Krankheit ausgelöst hat. Zu einer vorsichtigen Bewertung der aktuellen Ergebnisse riet indessen der Forschungsleiter von Parkinson´s Disease UK, Kieren Breen. Breen wies darauf hin, dass die Tests an Mäusen durchgeführt wurden, die mit relativ hohen Dosen des Bakteriums infiziert worden seien. Auch sei der Zusammenhang zwischen den beobachteten Bewegungsstörungen und dem Absterben von Nervenzellen noch nicht gezeigt worden. <small> <b> Heliobacter pylori</b> Das ausschließlich in menschlichen Mägen vorkommende Bakterium Helicobacter pylori wurde 1982 von den beiden Australiern Robin Warren und Barry Marshall entdeckt und als Ursache von Magengeschwüren identifiziert. Warren und Marshall, die damit die Behandlung dieser Erkrankung revolutionierten, erhielten dafür 2005 den Nobelpreis für Medizin. </small> Löst Helicobacter Morbus Parkinson aus?

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