Archive - Mai 4, 2011

CeMM-Forscher untersuchen Genetik von Bluterkrankungen

Eine am <a href=http://www.cemm.oeaw.ac.at>Research Center for Molecular Medicine</a> (CeMM) durchgeführte Studie gibt Einblicke in die genetischen Veränderungen, die mit myeloproliferativen Neoplasien assoziiert sind. <% image name="RobertKralovics" %> <small><b>In der Arbeitsgruppe von Robert Kralovics</b> wurden die Genome von MPN-Patienten auf Veränderungen untersucht. <i>Bild: CeMM Research Center for Molecular Medicine</i></small> In der WHO-Klassifikation der Erkrankungen aus dem Jahr 2008 wurde der Begriff der myeloproliferativen Neoplasien (MPN) eingeführt. Damit wird eine Reihe an malignen Erscheinungen zusammengefasst, deren Gemeinsamkeit ihr Ausgang von maligne entarteten, sich klonal vermehrenden blutbildenden Stammzellen ist. Bekannte Beispiele sind Chronische myeloische Leukämie, Polycythaemia vera, oder Essentielle Thrombozythämie. Die Bluterkrankungen gehen stets mit einer Überproduktion an Blutzellen einher. In der Regel ist ein chronischer Krankheitsverlauf zu beobachten, bei einem Teil der Patienten tritt aber eine Progression zu akuter myeloischer Leukämie auf. <b>Was spielt sich genetisch ab?</b> Die Arbeitsgruppe von Robert Kralovics, einem der „Principle Investigators“ am CeMM, hat die vollständigen Genome von 398 MPN-Patienten untersucht und dabei 25 Regionen im Genom gefunden, die bei diesen Patienten häufig von einer Veränderung betroffen waren. Bei Personen, die ein Fortschreiten der Krankheit zeigten, wurden besonders häufig Chromosomen-Aberrationen (größere Veränderungen des Erbguts, die schon im Lichtmikroskop erkennbar sind) festgestellt. Darüber hinaus konnten zwei neue Tumorsuppressorgene identifiziert werden, die eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Krankheitstypus spielen. <small>Die Originalarbeit wurde in der Zeitschrift Blood veröffentlicht: <a href=http://bloodjournal.hematologylibrary.org/content/early/2011/04/29/blood-2011-01-331678.abstract>Genome integrity of myeloproliferative neoplasms in chronic phase and during disease progression</a></small> CeMM-Forscher untersuchen Genetik von Bluterkrankungen

Cholesterin-Senker Pitavastatin erstmals auf dem europäischen Markt

Das japanische Unternehmen <a href=http://www.kowa.co.jp/eng/g/index.htm>Kowa</a> führt ein neues Arzneimittel aus der Gruppe der Statine in Spanien ein. Der Wirkstoff kommt bei Patienten mit erhöhten Lipid-Werten zur Anwendung und zeichnet sich besonders durch seine geringen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten aus. <% image name="800px-Pitavastatin_structure" %> <small><b>Eine Cyclopropyl-Gruppe, auf die´s ankommt:</b> Pitavastatin hat sich durch geringe Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bewährt. <i>Bild: gemeinfrei</i></small> Pitavastatin ist bereits seit 2003 auf dem japanischen Markt und erwies dort in „Millionen an Patientenjahren“, wie der Hersteller betont, seine Anwendbarkeit gemeinsam mit einer Vielzahl an anderen Arzneimitteln. 2009 erhielt das Unternehmen die Zulassung der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA, im Jahr darauf wurde es unter dem Handelsnamen Livalo auf dem US-Markt eingeführt. <b>Besondere Molekülstruktur</b> Pitavastatin wurde zur Behandlung von primärer Hyperlipidämie und gemischter Dyslipidämie entwickelt. Es kombiniert die Kontrolle von LDL-Cholesterin, Triglyceriden und des langfristig ansteigenden HDL-Cholesterins miteinander. Mehrere klinische Phase-III-Studien zeigten die Wirksamkeit des Präparats, die mit den herkömmlich verschriebenen Statinen wie Atorvastatin oder Simvastatin vergleichbar ist. Pitavastatin 2 mg zeigte sich statistisch signifikant überlegen bei der Senkung des LDL-Cholesterins, des Lipoprotein-Cholesterins mit geringerer Dichte und des Gesamtcholesterins. Das Arzneimittel wirkt wie alle Vertreter seiner Klasse als Hemmer der HMG-CoA-Reduktase. Eine Cyclopropylgruppe an der Statin-Basisstruktur wird für die Verringerung der Wechselwirkung mit anderen Medikamenten verantwortlich gemacht. Pitavastatin wird in Spanien vom europäischen Vertriebspartner Recordati unter dem Handelsnamen Livazo, von Esteve unter dem Handelsnamen Alipzadegrees auf den Markt gebracht. Zusammen mit Recordati ist im Laufe von 2011 und 2012 auch die Einführung in weiteren europäischen Ländern geplant. Cholesterin-Senker Pitavastatin erstmals auf dem europäischen Markt