Archive - 2011

November 16th

Bioscience Technologies Day an der TU Wien

Die <a href=http://www.tuwien.ac.at>Technische Universität</a> Wien stellte am 15. November im Rahmen des zweiten „Bioscience Technologies Day“ ihre vielfältigen Aktivitäten auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften vor. Die Bandbreite reicht dabei von Biosensoren über Biophysik und Bioprozesstechnik bis hin zur Mikrobiologie und Bioanalytik. Bioscience Technologies Day an der TU Wien <% image name="TU_gruen_01web" %> <small><b>Die TU Wien</b> präsentierte sich am 15. November als „vom Leben“ geprägte Forschungsstätte. <i>Bild: TU Wien</i></small> An sieben der insgesamt acht Fakultäten der TU Wien kann deren frischgebackene Rektorin Sabine Seidler Forschungsprojekte verorten, die im weitesten Sinne in die Life Sciences gehören. Vor einigen Jahern entschied man seitens der Universitätsleitung deshalb, die ohnehin schon vorhandene Forschung auf diesen Gebieten durch strategische Maßnahmen gezielt zu bündeln und voranzutreiben. Dazu gehören etwa das Kooperationsnetzwerk Biomimetik, der Aufbau der interuniversitären Forschungsgemeinschaft „Wasser und Gesundheit“ gemeinsam mit der Medizin-Uni Wien, die PhD-School „Applied Bioscience Technology“ sowie das FWF-Doktoratskolleg „Water Resource Systems“. <b>Glanzlichter der lebenswissenschaftlichen Forschung</b> Der „Bioscience Technologies Day“ – die zweite Veranstaltung dieser Art – bot eine gute Gelegenheit, diese Forschungsarbeiten zu präsentieren. Nach den Vorträgen von eingeladenen Wissenschaftlern ausländischer Universitäten zeigten Vertreter der Fakultäten für Physik, für Elektrotechnik und für Technische Chemie Forschungsfelder auf, die an der TU Wien bearbeitet werden: • Gerhard Schütz, der im Dezember 2010 als Professor für Biophysik an die TU Wien berufen wurde, beschäftigt sich mit Einzelmolekül-Mikroskopie von Biomolekülen. Mit dieser Methode lassen sich beispielsweise Protein-Wechselwirkungen in lebenden Zellen untersuchen, wie sie in den Signalwegen des Immunsystems von Relevanz sind. • Michael Vellekoop vom Institut für Sensor- und Aktuatorsysteme stellte Anwendungen von physikalischen Sensorprinzipien bei der Untersuchung biochemischer Fragestallungen vor. Beispiel dafür sind der Einsatz von Quadrupol-Infrarot-Sensoren im Tumor-Screening oder die Verwendung der Optofluidik (also des Umgangs mit Licht in Flüssigkeiten) in der Cytometrie • In der Arbeitsgruppe von Christian Kubicek am Institut für Chemische Technologien interessiert man sich für die Optimierung von Mikroorganismen-Stämmen für den Einsatz in der industriellen Biotechnologie. Seit einigen Jahren werden dazu verstärkt systembiologische Ansätze, vor allem die Untersuchung der Gesamtheit exprimierter Gene (die sogenannte „Transkriptomik“) verwendet. Den Wissenschaftlern ist es auf diese Weise gelungen, durch Überexpression eines bestimmten Enzyms die Produktivität der Pilzart Trichoderma reesei bei der Aufspaltung von Cellulose stark zu erhöhen. • Christoph Herwig (ebenfalls Institut für chemische Technologien) führte in neue Konzepte des Umgangs mit Daten aus dem Monitoring von biotechnologischen Prozessen ein. Es gelte, so Herwig, aus den Daten Information, aus der Information Wissen zu machen – und dieses Wissen, ausgerichtet auf die jeweiligen betriebswirtschaftlichen Zielsetzungen, zu managen. • Martina Marchetti-Deschmann aus der Arbeitsgruppe Bio- und Polymeranalytik erzählte über massenspektrometrische Imaging-Verfahren, mit deren Hilfe etwa verschiedene Gewebearten unterschieden oder Biomaterialien für Implantate charakterisiert werden können. <b>Abendveranstaltung von LISA Vienna</b> Im Anschluss an den „Bioscience Technologies Day“ fand im Kuppelsaal der TU Wien der von der Clusterorganisation „LISA Vienna“ veranstaltete Life Science Circle statt. Die gut besuchte Veranstaltung bot Gelegenheit, TU-Rektorin Sabine Seidler über Life Sciences an der TU Wien und Edeltraud Stiftinger, Leiterin der Corporate Technology Central Eastern Europe bei Siemens Österreich, über „Personalisierte Medizin“ sprechen zu hören.

November 15th

50 Jahre Kunststoffproduktion in Schwechat

Der <a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a>-Produktionsstandort Schwechat feiert sein 50-jähriges Jubiläum. 1961 ging hier die weltweit zweite Polypropylen-Anlage in Betrieb, die damals Teil der Danubia Petrochemie AG war. <% image name="austria-schwechat" %> <small><b>Das Borealis-Werk in Schwechat</b>: Hier begann man 1961 mit der Produktion von Polypropylen. <i>Bild: Borealis</i></small> Der Rohstoff Propylen musste anfangs noch mit der Eisenbahn angeliefert werden, später konnte das Gas über Rohrleitungen direkt von der benachbarten Raffinerie der OMV bezogen werden. Die Anlage arbeitete damals nach dem sogenannten Montacatini-Verfahren, bei dem die berühmten Ziegler-Natta-Katalysatoren zur Produktion des Kunststoffs verwendet wurden, und erreichte eine Jahreskapazität von 4.500 Tonnen. „Heute stellt eine moderne Anlage die gleiche Menge Polypropylen in weniger als einer Woche her“, erzählt Rudolf Sukal, Standortleiter von Borealis Schwechat. <b>Der Weg zur heutigen Produktionsstätte</b> Die erste in der Polypropylen-Anlage in Schwechat hergestellte Produktqualität war „Daplen“, ein Material, das im Spritzgussverfahren hauptsächlich zu Haushaltsartikeln weiterverarbeitet wurde. Auch heute zählt „Daplen“ noch zum Produktportfolio von Borealis und wird vor allem in der Automobil-Branche eingesetzt. Das Werk von Borealis in Schwechat ist mittlerweile zu einer bedeutenden Produktionsstätte ausgebaut worden, an der rund 500 Mitarbeiter jährlich rund eine Million Tonnen Kunststoffe erzeugen. 50 Jahre Kunststoffproduktion in Schwechat

November 14th

Auszeichnung für Insektizid Spirotetramat

<a href=http://www.bayercropscience.com>Bayer Crop Science</a> erhielt für seinen Wirkstoff Spirotetramat (Markenname Movento) den „Agrow Award“, einen renommierten Pflanzenschutzchemie-Preis. Das systemische Insektizid wirkt sowohl im auf- als auch im absteigenden Saftstrom der Pflanze. <% image name="Bayer_Movento1" %> <small><b>Das Insektizid „Movento“</b> überzeugte die Jury durch sein innovatives Wirkprofil. <i>Bild: Bayer Crop Science</i></small> Der vom Medienunternehmen Agrow im Jahr 2008 ins Leben gerufene Preis wird in insgesamt 15 Kategorien vergeben, zu denen unter anderem Innovationen in Formulierung, Wirkstoffchemie, Biotechnologie, Stewardship-Programme, Pflanzenschutzmittel für den nicht-landwirtschaftlichen Einsatz, Branchenkommunikation und das Lebenswerk einer Person gehören. Movento wurde 2011 in der Kategorie „Beste innovative Chemie“ ausgezeichnet. Spiroteteramat gehört zur Wirkstofffamilie der Ketoenole und ist durch eine sogenannte „Zwei-Wege-Wirksamkeit“ charakterisiert. Die Substanz bewegt sich systemisch in der Pflanze – sowohl im auf- als auch im absteigenden Saftstrom – und erreicht auf diese Weise alle Stellen, an denen sich Insekten aufhalten können. Mit dem Produkt ist laut Angabe des Herstellers die Schädlingsbekämpfung in einer breiten Palette an Feldfrüchten möglich, darunter Trauben, Zitrusfrüchte, Gemüse, Nüsse, Kern- und Steinobst sowie Hopfen. Auszeichnung für Insektizid Spirotetramat

Gesundheitssystem: Reformbedarf unbestritten

Über Möglichkeiten, die Ineffizienzen in der Gesundheitsversorgung zu beseitigen und diese zukunftsfit zu machen, diskutierten Politiker und Experten auf Einladung von Bayer Austria und der Industriellenvereinigung. <% image name="IVkl_Katzer-IV_Web" %> <small><b>Umbau nötig:</b> Im Haus der Industrie ging es gesundheitspolitisch zur Sache. <i>Foto: Katzer/IV</i></small><br> Zumindest in einem Punkt waren sich alle Teilnehmer an der Podiumsdiskussion „Gesundheit im Dialog“, veranstaltet von der <a href=http://www.industriellenvereinigung.at target=“_blank“>Industriellenvereinigung</a> und <a href=http://www.bayer.at target=“_blank“>Bayer Austria</a> einig: Wenn etwas in Österreich krank ist, dann das Gesundheitssystem. Wie der OECD-Ökonom Andreas Wörgötter diagnostizierte, besteht zwar eine durchaus funktionierende flächendeckende Versorgung. Aber deren Kosten und vor allem die in ihrem Rahmen auftretenden Ineffizienzen sind beträchtlich. Eine sensationelle Neuigkeit ist das nicht, räumte Wörgötter ein: „Wir wissen seit 20 bis 30 Jahren, dass es Probleme gibt und welche das sind. Geschehen ist bisher leider wenig.“ Allerdings dürfte sich das ändern, fügte Wörgötter hinzu: „Die Reformfreudigkeit wird mit dem Diktat der leeren Kassen massiv ansteigen.“ Die ökonomischen Vorteile Österreichs aus seinem eigenen EU-Beitritt und aus jenem seiner Nachbarstaaten würden sich künftig erheblich schwächer auswirken als bisher. Auch die Prognosen über die wirtschaftliche Entwicklung der EU in den kommenden Jahren stimmten nicht wirklich optimistisch. Folglich bestehe Handlungsbedarf. <br> So gelte es, die Finanzierung des Gesundheitssystems „in einer Hand zusammenzulegen“ und die derzeitige Fragmentierung zu beenden. Weiters empfehle sich eine Gesamtkoordination hinsichtlich der Spitalskapazitäten sowie die Einführung „ergebnisorientierter Zahlungsmechanismen. Es kann nicht mehr sein, dass Defizite automatisch abgedeckt werden.“ Zu forcieren sei die Gesundheitsvorsorge, betonte Wörgötter. Benötigt würden Kampagnen für eine gesunde Lebensführung. Und: „Wenn es sogar in Italien und Frankreich möglich ist, dass man in Restaurants nicht mehr rauchen darf, sollte das doch auch in Österreich funktionieren. Denn wenn die Leute nicht mehr rauchen, verbessert sich ihr Gesundheitszustand unmittelbar.“ Schließlich müsse die Bevölkerung über die finanzielle Lage des Gesundheitswesens besser aufgeklärt und über die Notwendigkeit von Reformen informiert werden. <br> <b>Plädoyer für ELGA </b><br> Gesundheitsminister Alois Stöger entgegnete, in der Bundesgesundheitskommission werde derzeit so intensiv über Reformen diskutiert wie noch nie: „Zum aktuellen Stand der Gespräche sage ich nichts, sonst wird nur der Verhandlungsprozess irritiert.“ Grundsätzlich gehe es darum, das Gesundheitssystem „richtig zu steuern. Bisher haben wir hauptsächlich Krankenhäuser gebaut. Jetzt müssen wir Betreuungsprozesse einrichten.“ In einem künftigen reformierten Gesundheitssystem hätten all jene Institutionen ihren Platz, die der Betreuung der Menschen dienten. Über alle anderen Einrichtungen lasse sich grundsätzlich diskutieren. Einmal mehr plädierte Stöger für sein derzeit umstrittenstes Projekt, die „elektronische Gesundheitsakte“ (ELGA): „Dadurch, dass alle entlang der Behandlungskette Zugriff auf die aktuellsten Daten haben, können Patienten wesentlich effizienter behandelt werden.“<br> Die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wesely ergänzte, alle „Partner“ im Gesundheitssystem hätten erkannt, „dass es so wie bisher nicht mehr weitergeht.“ Die neue Struktur des Systems müsse sich an der Frage orientieren, „wo Leistungen am besten und am kostengünstigsten erbracht werden können.“ Die Stadt Wien etwa reduziere die Zahl ihrer Spitäler von zwölf auf sieben und spare „einige hundert Betten“ ein. Künftig werde es nur noch Schwerpunktkrankenhäuser geben, die Notfallversorgung werde aber „natürlich weiterhin überall angeboten.“ Handlungsbedarf gebe es zweifellos, was die Gesundheitsvorsorge betrifft: „Dieses Thema ist in Österreich noch total unterbelichtet.“ <br> <b>An Tabus rütteln </b><br> Der Vorsitzende der Fokusgruppe Gesundheit der Industriellenvereinigung (IV), Thomas Salzer, sprach sich für eine „österreichweite Bedarfsplanung“ hinsichtlich der Spitalskapazitäten aus. Salzer kritisierte das Nebeneinander und teilweise Gegeneinander der Spitäler und der niedergelassenen Ärzte. Österreich leiste sich dadurch faktisch zwei Gesundheitssysteme. Es sei dringend geboten, „an Tabus zu rütteln und endlich den österreichischen Ständestaat aufzubrechen.“ Unabdingbar ist für Salzer die Finanzierung des Gesundheitssystems aus einer Hand. Das könne grundsätzlich auch darauf hinauslaufen, die Sozialversicherungen aufzulösen.<br> In Privatspitälern wie dem von ihm geleiteten seien schon etliche Reformen umgesetzt worden, konstatierte der Vizepräsident der Wiener Ärztekammer, Johannes Steinhart. Eine radikale Deckelung der Gesundheitsausgaben wäre aus seiner Sicht allerdings kontraproduktiv: „Damit würde man das System zerstören.“ <br> Peter McDonald, der stellvertretende Vorsitzende der Trägerkonferenz im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, sagte, es sei klar, „dass es so nicht mehr weitergeht. Die Lage ist dramatisch.“ Eine Reform des Gesundheitswesens könne allerdings nicht von heute auf morgen bewältigt werden. Es gelte, die Prioritäten neu zu ordnen und die vorhandenen Mittel effizienter einzusetzen. Erheblich mehr Gewicht als bisher müsse das Thema Vorsorge erhalten: „Zurzeit gehen ja fast 100 Prozent der Mittel in die Reparaturmedizin.“ McDonald verwies auf das diesbezügliche Anreizmodell der SVA: Wer an einem freiwilligen Gesundheitsvorsorgeprogramm teilnimmt, bezahlt weniger Selbstbehalt. <br> <b>Pharmaindustrie zahlt mit </b><br> Martin Hagenlocher, der Geschäftsführer der Bayer Austria GmbH, resümierte, die Pharmaindustrie habe ihren finanziellen Beitrag zur Sanierung des österreichischen Gesundheitssystems bereits geleistet. Er verwies auf den heuer verlängerten Rahmen-Pharmavertrag, auf Grund dessen die Branche der Sozialversicherung bis 2015 insgesamt 82 Millionen Euro überweist, von denen 6,75 Millionen für Kindergesundheit und Prävention gewidmet sind. Hagerlocher zufolge sollten die vorhandenen Mittel nicht zuletzt in die Beschaffung „innovativer Arzneimittel“ fließen, um den Patienten eine optimale Betreuung zu bieten. Gesundheitssystem: Reformbedarf unbestritten

November 11th

Inauguration von Sabine Seidler als Rektorin der TU Wien

Nach einer Rekordamtszeit von 20 Jahren übergab Peter Skalicky am 11.11.2011 um 11 Uhr das Amt des Rektors der <a href=http://www.tuwien.ac.at>Technischen Universität Wien</a> an seine Nachfolgerin Sabine Seidler. Bei der Inaugurationsfeier im Kuppelsaal der Universität waren sieben Rektoren aus den Nachbarländern und elf Rektoren (und Rektorinnen) aus Österreich anwesend. <% image name="inauguration_skalicky_seidlerweb" %> <small><b>Peter Skalicky und Sabine Seidler</b>, umgeben von Rektoren und Rektorinnen aus dem In- und Ausland. <i> Bild: TU Wien/T. Blazina</i></small> Es waren bewegte Jahre, in denen Skalicky der TU Wien vorstand: Vor allem die schrittweise Autonomisierung der Universitäten durch das Universitätsorganisationsgesetz 1993 und das Universitätsgesetz 2002, aber auch der Aufbau eines Fachhochschulwesens veränderten die Hochschullandschaft in dieser Zeit von Grund auf. Auch die Aufgabe des Rektors wandelte sich, wie Sabine Seidler schon beim Universitätstag Alpbach gegenüber dem Chemiereport bemerkte, vor diesem Hintergrund radikal: Waren vor 20 Jahren im Großen und Ganzen Repräsentationsaufgaben zu erfüllen, so sei die Position eines Universitätsleiters heute eine Management-Aufgabe, die die volle Kapazität des Amtsinhabers erfordere. <b>Ein neues Team für das Uni-Management</b> Die neue Rektorin, die seit 1996 eine Professur für Werkstofftechnik an der TU Wien innehat, sprach die Ergebnisse des Managements ihres Vorgängers in ihrer Antrittsrede auch direkt an: Es seien „mutige, in Hinblick auf das Finanzergebnis wohl zu mutige Schritte“ gesetzt worden. Diese seien aber notwendig gewesen, um international konkurrenzfähig zu bleiben. Kritisiert wurde von der neuen Rektorin die „permanente Unterfinanzierung“ der Universitäten. Aufhorchen ließ Seidler mit dem Satz, man erziele durch die Finanzierung von Kooperationen keine Exzellenz, man erreiche damit nur Beutegemeinschaften. Nach „Standing Ovations“ für Peter Skalicky legte dieser seiner Nachfolgerin die Rektorskette mit den Worten über die Schulter, die Kette sei leichter als die damit verbundene Verantwortung. Gemeinsam mit Seidler übernahmen auch die Vizerektoren Anna Steiger (Personal und Gender), Johannes Fröhlich (Forschung), Adalbert Prechtl (Lehre) und Paul Jankowitsch (Finanzen) ihre Ämter. Inauguration von Sabine Seidler als Rektorin der TU Wien

November 10th

Chemiker der TU Wien klärt Reaktionsmechanismen der Brennstoffzelle auf

Alexander Opitz, der am <a href=http://www.cta.tuwien.ac.at>Institut für Chemische Technologie und Analytik</a> der TU Wien forscht, hat die genaue Reaktionsabfolge bei der Reduktion von Sauerstoff in einer Brennstoffzelle aufgeklärt. Er wurde dafür mit einem Forschungspreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDch) ausgezeichnet. <% image name="a135452766" %> <small><b>Alexander Opitz</b> erforschte im Rahmen seiner Dissertation Reaktionsmechanismen in einer Festoxid-Brennstoffzelle. <i>Bild: TU Wien</i></small> Opitz untersuchte in seiner Dissertation die Vorgänge an den Elektroden einer Festoxid-Brennstoffzelle, an der Sauerstoff-Moleküle Elektronen aufnehmen und so zu Sauerstoff-Ionen werden. Er verwendete dabei einen Modelltyp der Zelle, der aus Platinelektroden und einem Elektrolyten aus Zirkoniumoxid bestand. Anstatt des üblichen Platinschwamms aus zufällig zusammengebackenen Platin-Partikeln wurden aber geometrisch sauber definierte Platin-Scheibchen auf Zirkoniumoxid hergestellt und die Prozesse an den Rändern, an der Oberfläche und im Inneren dieser Scheibchen untersucht. <b>Verschiedene Reaktionswege, ja nach Zustandsbedingungen</b> Dabei stellte sich heraus, dass je nach Temperatur, Form und Größe der Platin-Elektroden unterschiedliche Reaktionen das Geschehen und damit den Stromfluss der Brennstoffzelle dominieren. Drei verschiedene Reaktionswege von Sauerstoffmolekülen zu Sauerstoff-Ionen konnte Opitz unter unterschiedlichen Bedingungen finden. Besonders überraschend war, dass bei mäßig hohen Temperaturen Sauerstoff auch direkt durch das Platin hindurchwandern kann, was man bei der Betrachtung der Gesamteffizient einer Brennstoffzelle berücksichtigen müsse, wie Opitz erklärt. Opitz´ Dissertation wurde mit dem Forschungspreis der Fachgruppe „Angewandte Elektrochemie“ der Gesellschaft Deutscher Chemiker ausgezeichnet. Der Wissenschaftler, der mittlerweile Assistent an der TU Wien ist, möchte mit seinen am Modellsystem erzielten Ergebnissen nun kompliziertere Materialien untersuchen und Stoffe finden, mit denen sich effizientere Brennstoffzellen herstellen lassen. Chemiker der TU Wien klärt Reaktionsmechanismen der Brennstoffzelle auf

November 9th

Neues Institut erforscht die Herzmuskelschwäche

Ein neu gegründetes Ludwig-Boltzmann-Institut an der <a href=http://www.meduni-graz.at> Medizinischen Universität Graz</a> beschäftigt sich mit der immer häufiger werdenden Krankheit Herzinsuffienz. Unter den Partnern des Vorhabens befindet sich neben heimischen Forschungseinrichtungen und Sozialversicherungsträgern mit Bayer Healthcare Pharmaceuticals auch ein großes Industrieunternehmen. <% image name="PieskeWeb" %> <small><b>Burkert Pieske</b>, Professor für Kardiologie an der Medizinischen Universität Graz, ist Leiter des neuen Ludwig-Boltzmann-Instituts. <i>Bild: Med-Uni Graz</i></small> Hinter dem etwas sperrigen Namen „Ludwig-Boltzmann-Institut für Translationale Herzinsuffizienzforschung“ steht ein durchdachtes Forschungskonzept: Die inhaltlich und räumlich enge Verknüpfung der Grundlagenwissenschaft mit der klinischen Forschung soll eine schnelle Überführung (eben eine „Translation“) des erarbeiteten Wissens in die medizinische Praxis gewährleisten. Der Leiter des Instituts, Burkert Pieske, hob in einem Statement den günstigen Standort und das geeignete wissenschaftliche Umfeld des neuen Instituts hervor: Im Forschungsschwerpunkt zu Kardiovaskulären Erkrankungen an der Med-Uni Graz seien mehr als 70 Wissenschaftler tätig und würden eine gute Einbindung in internationale Forschungsnetzwerke ermöglichen. <b>Bayer als Industriepartner</b> Zu den Partnern des Ludwig-Boltzmann-Institut für Translationale Herzinsuffizienzforschung gehören neben den Grazer Universitäten, der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse (GKK) und der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAges) auch das Austrian Institute of Technology (AIT) und Bayer Healthcare Pharmaceuticals. Martin Bechem, der Leiter der Therapeutischen Forschung Kardiologie und Hämatologie des Pharma-Unternehmens sprach davon, dass die Kooperation mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut die Bayer-eigenen Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Herzinsuffizienz ergänze und man gemeinsam neue Optionen zur Therapie des Krankheitsbilds entwickeln wolle. Besonderes Augenmerk liegt in dieser Hinsicht auf der sogenannten diastolischen Herzinsuffizienz, die bei erhaltener Auswurfleistung mit gestörter Erschlaffung des Herzmuskels einhergeht. Im Unterschied zur „Systolischen Herzinsuffizienz“ (mit verringerter Auswurfleistung) gibt es bei der diastolischen Variante bisher keine wirksame medikamentöse Therapie, obwohl diese etwa 50 Prozent aller Patienten betrifft. Neues Institut erforscht die Herzmuskelschwäche

Genetik, verständlich gemacht

Am 8. November wurden im Festsaal der Universität für Bodenkultur Wien zum ersten Mal die Publikationspreise der <a href=http://www.gregormendelgesellschaft.at>Gregor-Mendel-Gesellschaft</a> vergeben. Drei junge Wissenschaftler wurden dabei für Texte ausgezeichnet, die ihre Arbeit in allgemein verständlicher Sprache darstellen. Genetik, verständlich gemacht <% image name="GMGhalbmittelgross" %> <small><b>Die Sponsoren und Preisträger auf einem Bild</b>: V.l.n.r Josef Brodacz (Herausgeber Chemiereport), Eva-Maria Binder (Chief Research Officer, Erber AG), Josef Schmidt (GF der Gregor-Mendel-Gesellschaft), Andreas Homolka (2. Preis), Angelika Möstl (Technopol-Managerin Tulln, Ecoplus), Hannes Schuler (3. Preis), Franz Sturmlechner (GF der Zentralen Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter ZAR), Anton Wagner (Obmann der ZAR) und Hermann Bürstmayr (IFA-Tulln), der für seinen erkrankten Mitarbeiter Wolfgang Schweiger den ersten Preis entgegennahm. <i>Bild: AIT</i></small> Die von der Gregor-Mendel-Gesellschaft gemeinsam mit der Zeitschrift Chemiereport vergebenen Preise haben sich zum Ziel gesetzt, die Forschung auf dem Gebiet der Genetik von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen aus den Labors herauszuholen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dadurch will man auch zu einer zu einer Öffnung der öffentlichen Wahrnehmung beitragen, die allzu oft einseitig auf die möglichen Risiken gentechnisch veränderter Organismen eingeschränkt ist. Eine Jury, die sich aus Universitätsprofessoren, Journalisten und Vertretern der Wirtschaft zusammengesetzt hat, hat die eingereichten Texte auf ihren wissenschaftlichen Gehalt, auf die gesellschaftliche Relevanz und auf die stilistische Umsetzung hin bewertet. Die besten Arbeiten wurden mit Preisen zu 3000, 2000 und 1000 Euro prämiert. <b>Keine grüne Revolution ohne genetische Forschung</b> Der von der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur Ecoplus gestiftete erste Preis ging dabei an Wolfgang Schweiger, der als Post-Doc bei Hermann Bürstmayr am IFA-Tulln arbeitet. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit den genetischen Faktoren, die Getreidearten resistent gegen den weltweit auftretenden Pilzschädling Fusarium graminareum macht. In seinem Text nimmt Schweiger den Leser mit auf eine spannende Reise zur Ernährungssituation einer kontinuierlich wachsenden Weltbevölkerung, zu den Pflanzenzüchtungsprogrammen, die man unter diesem Blickwinkel aufgesetzt hat, und in die faszinierenden Zusammenhänge, die eine interdisziplinär orientierte Forschung dabei ans Licht bringt. Eine „grüne Revolution“ ohne Gentechnik hält Schweiger dabei für schlichtweg unmöglich. <b>Molekulare Forstwirtschaft</b> Auch Andreas Homolka, der Träger des von der Erber AG gestifteten zweiten Preises, hat es verstanden, ein Thema aus der vordersten Front der genetischen Forschung allgemein verständlich darzustellen und in einen größeren gesellschaftlichen Kontext zu sstzen. Homolka hat sich im Rahmen seiner Dissertation bei Silvia Fluch am Austrian Institute of Technology (AIT) mit dem Erbgut von österreichischen Eichen beschäftigt. Ziel der Arbeit war es dabei, Gene zu identifizieren, die mit einer Trockenresistenz dieser forstwirtschaftlich wichtigen Baumart in Verbindung gebracht werden können. Auf diese Weise soll die Grundlage dafür geschaffen werden, die Eignung von Saatgut und Jungpflanzen für eine Aufforstung unter verschiedenen Szenarien der klimatischen Veränderung zu überprüfen. Hannes Schuler, der den dritten Preis erzielen konnte, hat sich am Department für Wald- und Bodenwissenschaften mit Bakterien beschäftigt, die mit Insekten in Symbiose leben und deren Population mitunter gehörig durcheinander bringen. Sein Text beschreibt, wie die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung auf Probleme der Schädlingsbekämpfung oder den Kampf gegen Infektionen angewendet werden können. Neben den Hauptsponsoren Ecoplus, Erber AG und Chemiereport wurde die Preisverleihung von der Arbeitsgemeinschaft österreichischer Fleckviehzüchter (AGÖF), der Zentralen Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter, der Niederösterreichischen Saatbau reg.Gen.m.b.H und der Saatbau Linz OÖ. Landes-Saatbaugenossenschaft reg. Gen.m.b.H unterstützt

November 7th

Strüngmann-Brüder steigen bei Affiris ein

Sie Santo VC GmbH, das Venture-Capital-Vehikel der Brüder Andreas und Thomas Strüngmann, beteiligt sich mit 20 Millionen Euro am Wiener Impfstoff-Unternehmen <a href=http://www.affiris.com>Affiris</a>. Zusätzlich erhöhen auch die MIG Fonds ihr Investitionsvolumen um 5 Millionen Euro. Strüngmann-Brüder steigen bei Affiris ein <% image name="team_gesamt_2011web" %> <small><b>Das Team von Affiris</b> erhält mit der jüngsten Kapitalerhöhung zusätzliches Eigenkapital für die klinische Entwicklung. <i>Bild: Affiris</i></small> Mit dieser Kapitalerhöhung stehen der Affiris somit insgesamt 25 Millionen Euro an zusätzlichem Eigenkapital zur Verfügung, die in das Portfolio an klinischen Entwicklungen investiert werden sollen. Auf diese Weise wird die schon bisher verfolgte Finanzierungsstrategie fortgesetzt, die auf einen Mix aus Risikokapital, Lizenzeinnahmen und Fördergeldern baut. <b>Wichtige Player der Biotech-Venture-Szene</b> Thomas Strüngmann zeigte sich angesichts seiner Investmententscheidung beeindruckt vom bisherigen Weg von Affiris und sprach davon, mit der Wiener Firma ein weiteres Erfolg versprechendes Biotech-Unternehmen zu Santos Portfolio hinzugefügt zu haben, zu dem bisher etwa Ganymed, Glykotope, Medigene und Immatics gehören. Andreas und Thomas Strüngmann haben gemeinsam das Generika-Unternehmen Hexal aufgebaut und 2005 um 7,5 Milliarden US-Dollar an Novartis verkauft. Auch die MIG Fonds sind in der Branche keine Unbekannten. Sie werden seit 2005 aufgelegt und haben bislang in 25 Unternehmen in Deutschland und Österreich investiert. Die MIG AG bestreitet das Portfolio <small> <b>Über Affiris</b> Affiris entwickelt auf der Basis firmeneigener Patentpositionen Peptid-Impfstoffe gegen Alzheimer, Atherosklerose, Parkinson, Bluthochdruck und weitere Krankheiten mit dringendem medizinischem Bedarf und attraktiven Marktvolumina. Alzheimer ist die aktuelle Leitindikation. Für die Alzheimer-Impfung konnte Glaxo Smith Kline Biologicals im Oktober 2008 als Lizenzpartner gewonnen werden. Der Vertrag beinhaltete eine Sofortzahlung von über 22,5 Mio. Euro und sieht meilensteinabhängige Zahlungen von bis zu 430 Mio. Euro vor. Das Unternehmen beschäftigt am Campusgelände St. Marx in Wien derzeit rund 80 Mitarbeiter. </small>

Österreichisches Montanhandbuch 2011 erschienen

Die heimische Erdölförderung war zuletzt leicht rückläufig, die Gasförderung stieg um rund zehn Prozent. Um fast ein Viertel erhöht hat sich die Förderung von Wolframerz, bei der Österreich zu den „Großmächten“ zählt. <% image name="Scheelit_Web" %> <small><b>Unter den Größten:</b> Österreich liegt bei der Produktion von Wolframerz im weltweiten Spitzenfeld. <i>Foto: Géry Parent/Wikipedia</i></small><br> Rund 6,4 Millionen Barrel Erdöl und etwa 1,7 Milliarden Kubikmeter Erdgas wurden in Österreich 2010 gefördert. Damit konnten etwa elf bzw. 13 Prozent des heimischen Bedarfs gedeckt werden. Während die Ölproduktion gegenüber 2009 um 3,2 Prozent sank, stieg die Gasförderung um fast zehn Prozent an. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des Österreichischen Montanhandbuchs, die vor wenigen Tagen erschien und auf der Website des <a href=http://www.bmwfj.gv.at target=“_blank“>Wirtschaftsministeriums</a> kostenlos zur Verfügung steht. Die gesamten Erdölvorkommen werden auf etwa 12,3 Millionen Tonnen (97,5 Millionen Barrel) geschätzt, die Gasreserven auf etwa 24,7 Milliarden Kubikmeter. Müsste sich Österreich ausschließlich mit inländischem Erdgas versorgen, wäre das immerhin fast drei Jahre lang möglich.<br> Freilich: Zu den „Großmächten“ in Sachen fossile Kohlenwasserstoffe zählt Österreich bekanntlich nicht. Das gilt auch für die Kohle. Der Braunkohlebergbau wurde 2006 eingestellt. Notfalls wären in den heimischen Lagerstätten aber noch rund 330 Millionen Tonnen Braunkohle zu finden, genug, um den jährlichen Bedarf von etwa 160.000 Tonnen über 2.000 Jahre lang zu decken. Nennenswerte Steinkohlevorkommen hat Österreich nicht, der Jahresbedarf von etwa vier Millionen Tonnen wird daher ausschließlich durch Importe gedeckt. <br> <b>Stark bei Magnesit und Wolfram</b><br> Bei Wolfram, das vor allem in der Eisenmetallurgie zum Einsatz kommt, gehört Österreich dagegen zu den weltweit größten Produzenten. Etwa 430.000 Tonnen Wolframerz (Scheelit, CaWO4) wurden 2010 in der bedeutendsten europäischen Lagerstätte im Felbertal bei Mittersill gefördert, um fast 25 Prozent mehr als im „Krisenjahr“ 2009. Die Konzentratproduktion lag bei 3.812 Tonnen. Um 39 Prozent auf 757.000 Tonnen angestiegen ist die Magnesitförderung. In Breitenau in der Steiermark befindet sich eine der größten Untertage-Abbaustätten der Welt für Magnesit. <br> Wie das Wirtschaftsministerium betont, liegt der Anteil des Bergbaus am österreichischen Brutto-Inlandsprodukt (BIP) zwar nur bei etwa 0,5 Prozent. Dieser sei allerdings „die Grundlage für die heimische Sachgüterproduktion“, deren Anteil am BIP fast ein Fünftel beträgt. Österreichisches Montanhandbuch 2011 erschienen

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